Was ist mit göttlicher Inspiration?
Frage: Die jüdisch-christliche Bibel ist nicht das einzige Buch, das behauptet, von Gott inspiriert zu sein. Es gibt den Koran, die hinduistischen Veden, das Buch Mormon und andere, die behaupten, von Gott inspiriert zu sein. Stellt nicht gerade die Tatsache, dass das Christentum lehrt, dass die anderen Bücher nicht wahr sind, auch die Bibel ernsthaft in Frage? Wenn so viele andere falsch sein können, warum dann nicht noch eines? Schließlich zweifelt ein Atheist nur ein Buch mehr an als ein Christ.
Antwort: Ob die Schriften anderer Religionen wahr oder falsch sind, hat keinen Einfluss auf die Gültigkeit der Bibel. Die Tatsache, dass 10 von 11 Teilnehmern ein Rennen nicht gewinnen konnten, kann kaum als plausibles Argument dafür gelten, dass deshalb niemand hätte gewinnen können. Die Tatsache, dass es Falschgeld in Hülle und Fülle gibt, lässt nicht den geringsten Schluss zu, dass echtes Geld nicht existiert. Im Gegenteil, es spricht für seine Existenz, denn sonst hätte Falschgeld keinen Zweck. Die Tatsache, dass Milliarden von Menschen bereit sind, die heiligen Schriften verschiedener Religionen als von Gott inspiriert zu akzeptieren, zeigt einen tiefen Hunger der Menschheit nach göttlicher Offenbarung, den es zu allen Zeiten, in allen Ethnien und Kulturen und an allen Orten gegeben hat.
Ein solch universeller und starker Hunger kann nicht von der Evolution entwickelt worden sein. Der menschliche Körper hungert oder dürstet nicht nach einer nicht existierenden Speise oder einem nicht existierenden Getränk, sondern nur nach dem, was existiert und ihn am Leben erhält. Die einzige Ausnahme wäre, wenn man etwas gekostet hätte, das zwar schädlich, aber köstlich war oder ein trügerisches Gefühl von Wohlbefinden oder Macht erzeugte, und man dann ein unnatürliches Verlangen danach hätte. Ein Verlangen nach dieser Droge oder diesem berauschenden Getränk wäre jedoch nie entstanden, wenn man es nicht tatsächlich gekostet oder erlebt hätte. Man kann also nicht behaupten, der Glaube an Gott sei „das Opium für das Volk“, ohne die Existenz Gottes zuzugeben. Jemand muss etwas Reales „gekostet“ haben, wie uns die Bibel auffordert: „Schmecket und sehet, dass Jehova gütig ist“ (Psalm 34,8).
Logischerweise spricht also der universelle Hunger nach Gott überzeugend für seine Existenz; und der Hunger nach Offenbarung von ihm spricht dafür, dass eine solche Offenbarung auch existiert. Ob das, was behauptet, von Gott zu kommen, tatsächlich so ist, kann jedoch nur anhand der Fakten festgestellt werden – und nur die Bibel besteht diesen Test, wie wir sehen werden.
Die Tatsache, dass die Welt voller falscher Prophezeiungen ist, die behaupten, von Gott zu kommen, ist genau das, was man angesichts dieses angeborenen Durstes nach Gott und der Bereitschaft des menschlichen Herzens, sich selbst und andere zu täuschen, erwarten würde. Auch kann aus der Tatsache, dass viele falsche Prophezeiungen verkündet wurden, nicht geschlossen werden, dass deshalb nie eine wahre Prophezeiung geäußert worden ist. Die Tatsache, dass die Menschheit an allen Orten, zu allen Zeiten und unter allen Religionen für falsche Prophezeiungen empfänglich war, ist ein Beweis für die intuitive Überzeugung, dass wahre Prophezeiungen möglich und wichtig sein müssen.
Die Bibel muss anhand ihrer eigenen Verdienste geprüft werden. Auf der Grundlage der inneren und äußeren Beweise wird sich zeigen, ob sie wahr oder falsch ist – nicht durch den Vergleich mit den heiligen Schriften anderer Religionen. Darüber hinaus erfordert der Anspruch der Bibel, die einzige Offenbarung Gottes an die Menschheit zu sein, dass alle anderen heiligen Schriften falsch sind. Ihre Falschheit ist also kein Beweis dafür, dass die Bibel nicht wahr sein kann, sondern ein Argument für sie.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt