Ist es falsch, Beweise für seine Überzeugungen zu verlangen?
Frage: Ich bin von Kindesbeinen an in einer bestimmten Kirche aufgewachsen und habe alles geglaubt, was der Priester und meine Eltern mich in meiner Jugend gelehrt haben. Als ich älter wurde, kamen mir jedoch viele Zweifel, aber als ich den Priester fragte, sagte er mir, dass ich das akzeptieren müsse, was der Heilige Vater und die Bischöfe erklärt haben. Ich möchte glauben, aber die Fragen drängen sich mir immer wieder auf. Ist es falsch, Beweise und sogar Belege für die Lehren einer Kirche zu verlangen?
Antwort: Es ist erstaunlich, wie viele Menschen, die regelmäßig eine Kirche besuchen, die unlogische und gefährliche Vorstellung angenommen haben, dass man in Bezug auf die Religion keine Fragen stellen darf, weil dies einen „Mangel an Glauben“ zeigt. Im Gegenteil, man muss Fragen stellen und darf sich nicht zufrieden geben, bevor man sich der Antwort sicher ist. Skepsis ist in der Tat als erster Schritt zum Glauben unerlässlich, solange sie sich nicht zu Stolz verhärtet oder zu einem Deckmantel für Vorurteile wird. Leichtgläubigkeit ist keine Hilfe für den wahren Glauben, sondern sogar sein Feind.
Glaube ist absolutes und totales Vertrauen. Es ist klar, dass niemand und nichts außer Gott unser absolutes und totales Vertrauen und damit unseren Glaubens verdient. Jesus sagte: Habet Glauben an Gott“ (Markus 11,22). Daher ist der Glaube immer dann, wenn er mit jemandem (Pastor, Priester, Guru) oder etwas anderem (Kirche, Religion, Institution) als Gott in Verbindung gebracht wird, fehl am Platz. Nur Gott ist allmächtig, allwissend und allgegenwärtig und kann uns daher nicht enttäuschen, wenn wir auf Ihn vertrauen. Nur Er verdient unser uneingeschränktes Vertrauen, und Er hält jeden von uns in der Pflicht, ihn persönlich kennen zu lernen und auf dieser Grundlage unser uneingeschränktes Vertrauen in Ihn allein zu setzen.
Kennen Sie Ihn persönlich? Ja. Das sagt uns sowohl die Bibel als auch der gesunde Menschenverstand. Jeder Priester, Pastor, Guru oder jede Kirche, die für sich in Anspruch nimmt, als Vermittler zwischen Mensch und Gott aufzutreten, und sagt: „Vertraut mir“, verlangt mit dieser Behauptung das totale Vertrauen, das wir Gott allein schenken sollen. Wenn jemand als Vermittler zwischen Gott und dem Rest der Menschheit auftreten soll, muss er natürlich auch Gott sein, denn niemand sonst verdient unser bedingungsloses Vertrauen. Jesus Christus ist Gott, der durch die Jungfrauengeburt Mensch geworden ist. Deshalb sagt die Bibel: „Denn Gott ist einer, und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch [der auch Gott ist] Christus Jesus,“ (1 Timotheus 2,5).
Keinem religiösen System, das den Glauben an seine Lehren auf der Grundlage seiner angeblichen Autorität und nicht auf der Grundlage harter Beweise fordert und das nicht bereit ist, seine Lehren und Behauptungen von aufrichtigen, forschenden Geistern frei prüfen zu lassen, sollte man trauen. Die Vorstellung, dass nur eine elitäre Priesterschaft oder ein Klerus qualifiziert ist, die Wahrheit auf dem Gebiet der Religion, der Moral oder des Glaubens zu bestimmen, und dass ihre Dogmen unhinterfragt akzeptiert werden müssen, ist eine Lüge, die viele Menschen ihre Freiheit und ihren Seelenfrieden auf Erden gekostet und sie für die Ewigkeit verdammt hat. Gott selbst hat zu den Menschen gesagt: „Kommt denn und lasst uns miteinander rechten…“ (Jesaja 1,18). Wir hoffen, dass wir diesen Rat in diesem Buch befolgen werden.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt