Die Bibel ist Gottes direkte Kommunikation an die Menschheit. Von 1 Mose bis Offenbarung erfahren wir, wie Gottes Schöpfung begann und später, wie die Erde durch einen neuen Himmel und eine neue Erde ersetzt wird (Offenbarung 21,1). Die Bibel berichtet uns auch von bedeutenden Ereignissen, die stattfanden (z.B. dem Ungehorsam des Menschen, Christi Geburt, Kreuzigung und Auferstehung zur Versöhnung der Menschheit mit Gott), und was geschehen wird (Entrückung der Gemeinde, große Trübsal, und die kurzzeitige Errichtung von Religion und Reich des Antichristen) kurz vor der Rückkehr unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Wir konzentrieren uns in dieser dreiteiligen Reihe auf Eschatologie, das ist, was die Schrift über die letzten Tage zu sagen hat, wenn Jesus zurückkehrt, um seine Tausendjähriges Reich auf Erden zu errichten.
Im Rundbrief vom November gab ich Beispiele, wie verschiedene religiöse Gruppen, auch Namenschristen, beeinflusst, sogar konditioniert werden, um sich in die Religion des Antichristen einzufügen. Dazu gehören allerlei pantheistische Ansichten, wie Menschen seien Götter oder Teil von Gott, Gott sei in allem, der Mensch müsse seine Gottheit erkennen, Einheit mit Gott erzielen, das eigene, unendliche menschliche Potential erreichen, die angeborene göttliche Macht anzapfen, usw. Obgleich die kontemplative Bewegung in der Christenheit keine offen pantheistische Aussagen gemacht hat, förderte sie doch viele Praktiken der pantheistischen, östlichen Mystik.
Dazu gehört auch die ungewollte Hilfestellung von Christen, das Reich des Antichristen herbeizuführen. Viele glauben irrig, sie würden Christi Reich errichten, damit Er auf die Erde zurückkehrt. Diese falsche Lehre nennt sich Dominion Theologie. Die religiösen Gruppen mit Elementen von Pantheismus und Dominion Theologie in Lehre und Praxis sind vielfältig und zahlreich. Sie hoffen, sich miteinander zu vernetzen und eines Tages zusammen zu finden und das „kritische Lage“ Szenario zu schaffen (s. Teil 2)
Obwohl ein Großteil der Reichtheologie des Antichristen den Hyper-Charismatikern zugeordnet wurde, findet sich die Saat auch unter konservativen, christlichen Gruppen. Denkt an die Lehren von Reformtheologie und Calvinismus. Mit wenigen namhaften Ausnahmen sind die meisten Calvinisten Amillennialisten. Das ist Teil des Lehrballasts, den die Reformatoren aus dem katholischen Glauben übernahmen. Sie glauben nicht an ein tatsächliches tausendjähriges Reich Jesu Christi auf Erden. Der Calvinismus bezog viel von Augustinus, dem Autor von Die Stadt Gottes und Vater der meisten römisch-katholischen Dogmen.
Viele Calvinisten folgten Augustinus Methode der biblischen Interpretation, die sich stark auf Allegorie und Vergeistigung der Schrift verlässt. Das ist eine subjektive Methode, die Bibel alles, was du willst, sagen zu lassen. Allegorie umgeht den Kontext eines Verses, die übliche Wortbedeutung, die Grammatik, seine Logik und Unterscheidung, ob er wörtlich oder bildlich zu verstehen ist. Man kann kaum Beröer sein, wenn man so an die Schrift herangeht. Sie ist auch Tor zum mystischen Ansatz, um Pantheismus zu propagieren. Sie ist der Tod von Hermeneutik (der biblischen Weise, die Lehren der Schrift zu verstehen). Dazu gehört auch Eisegese – wo man eigene Ansichten in die Schriften hineinliest, statt sich auf das zu konzentrieren, was Gott sagt.
Ein eindeutiges Beispiel von amillennialer Allegorisierung ist die Weise, wie sie die Details in Offenbarung zur Tausendjährigen Herrschaft Christi sehen. Diese Stellen werden nicht wörtlich genommen, darunter auch wie Satan gebunden und später freigelassen wird, um die Ungläubigen am Ende des Millenniums zu täuschen. Die Worte sollen angeblich eine tiefere Bedeutung haben, nicht angezeigt durch den Kontext, der üblichen Auffassung oder der schlichten Bedeutung, wie die Worte definiert und verwendet werden.
Amillennialisten glauben, das Millennium begann bei der Himmelfahrt Jesu und dauere heute an. Sie lehren, Satan wäre am Kreuz gebunden worden. Da Christus nicht zurückkehrte, sind wir angeblich im Millennium, Satan ist gebunden, daher wird das Errichten Christi Reiches die Hauptaufgabe des Leibes Christi! Erneut soll der Leib die Kontrolle vom Haupt der Gemeinde wegnehmen. Augustinus Stadt Gottes folgend, entschloss sich Calvin, das Reich Gottes auf Erden in Genf zu errichten. Das wurde ein Desaster voll Gesetzlichkeit.
Ein Kirchenhistoriker sagt: „Calvin ist darangegangen, seinen Plan umzusetzen, Genf in das erste Reich Gottes auf Erden zu verwandeln… eine Gemeinschaft ohne Korruption, Unordnung, Laster oder Sünde;… das neue Jerusalem, ein Zentrum, von dem die Rettung der Welt ausstrahlte…. Sein Leben war dem Dienst dieser einen Idee gewidmet.“ Das war so wie der globale Übernahmeplan des römischen Katholizismus, ein Grund, warum Calvin als der protestantische Papst von Genf bezeichnet wurde.
Andere spätere Dominion Versuche von Calvinisten fanden in den USA ab den 60ern und 70ern statt. Angeführt von Reformationstheologen lehrt der christliche Rekonstruktionismus (Theonomie), durch Anwendung von Gottes Gesetzen (einschließlich der des AT), werde die Erde verwandelt und das Reich Gottes hereingeführt. Der christliche Rekonstruktionismus beeinflusste damals stark die Christliche Rechte und Moralische Mehrheit.
Dann kam die Erweckungskoalition, wo Christen in örtliche Ämter, in den Kongress, den Senat und das Präsidentenamt gewählt werden sollten. Damit sollte das Mandat erfüllt werden, das Reich Gottes zu errichten. Mit Calvins Worten, „der Staat muss zustimmen, der Diener der Kirche zu sein“. Die Kirche wurde jedoch, getrennt vom Haupt (Jesus Christus), oft Diener des Staates, und das kam aufgrund des Amillennialismus. Pfarrer wurden von Behörden ernannt. An vielen Orten, wie in den von holländisch Reformierten dominierten Niederlanden, schlichteten Staatsbeamte Lehrkonflikte zwischen religiösen Gruppen. Das war Rückkehr zu Konstantin, der das Christentum legalisierte, dann einschritt, um eine Weile den religiösen Laden zu schmeißen.
Heute werden junge Christen zunehmend der Dominion Theologie ausgesetzt. The Send war vorrangig ein emotional getriebenes Dominion Vehikel für die 50.000 jungen Teilnehmer. Viele wurden von der Hillsong United und Jesus Culture Musik verführt. Ihre Theologie ist Dominion, der Beweis dafür findet sich in den Texten ihrer Lieder.
Christlicher Rekonstruktionismus und Calvinismus sind überraschend in der Heimschulbewegung vorangekommen. Eine sehr erfolgreiche Apologetik Reihe namens Truth Project von Focus on the Family und gelehrt von Calvinisten, ermutigte die jungen Zuhörer, für globale Transformation durch Übernahme der Führung in den wichtigsten Einflusssphären der Gesellschaft zu arbeiten, wie Staat, Familie, Gemeinschaft, Erziehung, Arbeit, Medien, Künsten, usw. So wertvoll all diese Reich Gottes bildenden Einheiten sein mögen, wenn sie nicht treu dem Verlauf folgen, wie in der Schrift vom Haupt der Kirche, Jesus Christus vorgegeben, mögen diese Führer unwissend zu den Plänen des Widersachers beitragen.
Amillennialismus mit der dazugehörenden „Errichten des Reiches“ Motivation ist so wie ein um ein paar Grad abgewichener Schiffskompass. Er führt das Schiff in die falsche Richtung. Neben der unbiblischen Eschatologie des Calvinismus ist Amillennialismus die üblichste Ansicht unter Namenschristen. Katholiken, griechisch und russisch-orthodoxe Kirchen, Lutheraner, Presbyterianer, Anglikaner, Episkopale, die Church of Christ und die meisten unabhängigen Baptisten teilen diese Sicht.
Zuletzt spreche ich die meiner Ansicht nach effektivste Einheit an, die Welt und das Christentum auf die Religion und das Reich des Antichrist vorzubereiten. Vielleicht überrascht es Sie, es ist Psychologie. Besonders Psychotherapie oder psychologische Beratung. Zur Begründung will ich die Kriterien anwenden, die ich für die anderen Einheiten verwendete, die auch in einem Konditionierungsprozess waren, den Antichrist anzunehmen.
Zuerst der Hintergrund:
Die persönliche Ansicht des Psychotherapeuten, statt objektiver Wissenschaft, ist Leitlinie für die Diagnose bei der psychologischen Beratung.
In Teil 1 behandelten wir das Versagen der Versuche derer, die den Gott der Bibel und Seine Anweisungen als Lösung für das Sündenproblem der Menschheit abgelehnt haben und die Verwüstung, die das angerichtet hat. Ich bezeichnete es als „das Chaos“, in dem die Menschheit und der Rest der Schöpfung sich befindet. Die Welt stirbt gerade einen hässlichen Tod. Da in den Versuchen der Menschen keine Hoffnung liegt, das Chaos durch wissenschaftlichen Materialismus, Evolutionstheorie oder Naturalismus zu beheben, hat sich der Mensch zu seiner Rettung voll und ganz der Mystik zugewandt. Er hofft auf den Pantheismus, der Ansicht, er sei Gott, wie alles andere. Das scheint der letzte Ausweg. Schließlich ist das Problem so groß wie Gott. Aber an „Gottheit“ zu glauben, erzeugt ein anderes Problem.
Wie bringt man Leute dazu, zu glauben, sie seien Gott oder Götter? Der Widersacher arbeitet schon lange mit vertretbarem Erfolg an dieser Lüge. Wenn aber Gottheit, speziell im Westen, Wissenschaft als Fassade erhält und das religiöse Stigma reduziert wird, dann ist das viel erfolgreicher!
Herein kommt die pseudowissenschaftliche Welt der Psychologie. Ein Psychologieforscher schreibt über seinen Beruf: „Ich sah persönlich, wie Therapeuten ihre Patienten überzeugten, alle ihre Probleme kämen von ihren Müttern, den Sternen, Biochemie, Ernährung, Lebensweise, und sogar dem Karma früherer Leben.“ Karma und andere östliche, mystische Ideen sind an der Spitze der Therapieliste. Ein früherer Präsident der Association of Humanistic Psychology meinte, Psychotherapie sei der Schwindel des 20. Jahrhunderts. Statt den offensichtlich bankrotten Beruf aufzugeben haben viele Psychologen und Psychiater ihren Irrtum verschlimmert, indem sie ihr zusammen stürzendes Haus mit irgendeiner Form östlicher Mystik stützen wollen.
Wie der kalifornische Universitätsprofessor Jacob Needleman sagte, „Eine zunehmend große Zahl von Psychotherapeuten sind nun überzeugt, die östlichen Religionen böten ein weit vollständigeres Verständnis des Geistes an als alles, was westliche Wissenschaft sich vorstellte. Dabei reformulieren die Führer der neuen Religionen (die zahlreichen Gurus und spirituellen Führer im Westen) selbst die traditionellen Systeme und passen sie der Sprache und Atmosphäre der modernen Psychologie an.“
Ein Artikel in Psychology Today stellte fest, die östlichen Philosophien „scheinen schrittweise [im Westen] als Psychologien, nicht als Religionen, voranzuschreiten.“ Gottheit ist leichter anzunehmen, wenn sie im kollektivem Unterbewusstsein des Schweizer Psychiaters Carl Jungs verpackt ist oder in höherem menschlichen Potential oder in Business Selbstverbesserungsseminaren. MBA Kandidaten der Stanford Universität lernten, ihr „inneres Wesen“ anzuzapfen (was für Gott steht), indem sie innere Führung in dem Kurs „Kreativität im Geschäft“ suchten, gelehrt von Prof. Michael Ray, Schüler des indischen Gurus Muktananda. Östliche Meditationspraktiken, die als „Gesundheitsyoga” oder holotropische Atemtechniken durchgehen, machen den Weg frei, die „Gotterkenntnis“ zu erfahren.
Normales Bewusstsein tritt hinter „höherem Bewusstsein“ zurück. Es entsteht durch andere Zustände, entweder Drogen-induziert oder durch verschiedene Drogenfreie Yoga Techniken. Gesunder Menschenverstand wich dem ungesunden „höheren Sinn”. Psychotherapeuten und Psychiater haben eine allwissende, Gottähnliche Statur über die Massen erreicht. Das, zusammen mit dem Einfluss ihrer 300 Milliarden Dollar Industrie, macht sie zu einer wesentlichen Macht, die Mystik den Massen zu verkaufen.
Was aber ist mit dem Einfluss der Psychotherapie in der Kirche? Wie ein Tsunami flutete die Psychotherapie in den 1970ern in die Kirche. Angeführt vom Psychologen James Dobson und anderen Vertretern der „Christlichen Psychologie“, deuteten sie die Lehren der Bibel über das „Ich“ um, um mit der Perspektive des Psychologie konsistent zu sein. Das „Ich” beherrscht die Psychologie, nur darum geht es bei der Psychotherapie.
Wir sagten, wenn wir glauben, der Gott der Bibel ist wirklich Gott, dann sollte es offensichtlich sein, dass wir nicht Gott sind. Wenn einer das nicht glaubt, könnte es dazu kommen, dass er sich für Gott hält. Echte und Namenschristen sind abgeneigt, dahin zu gehen. Doch die Psychologie drängt sie dahin. Wie? Für den Gläubigen gibt es Gott und das Ich. Unterwerfung unter den einen oder das andere ist ständiger Kampf im Leben. Doch im zweiten Teil des letzten Jahrhunderts drängten sich die „Ich“-Lehren der Psychologie in die Kirche: Eigenliebe, Selbstachtung, Selbstbild, Selbstvertrauen, Selbstwert und weiter, laut Dave Hunt das Ich bis zum Überdruss.
Diese Lehren, unterstützt von einer Armee christlicher Psychologen und Berater, stellten die Bibelverse zum „Ich“ auf den Kopf. Statt dem Ich zu sterben, wurde die Kirche ermahnt, das Ich zu lieben und zu schätzen! Ich glaube, das war Satans effektivste Masche der Kirchengeschichte der letzten fünfzig Jahre.
Wie Tobija in Nehemia 13 hat sich die Psychologie in der Kirche eingenistet, was zur Vergötterung des Ich führt, und brachte unsagbare geistliche Zerstörung bei den Geschwistern in Christus.
Wie sollen wir nun leben? Was ist das Gegenmittel, der biblische Schutzplan, in Bezug auf die Warnung, die Jesus vor der Täuschung aussprach, die in den letzten Tagen stattfinden wird? „Sehet zu, dass euch niemand verführe“ (Matthäus 24,4). Wir müssen wie die Söhne Issachars sein, die Einsicht in die Zeiten hatten, „um zu wissen, was Israel tun musste“ (1 Chronika 12,32). Das Gegenmittel zur Täuschung ist nicht kompliziert, aber es verlangt Sorgfalt bei der Unterscheidung. Zunächst unterwerfen wir uns Gott, der uns durch Seinen Heiligen Geist befähigt, dem Teufel zu widerstehen (Jakobus 4,7). Dann bleiben wir beständig in Lehre und Anweisungen der Schrift. Das heißt, gewohnheitsmäßig täglich Gottes Wort zu lesen. Das sollte unsere wichtigste Gewohnheit sein. Dann sollten wir tun, was Gottes Wort sagt, „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist“ (Sacharja 4,6). Wir sollen auch Gemeinschaft mit anderen Gläubigen haben, für andere beten, wie auch ständig den Herrn Jesus bitten, uns in Seinen Willen zu führen und zu lenken (Apostelgeschichte 2,42).
Psalm 1,2-3 gibt uns Gottes Anweisungen für Frucht in dieser schwierigen Zeit, wo der Herr naht. Als Gläubige sollten wir „Lust haben an“ und „nachsinnen über“ Sein Wort „Tag und Nacht“. Seinen Willen zu tun macht uns geistig „wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.“ TBC
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