Verteidigt den Glauben 202406 | thebereancall.org

Verteidigt den Glauben 202406

Hunt, Dave

Muss ich an die Existenz Gottes glauben, bevor ich ihn suche?

Frage: Bei meiner täglichen Bibellese bin ich auf einen Vers gestoßen, der mich sehr verwirrt: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.“ (Hebräer 11,6). Anstatt dass Gott sich einem suchenden Herzen offenbart, klingt es so, als müsse man bereits an Gott glauben, bevor man ihn sucht. Wie kann das der Fall sein?

Antwort: Würde jemand Gott suchen, wenn er nicht bereits glaubte, dass er existiert? Das wäre Zeitverschwendung. In der Tat weiß jeder, auch Sie, dass Gott existiert.

Es wird die wahre Geschichte eines Londoner Straßenpredigers erzählt, der seinen Zuhörern verkündete, dass jeder Atheist ein Narr sei, weil die Bibel das sage. Ein bekannter Atheist in der Menge schrie ihm entgegen, dass dies eine verleumderische Beleidigung sei, die er persönlich nehme, und dass er den Prediger auf Schadenersatz verklagen werde.

Der Prediger antwortete: „Es ist keine Verleumdung, die Wahrheit zu sagen.“

Der Atheist entgegnete: „Und es ist keine Wahrheit, wenn Sie es nicht beweisen können! Sie werden vor Gericht beweisen müssen, dass ich ein Narr bin, oder ich werde ihnen jedes Pfund abnehmen, das sie haben!“

„Ich muss nicht vor Gericht gehen, um es zu beweisen“, sagte der Prediger ruhig. „Sie sagen, Sie sind Atheist?“

„Ja, und das ist nicht nur ein Zufall. Ich habe mein Leben damit verbracht, zu beweisen, dass Gott nicht existiert. Das ist ein verderblicher Mythos!”

„Sie haben Ihr Leben damit verbracht zu beweisen, dass Gott nicht existiert, oder?“, antwortete der Prediger. „Sagen Sie mir: Wenn ein Mann, der sein Leben damit verbringt, gegen etwas zu kämpfen, das nicht existiert, kein Narr ist, wer ist es dann?“

Ebenso müsste man ein Narr sein, um überhaupt Zeit damit zu verbringen, einen Gott kennen zu lernen, ohne davon überzeugt zu sein, dass er existiert. Gott erwartet von jedem Menschen, dass er als ersten Schritt, um ihn kennenzulernen, die offensichtliche Tatsache zugibt, dass er existiert. Außerdem erwartet Gott, dass jede Person, die zu ihm kommt, eine richtige Vorstellung davon hat, wer er ist. Er wird keine Gebete zu einem Götzen oder zu einer „Kraft“ oder „höheren Macht“ anerkennen. Jeder Mensch ist auf der Grundlage der Beweise dafür verantwortlich, zu einem richtigen Verständnis von Gott zu gelangen und nicht nach einem falschen Gott zu suchen. Gott verlangt auch, dass diejenigen, die zu ihm kommen, wirklich glauben, dass er kein Gott der Willkür oder des Betrugs ist, sondern ein Gott, der „denen, die ihn suchen, ein Belohner ist“.

Welchen „Gott“ suchen Sie?

Was sollte jeder aufrichtig Suchende bereits über den Gott, den er kennenlernen möchte, herausgefunden haben? Vernunft und Beweise diktieren das Folgende: Um das Universum zu erschaffen, muss Gott allmächtig und allwissend sein und mit jedem Teil des Universums gleichzeitig in Verbindung stehen (allgegenwärtig). Er muss ein mindestens ebenso persönliches Wesen sein wie wir, um uns erschaffen zu können. Er muss all das perfekt verkörpern, was wir als die höchsten Qualitäten anerkennen, nach denen die Menschheit streben kann – Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit, Geduld, Güte, Mitgefühl usw. – sonst gäbe es keine Erklärung für unsere Bewunderung dieser Eigenschaften. Außerdem muss er die zukünftigen Folgen jeder Handlung in seinem Universum kennen. Andernfalls könnte er schreckliche Fehler begehen. Und natürlich muss er ewig als Gott existiert haben. Er kann sich nicht aus etwas oder jemandem entwickelt haben, was weniger als Gott ist.

Der wahre Gott muss auch in der Lage sein, alles aus dem Nichts zu erschaffen und nicht nur sein Universum aus bereits vorhandenem Material aufzubauen oder herzustellen. Nicht Energie, nicht Materie, nicht Schwerkraft oder Elektrizität, sondern Gott allein muss selbst existent sein, um die Ursache von allem zu sein. Und schließlich muss er vollkommen gut und gerecht sein, denn sonst gäbe es keine Erklärung für die gemeinsame Erkenntnis von Recht und Unrecht, die im Gewissen der Menschen auf der ganzen Erde verankert ist. Dies sind die Mindestvoraussetzungen für den wahren Gott, ohne die wir ihm nicht vertrauen, ihn nicht anbeten und nicht lieben können.

Obwohl wir die Notwendigkeit der oben genannten Fähigkeiten verstehen können, übersteigt es auch völlig unsere Fähigkeit, ein solches Wesen zu begreifen: einen Gott, der schon immer existiert hat und daher ohne Anfang und Ende ist; der nicht nur alles aus dem Nichts erschaffen hat, sondern der, um die Kontrolle über seine Schöpfung nicht zu verlieren, wissen muss, wo jedes subatomare Teilchen in jedem Atom jemals war oder jemals sein wird; der auch wissen muss, was jeder Mensch, der jemals gelebt hat oder jemals leben wird, jemals gedacht hat oder jemals denken oder sagen oder tun wird, usw. Offensichtlich ist ein solcher Gott jenseits unserer Fähigkeit, ihn vollständig zu begreifen.

Obwohl sich Gott unserem Verständnis entzieht, haben wir gesehen, dass sowohl die Vernunft als auch die Beweise einen solchen Gott als einzige Erklärung für unsere eigene Existenz und die des Universums um uns herum verlangen. Diesen Gott zu leugnen, obwohl er unbegreiflich ist, läuft der Vernunft und dem gesunden Menschenverstand zuwider. Es ist sowohl unmöglich als auch unvernünftig, dass es eine Zeit gab, in der nichts existierte, und dass alles, einschließlich Gott, irgendwie aus dieser Leere des Nichts entstanden sein soll. Es ist völlig unvernünftig, anzunehmen, dass Leben und Intelligenz ohne Hilfe aus dem toten, leeren Raum entstanden sind und sich danach durch Zufall entwickelt haben.

Nachdem der Suchende auf der Grundlage der Beweise um ihn herum und in seinem eigenen Gewissen zu diesen Schlussfolgerungen über Gott gekommen ist, ist er nun in der Lage, diesen wahren Gott anzurufen, damit er sich offenbart. Die genauen Schritte und Umstände und inneren Überzeugungen, durch die Gott sich offenbaren wird, sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Die umfassendste und klarste Offenbarung Gottes geschieht jedoch durch sein Wort. Und in diesem Wort hat sich Gott in Jesus Christus offenbart, der erklärte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9).

Jesus sagte auch: „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Wer Gott kennenlernen will, muss Jesus kennenlernen. Er wird in Gottes Wort offenbart, und er offenbart sich denen, die ihr Herz für ihn öffnen. Er sagte: „Siehe, ich stehe an der Tür [eines jeden menschlichen Herzens] und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen“ (Offenbarung 3,20).

Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt