Unser monatlicher Artikel aus Dave Hunts Buch. Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen
Ist der Gott des Alten Testaments unchristlich?
Frage: Neulich las ich den Nachdruck eines alten Buchs mit einer Geschichte, die den „Glauben“ eines jeden Christen erschüttern sollte: „Eine Mutter sprach mit ihrem kleinen Kind über den Mord an den Amalekitern. Sie erklärte, dass Feinde in jenen Tagen ermordet wurden, aber die Offenbarung war progressiv und Jesus sagte uns, wir sollten unsere Feinde lieben und denen wohl tun, die uns hassen. Das kleine Mädchen sagte, ‚Nun verstehe ich: dieser Tag war, bevor Gott Christ wurde!‘“ Die Bibel präsentiert wohl zwei Götter: den rachsüchtigen, Krieg führenden Gott des Alten Testaments und den barmherzigen, vergebenden und liebenden himmlischen Vater des Neuen, der durch Christus eingeführt wurde. Wie können Sie zwei „Götter“ in Einklang bringen?
Antwort: Erneut haben wir einen alten Einwand, der auf einem schweren Missverständnis der Bibel beruht. Der Gott des Alten Testaments ist genauso barmherzig wie der des Neuen. Offenkundig sind sie ein und derselbe. Die alttestamentlichen Propheten machten deutlich, Gott habe keinen Gefallen an Bestrafung der Sünder. Die Psalmen sind voll Lobes für Gottes Barmherzigkeit, Güte, Gnade und Liebe. Jeder der 26 Verse vom Psalm 136 besagt, „denn seine [Gottes] Güte währt ewiglich“. Beachtet folgende Beispiele aus vielen:
Ich aber, ich habe auf deine Güte vertraut; mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. (Psalm 13,5)
Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar. (Psalm 23,6)
Alle Pfade Jehovas sind Güte und Wahrheit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. (Psalm 25,10)
Ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewiglich. (Psalm 52,8)
Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, und groß an Güte gegen alle, die dich anrufen… Du aber, Herr, bist ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit. (Psalm 86,5.15)
Denn gut ist Jehova; seine Güte währt ewiglich, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. (Psalm 100,5)
Barmherzig und gnädig ist Jehova, langsam zum Zorn und groß an Güte (Psalm 103,8)
Es ist lehrreich, zum Berg Sinai zu gehen, wo Gott Sich Seinem Volk Israel und aufs Engste Moses zeigte. Dort gab Gott Seinem Volk das Gesetz aus der Mitte von Feuer und Rauch am Gipfel des Berges, der durch Seine Gegenwart bebte. Eine furchterregende Szene, wo Gott auch die am Fuß des Berges schwer bestrafte, die sich Götzendienst und Unmoral zuwandten, noch während Moses auf dem Berg Sinai mit Ihm sprach.
Doch inmitten dieser furchterregenden Offenbarung Seiner Macht, Majestät und Gerechtigkeit zeigte Gott Sich als barmherzig und langmütig. Moses bat Gott, Sich ihm zu zeigen, und er ging zurück auf den Berg, Ihn zu treffen. Gott zeigte Sich dem Mose bei der Gelegenheit so:
Und Jehova stieg in der Wolke hernieder, und er stand daselbst bei ihm und rief den Namen Jehovas aus. Und Jehova ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jehova, Jehova, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt – aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen… (2 Mose 34,5-7).
Während Christus Gott als liebenden Vater vorstellte, konnte Er Gottes Liebe und Barmherzigkeit nicht deutlicher machen als bereits im Alten Testament. Von den 54 Malen, wo Hölle in der Bibel erwähnt wird, steht beinahe die Hälfte im neuen Testament. In den Evangelien warnt Christus 17-mal vor der Hölle und wiederholt vor dem kommenden Gericht.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt