Frage: Ein Theologe sagte im Radio, in 1 Korinther 6,19, wo Paulus vom Heiligen Geist spricht, der in uns wohnt, benutze er ein sprachliches Bild und der Heilige Geist sei nicht räumlich gegenwärtig im Gläubigen… das Innewohnen beschreibe man am besten als Beziehung… so wie „meine Lieben sind immer in meinem Herzen“. Ich glaubte immer, der Heilige Geist wohne nach der neuen Geburt buchstäblich in dem Gläubigen genauso wie Seele und/oder Geist „räumlich“ in meinem Körper sind. „Räumlich“ zu verwenden ist im besten Fall ungeschickt, wenn man versucht den „Ort“ eines Geistwesen zu beschreiben. Aber ist es nicht richtig zu sagen, dass der menschliche Geist räumlich im Körper wohnt? Ich weiß, Gott und der Heilige Geist sind allgegenwärtig und nicht durch Zeit und Raum begrenzt, aber wohnt Er nicht buchstäblich in jedem Gläubigen?
Antwort: Wir verstehen nicht, wie Seele und Geist im Körper wohnen, aber sie tun es. Paulus beschreibt den Tod als Weggang von Seele und Geist vom Körper, um bei Christus im Himmel zu sein: „ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn“ (2 Korinther 5,8). Er begehrte „abzuscheiden und bei Christo zu sein“ (Philipper 1,23). Er verglich es mit „Bleiben im Fleische“ (V. 24), was nochmals zeigt, dass Seele und Geist im Leben buchstäblich im Leibe wohnen und ihn im Tod verlassen. Wir finden keinen „Ort“ im Köper für Seele und Geist, aber die Tatsache, dass Seele und Geist der Erlösten, die gestorben sind, buchstäblich bei Christus im Himmel sind, wird weiter dadurch gezeigt, dass sie mit Christus kommen, um bei der Auferstehung und Entrückung wieder mit ihren Leibern vereinigt zu werden (1 Thessalonicher 4,14). Sowohl biblisch wie logisch begründet dürfen wir glauben, dass der im Gläubigen wohnende Geist Christi und der Heilige Geist, der Geist, Seele und Leib mit Leben erfüllt, genauso im Körper eines jeden ist wie die menschliche Seele und der Geist.
Unsere Körper werden „Gottes Tempel” (1 Korinther 3,16-17) genannt; der Leib ist „der Tempel des Heiligen Geistes“ (6,19). Paulus ist beim Leib konkret: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesum aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (Römer 8,11). Es ist wohl klar, dass es mehr als eine bloße Beziehung gibt wie „meine Lieben sind immer in meinem Herzen“. Der Gläubige hat tatsächlich solch eine Beziehung, aber sie ist freiwillig und im Glauben, wie Paulus den Ephesern schrieb, „dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne“ (3,17). Das stimmt auch für die Analogie, die Christus bei der Beziehung des Gläubigen zu Ihm macht als die einer Rebe am Weinstock (Johannes 15,1-10), der sein Leben und Nahrung für siegreiches Leben von Christus bezieht. Das ist eine Glaubensbeziehung, und das Wegnehmen der Reben, die keine Frucht bringen und ins Feuer geworfen werden (V. 6) kommt davon, kein fruchtbares Leben im Glauben zu leben. Es geht nicht um verlorenes Heil.
Natürlich wohnen Christus und der Geist inne. Das wird aber durch Glauben weder etabliert noch aufrecht erhalten. Nie sagt man uns, um gerettet zu werden, müssen wir glauben, dass Christus und der Heilige Geist in uns leben. Dass wir aus dem Heiligen Geist geboren sind (Johannes 1,13; 3,3-8; 1 Johannes 3,9, usw.), getauft durch den Heiligen Geist in den Leib Christi (1 Korinther 12,13), versiegelt mit dem Heiligen Geist (Epheser 1,13), wo der Heilige Geist innewohnt, liegt nicht an unserem Glauben. Es ist ein Werk, das Gott in allen tut, die das Evangelium glauben und wiedergeboren sind. Uns wird gesagt, dieses Innewohnen („…Gottes Geist in euch wohnt… Wenn aber Christus in euch ist“ – Römer 8,9-11) sei Beweis unserer Rettung und die Zusage, dass wir aus den Toten auferstehen. Auch „…dass Jesus Christus in euch ist? es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid“ (2 Korinther 13,5).
Jesus sagte Seinen Jüngern, der Heilige Geist „bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,17). Gewiss ist dieser Unterschied zwischen bei und in, was an Pfingsten geschah, mehr als eine sich vertiefende Gemeinschaft. Sie bezieht sich nicht auf die Allgegenwart des Heiligen Geistes, die immer zutrifft. Jesus verhieß, „Wer an mich glaubt… aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ (Johannes 7,38-39). Dieses verhießene Innewohnen des Heiligen Geistes unterschied sich so von der Beziehung, die der Heilige Geist zu den großen Propheten des Alten Testaments hatte, dass im Vergleich, der Heilige Geist noch nicht gegeben war! Es bezieht sich auf „Christus in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit“. Gott schuf ein permanentes Innewohnen des Geistes Christi und des Heiligen Geistes im Leib der Gläubigen – und durch Glauben lebt Er in unseren Herzen.
Frage: Ein populärer Bibellehrer lehrte, Jesus sei nicht unser Schöpfer, Er war nur zeitweise Gott, Er werde Sohn Gottes genannt, weil Gott der Vater Ihn durch Maria zeugte, und Er sein nun ein erhöhter Mensch – und nur ein Mensch – im Himmel. Da dieser Lehrer so hoch geachtet ist, werden seine Lehren weithin akzeptiert.
Antwort: Leider folgen so viele Christen den Menschen statt Gott in Seinem Wort. Jeder, der die Bibel studiert, erkennt solche Ideen sofort als offensichtliche Häresie. Aber weil sie den Lehrer hoch achten, geben die von ihm beeinflussten ihr klares Verständnis der Bibellehre aus Achtung vor dem Führer auf, den sie bewundern. So entstehen Sekten.
Die Bibel sagt klar, Maria war noch Jungfrau, da „wurde sie… schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste“ (Matthäus 1,18), nicht vom „Vater“. Der Heilige Geist wird nicht Vater Jesu genannt, doch durch sein Handeln wurde ein Kind in Marias Gebärmutter gebildet. Offensichtlich enthalten die Begriffe „Vater“ und „Sohn Gottes“ keinen Beiklang, als ob der Vater Jesus „zeugte“. Laut Altem Testament hat Gott einen Sohn, bevor Jesus in Bethlehem geboren wurde: „Küsset den Sohn, dass er nicht zürne…“ (Psalm 2,12; „wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes…? (Sprüche 30,4)
Dass Gott ein Vielheit von Personen einschließt, wird im ganzen Alten Testament wie auch im Neuen gelehrt. Das hebräische Wort Elohim, das 2.500-mal im Alten Testament für Gott steht, ist eine Pluralform, die mehr als zwei bedeutet.
Gott sagt, „ich verändere mich nicht“ (Maleachi 3,6). Somit muss Gott der Sohn, der einen menschlichen Leib annahm, als Er durch Jungfrauengeburt Mensch wurde, immer weiter Gott sein. Dass Jesus Gott war, als Mensch in dieser Welt lebte, ist klar. Im Alten Testament sagt der Gott Israels wiederholt, er sei der „einzige Retter“ (Psalm 106,21; Jesaja 43,11; 45,22; 49,26, usw.); wobei das Neue Testament es ebenso deutlich macht, dass Jesus Christus der einzige Retter ist, und Er wird häufig „Gott unser Retter“ genannt (1 Timotheus 1,1; Titus 1,4; 2,13). Gott der Vater sagt zu Christus nach Seiner Inkarnation („wenn er den Erstgeborenen in den Erdkreis einführt), „Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit…“ (Hebräer 1,8). Und ein Merkmal Gottes ist Unveränderlichkeit: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).
Dass Christus unser Schöpfer ist, muss wahr sein, da Er Gott ist. Die Bibel sagt es klar: „Alles ward durch dasselbe, und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist“ (Johannes 1,3). Wenn der Mensch geschaffen wurde (was zutrifft), wurde er von Christus geschaffen. Und soweit Christus alles Erschaffene geschaffen hat, muss er selbst ein nicht-erschaffenes Wesen sein, und auch aufgrund dieses Arguments ist Er Gott.