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Christentum ist kein Zusatz

McMahon, T.A.

Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt in dem Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, überströmend in demselben mit Danksagung. – Kolosser 2,6-7

„Ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Galater 2,20).

Was ist ein Zusatz? Laut der meisten Wörterbücher ist es ein Zuschlag oder Zusatz zu etwas. Die Frage für uns Christen lautet: „Ist unser Christentum nur ein Zusatz oder Zuschlag für unser Leben?“ Wenn ja, spiegeln wir nicht das wider, worum es beim Christentum geht. Galater 2,20 macht uns deutlich, was ein biblischer Christ ist. Er ist einer, der sein Leben ganz nach den Lehren des Wortes Gottes ausrichtet. Es ist kein Buffet, wo man sich nur die ansprechenden Dinge heraussucht.

Beachtet einige der Punkte in diesem Vers. Fangen wir mit „Ich bin mit Christo gekreuzigt“ an. Gekreuzigt sein hat mit Tod zu tun. Kreuzigung und Tod sind keine Zuschläge oder Zusätze fürs Leben. „Wenn du tot bist, bist du tot.“ Offensichtlich spricht der Vers nicht über physischen Tod, obgleich das geschehen mag, sondern hat eher damit zu tun, der Sünde und dem Ich zu sterben: „Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten“ (Galater 5,24). Weiter sagt der Vers, „und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“. Wenn ich lebe, aber nicht ich, wer ist es? Es ist der Eine, mit dem ich gekreuzigt bin – Jesus! Er lebt in mir (Kolosser 1,27). „was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Mein Leben als Gläubiger muss daher „dem Glauben“ gehorsam sein, dem Wort Gottes („Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten…“ Johannes 14,23) und im Glauben an Jesus, unseren Retter, „der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

Bei biblischer Buße, wo man sich zur Rettung zu Jesu hinwendet, „peilt man nicht die Lage“, um zu sehen, ob sie einem passt. Auch ist es keine emotionale Reaktion auf etwas, das gut klingt oder sich anfühlt. Gefühle sind da beteiligt, aber sie dürfen nicht die Basis für die Hingabe sein, die stattfinden muss. Welche Art von Hingabe? Lediglich das ganze Leben – zeitlich wie ewig!

Verpflichtungen (oder ihr Fehlen) sind heutzutage sehr vielfältig, besonders im religiösen Bereich. Die Shahadah dreimal zu zitieren macht einen zum Moslem. Aufrichtigkeit spielt keine große Rolle, denn sie wird meist verdrängt durch die Furcht, getötet zu werden, wenn man die Konversion verweigert. Wer den Glauben verlässt und zum Christentum konvertiert, wird mit dem Tod bedroht. Wer sich entscheidet, zu konvertieren und sich verpflichtet, biblischer Christ zu werden, weiß ganz genau, was die Kosten sind. Daher ist ihre Verpflichtung ohne Vorbehalt.

Beinahe alle Katholiken und Mormonen wurden Anhänger ihrer jeweiligen Religion, indem sie hineingeboren wurden. Wer die Religion verlässt, wird üblicherweise von Familienmitgliedern, Freunden, Ehegatten und Kindern gemieden, speziell bei Mormonen. Während die Folge nicht so schlimm wie beim Islam ist, stehen da immer noch Kosten im Raum, wenn man sich dem biblischen Christentum verpflichtet: Die Beziehung mit der direkten oder erweiterten Familie kann enden.

Wo wenig oder keine Verfolgung oder Widerspruch gegen Christen besteht, fallen viele Konversionen in die Kategorie „müheloser Glaube“. Obgleich über das Thema oft gestritten wird, hier folgt, wie ich es verwende. Müheloser Glaube beinhaltet einen Mangel an Verständnis des biblischen Evangeliums oder Vorstellung und Annahme eines falschen Evangeliums. Das geschah bei Hunderttausenden in Afrika, die von den Wort des Glaubens und Positives Bekenntnis Evangelisten angeführt wurden, und ich sah persönlich, wie Hunderte in einer großen Gemeinde im Mittleren Westen vortraten, um die Erlösung zu erhalten. In den Videos von ersterem und meiner Beobachtung von letzterem wurde das biblische Evangelium nie erklärt, noch die einfachen Verse (die ein Kind verstehen kann!) aus der Schrift gegeben, so dass jemand sie glauben und annehmen konnte.

Ein falsches Evangelium kann nur zu einer Hingabe führen, die nicht durch biblische Wahrheit gestützt wird, und nur Namenschristen produziert.

Was ist dann mit denen, die das wahre Evangelium der Rettung hören, glauben und empfangen (sind wiedergeboren, versiegelt mit dem Heiligen Geist, haben ewiges Leben erhalten), doch ihr Leben in Christus ist mehr ein Zusatz als ein voll Jesus hingegebenes Leben? In dem Maße, wie sie nicht ganz ihr Leben in Christus ausleben, verpassen sie viel von dem, wofür Jesus kam, um es ihnen zu geben. Wie Johannes 10,10 uns sagt: „Ich bin gekommen, auf dass sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ Dazu gehören die offensichtlichen Segnungen, aber auch die Gnade, mit all den Schwierigkeiten in unserem zeitlichen Leben umzugehen, und so viel mehr.

Gnade (ohne die die Rettung unmöglich wäre – Epheser 2,8-10) hört nicht am Tag unserer Rettung auf, sondern muss zentral für unseren Wandel mit Jesus sein: „Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt in dem Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, überströmend in demselben mit Danksagung“ (Kolosser 2,6-7). Nochmals, „Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm.“ Die einzige Weise, wie wir mit Jesus wandeln können, ist durch Seine Gnade. Kolosser 3,1-3 drückt es deutlicher aus: „Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ .

Wenn unser Denken oder Wandel mit Jesus das nicht erreicht, was diese Verse gebieten (gebieten, nicht vorschlagen!), helfen vielleicht noch ein paar Verse, es besser zu verstehen: „Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, dass ihr reichlicher zunehmet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus“ (1 Thessalonicher 4,1-2).

Hier haben wir ein wichtiges Kriterium für den Wandel mit unserem Herrn: „Gott gefallen.“ Das dürfte nicht schwer zu bewerten sein. Verherrlichen meine Alltagsentscheidungen meinen Herrn und Heiland? Vielen Christen scheint das etwas übertrieben, aber stimmt das? Das dürfen Sie als Leser dieses Artikels selbst entscheiden, nachdem Sie überlegen, ob einige der Alltagsentscheidungen, die man macht, „Gott nicht gefallen“.

Was wir auch im Alltag bedenken müssen, hat mit den Dingen zu tun, die uns anziehen, die wir begehren, die uns locken. Die Schrift benennt unseren Fokus: „Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit“ (Kolosser 3,2-4).

Die meisten haben schon den Spruch gehört, oft herabsetzend verwendet, „Du bist so himmlisch gesinnt, du taugst auf Erden nichts!“ Hoffentlich verschwendet kein Gläubiger noch einen Gedanken daran. Der Vers aus Kolosser weist diese Unkenntnis eilig ab, und erinnert auch, dass wir in „Christus, unser Leben…“ jeden Gedanken „gefangen nehmen“ müssen „unter den Gehorsam des Christus“ (2 Korinther 10,5).

Manchmal, wenn wir die Schrift lesen, verpassen wir den Kern der Sache. Mit anderen Worten, wir verstehen nicht die Anwendung, wie sie für einen Großteil unseres Lebens gilt. Da ist zum Beispiel Johannes 15,13: „Größere Liebe hat niemand, als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde.“ Ich bete, sollte sich die Gelegenheit ergeben, mein Leben für einen anderen zu geben, dass ich durch Gnade und Befähigung des Heiligen Geistes mein Leben für andere geben kann.

Aber was ist mit weit weniger dramatischen Situationen, z.B. die Zeiten, wenn das Ich nicht zu Herzen nimmt, was das Wort Gottes gebietet. „nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; ein jeder nicht auf das Seinige sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen. Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war“ (Philipper 2,3-5)

Der Gedanke, mein Leben zu opfern, wie ich sagte, ist etwas, was ich wohl tun könnte. Wie komme ich darauf? Das kann man nicht üben. Doch da ist ein täglicher Konflikt, worin ich mich befinde, der diesen Glauben gut unterstützt. Es ist die Anerkennung dessen, was Gott über mein Herz sagt, das sich im Kampf befindet: „denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist.“ In dem Maße, wie ich diese Scharmützel gegen meine Eigeninteressen gewinne, steigt meine Zuversicht, dass ich willens sein kann, mich in die Schusslinie für Jesus zu begeben. Doch wenn ich mich daran gewöhnt habe, die Sünden auszublenden, die ich als nicht „groß“ ansehe, verfalle ich dem, was Offenbarung 2,4 als „Verlassen der ersten Liebe“ für Jesus bezeichnet.

Aber das führt zu einer ähnlichen Frage: Erhalte ich mehr „himmlische Belohnung“ für Märtyrertum als für Ausführung von gütigen Handlungen, andere voranzustellen, die „kleinen“ Dinge zu tun, die Jesu Christi sind“ und so weiter. Ich finde diese Art von Belohnungsbuchhaltung nicht in der Schrift.

Was ist mit meinen Sünden, besonders jene die ich für geringfügig oder unbedeutend halte? Als früherer Katholik dachte ich in Kategorien wie Tod- oder lässliche Sünden. Laut Katholizismus verdammen Todsünden zur Hölle, wenn man sie nicht vor dem Tod beichtet und der Priester die Absolution erteilt. Lässliche Sünden, sagt man, sind die kleineren Sünden; sie sollten angeblich im Fegefeuer gesühnt werden – Dauer unbekannt – und dann kommen wir in den Himmel. Diese unbiblischen Ansichten hingen mir einige Zeit nach meiner Rettung an, zumindest insoweit, dass ich manche meiner Sünden als nicht so anstößig für Jesus wie andere ansah. Irgendwann wurde mir klarer, dass „der Lohn der Sünde [einer jeden] der Tod ist“, und dass Tod nicht notwendig physischer Tod, sondern eine Trennung bedeutet, die meine Beziehung zu Jesus nachteilig beeinflusst. Er bezahlte die volle Strafe für meine Sünden und Er wird mich nie verlassen oder versäumen (Hebräer 13,5)

Doch meine Sünden bringen mich dazu, von Ihm abzudriften, und die so genannten kleinen sammeln sich an und vergrößern das Abdriften. Diese Sorge findet sich in Offenbarung 2,4 und Hebräer 2,1: „Aber ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.“ „Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten.“ Das kann jedem Gläubigen jederzeit passieren und hat zerstörerische Folgen. Das Hebräer 2,1 Gegenmittel für diesen Umstand ist „Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben.“ Was haben wir also gehört?

„Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohne. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“ (1 Johannes 5,11-12).

„Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,4-5).

„Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden“ (Matthäus 16,24-25).

„Und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden“ (Matthäus 10,38-39).

Diese Verse zusammen mit Dutzenden anderen beschreiben, worum es beim biblischen Christentum geht. Alle Gläubige, die nicht zu Herzen nehmen, all die Dinge, die diese Verse gebieten, zu tun, berauben sich zumindest um vieles, was Jesus durch Sein Kommen ihnen bereitet hat.

Weiter und sehr bedeutend, sie erschweren ihr Wachstum ungemein beim Erfüllen des ersten und größten Gebotes: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande, und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lukas 10,27).

Aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande! Nochmal, ein Zusatz hat keinen Platz im Leben eines biblischen Christen. TBC

Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, dass ihr reichlicher zunehmet. – 1 Thessalonicher 4,1

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