„Wie verläuft unser Wandel mit dem Herrn?”
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. – Galater 5,22-24
Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! – Johannes 8,31-32
Vor Jahren hatten wir beim Berean Call ein Vorstandsmitglied, das auch Pastor in einer Gemeinde nicht weit von Bend, Oregon war. Er hieß Bob Zachary und war wirklicher Hirte seiner Herde. Er war hoch angesehen in seiner Gemeinschaft, und anscheinend kannte jeder Pastor Zachary. Sogar wenn ich hier in Bend mit ihm umherlief, trafen wir oft frühere Mitglieder seiner Gemeinschaft, die jetzt hier lebten. Zu seinem freundlichen Gruß gehörten immer diese Worte: „Wie verläuft Ihr Wandel mit dem Herrn?“ Das war eine wunderbare Frage, die seine Liebe und Sorge für seine früheren und heutigen Schafe zeigte. Sie öffnete die Tür für Ermutigung, Überführung oder Korrektur. Bob war liebenswürdig „Alte Schule“ – oder vielleicht sollte ich sagen, alte „biblische“ Schule – ohne von heutiger sozialer Korrektheit oder Geplauder beeinflusst zu sein. Seine Rede war wie präzise Edelsteine des Dienstes, er konzentrierte sich auf Jesus und Sein Wort. Er beugte sich dem Heiligen Geist, und ließ Ihn die Kommunikation bestimmen, wohl wissend, er war einfacher Pflanzer geistlicher Gedankensaaten und wässerte manchmal Pflänzchen, und förderte ihr Wachstum (1 Korinther 3,7). Jede aufbrechende Frucht würde von Gott selbst hervorgebracht sein.
Kirchen heute brauchen unbedingt Pastoren wie Bob Zachary, der jetzt beim Herrn ist und sich der Belohnungen seiner Arbeit in Christus erfreut. Heute, wo Materialismus die Gemeinschaften prägt, wo Suchersensitive / freundliche Ansätze, Marketingstudien und Strategien und ich orientierte Psychotherapien zum Gemeindewachstum eingesetzt werden, sind Fragen wie „Wie verläuft dein Wandel im Herrn?“ verbannt. Warum? Weil sie zur Überführung von Sünde führen können. Das mögen „konsumierende Christen“ nicht. Sie werden von Dingen geleitet, die hauptsächlich ihrem Wohlsein dienen. Wenn das nicht geschieht, geht der Konsument woanders hin.
Das ist die heutige Weltanschauung. Sie verschob sich von objektiver Wahrheit zu subjektiven Gefühlen und ist offenkundig in der Welt und der Gemeinde, da beide unabsichtlich zur Entwicklung der Religion des Antichristen („Das Ich ist ein Gott“) beitragen. Joel Osteen schuf nicht mit Predigt von Sünde und Buße die größte Gemeinde in Amerika. Im Gegenteil. Verbraucherchristen müssen hören, was sie glücklich macht – oder sie sind wieder weg. Die Ironie der Gemeindewachstumsbewegung war, dass ihre verkündete Absicht, die Verlorenen oder „kirchenlosen“ in die Kirche zu locken, ihre Zahl nicht durch Bekehrungen erhöhte. Sie vergrößerten ihre Versammlungen einfach, indem sie die attraktivsten Programme anboten! Die Leute kamen von den kleinen Gemeinden, die sich „Wohlfühl“-Angebote nicht leisten konnten: Videospielhallen für die Jugend, einen Food-Court, Theater und Sportprogramme (einschließlich „christianisiertes“ Yoga), usw. In Gemeindewachstums Marketingplänen hat Seelengewinnung für Christus durch Überführung von Sünde und Buße keinen Platz. Auch löst kein weltlicher Ansatz die Probleme eines Gläubigen, die durch das Leben auf diesem gefallenen Planeten kommen.
Jemanden zu fragen, wie sein Wandel mit dem Herrn verläuft, führte in nicht wenigen meiner Seelsorgegesprächen zu einem raschen Ende. Über die Jahre, in denen ich die Gelegenheit hatte, Brüdern in Christus und Paaren, die den Herrn kennen, zu helfen, überging ich am Anfang das Problem, das sie lösen wollten und konzentrierte mich auf ihren Wandel mit Jesus. Das freute die nicht, die bloß eine rasche Lösung wollten. Sie sahen die Tatsache nicht, dass beinahe alle unsere Probleme in Wirklichkeit Symptome sind, die von einer kraftlosen oder noch schlimmeren Beziehung mit unserem Herrn kommt. Der Grund für diese Entfremdung kann mit den Worten unseres Erlösers zusammengefasst werden: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr und tut nicht, was ich sage?“ (Lukas 6,46). Wer Hilfe für seine Ehe sucht, will oft die Fehler des Ehegatten angesprochen und korrigiert haben – so bald wie möglich! Sogar wenn das passierte, (ich habe es noch nicht gesehen), kommt man nie zur Wurzel ihrer Probleme. Und damit meine ich nicht die Familiengeschichte, kindliche Traumen, wirtschaftliche Umstände, niedrige Selbstachtung, wenig Eigenliebe oder die Myriaden fabrizierter psychotherapeutischer Therapien. Nein. Die Ursache meiner Sorge für sie ist, wo stehen sie in ihrem Gehorsam und Liebe für Jesus.
Jesus verkündete: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen…“ (Johannes 14,23). Das ist nicht komplex und verlangt keine Monate und Jahre „innerer“ Therapie. Wenn sie der Ermahnung des Herrn folgen kann ich garantieren, dass die Probleme gelöst werden und die Umstände für sie besser werden. Wie rasch? Das hängt von der Bereitschaft der Beteiligten ab, die Dinge auf Gottes Weise zu tun. Beziehungen gehen gewöhnlich nicht über Nacht bergab und brauchen daher Zeit für ihre Wiederherstellung. Diese kommt aber nicht durch regelmäßige Sitzungen mit dem Therapeuten – christlich, biblisch oder sonst wie. Sie kommt durch Lesen und Tun von Gottes Wort. Die gute Nachricht ist, obwohl wir von Jesus abdriften können, ist Er immer für uns da (Hebräer 13,5). Ferner wohnt im Gläubigen der Heilige Geist, der ihn befähigt, Buße zu tun, und dann die Dinge auf Gottes Weise mit Seiner Hilfe zu tun.
Als Gläubige müssen wir ständig beurteilen, wie wir die Dinge nach Gottes Wort tun: Die Schrift ermahnt uns: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wärt!“ (2 Korinther 13,5). Wir sollen als Jünger Christi in der Welt sein, aber nicht von ihr. Unser Programm ist nicht das der Welt. Folglich wird uns dieser Unterschied Probleme bereiten – solche die Christi zuliebe kommen. So schwierig das für uns ist, diese Umstände bedeckt die Gnade Gottes voll. Mit anderen Worten, nichts was geschieht kann Gottes liebende Güte, liebevolle Gnade, Barmherzigkeit, Segen und sogar Seine Freude für uns vertreiben. Jakobus sagt uns, „achtet es für lauter Freude“, wenn wir in mancherlei Anfechtungen geraten zur Bewährung des Glaubens (Jakobus 1,2-3). Ohne übernatürliche Hilfe von Gottes Gnade wäre diese Freude unmöglich.
Gnade andererseits befreit den Gläubigen nicht von den Auswirkungen, wenn er sein eigenes Ding macht (d.h. wenn er seinen eigenen Weg geht und nicht Jesus folgt). Dennoch ist Gottes Barmherzigkeit für Seine Kinder immer da. Sünde hat Folgen: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod…“ (Römer 6,23), was die sich ergebende Trennung eines Gläubigen in seiner Beziehung zu Jesus ist (nicht die ewige Sicherheit) wie auch das zu ernten, was er gesät hat. Doch durch Gottes Barmherzigkeit wird der bußfertige Sünder von dem errettet, was er in seinem Ungehorsam zu Gottes Wort getan hat, zumindest in gewissem Maße. Trotz Gottes Barmherzigkeit wird unser ungehorsamer Wandel direkt oder indirekt nichts als Leid in das Leben von uns und unseren Angehörigen bringen.
Der Prophet Jeremia betont, was unsere Sünden uns antun: „Hast du dir dies nicht selbst bereitet, indem du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast zu der Zeit, als er dich auf dem Weg führte?... Du strafst dich selbst mit deiner Bosheit und züchtigst dich selbst mit deinem Abfall!... Dein Wandel und deine Taten haben dir das eingetragen; deine Bosheit ist schuld daran, dass es [nun] so bitter steht, dass es dir bis ans Herz dringt!“ (V 2,17.19; 4,18)
Das Wort Gottes gibt Anweisungen, denen wir gehorchen müssen, damit wir Frucht bringen. Wenn wir problematische Bereiche in unserem Leben prüfen, müssen wir nur schauen, ob unser Tun nach der Schrift ist. Ja, manche Dinge mögen außerhalb unserer Kontrolle liegen, aber meistens können wir die Antworten für unsere Probleme in dem entdecken, was wir tun oder lassen. Wie dienen wir unseren Kindern? Warum verheeren sie unsre Familie? Hat es vielleicht etwas mit unserem Wandel zu tun, den sie beobachten? Reflektieren wir das Licht und Leben Christi? Wie behandeln wir unseren Ehepartner? Das allein kann Gebetserhörung hindern (siehe 1Petrus 3,7). Sind wir eigennützig? Ist die Frucht des Geistes teilweise oder ganz weg? Was ist mit Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Tugend, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung? Die schlichte Wahrheit ist, dass der Wandel nach Menschenweise zum Tode führt (Sprüche 14,12; 16,25). Dinge nach Gottes Anweisung und mit Seiner Hilfe zu tun, führt zu einem fruchtbaren zeitlichen Leben und ewigen Belohnungen.
Jesus sagte in Bezug auf jene, die das Evangelium der Errettung erhalten haben, das kostenlose Geschenk sei kostenlos für uns gemacht, indem Er die volle Strafe für unsere Sünden bezahlt hat: „ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben“ (Johannes 10,10). Das schließt das Leben jedes Gläubigen hier auf Erden ein wie auch unser künftiges in der Ewigkeit. Ansonsten wäre biblisches Christentum nichts mehr als kraftlose moralische und ethische Gemeinplätze, ein Selbsthilfeprogramm angeblicher guter Werke. Die Schrift spricht stets von Gottes Lohn im Himmel für Hingabe und Dienst des Gläubigen für Ihn auf Erden. „Darum, Brüder, seid um so eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen; denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich gewährt werden“ (2 Petrus 1,10-11). „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen [Regionen] in Christus“ (Epheser 1,3).
Doch sie spricht auch von Gottes Segnungen hier auf Erden für die, welchen Seinen Anweisungen gehorchen. Johannes 10,10 macht deutlich, Jesus kam nicht nur, um uns ewiges Leben zu geben, sondern Leben „im Überfluss“. Als Reaktion auf die Lügen der so genannten Wohlstandsprediger sprangen viele Christen an Bord ihres Heilungs- und Wohlstandsevangeliums oder missachteten, was die Schrift tatsächlich über Wohlstand lehrt. Als Johannes in 3 Johannes 1,2 über Wohlergehen schrieb, lag sein Fokus nicht auf finanziellen Segnungen für einen Gläubigen, sondern dem gesamten Leben in Christus – Leib, Seele und Geist. Man kann wohl reich werden, aber nur indem das gesamte Leben des Heiligen in Christus bereichert wird. Ferner haben Reiche es nach Gottes Wort schwerer, sich den Lehren Christi zu unterwerfen. Der reiche Jüngling in Matthäus 19,16-24 und der Same des Wortes, der durch „den Betrug des Reichtums“ in Markus 4,19 erstickt wird, weisen darauf hin. Es ist nicht unmöglich, doch es ist für viele in ihrem Streben nach Reichtum kein Weg. Was wir hier vielleicht nicht wissen ist, woraus das Leben im Überfluss in Christus wirklich besteht.
Haben Wohlhabende Probleme? Vielleicht nicht mit Geld, aber es gibt viele andere Probleme, die ein reichliches Bankkonto nicht beheben kann. Jeder hat Probleme. Doch alle können in Christus gelöst werden durch den Überfluss dessen, was er jedem Gläubigen gegeben hat. Bedenkt was oben erwähnt wurde – die Frucht des Geistes. Zeigt sie sich wirklich im Wandel eines Gläubigen mit dem Herrn, bedenkt, welche Folgen von Sünde sie alle heilen wird: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz“ (Galater 5,22-23). „Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf“ (Epheser 5,8-11). Denkt hier an Jeremias Worte: „Eure Missetaten haben dies verhindert, und eure Sünden haben das Gute von euch zurückgehalten“ (Jeremia 5,25). Gott hat in der Tat gute Dinge für Gläubige, die die Welt weder verhindern noch erwerben kann. Er löst nicht nur unsere persönlichen Probleme, Er will vielmehr, dass wir in dieser Welt Frucht haben, in unseren Familien, Gemeinschaften, am Arbeitsplatz. „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,10).
Gute Werke retten niemanden, wie wir hoffentlich alle wissen. Keiner wird durch sie gerettet. Jesus rettet uns. Doch als Seine Schöpfung rettete Er uns zu guten Werken, befähigte uns, ein fruchtbares, produktives Leben zu führen, ein Segen für andere und vor allem – Gott gefallend. All diese Dinge hängen von unserer Beziehung zu Jesus ab, unserem Wandel mit Ihm. So….
Wie verläuft Ihr Wandel mit dem Herrn? Wie wir gezeigt haben ist diese Frage gewiss nicht rhetorisch. Sie verlangt Selbstprüfung. Sie müssen ins sich gehen und antworten. So finden Sie jene Dinge, die Sie beibehalten, erlangen und einschränken, und deren Sie sich manchmal enthalten müssen. Paulus Gebet für die Kolosser ist eines, dass wir stets für uns, unsere Angehörigen und alle Nachfolger Jesu beten sollten. „Deshalb hören wir auch seit dem Tag, da wir es vernommen haben, nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig wandelt und ihm in allem wohlgefällig seid: in jedem guten Werk fruchtbar und in der Erkenntnis Gottes wachsend, mit aller Kraft gestärkt gemäß der Macht seiner Herrlichkeit zu allem standhaften Ausharren und aller Langmut, mit Freuden“ (Kolosser 1,9-11). TBC
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Deutsche Übersetzung des TBC Rundbriefs vom Mai 2017 | 83.29 KB |