Frage: Ich bin über die „Sicherheit des Gläubigen“ verwirrt. Für mich klingt es wie, „einmal gerettet, immer gerettet“. Ich meine, Gläubige können ihr Heil verlieren, indem sie sich von Gott abwenden.
Antwort: Die Lehre der „ewigen Sicherheit“ ruft endlos Streit hervor. Aber eine Diskussion der relevanten Verse muss entsprechend 2 Timotheus 2,15 erfolgen, wonach wir „das Wort der Wahrheit recht teilen“ müssen. Alles muss im Kontext betrachtet werden. Die Stelle in Johannes 10 enthält deklarative Aussagen des Herrn Jesus Christus ohne Einschränkungen. Jesus machte fünf klare Aussagen über Seine Schafe (die an Ihn glauben und Ihm folgen), in Gegensatz zu denen, die nicht glauben (V. 26). Verteidiger der „Abfallen“ Lehre versuchen zwischen Christen zu unterscheiden, die Jesus ihr ganzes Leben folgen und jenen, die sich schließlich zurückwenden.
Doch Jesus zeigt, dass er einen schlichten Unterschied zwischen den Pharisäern macht, die sich nicht zu Christus wandten, und denen, die es taten (V. 24-26). Die Verse legen die Sicherheit des ewigen Lebens in den starken rechten Arm Gottes. Der Vers lautet „niemand wird sie aus meiner Hand rauben“. Exzellente Beispiele, wie Gott unsere Errettung sichert sind der gute Hirte, der sein verlorenes Schaf rettet (Matthäus 18,12-14) und der Vater, der Seine Kinder züchtigt (Hebräer 12,5-12). Andere argumentieren, manche hätten Johannes 10 Bedeutungen entnommen, die nicht mit den Worten oder dem Kontext dieser Passage im Einklang sind. Das vielleicht klarste Beispiel ist 2 Petrus 2,22, das falsche Propheten behandelt, nicht wahre Gläubige. Diese „falschen Propheten“ (2,1) sind „Brunnen ohne Wasser” (V. 17). Ein Brunnen ohne „Wasser“ (Wasser ist eine biblische Metapher für den Heiligen Geist) sieht von außen wie ein echter aus, wenn man aber reinschauen kann, ist er ganz anders (1 Samuel 16,7). Diese falschen Propheten werden speziell mit Lot verglichen, der trotz Kompromisse und Ungehorsam als Gerechter bezeichnet wurde (2 Petrus 2,8). Wie Vers 22 sorgfältig erklärt: „Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen….“ Wir lesen weiter, der Hund kehrte um zu seinem eigenen Gespei, denn das machen Hunde so. Die gewaschene Sau kehrte um zum Wälzen im Kot, denn das tut sie gerne. Das Wesen von Hund und Sau hatte sich nicht geändert. Noch wurden sie „wiedergeboren“ oder in eine andere Spezies verwandelt. Der Hund wurde vorübergehend gesäubert und die Sau gewaschen. Aber es hatte keine ewige Bedeutung, sogar mit herausgeputztem Äußeren – wie das Übertünchen eines Grabes (Matthäus 23,27).
Wer von Christus gezogen wurde (der alle Menschen zieht [Johannes 12,32]), mag zeitweise der Verschmutzung der Welt „entrinnen“, indem er sich anzupassen sucht, aber laut Schrift ist die Anpassung nicht echt, da sich das wahre Wesen (wie das eines Hundes oder einer Sau) bald zeigen wird.
Frage: In einem Ihrer Rundbriefe sagten Sie, Satan habe bereits vor Erschaffung des Menschen rebelliert und zahllose Engel mit sich gerissen. Sie sagten, „Eine von Luzifer angeführte Rebellion hat vor Äonen stattgefunden….“ Es klingt, als ob sie an eine Form der „Lückentheorie“ glauben. Die Schöpfung hatte einen Anfang und „in sechs Tagen hat Jehova den Himmel und die Erde gemacht…“ (2 Mose 20,11). Ich glaube es ist klar, dass die Engel ebenso in diesen sechs Tagen erschaffen wurden. Gott sagte, „So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer“ (1 Mose 2,1). Dieses „Heer“ kann bestimmt die Engel einschließen (Nehemia 9,6; Psalm 103,20-21, 1 Könige 22,19 u.a.). Gott sagte, die Schlange wurde genauso „gemacht” wie alles Getier des Feldes (1 Mose 3,1) und war „Vollkommen… in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden“ (Hesekiel 28,15). Wo ist der Beweis in der Schrift, dass Satan rebellierte, „bevor der Mensch erschaffen wurde … vor Äonen“, wie Sie sagten? Am Anfang sagte Gott, „alles”, was er gemacht hatte, war „sehr gut“ (1 Mose 1,31). Unterstellen Sie eine spezielle Schöpfung der Engel zu anderer Zeit und Ort, „vor Beginn der Schöpfung“?
Antwort: Sie haben wie ein Beröer viel überlegt und geprüft. Doch machen Sie einige inkorrekte Annahmen. Die Aussage „Und die Schlange war listiger als alles Getier des Feldes, das Jehova Gott gemacht hatte“ (1 Mose 3,1) schließt nicht Satan als „Getier des Feldes“ ein. Sie bezieht sich auf die physische Schlange im Garten, durch die Satan sprach. Er wird „die alte Schlange” genannt, ist aber keine buchstäbliche, physische Schlange, die mit den anderen Tieren geschaffen wurde. Man kann hier nicht entnehmen, wann Satan entstand.
Zweitens scheinen Sie anzunehmen, die Schöpfung „der Himmel und der Erde“ (1 Mose 1,1) schließe ein, was Stephanus beschrieb als „die Himmel geöffnet, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen“ (Apostelgeschichte 7,56) und was Paulus als „dritten Himmel“ (2 Korinther 12,2) bezeichnete, wo Gott wohnt. Himmel wird sowohl für die physischen „Himmel” in Bezug auf die Erde und als Teil des physischen Universums verwendet (Atmosphäre und Sterne), wie auch für den Himmel, des „Vaters Haus“, der weder physische noch räumlich Beziehung zur Erde hat. Der „Ort“, wo Gott wohnt, ist gewiss weder physisch noch Teil des physischen Universums und muss immer existiert haben. Dort wohnen auch die Engel.
Die Schöpfung in 1 Mose bezieht sich nur auf das physische Universum. Himmel in 1 Mose 2,1 bezieht sich auf die Sterne, nicht die Engel. Woanders ist es klar, ob „Himmel“ sich auf den physischen Bereich oder auf Gottes Gegenwart bezieht; auch ob „Heer“ sich auf die Sterne bzw. Engel bezieht. Sie meinen wohl „Heer der Himmel“ bedeute immer Engel, was nicht zutrifft. Zum Beispiel: „Wie das Heer des Himmels nicht gezählt… werden kann“ (Jeremia 33,22). Die Aussagen – „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (1 Mose 1,31), und „So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer“ (2,1), wie auch „von Anfang der Schöpfung aber schuf Gott sie Mann und Weib“ (Markus 10,6) – beziehen sich alle auf das physische Universum, das einen Anfang hatte, nicht auf Gottes und der Engel Wohnort, noch auf Engel selbst.
Wir haben keinen biblischen Grund zu glauben, Engel wurden gleichzeitig mit dem physischen Universum und Menschen geschaffen. Wir erfahren nicht, wann sie geschaffen wurden. Altes wie Neues Testament zeigen eine enge Verbindung der Engel mit Gott. Es wäre wohl seltsam, wenn sie erst mit dem physischen Universum geschaffen wurden. Die Machtstellung von Engeln, wie sie sich in der Offenbarung zeigt, scheint permanenter zu sein, als erst mit Schöpfung des Universums und des Menschen entstanden. Eine Funktion der Engel ist, Gott zu preisen und um Seinen Thron zu sein. Es scheint wenig vernünftig, dass es keine Engel zur Anbetung und Dienst für Gott vor dem physischen Universum gab – und sie sind kein Teil davon.
Es gibt auch einen Hinweis, dass die Erschaffung des Menschen als Folge von Satans Rebellion geschah. Der Mensch spielt eine Schlüsselrolle bei der endgültigen Niederlage Satans. Wir sehen das bei der Rolle, die Hiob in der Kontroverse zwischen Gott und Satan spielte. Paulus sagt uns, „Denn unser Kampf ist wider… die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Epheser 6,12). Der Mensch, der Satan überwindet „um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen“ (Offenbarung 12,11), scheint sogar in endgültige Vertreibung Satans involviert zu sein: „Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen…. Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, welcher Teufel und Satan genannt wird“ (12,7-9).
Gott existiert ewig. Ich halte es für vernünftig, dass Engel in Seiner Gegenwart seit „Äonen“ von Zeit nach irdischer Rechnung waren, und dass Satan wahrscheinlich lange vor Erschaffung des Menschen rebellierte.