Frage: Sie haben einmal erklärt, dass „...‘mein Volk‘ sich auf Israel bezieht, nicht auf die Gemeinde; und ‚ich werde ihr Land heilen‘ bezieht sich auf das gelobte Land Israel, nicht auf die Vereinigten Staaten.“ Wenn die Christen nicht zu Gottes Volk gehören, wer sind sie dann? Was ist mit Ninive? Glauben Sie nicht, dass Gott unsere Nation heilen könnte, so wie Er es mit Ninive getan hat? Ich verstehe, dass Gott Gebete, die an andere Götter gerichtet sind, nicht erhört, aber ist es vergeblich, zu Ihm um eine nationale Erweckung zu beten? Sie sagten auch, dass „Christen ‚nicht von dieser Welt‘ sind, sondern ‚aus dieser Welt‘ gerufen wurden, um in ihr zu sein, aber nicht von ihr“. Wenn Christen und Israeliten in Gottes Augen zwei verschiedene Völker sind und wenn die Christen aus dieser Welt herausgerufen wurden, wohin sind dann die Israeliten berufen? Sind sie dazu bestimmt, während des Millenniums auf der Erde zu bleiben, während die Christen nicht dazu bestimmt sind? Ich bin verwirrt. Würden Sie diese Fragen bitte für mich klären?
Antwort: Die oft gemachte Aussage, dass sich die Christen nicht nur von den Juden, sondern auch von den Nationen (d. h. von allen Nichtchristen) unterscheiden, ist eindeutig: „Seid ohne Anstoß, sowohl Juden als Griechen, und der Versammlung Gottes“ (1 Korinther 10,32). Das Evangelium richtet sich sowohl an Juden als auch an die Nationen; und wenn einer von beiden an den Herrn glaubt, wird er eine neue Schöpfung in Christus (2 Korinther 5,17; Epheser 2,8-10) und ein neues Glied seines Leibes, der Gemeinde (Epheser 2,19-22; 5,30 usw.). Ich bin auch nicht derjenige, der sagt, dass Christen „nicht von dieser Welt“ sind, sondern „aus dieser Welt“ herausgerufen wurden. Christus hat das gesagt: „..weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe“ (Johannes 15,19). Von seinen Nachfolgern sagte Christus im Gebet zu seinem Vater: „...diese sind in der Welt“ (Johannes 17,11) „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin.“ (Johannes 17,15-16).
Ich sage nicht, dass es vergeblich ist, zu Gott um nationale Erweckung oder um die Heilung unserer Nation zu beten. Ich habe selbst oft dafür gebetet, und es sollte der Herzenswunsch eines jeden Christen in diesem Land sein. Ich sage nur, dass es keine biblische Verheißung gibt, dass ein solches Gebet erhört wird, wie es für Israel in 2 Chronika 7,14 der Fall ist. Gebete für Amerika sind ein legitimer Ausdruck unserer Sehnsucht, dass Gottes Segen und Heil über die ganze Menschheit kommen möge. Wir sollten jedoch mit Verständnis beten.
Wenn wir also beten: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“, dann wissen wir, dass dies niemals geschehen wird, bis Christus wiederkommt und herrscht. Ja, Christen sind „Gottes Volk“ – nicht Sein irdisches, sondern Sein himmlisches Volk. Die Gemeinde hat kein Land; es sind die Juden, denen Gott ein bestimmtes Land gegeben hat. Gott hat weder Amerika den amerikanischen Christen noch Deutschland den deutschen Christen gegeben. Daher kann ich Gottes Verheißung (dass, wenn sein Volk zu ihm ruft, Er „ihr Land heilen“ wird) nur auf die Juden, Sein Volk, und auf das Land Israel anwenden, das Er ihnen versprochen hat.
Um das ewige Reich auf Erden zu erben, müssen Juden denselben Glauben an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs haben, den diese Patriarchen hatten. Meiner Meinung nach – und viele Bibelgelehrte sind anderer Meinung – wird jeder, ob Jude oder Heide, der sowohl vor als auch nach der Entrückung, aber vor der Wiederkunft, an Christus glaubt, in der Gemeinde sein. Juden, die ihn abgelehnt haben, aber bei seiner Wiederkunft „auf ihn schauen“ und an ihn glauben, wenn er vom Himmel herabsteigt, um sie in der Schlacht von Armageddon zu retten (Sacharja 12,10) – wie auch die Nationen, die zu diesem Zeitpunkt glauben – werden in das Tausendjährige Reich eingehen und die irdische Herrschaft Christi auf dem Thron Davids erleben.
Die Juden werden natürlich von den Engeln „von den vier Winden her“ auf der Erde nach Israel versammelt (Matthäus 24,30-31). Sie sind dazu bestimmt, im Millennium sowie im neuen Himmel und der neuen Erde auf der Erde zu wohnen. Die Propheten haben Israel diesen Segen versprochen (Jesaja 62; 65,17-25; Jeremia 30,8-11; 31,1-12; 27-40; Hesekiel 34,11-31; 36,8-15.22-38; 37,21-28; 39,21-29; Sacharja 12.10-14,21, usw.). Ganz Israel wird an Christus glauben, wenn Er erscheint, um es inmitten von Armageddon zu retten. Nur gläubige Juden werden auf der Erde verbleiben, wie die soeben zitierten Verse und viele andere, wie Matthäus 24,13, Römer 11,26 usw., erklären.
Die Gemeinde, die Braut des Lammes, die auf ewig mit Ihm vereint ist, um immer an seiner Seite zu sein (aus allen Nationen, einschließlich der Juden), wird, nachdem sie in ihm eins geworden ist, sowohl während des Millenniums als auch in der Ewigkeit mit ihm herrschen und regieren (Matthäus 19,28; Lukas 19,12-19; 22,30; Offenbarung 20,4 usw.).
Frage: Laut Science Digest vermischt sich das Blut der Mutter niemals mit dem des Fötus. Wenn es keinen Kontakt mit dem Blut der Mutter gibt, wie kann dann das Blut von Jesus „normales menschliches Blut“ sein? Wie kann sich das Blut Jesu von dem der Menschen unterscheiden und doch dasselbe sein? Wenn sich das Blut von Maria nicht mit dem Blut von Jesus vermischt hat, woher kommt dann sein Blut?
Antwort: Ich verstehe Ihre Sorge, dass ich dem Blut Christi nicht die Bedeutung beimesse, wie es die Bibel macht. Das ist jedoch weder meine Absicht noch ist es der Fall. Ihr Anliegen scheint sich auf die Idee zu konzentrieren, dass Jesus irgendwie „Gottes Blut“ hatte, obwohl Gott kein Blut hat.
Sie fragen: „Wenn sich das Blut Marias nicht mit dem Blut Jesu vermischt hat, woher kommt dann sein Blut?“ Da sein Blut ein Teil seines Körpers war, muss es auf dieselbe Weise entstanden sein wie sein gesamter Körper. Hatte er einen „Gotteskörper“? Gott hat weder einen Körper, noch gibt es so etwas wie „Gottes Blut“. In 3 Mose 17,11 heißt es: Denn die Seele des Fleisches ist im Blute“, und Gott ist kein Mensch und lebt nicht in einem Körper aus Fleisch und Blut.
Sie behaupten, dass sein Blut von Gott, seinem Vater, oder vom Heiligen Geist stammen muss, von dem er im Schoß Marias gezeugt wurde (Matthäus 1,20; Lukas 1,35). Im Gegenteil, der für Ihn „bereitete“ Leib (Hebräer 10,5) wurde von Gott im Schoß Marias geschaffen, so wie der Körper Adams von Gott im Garten geschaffen wurde. Jesus ist „der zweite Mensch“ und „der letzte Adam“ (1 Korinther 15,45.47). Hatte Adam „Gottesblut“ und einen „Gotteskörper“? Warum sollte dann Christus? Der Leib Christi ist nicht dadurch entstanden, dass der Vater oder der Heilige Geist ihn physisch „gezeugt“ haben, wie die Mormonen glauben. Weder der Vater noch der Heilige Geist haben einen Körper oder Blut, so dass sie weder durch den Körper noch durch das Blut in der Art eines menschlichen Vaters durch Maria weitergegeben werden konnten.
Inwiefern ist das Blut Jesu einzigartig und doch dasselbe wie das der Menschen? Uns wird gesagt, dass Gott seinen Sohn „in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde“ gesandt hat (Römer 8,3). Bedeutet das, dass sein Körper nicht vollständig menschlich war? Nein. Der Leib Christi war nicht eine Mischung aus einem Teil Gott und einem Teil Mensch. Beachten Sie, dass die Heilige Schrift nicht sagt, dass er einem Menschen „ähnlich“ war, aber jetzt ein Mensch ist. Sie sagt, er war in der „in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde“, aber ohne Sünde!
Jesus war ein echter Mensch aus Fleisch und Blut. Ist das Blut von Christus kostbar? Ja, das ist es, denn wie sein ganzer Leib war auch das Blut Christi ohne Sünde und wurde am Kreuz für unsere Sünden vergossen. Er ist „Gott, geoffenbart im Fleische“, aber das Fleisch, in dem er erschienen ist, war nicht „Gottes Fleisch“, denn so etwas gibt es nicht. Es musste perfektes, sündloses menschliches Fleisch sein, sonst wäre er nicht wirklich ein Mensch gewesen.