Werfen die Schriftrollen vom Toten Meer ein schlechtes Licht auf die Bibel?
Frage: Ich bin der Meinung, dass die Entdeckung der Schriftrollen vom Toten Meer ein Schlag für die Bibel war. Die ältesten jemals gefundenen Kopien einiger alttestamentlicher Texte waren in diesem Fund enthalten und unterschieden sich erheblich von den späteren Kopien, die wir bereits besitzen. Wenn die Kopisten in jenen wenigen Jahrhunderten solche Fehler gemacht haben, wie weit muss dann die heutige Bibel von den ursprünglichen alttestamentlichen Handschriften entfernt sein!
Antwort: Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen haben, aber sie sind falsch. Die Bibelkritiker haben erwartet, dass große Unterschiede gefunden werden würden, aber das war nicht der Fall. Nehmen wir zum Beispiel das Manuskript von Jesaja, das sich heute in einem eigenen Museum in Jerusalem befindet. Die früheste Abschrift von Jesaja, die wir vor den Entdeckungen am Toten Meer hatten, wurde auf etwa 900 n. Chr. datiert, die in der Sammlung am Toten Meer entdeckte auf etwa 100 v. Chr. Hier bot sich also die Gelegenheit, zu sehen, welche Änderungen durch versehentliche Fehler der Kopisten über einen Zeitraum von 1000 Jahren entstanden sein könnten.
Ein Vergleich ergab einige Abweichungen in der Schreibweise, einige stilistische Zufälle und hier und da ein seltenes Wort, das entweder weggelassen oder hinzugefügt worden war, was aber die Bedeutung des Textes nicht veränderte. Der Text war also in 1.000 Jahren des Kopierens ohne wirkliche oder signifikante Veränderung erhalten geblieben. Tatsache ist, dass die Entdeckung der Jesaja-Rolle in der Höhle von Qumran den eindeutigen Beweis dafür lieferte, dass wir heute das Alte Testament so in Händen halten, wie es in den Originaldokumenten stand.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt