Frage: Neulich sah ich einen Beitrag [TBC 2014/03 F&A] über einen Mann namens Dr. Scott McQuate. Ich selbst bin Pastor und habe alle Bücher Dr. McQuates gelesen, die ich auffinden kann. Daher finde ich es ziemlich befremdlich, dass jemand von Ihrer Organisation diesen Mann tatsächlich als falschen Lehrer bezeichnet. Ich glaube nicht, es war Dave Hunt. Ich habe auch [viele Male] mit Dr. McQuate gesprochen und kann Ihnen sagen, dass er eine der besten biblischen Recherchen, die ich je gesehen habe, gemacht hat. Ob Sie seiner Exegese zustimmen oder nicht rechtfertigt nicht diese Art von Angriff auf seinen oder irgendeinen anderen Charakter. Die Pharisäer taten es Jesus an. Ich hoffe, Sie werden den Beitrag entfernen oder zumindest bitte erklären, was ihn rechtfertigt. Der Autor erwähnt Dr. McQuates Bezug auf Bücher wie Jasher, Henoch usw., aber Sie wissen wahrscheinlich, dass sich unsere heutige Bibel auf diese und andere Bücher entweder bezog oder sie einst tatsächlich vor Nicäa in ihrem Kanon enthielt. Ich warte auf Ihre Antwort auf diese Fragen.
Antwort: Sie sagten, sie hätten „alle Bücher Dr. McQuates gelesen, die ich auffinden kann….“ Und sie halten es für bedenklich, dass wir besonders, „Dr. McQuates Bezug auf Bücher wie Jasher, Henoch usw.“ vermerkten, und bemerkten, wir „wissen, dass sich unsere heutige Bibel auf diese und andere Bücher entweder bezog oder sie einst vor Nicäa tatsächlich in ihrem Kanon enthielt“.
Es gibt tatsächlich ein paar Bezüge auf Jasher, das Jubiläen Buch, Henoch und andere, nun verlorene Bücher, und man muss daran denken, dass diese Zitate von Männern kamen, die zweifellos Zugang zu ihnen hatten. Das ist nachweislich heute nicht zutreffend. Es gibt momentan sechs rivalisierende Editionen des Buches Henoch, und die Mehrheit anderer außerbiblischer Bücher lässt sich direkt auf die gnostische „Nag Hammadi library“ zurückführen. Wie wir sehr wohl wissen, musste die Urkirche gegen gnostische Lehren vorgehen, aber diese häretischen Lehren schleichen sich in den vergangenen paar Jahrzehnten wieder erfolgreich in die Kirche ein.
Dave Hunt, der vor eineinhalb Jahr heim zum Herrn ging, hat speziell über die apokryphen Bücher geschrieben: „Die Urkirche hat diese Bücher nicht akzeptiert. Christus zitierte nie aus ihnen oder bezeichnete sie als Schrift.“ Er erklärte auch, „kein Kirchenkonzil entschied, welche Bücher zum Neuen Testament gehören. Die inspirierten Schriften wurden durch Konsens des gesamten Leibes der Gläubigen auf Grundlage des Heiligen Geistes, der in ihnen wohnte, anerkannt, nicht durch Beschluss eines Konzils. Das Konzil von Nicäa (325) argumentierte von den neutestamentlichen Büchern aus, listete sie aber nicht auf. Das Konzil von Laodizäa (363) beschloss in seinem 59. Grundsatz, nur zum Kanon gehörende Bücher sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes dürften in den Kirchen gelesen werden. Doch es führte sie nicht einmal auf, was zeigte, dass der Kanon durch gemeinsame Zustimmung bereits so gut etabliert war, dass jeder die Bücher kannte, die er enthielt (Link)
Sie meinen, Dr. McQuate „hat eine der besten biblischen Recherchen, die ich in 22 Jahren als Pastor gesehen habe, gemacht“. Mit diesem Schluss sind wir nicht einverstanden, da so viele seiner „Recherchen“ eindeutig „außerbiblisch“ sind. Dr. McQuate wirbt auf seiner Webseite für seine Forschungssammlung mit „The Apocrypha, The Dead Sea Scrolls , The Dead Sea Scrolls Uncovered, The Complete Exhibit of the Dead Sea Scrolls, The Koran, The Egyptian Book of the Dead (von dem die 10 Gebote abgeleitet wurden), einen 400 seitigen Biblical Law Course und mehr, einschließlich des 159 seitigen Sumerian Lexicon“! [unsere Hervorhebung]
Sind wir nicht zu Recht besorgt, da Dr. McQuate ausdrücklich feststellte: „Die Trübsalsperiode wird aufgrund vieler lehrmäßiger Lügen und Fehlvorstellungen, die als Tatsache angepriesen wurden, sehr missverstanden. Unbekannt für heutige Gelehrte, Pastoren und Theologen betrifft das Thema der Trübsal nicht nur die Bibel. Von diesen schockierenden Tatsachen dieses gewaltigen, hochwichtigen Ereignisses sprachen auch Kulturen, die älter sind als die Bibel, wie die Maya, Sumerer, Hindu, Kanaanäer und andere, aber sie wurden absichtlich seit Jahrtausenden verborgen… bis jetzt. Für ein verwässertes und schrecklich verfälschtes Verständnis der Trübsal können wir in die Bibel schauen“? [unsere Hervorhebung]
Gemeinsam mit zu vielen beansprucht McQuate für sich außerbiblische Einsichten, die vor beinahe jedem anderen verborgen waren. Sollten wir nicht im Interesse der Wahrheit um das geistliche Leben dieses Mannes richtig besorgt sein? Oder um die Schafe, die er vielleicht von der Wahrheit der Schrift zu diesen „aufregenden“ und kontroversen Enthüllungen wegführt?
Inwieweit andere Kulturen Gottes Gesetz verstehen, so sprechen die Schriften von dem Gesetz, was ihnen ins Herz geschrieben ist, worüber Paulus in Römer 2,14-15 vermerkt: „Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen.“
Kulturelle Verbote zeigen eine verblüffende Analogie, was das ins Herz der Menschen „geschriebene Gesetz betrifft. Du sollst nicht lügen, stehlen, töten, Ehebruch begehen usw. (die bemerkenswerte Ausnahme ist der Sabbat) – sie zeigen, worüber Paulus spricht. Diese Vorsorge für den Menschen hat der Herr getroffen. Folglich sollten wir nicht überrascht sein, wenn The Egyptian Book of the Dead einige (verdrehte) Parallelen der zehn Gebote enthielt. Aber McQuates Recherche läuft mit ihrem Anspruch, die von Gott dem Mose direkt gegebenen Gebote am Sinai „leiteten“ sich aus ägyptischen Quellen ab, hart auf Grund.
„Der fragliche Teil des Buches der Toten ist der Papyrus von Ani, wo ein ‚negatives Bekenntnis‘ erfolgt. Dort listet jemand, der gestorben ist und in die Unterwelt kommt, sündige Dinge auf, die er nicht getan hat, und sich somit für würdig erklärt, in die Unterwelt einzutreten. Hier werden keine Gebote gegeben, sondern jemand macht schlicht Aussagen über sich, obschon sie diese Dinge als sündig erklären, wie es die zehn Gebote tun“ (Link).
Je mehr wir auf Dr. McQuates Arbeiten schauen, desto weniger hält die „beste Recherche“ der genauen Nachforschung stand. Der Herr inspirierte Paulus zu schreiben, „Prüft alles, das Gute behaltet“ (1 Thessalonicher 5,21). Das Gebot alles zu „prüfen“ (oder „testen“) ist heute wesentlich, wenn Lehren wie die Nephilim Theorie, die Blutmondprophezeiungen, die Werbung für hebräische Wurzeln, und die wachsende Verliebtheit in mystische, katholische Praktiken sich von dem Wort der Wahrheit entfernt haben und Christen zu außerbiblischen Quellen weisen. Alle diese Bewegungen erfordern notgedrungen Material außerhalb der Schrift. Die Schriften, die „von Gott eingegeben [sind] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“, werden minimiert.
TBC kritisierte mit seiner Analyse nie den Charakter von Dr. McQuate, sondern nur das, was er öffentlich gelehrt hat und was dokumentiert wurde.