Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.
Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen
Was ist mit „geistlicher Kriegsführung“?
Frage: Eine Lehre in der Kirche namens „geistliche Kriegsführung“ wird immer populärer. Man lehrt sogar, im Namen des Herrn die „Gebietsgeister zu binden“, die eine Stadt kontrollieren, würde es Christen erlauben, diese Stadt für Gott zu übernehmen. Sie beziehen sich auf den Fürst von Persien in Daniel 10, der dem Engel Gabriel widerstand. Es scheint diese Lehre zu stützen. Was sagen Sie?
Antwort: Die heutige Lehre über „geistliche Kriegsführung“ hat keine biblische Grundlage, weder als Prinzip nach als Beispiel. Ja der „Fürst des Königreichs Persien“ hat den Engel (vermutlich Gabriel) drei Wochen lang daran gehindert, zu Daniel zu kommen (Daniel 10,12-13). Daniel jedoch suchte prophetische Einsicht, nicht das Binden von „Gebietsgeistern“ in Persien. Auch wies ihn der Engel nicht an, solche „Kriege zu führen“. Nirgends in der ganzen Bibel taucht auch nur die Idee auf, dass bestimmte Dämonen spezielle Autorität über bestimmte Städte haben und sie „gebunden“ werden müssten.
Aufgabe des Engels war, Daniel über Ereignisse der letzten Tage für Israel zu informieren (10,14) – Informationen, die Teil der Schrift würden und die der „Fürst von Persien“ von Daniel fernhalten wollte. Da steht nicht, dass das Binden dieses Dämons Persien von satanischen Einflüssen befreit hätte oder dass Gabriels Sieg über diesen Dämon mit Hilfe des Erzengels Michael eine Wirkung auf das geistliche Klima in Persien hätte oder zur Rettung eines einzelnen Persers beitrug.
Paulus versuchte nie, „Gebietsgeister zu binden“, als er das Evangelium der Welt seiner Tage brachte, warum also wir? Und obgleich die Apostel „die ganze Welt in Aufruhr versetzten“ (Apostelgeschichte 17,6), gibt es keinen Hinweis, dass eine einzige Stadt je „für Gott eingenommen“ wurde, wie manche Prediger heute fälschlich behaupten. In Korinth zum Beispiel, wo Paulus 18 Monate verbrachte, gab Gott ihm speziellen Schutz und Segen, weil Er „ein großes Volk in dieser Stadt“ hatte (Apostelgeschichte 18,9-10). Es ging nicht darum, Korinth zu befreien, sondern eine große Schar Gläubiger herauszurufen. Auch änderte der Erfolg Paulus nicht das Schicksal von Korinth oder einer anderen Stadt oder Nation. Diese Lehre hat schlicht keine Basis in der Bibel, sondern kommt aus Einbildung und Ehrgeiz von Menschen.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt