Sind gute Werke für das Heil unerlässlich?
Frage: Jakobus sagt, dass der Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,20.26). Paulus schrieb: „bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern“ (Philipper 2,12). Müssten wir daraus nicht schließen, dass gute Werke für die Errettung notwendig sind? Und befänden wir uns nicht in einer gefährlichen Lage, wenn wir nicht erkennen würden, dass gute Werke für die Errettung unerlässlich sind? Christus sagt sogar, wenn wir anderen nicht vergeben, können wir nicht erwarten, dass Gott uns vergibt. Wie ist das zu verstehen?
Antwort: Wenn gute Werke für die Errettung unerlässlich sind, dann müssen wir einen Standard für diese guten Werke haben. Das Evangelium müsste angeben, wie viele gute Werke und von welcher Art sie sein sollen. Wo findet man eine solche Lehre? Nirgends.
Im „Evangelium, durch das wir gerettet werden“ (1. Korinther 15,1-4), ist von guten Werken keine Rede. Paulus argumentiert sogar, dass „ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.“ (Römer 3,28), und er erinnert uns daran, dass „errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, (Titus 3,5).
Doch alle Weltreligionen beruhen auf Werken. Die Vorstellung, dass wir einem bestimmten Standard von Werken gerecht werden müssen, um gerettet zu werden, ist die Grundlage des Heidentums. Die Götter müssen irgendwie durch menschliche Anstrengungen oder Opfer besänftigt werden. Die gleiche Vorstellung ist allen Menschen angeboren: „Wenn Du mich aus dieser misslichen Lage befreist, Gott, dann werde ich dieses oder jenes für Dich tun!“ Das ist eindeutig nicht das, was Jakobus unter der Inspiration des Heiligen Geistes lehrt.
Die Mentalität des „Wirkens für die Erlösung“ kennzeichnet jede Sekte. Sogar Atheisten rechtfertigen ihre Ablehnung des Christentums auf dieser Grundlage. Der berühmte Atheist Robert Ingersoll beschwerte sich sarkastisch über das Evangelium von Gottes Gnade:
„Sie [die Christen] sagen, dass ein bestimmter Glaube notwendig ist, um das Heil zu erlangen. Sie sagen nicht, wenn du dich benimmst, wirst du es schaffen; sie sagen nicht, wenn du deine Schulden bezahlst und deine Frau und deine Kinder liebst und gut zu deinen Freunden, deinen Nachbarn und deinem Land bist [wie wir Atheisten es sind], wirst du es schaffen. Das wird dir nichts nützen; du musst an eine bestimmte Sache glauben.“
„Ganz gleich, wie schlecht du bist, dir kann sofort vergeben werden; und ganz gleich, wie gut du bist, wenn du nicht an das glaubst, was du nicht verstehen kannst, bleibt dir am Tag des Gerichts nichts anderes übrig, als dich zu verdammen, und alle Engel werden ‚Halleluja‘ rufen.“
Nur das Christentum lehnt diese durchgängige Täuschung ab. Wir haben bereits gesehen, dass die perfekte Einhaltung des Gesetzes in der Zukunft nicht wiedergutmachen kann, dass man es in der Vergangenheit gebrochen hat. Wie Paulus sagte: „Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Römer 3,20). Es ist also klar, dass wir nicht durch gute Werke gerettet werden können.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt