Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.
Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen
Nicht alle Märtyrer sind gleich
Frage: Ich bestreite nicht, dass die frühen Christen den Löwen vorgeworfen, gekreuzigt, lebendig verbrannt und sonst wie für ihren Glauben getötet wurden. Ich lehne es aber ab, solche Opferbereitschaft als Beweis für das Christentum zu verwenden. Die Anhänger vieler anderer Religionsführer, sogar von später als Schwindler erwiesenen Sektenführern, waren willens, für ihren Glauben zu sterben. Seht die 900 Anhänger von Jim Jones, die tot im Dschungel von Guyana lagen. Moslems (Selbstmordattentäter und andere Terroristen) opfern sich für Allah und Mohammed. Wie können sie sagen, der Märtyrertod von Christen beweise das Christentum mehr als die Märtyrertode anderer ihre Religionen?
Antwort: Es gibt riesige Unterschiede zwischen dem Märtyrertod von Christen und den anderen, die Sie erwähnten. Die meisten derer, die mit ihren Sektenführern wie Jim Jones und David Koresh starben, hatten kaum eine Wahl. Daher kann man ihren Märtyrertod nicht mit dem von Christen vergleichen, die ihr Leben durch Abstreiten Christi hätten retten können, doch in ihrem Glauben an Ihn beharrten, obgleich es Folter und Tod bedeutete.
Islam, der sich durch das Schwert ausbreitete, wird heute mit denselben Mitteln beibehalten. Nur Moslems können heute Bürger von Saudi-Arabien sein. Dort und in anderen islamischen Ländern wird ein Moslem mit dem Tode bestraft, wenn er seine Religion wechselt. Stellen Sie sich vor, man müsse Baptist oder Methodist sein (oder Mitglied einer anderen Religion), um Bürger der USA zu sein und man würde hingerichtet werden, wenn man zu einer anderen Religion wechselt! Das wird tatsächlich der Fall sein, sollte es dem Islam je gelingen, sein Ziel zu erreichen, die USA und jede andere Nation in islamische Länder zu verwandeln.
Treue zum Islam wird unter Todesdrohung aufrechterhalten, die Treue zu Christus hingegen durch Liebe. Jim Jones und andere Sektenführer tricksten ihre Anhänger ins Sterben. Sie wurden nicht durch Verfolger für ihren Glauben getötet. Und sie gaben sich dem Tod hin im Glauben, ohne zu sterben würden sie nicht in den Himmel kommen. So ist es mit Moslems, die im Dschihad ihr Leben opfern. Man lehrt sie, dies sei der einzig sichere Weg ins Paradies, so dass sie ihr Leben hingeben, um ewiges Leben zu erlangen.
Die Nachfolger Christi haben dagegen die Gewissheit auf den Himmel, ohne dass gute Werke oder Opfer von Ihnen verlangt werden. Christus hat den Preis für ihre Rettung voll bezahlt. Sie wissen, sie haben ewiges Leben und brauchen nicht zu sterben, um es zu erlangen. Sie unterwerfen sich Verfolgung und Tod aus Liebe für ihren Herrn und weil sie Ihn nicht verleugnen oder Kompromisse über die Wahrheit machen wollen.
Für Fakten sterben versus Loyalität für eine Religion
Um jedoch den größten Unterschied zwischen christlichen Märtyrern und allen anderen zu sehen muss man zu den Aposteln und den frühen Christen zurückgehen. Sie starben nicht aus Loyalität für eine Religion, sondern für das Zeugnis der Auferstehung Jesu Christi. Skeptiker übersehen gerne die Bedeutung dieser Tatsache. Der berühmte Atheist Robert Ingersoll aus dem 19. Jh. schrieb:
Alle Märtyrer der Weltgeschichte genügen nicht, um die Richtigkeit einer Ansicht zu begründen. Märtyrertod als Regel begründet die Ernsthaftigkeit des Märtyrers – nie die Richtigkeit seiner Gedanken. Dinge sind wahr oder falsch in sich. Wahrheit kann nicht durch Ansichten beeinflusst werden; sie kann durch Märtyrertod nicht geändert, begründet oder beeinflusst werden. Ein Irrtum kann nicht ernsthaft geglaubt werden, um ihn zu Wahrheit zu machen.
Was er sagt ist teilweise wahr, aber er übersieht den Unterschied des christlichen Märtyrertods. Die Apostel und frühen Jünger starben, weil sie darauf bestanden, Christus sei aus den Toten auferstanden; sie sahen es nicht bloß als religiöses Dogma, sondern als stattgefundenes Ereignis, bei dem sie Augenzeugen waren. Ingersoll gesteht ein, dass Leute wohl nicht für eine Lüge sterben, doch alle Apostel, außer vielleicht Johannes, starben als Märtyrer. Keiner wich vor dem Tod zurück und erkaufte seine Freiheit durch sein Geständnis, die Apostel hätten die Auferstehungsgeschichte erfunden, es sei nicht wirklich geschehen – oder sie seien nicht wirklich sicher, sie hätten Ihn lebendig gesehen, sondern es sich vielleicht nur eingebildet.
Sogar anhand von Ingersolls Standards wissen wir gewiss, dass die Apostel ernsthaft waren – und nicht nur bei ihrem Glauben, Jesus sei der Messias, sondern dass sie nach Seiner Auferstehung 40 Tage mit Ihm verbracht hatten und dass er tatsächlich lebte. Das ist der Punkt. Um ihr ernstes Zeugnis zu widerlegen müsste man zeigen, dass sie sich diese 40 Tage mit Christus nur eingebildet hatten, wo Er sich lebendig erwies „durch viele sichere Kennzeichen“ (Apostelgeschichte 1,3). Sollten sie für eine solche erfundene Geschichte alle sterben? Niemals!
Augenzeugen der Auferstehung
Die Apostel erlitten beinahe untragbare Verfolgung und gingen dann als Märtyrer ins Grab, dennoch bestätigend, dass die von ihnen bezeugten Ereignisse tatsächlich stattgefunden hatten. Obwohl sie sich durch Leugnung ihre Freiheit hätten erkaufen können, bezeugten sie bis zum Tod, Christi Wunder, Lehren und Auferstehung seien faktische Ereignisse, die sie selbst erlebt hatten und daher nicht bestreiten konnten. Greenleaf argumentiert:
Man kann diesem Unsinn [Menschen würden für eine Lüge sterben] nur entkommen, wenn man perfekt überzeugt ist und eingesteht, dass sie gute Menschen waren, und das bezeugten, was sie sorgfältig beobachtet und erwogen hatten und seine Wahrheit wohl kannten (Simon Greenleaf, The Testimony of the Evangelists, p. 31)
Oft vergisst man, nicht nur die, denen Christus in den historischen 40 Tagen erschien, sondern alle Christen bezeugen die Auferstehung Christi. Das Kernstück des Christentums ist die Gewissheit, dass man im persönlichen Kontakt mit dem auferstandenen Christus ist, der im Herzen wohnt.
Linton greift diese Tatsache auf, wenn er als Mitanwalt einem Argument ähnlich dem von Greenleaf folgt:
Nichts in der Geschichte ist besser etabliert als die Tatsache, dass die Evangeliums Autoren und die, die ihrem Bericht glaubten und Christen wurden, einer lebenslangen Verfolgung, häufiger Folter und letztlich dem Tod unterworfen waren. Dies geschah sowohl durch die Juden, die erbost waren, wenn man ihnen sagte, sie hätten ihren verheißenen Messias umgebracht, wie durch die Heiden, die wütend waren, wenn man ihnen sagte, all ihre Götter in ihrem Pantheon seien Mythen und der Pontifex Maximus in Rom nur ein Schwindler, und dass der eine wahre Gott der Eine war, der als Jude Fleisch wurde und am Kreuz starb.
So gewiss der Mensch vor Schmerz und Tod zurückschreckt, log niemals jemand, wenn das natürliche und einzige Resultat seiner Lüge war, sich alle möglichen Übel, in diesem Leben zu leiden, zuzuziehen und Bestrafung für seine Lüge in einem möglichen künftigen. [Irwin H. Linton, A Lawyer Examines the Bible (W. A. Wilde Co., 1943), p. 31]
Darin liegt der große Unterschied. Die Apostel starben für das Zeugnis der Auferstehung, eine Frage von Tatsachen, nicht bloß von Glaube. Sie waren von einem Ereignis überzeugt. Und ihre Bereitwilligkeit, für die Bezeugung dieses Ereignisses zu sterben, ist weit überzeugender als die Bereitschaft anderer, für einen bloßen Glauben oder Loyalität zu einer Religion oder einem Religionsführer zu sterben. Wie Linton erklärt, „Christus ist die einzige Person in der Geschichte, die vier zeitgenössische Biographen und Historiker hat, von denen jeder Verfolgung [und Märtyrertod] erlitt, indem er die Fruchtbarkeit seiner Schilderung bezeugte.“
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt