Verteidigt den Glauben 2022_01 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 2022_01

Hunt, Dave

Unser monatlicher Artikel aus Dave Hunts Buch. Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Wie wichtig ist Taufe?

Frage: In Markus 16,16 heißt es: „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden.“ In seiner Pfingstpredigt forderte Petrus seine Zuhörer auf, sich taufen zu lassen, um ihre Sünden wegzuwaschen. Ich bin verwirrt. Ist die Taufe eine Voraussetzung für die Errettung oder nicht?

Antwort: Es gibt keinen einzigen Vers in der Bibel der besagt, dass Nichttaufe die Seele verdammt, aber es gibt Dutzende Verse, die besagen, wer dem Evangelium nicht glaubt, ist verloren. Die Taufe ist nicht einmal Teil des Evangeliums. Wie Paulus sagte, „Denn Christus hat mich nicht ausgesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen“ (1 Korinther 1,17; vgl. 15,1-4). Dort, wo Paulus das Evangelium klar beschreibt, „das Evangelium… durch welches ihr auch errettet werden“ (1 Korinther 15,1-4), wird Taufe nicht erwähnt.

Wenn man an das Evangelium glaubt, soll man getauft werden („Was hindert mich, getauft zu werden… Wenn du von ganzen Herzen glaubst, so ist es erlaubt“ – Apostelgeschichte 8,36-37 [Vers 37 findet sich nicht in allen Bibeln, zum Beispiel der UELB1905]). Nach Seiner Auferstehung sandte Christus Seine Jünger aus, das Evangelium weltweit zu predigen. Über die Bekehrten sagte Er, „…und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matthäus 28,19). Dass alle, die glauben (und nur sie) getauft werden sollen, könnte nicht deutlicher sein.

Die Taufe symbolisiert die Identifikation mit Christus in Seinem Tod, Begräbnis und Seiner Auferstehung: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist… also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln“ (Römer 6,4). Daher erfolgte die Taufe in der Urkirche durch Untertauchen: „Und sie stiegen beide in das Wasser hinab“ (Apostelgeschichte 8,38-39; usw.). Nur durch diese Art der Taufe konnte der Tod symbolisiert werden.

Leider wurden nach und nach verschiedene Neuerungen (z. B. Besprengen statt Untertauchen) und sogar Irrlehren in Bezug auf die Taufe eingeführt: dass man gerettet werden muss – ja, dass die Taufe selbst die Seele rettet, selbst wenn sie Säuglingen verabreicht wird. Die Katholiken praktizieren sogar die intrauterine Taufe von Föten, wenn Zweifel bestehen, dass sie lebend geboren werden. Solche Irrlehren wurden als die Lehre von der Wiedergeburt durch die Taufe bekannt. Die meisten Protestanten, die heute ähnliche Überzeugungen vertreten, wissen nicht, dass sie ihren Ursprung in der römisch-katholischen Kirche des Mittelalters haben.

Vor der Reformation wurde die Wiedergeburt durch die Taufe jahrhundertelang von nichtkatholischen Gläubigen abgelehnt, die aus der Heiligen Schrift lehrten, dass die Taufe nur für diejenigen bestimmt sei, die an das Evangelium geglaubt haben. Die Säuglingstaufe wurde abgelehnt, weil Säuglinge weder das Evangelium verstanden noch an Christus geglaubt haben. Diejenigen, die die Kindertaufe praktizierten, rechtfertigten sie mit angeblichen biblischen Präzedenzfällen, in denen ganze Familien getauft wurden, wobei sie davon ausgingen, dass sich unter ihnen Säuglinge befanden.

Dass dies nicht der Fall war, lässt sich leicht beweisen. Denken Sie an die Familie des Kornelius: Sie hörten das Evangelium, nahmen es an und ließen sich taufen. Dass es sich dabei nicht um Säuglinge handelte, ist klar, denn sie hatten sich alle versammelt, „um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist“ (Apostelgeschichte 10,33), Dinge, die ein Säugling nicht verstehen kann. Dann „fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten [und offensichtlich verstanden und glaubten]“ (V. 44); und sie redeten in Sprachen (V. 46).

Dass sie „den Heiligen Geist empfangen“ hatten (V. 47), bewies, dass sie gerettet waren. Deshalb taufte Petrus sie (V. 48). Hier wird sowohl bewiesen, dass man ohne Taufe gerettet wird, als auch, dass nur die, die bereits gerettet sind, getauft werden sollen.

Die Kindertaufe kann auch nicht durch den Fall des philippinischen Kerkermeisters gestützt werden, der „wurde getauft, er und alle die Seinigen alsbald“ (Apostelgeschichte 16,33). Auch hier waren offensichtlich keine Säuglinge anwesend, denn Paulus und Silas predigten das Evangelium „allen, die in seinem Haus waren“ (V. 32), und „sein ganzes Haus“ glaubte (V. 34) und wurde dann getauft. Das Evangelium wird Säuglingen nicht gepredigt, auch nicht von denen, die sie taufen.

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt