Die Welt und die Gemeinde: Wohin steuern sie? Teil 1 | thebereancall.org

Die Welt und die Gemeinde: Wohin steuern sie? Teil 1

McMahon, T.A.

Der Titel wirft eine wichtige Frage auf, und unterstreicht die Bedeutung, biblische Eschatologie zu kennen. Erstens, was ist biblische Eschatologie und zweitens, warum müssen wir sie richtig verstehen?

Biblische Eschatologie ist, was die Bibel über die Endzeit sagt – alles, was laut ihr geschehen wird. Wie verstehen wir sie richtig? Ganz einfach, wir müssen lesen, was die Bibel darüber zu sagen hat. Wir können auch einige Bücher über biblische Eschatologie lesen, sie müssen aber anhand der Schrift beurteilt werden.

Die Bibel ist ein Weltgeschichtsbuch – vom Anfang der Schöpfung bis zum Ende der Welt, wenn sie durch den neuen Himmel und die neue Erde ersetzt wird. Warum wird sie ersetzt? Weil nach ihrer Schöpfung etwas schrecklich schief lief.

Gott, unser Schöpfer hat der Menschheit ausgewählte Details über seine Schöpfung mitgeteilt, die Er als „sehr gut“ bezeichnete. Nach Erschaffung von Adam und Eva gab er Ihnen ein Gebot, dem sie nicht gehorchten. Als Folge ihres Ungehorsams kam Sünde in die Welt, was die ganze Schöpfung zerstörte.

Satan, der gefallene Engel Luzifer, täuschte Eva, Gott nicht zu gehorchen. Adam, der nicht getäuscht wurde, sündigte absichtlich. Ihre Sünde infizierte alle ihre Nachkommen. Die Menschheit hatte in ihrem sündigen Zustands daher zwei Optionen. Sie konnten 1) Gottes Plan der Versöhnung und Rettung annehmen, den Er vorsah, indem Er Seinen Sohn Jesus sandte, der Mensch wurde, um die volle Strafe für alle Sünden der Menschheit zu bezahlen; oder 2) die Menschheit konnte sich Satans Lösung als Gott dieser Welt zuwenden, die „Gottheit“ für einen jeden einschloss.

Von Evas Verführung an bis zur Errichtung der Religion und des Reiches des Antichristen berichtet die Bibel von einer ständigen geistlichen Schlacht um die Seelen der Menschheit.

Israels Geschichte umfasst Episoden von Unterwerfung sowie Rebellion gegen Gott, Zeiten echter Anbetung und von Götzendienst, wie auch Versuche, unterstützt von Satan, die Juden auszulöschen. Sollten sie ausgelöscht werden können, wären Gottes Verheißungen wertlos, und kein Messias könnte durch Israel zur Welt kommen.

Das Neue Testament berichtet Satans Versuch, Jesus als Kind durch Herodes zu töten, wie auch die anderen Maschen des Feindes, den jüdischen Messias zu eliminieren. Zweifellos dachte Satan, er hätte gewonnen, als Christus gekreuzigt wurde, nur um durch Jesu Auferstehung von den Toten schockiert zu sein! Ihm war offensichtlich der Zweck von Jesu Kommen nicht klar, das „die Werke des Teufels zerstören“ sollte, indem er die volle Strafe für die Sünden der Menschheit durch Seinen Tod, Begräbnis und Auferstehung bezahlte. Satans wollte vor allem die Menschheit in der Sklaverei der Sünde halten, eine Sklaverei, die für all jene aufgehoben wird, die sich an Jesus wenden – durch Glauben allein an Sein Sühnopfer.

Der Kampf um die Seelen der Menschheit ist nun vorbei, oder? Nein. Tatsächlich spitzt er sich gewaltig zu! Satans ständiger Selbstbetrug, der im Himmel anfing, als er behauptete, er sei „wie der Allerhöchste“, wurde um seine eigene Religion und sein Reich auf Erden erweitert. Dadurch wird er schließlich die Anbetung erhalten, die er begehrt, wenn er den Menschen besitzt, den er bevollmächtigt, den Antichristen.

Dieses Resümee bildet den eschatologischen Hintergrund für die Welt und das Christentum in ihrem letzten Konflikt. Die Welt wird kurz unter der Kontrolle des Antichristen sein, der scheinbar das Christentum besiegen wird. Gott wird dann die Welt in der Großen Trübsal richten.

Lasst uns aus verschiedenen Gründen mit Samuel Andrews Buch Christianity and Anti-Christianity in Their Final Conflict beginnen. Das Buch wurde 1898 publiziert. Nach Lesen eines sehr alten Exemplars war ich sehr motiviert, es durch den Berean Call neu drucken zu lassen. Ich erkannte, dass sein Buch nicht nur enorme Einsicht in Erfüllung von Prophetie enthielt, sondern es zeigte auch eine hervorragende Weise, biblische Eschatologie besser zu verstehen. Andrews behauptete nie, speziell prophetisch begabt zu sein. Was er jedoch machte war erstaunlich! Doch wir alle können und müssen es in diesen Tagen zunehmenden Abfalls tun. Er machte folgendes:

Samuel Andrews ging zur Offenbarung, um zusammenzutragen, was sie über die Letzten Tage sagte. Er berücksichtigte die Hauptfiguren, ihre Strategie, ihre religiösen Ansichten, ihre politische Agenda und wie diese Dinge in die Wahrheit von Gottes Wort passen. Neben dem, was Johannes in der Offenbarung und seinen Briefen schrieb, fand Andrews heraus, was andere Verfasser der Schrift – Daniel, Matthäus, Markus, Lukas, Paulus, Petrus und Judas – über die Letzten Tage zu sagen hatten.

Nochmals, Samuel Andrews tat dasselbe, was wir als Gläubige auch tun können. Als er diese Information zusammentrug, prüfte er, ob etwas, was er gelesen hatte, in seinen Tagen auftrat und einflussreich wurde. Er unterschied biblisch so gut, dass ich zweifle, er war auch nur überrascht herauszufinden, wie viel in seiner Zeit bereits verbreitet war… sogar im Christentum. Gewiss bekümmert, aber nicht überrascht.

Zum Beispiel erkannte er, dass die meisten der hochgeschätzten und einflussreichen Philosophen seiner Zeit gegen das Christentum waren, Männer wie Baruch Spinoza, Immanuel Kant und Georg Hegel. Die meisten von uns kennen wahrscheinlich Henry David Thoreau und Ralph Waldo Emerson, beides Amerikaner, besser.

Wenn Sie sich fragen, welchen spirituellen Hintergrund diese Philosophen hatten, sie waren, wie die meisten der führenden Philosophen der 1800er, Atheisten und Agnostiker. Sie lehnten den Gott der Bibel ab, entschieden sich für eine unpersönliche Kraft als „Gott“, die in allem und jedem ist. Sie propagierten Evolution und Naturalismus, die sie zur rechten Zeit mit östlicher Mystik verbanden.

Andrews sah die Verknüpfung zwischen ihren Ansichten und der Aussage der Schrift, der Antichrist werde sich selbst darstellen, dass er Gott sei und als Gott verehrt werden (2 Thessalonicher 2,3-4). Das ist eine wichtige Beobachtung, denn die Lüge, mit der Satan die Eva verführte – sie werde sein „wie Gott“ – ist keine Ansicht, welche die Leute auf Anhieb glauben, besonders jene, die Gott traditionell als persönliches Wesen und Schöpfer des Universums ansehen.

Dazu zählen heute zum Beispiel etwa 2,5 Milliarden Christen und eine Milliarde Moslems. Ob sie an den christlichen Gott oder Allah glauben, sich umzustellen auf den Glauben, man sei Gott, oder werde Gott, geschieht nicht sofort. Andrews schreibt: „So lange wie Menschen an einen persönlichen Gott, den Schöpfer der Welt und des Menschen glauben, Einer der alle Dinge nach Seinem Willen lenkt, und getrennt von allen existiert, kann sich niemand in den Tempel Gottes setzen und ‚sich selbst darstellen, dass er Gott sei‘; das würde sofort als blasphemisch und absurd zurückgewiesen werden. Bevor man solch einem Anspruch zuhört, muss im Denken vieler so ein Wandel in der Konzeption Gottes stattgefunden haben, dass dieser Anspruch auf Göttlichkeit sie nicht als etwas Seltsames und Unglaubliches erzürnt, sondern als vollkommen konsistent mit dem erscheint, was sie über die göttliche Natur und ihrer Beziehung zur Menschheit glauben.“ Andrews gewährt dann Einsicht, wie Philosophien, die religiöse Implikationen haben, die Annahme der Göttlichkeit für die Menschheit voranbringen.

Philosophie tendiert naturgemäß zu Erklärungen von Konzepten, die beinahe total auf Intellekt und Denken des Menschen beruhen. Das kann für manche Dinge akzeptabel sein, aber Intellekt und Denken des Menschen haben keine Chancen, die bedeutendsten Fragen des Lebens zu beantworten.

Ein Beispiel sollte genügen. Was können uns Philosophen über Gott sagen? Nichts Wahres – außer dem wenigen, was sie aus der Bibel haben. Wenn man die einflussreichsten Philosophen prüft, sind sie alle bei religiösen Fragen Atheisten und Agnostiker. Als Atheisten lehnen sie den Gott der Bibel zugunsten ihrer Ideen ab; als Agnostiker berufen sie sich auf Unwissenheit über Gott. In beiden Fällen haben sie dennoch viel über den Gott, den die Schrift offenbart, zu sagen. Sie können uns aber nichts Wahres sagen. Was sie über Gott schreiben, sind hoffnungslose Übungen in Unkenntnis. Wie kommt das? Sind sie nicht brillant? Warum also kennen die „brillanten“ Philosophen Gott bei ihren Überlegungen so wenig.

Ganz einfach, ungeachtet ihrer sündigen Natur sind sie endliche Wesen, die einen unendlichen Gott zu erklären suchen. Das funktioniert nicht, zumindest finden sie nicht die Wahrheit. Was ist mit dem Vers in Sprüche 3,5: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand.“ Warum stützen wir uns nicht auf unseren Verstand? Wir erkennen in der Schöpfung, dass der Gott, der alles erschuf, allwissend, allmächtig und allgegenwärtig sein muss, ansonsten ist unser Verständnis bloße weltliche Weisheit, verkleidet als Wissen über Gott. Das schließt alle ein (nicht nur Philosophen).

Wer sich auf seinen Verstand stützt ist von seiner fleischlichen Weisheit beschmutzt. Der endliche Mensch kann den Schöpfergott, der unendlich ist, nicht kennen, es sei denn…? Es sei denn Gott sagt es ihm und dazu gehören Dinge, über die die Menschheit nur spekulieren kann: Seine ewige Natur, Seine perfekten Eigenschaften und Seine Absicht für die Menschheit. Gott muss auch Dinge über uns offenbaren. Was ist unser Problem? Woher kommt unsere sündige Natur. Gibt es Hoffnung, unseren sündigen Zustand zu beheben?

All dies und viel mehr können wir nicht wirklich wissen, es sei denn, Gott sagt es uns. Wir kennen nicht mal unsere Herzen! Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen? (Jeremia 17,9); Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens (Hebräer 4,12). Diese Einsicht kommt nicht vom Denken, der Weisheit oder Intelligenz des endlichen und sündigen Menschen!

Zurück zu den einflussreichen Philosophen der Zeit von Samuel Andrews, z.B. Spinoza, Kant, Hegel Thoreau und Emerson – auch diese lehnten den Gott der Bibel ab und gaben der Welt ihre eigenen antichristlichen Ansichten. Antichristliche Ansichten? Das bleibt jemandem, wenn er Gott und Seine Offenbarung ablehnt. Ihm bleibt ein anderes, riesiges Problem: er muss seine eigene Lösung entwickeln, um das Durcheinander der Welt zu beseitigen.

Der Gott der Bibel sagt, Sünde sei das Problem und Er habe die Lösung. Die Philosophen akzeptieren das hartnäckig, sogar ekelhaft auf keine Weise. Die Welt muss daher ihr eigenes Heilmittel finden. Doch all die Heilmittel, die sie erprobte, haben versagt! Beispiele sind reichlich vorhanden wie:

Wissenschaftlicher Materialismus: Die Ansicht, es gebe keine nichtphysische Wirklichkeit. Diskussionen darüber können hässlich werden… wie auch dumm. Allerdings beherrschte das Thema in der Vergangenheit einen großen Teil der Wissenschaft, ist aber zumeist jetzt aufgegeben. Warum? Weil er sowohl der Erfahrung wie der Vernunft trotzt, wie er auch ein antichristliches Konzept ist.

Samuel Andrews kommentiert: “Weil Wissenschaft ein absolutes und unveränderliches Gesetz ersehnt, tendiert sie zu wissenschaftlichem Materialismus. Dieser kann keine göttliche Einfügung leiden [lehnt den spirituellen Bereich ab]; sein Ziel ist physisch, nicht moralisch.“

Daher behauptet er, „nur Materie existiert“. Wirklich?

Sollt ich jemanden fragen, der an wissenschaftlichen Materialismus glaubt, warum er ihn für wahr hält und will dann anfangen, seine Argumente zu zitieren, würde ich ihn sofort mit einer weiteren Frage stoppen: „Ist es das, was Sie denken?“, würde er wohl antworten, „unbedingt“. Meine nächste Frage wäre, „Sie denken also? Sind Ihre Gedanken physisch? Was ist mit Argumente? Sind sie physisch?“ Von hier könnten wir eine ganze Liste von Dingen abarbeiten, die keine physische Grundlage haben, doch unbestreitbar Teil des Lebens sind: Liebe, Lust, Gerechtigkeit, Mitleid, Zorn, Ästhetik, Stolz, und so weiter.

Wahre Wissenschaft half der Menschheit sehr, aber sie konnte keineswegs alle Probleme der Menschheit lösen – erst recht, weil sie sich in Szientismus verwandelt hat, was eigentlich eine religiöse Runderneuerung der Wissenschaft ist. Somit ist wissenschaftlicher Materialismus wohl keine Lösung.

Danach schauten die Philosophen auf die Evolution: der Ansicht, die Menschheit entwickle sich aufwärts, und wandle sich „aus dem Schlamm zur Gottheit“. Einige sagen, der Mensch stehe oben auf der evolutionären Leiter und werde einen höheren Zustand erreichen. Wer das denkt, muss jedoch eine Reihe von Barrieren überwinden. Die Evolutionstheorie ist bankrott – sie hat keine Antworten auf die grundlegenden Dinge des Lebens. Wie entstand Leben aus Nicht-Leben? Zu behaupten, es geschah so, widerspricht dem Naturgesetz der Biogenese. Was ist die Wahrscheinlichkeit für Leben – sagen wir einer menschlichen Zelle, durch Zufall gebildet zu werden? Null!

Der britische Astronom und Mathematiker Sir Fred Hoyle machte das Problem deutlich: „…die Wahrscheinlichkeit, die grundlegenden Enzyme des Lebens durch Zufallsprozesse ohne intelligente Lenkung zu erzeugen wäre 10 hoch minus 40.000. Diese mathematische Unmöglichkeit ist den Genetikern wohl bekannt, und doch scheint niemand die Theorie entschlossen zu verpfeifen.“

Unter den Abermillionen Fossilen, die gefunden wurden, gibt es keine Zwischenglieder (nicht ein einziges); das heißt, es gibt zwischen irgendwelchen zwei Spezies keine dazwischenliegenden Spezies. Wie sollen Zeit und Zufall, die Basis der Evolution, sehr verschiedene, doch sehr notwendige Elemente für die menschliche Reproduktion hervorbringen? Männer unterscheiden sich von Frauen sehr, und der Unterschied zwischen beiden ist wesentlich, um Babys zu  machen.

Nochmals, hinsichtlich dieser Fragen und einer Menge anderer hat die Evolution keine Antworten. Doch die Atheisten schauen weiter nach Lösungen.

Eng verwandt mit Evolution ist der Naturalismus. Dieses Konzept vertritt die Ansicht, die Menschheit sei Teil der Natur. Doch irgendwie haben wir diese Verbindung verloren. Somit ist die Lösung des Naturalismus für das Durcheinander, in dem wir uns befinden „Zurück zur Natur“. Warum Natur? Nun, uns wird gesagt, die Natur sei rein und gut und irgendwie wurden wir „unnatürlich“ und somit ist das, was wir tun, meist gegen die Natur.

Wirklich?

Wenn ein Biber seinen Bau oder einen Damm errichtet, bringt er seine ökologische Umgebung durcheinander, Bäume werden beschädigt, halb abgekaut, und das Land wird überflutet. Aber das ist ok, weil es „natürlich“ ist und somit vollkommen nützlich. Wenn Ingenieure einen Damm für die Menschen bauen und beinahe jedes ökologische Bedenken berücksichtigen, wird das als nicht gut angesehen. Es ist unnatürlich.

Moment mal! Ist der Mensch Teil der Natur, wie behauptet wird, dann muss alles, was er tut, natürlich sein und somit gut, rein und nützlich. Zurück zur Verbindung von Naturalismus zur Evolution, ein wichtiges Element des Evolutionsprozesses ist das „Überleben des Tüchtigsten“. Ich habe ein Futterhäuschen für süße, kleine Meisen. Sie können meinen 45 cm langen Zylinder mit Vogelfutter in ein paar Stunden leeren. Manchmal ist es, als ob man wilde Hunde bei einem Gelage beobachtet. Ich bin froh, diese, süßen kleinen Dinger haben keine Reißzähne.

Ich denke, ich verpasse den guten, reinen, nützlichen Teil der Natur.

Doch sagt man uns, wir müssten uns „an der Natur neu orientieren“. Wie Dave Hunt zu sagen pflegte, rücke näher zur Mutter Natur. Umarme einen ausbrechenden Vulkan. Schwimme im Treibsand. Trockne dich mit Giftefeublättern.

COVID-19 ist wohl eine gute und natürliche Sache. Mutter Natur gleicht so die Bevölkerung durch Krankheit und Tod aus. Sie hat auch eine Menge anderer „guter und reiner” natürlicher Krankheiten: Krebs, Infektionen, usw.

Nein. Naturalismus behebt nicht unser Durcheinander. Er ist Teil des Durcheinanders.

Wenn alle Versuche der Menschheit, ihren elenden Zustand durch wissenschaftlichen Materialismus, Evolutionstheorie und Rückkehr zur Natur zu beheben, gescheitert sind (was zutrifft), denken Sie vielleicht, der Mensch würde das Handtuch werfen und zu seinem Schöpfer zurückkehren.

Niemals! Obgleich die Philosophen Atheisten und Agnostiker sein wollen, mussten sie sich bei ihrer Suche nach Bereinigung unseres Durcheinanders einer Religion zuwenden – und haben es getan. Da der persönliche Gott der Bibel nicht existiert, überlegten sie, bleibt der Mensch das vermutlich höchste bewusste Wesen. Somit stellt seine Position ihn in den Bereich des Göttlichen.

Das ist Pantheismus.

Er führt zu Selbsterhöhung, die notwendig ist, um die Probleme zu lösen, die nur ein allmächtiger Gott handhaben kann. Die eigene Gottheit zu erkennen ist somit extrem wichtig. Ralph Waldo Emerson, der vielbewunderte Rebell Philosoph und Pantheist, zeigte wie:

„Nichts ist heilig außer der Integrität meines Geistes. Was sind mir heilige Traditionen, wenn ich völlig von innen lebe?... Kein Gesetz ist mir heilig außer dem von meiner [gottgleichen] Natur…. Ich meide Vater und Mutter, Frau und Bruder, wenn mich mein Genie ruft. Jesus war besser als andere, weil Er nicht auf andere hören wollte….“

Andrews stellt ein weiters Merkmal fest, vielleicht das primäre in Bezug auf den Pantheismus. Er ist völlig subjektiv, getrieben von Intuition und Gefühlen, die weder belegt noch widerlegt werden können. Er zitiert Emerson, der Gefühle zum Richter dessen macht, was er annehmen oder ablehnen wird. Emerson prüft das Abendmahl; „Sollte ich annehmen, Jesus schrieb es Seinen Jüngern vor und habe sogar erwogen, diese Art von Gedenken permanent zu machen, und das in jeder Hinsicht sehr angenehm… und doch wenn es meinen Gefühlen beim Ausprobieren unangenehm ist, werde ich es nicht annehmen.“

Letzten Endes gibt es nur zwei religiöse oder spirituelle Optionen: biblischer Theismus und Pantheismus. Biblischer Theismus hat mit dem Gott zu tun, der Sich in der Bibel offenbart. Er allein ist Gott, der alles erschuf. Er ist nicht Teil Seiner Schöpfung – Er ist vollkommen „anders“, ewig außerhalb Seiner Schöpfung existierend. Wäre Gott Teil der Schöpfung, wäre er Teil unseres „Durcheinanders“, was nicht zutrifft. Er ist die Lösung.

Wie schon vermerkt ist Pantheismus der Glaube, Gott sei in allem und daher sei alles Gott. Die Ablehnung (oder eine irrige Sicht) des biblischen Theismus bringt die Menschheit zum Pantheismus. All die erwähnten Philosophen (und viele mehr) waren Pantheisten. Sie lehnten den Gott der Bibel ab und suchten ihre eigene Gottheit.

Samuel Andrews, dokumentiert in seinem 1898 Buch Christianity and Antichristianity In Their Final Conflict, aus dem ich zitierte, die pantheistischen Ansichten der deutschen Philosophen, die die gebildete Welt durch Geistes- und Naturwissenschaften, Literatur und Religion überfluteten. Andrews schreibt: „Was das Vorige betrifft, einige Belege wurden schon vorgelegt, die zeigen, dass Pantheismus in einigen seinen Ausprägungen nicht nur die aktuelle moderne Philosophie durchdringt, sondern immer mehr in Religion, Naturwissenschaft, Literatur und alle Abteilungen menschlichen Denkens eindringt. Die Masse wird mit seinen Prinzipien durch Magazine und Zeitungen, Vorlesungen und Predigten vertraut gemacht. Seine Verbreitung zeigt sich in der Schnelligkeit, mit der sich Systeme wie Christian Science, Mind Science, Theosophie und andere ähnliche in christlichen Gemeinschaften verbreitet haben, denn alle haben eine pantheistische Grundlage. Die moralische Atmosphäre ist voll von seinem Geist und viele sind nichtsahnend betroffen.

Dahin steuert alles.

Der Pantheismus wird nicht nur durch seine Anziehung auf Menschen, „zu sein wie Gott“, angetrieben, sondern durch politische Aktion verstärkt, insbesondere der Demokratie. Warum?

Andrews schreibt, das „…Wachstum der Demokratie hilft, den Weg des Antichristen vorzubereiten, indem der Volkswille allwaltend gemacht wird, sowohl was die Wahl der Herrscher betrifft als auch das Wesen und Ausmaß ihrer Herrschaft; und indem man dem Willen eine legale Bekundung gibt.

Wenn ein Volk seine Gesetzgeber wählt, werden die Gesetze so, wie es die Mehrheit der Wähler verlangt. In der Vergangenheit beruhte solche Gesetzgebung bei allen christlichen Nationen zum großen Teil auf christlichen Prinzipien und man erkannte Gottes Autorität an. So lang diese Autorität, wie in der Schrift oder der Kirche dargelegt, anerkannt wird, ist der Volkswille nicht allwaltend; wenn sie aber bestritten wird, wird diese Vorherrschaft immer größer. Wenn sich dann die Annahme verbreitet, es gebe entweder keinen Gott als Gesetzgeber oder keinen autoritativen Ausdruck Seines Willens, welches Prinzip soll Charakter und Grenzen der Gesetzgebung bestimmen. Das einzige Prinzip ist das [vermeintliche] Wohl der Allgemeinheit; was immer es verlangt ist richtig.“ [Mit anderen Worten, um gewählt oder wiedergewählt zu werden, befriedigen Politiker oft den Wählerwillen. So läuft die Politik heute!]

Denkt daran, Andrews Buch wurde vor 120 Jahren geschrieben, und wir tippen nur einige der Dinge seiner Zeit an, die er aufzeigt, doch sein Buch liest sich wie ein Nachrichtenkommentar heute. Und es sind keine Fake News.

Dieser Artikel konzentrierte sich primär auf die Welt und wohin sie steuert. In Teil 2 konzentrieren wir uns auf die Kirche, die echte und die vorgebliche, und den Abfall (der übrigens auch wahre Gläubige erfasst).

Am Anfang dieser Botschaft betonte ich die Bedeutung von Eschatologie, besonders ihren Wert, Gläubige vor Täuschung zu bewahren, auch um nicht hineingezogen zu werden und unwissentlich beizutragen zu Religion und Reich des Antichristen. Leider geschieht das heute in atemberaubendem Maße, während die Rückkehr unseres Herrn und Heiland Jesus Christus naht. TBC

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