Manche versuchen jetzt, der Bibel Glauben zu verschaffen, indem sie sie als Buch für Literaturstudien darstellen. Durch „umsichtige Auswahl“ ihrer anschaulichsten und beredten Stellen soll sie als Quelle dichterischer wie auch geistlicher Stimulation dienen. Wie ein Autor sagte: „Wer wird sagen, sie solle als Thema nicht zum Curriculum höflichen Lernens gehören, vielleicht ebenbürtig mit Shakespeare?“
Das soll die Bibel angeblich hoch ehren. Aber wie könnten wir ein wichtigeres Zeichen finden, dass sie nicht mehr als inspiriertes Buch angesehen wird, wo den Menschen Charakter und Absicht Gottes entfaltet wird, Seine Barmherzigkeit und Gnade in Seinem Sohn, Rettung von Sünde und der Schrecken des Gerichts? Statt als Buch gelesen zu werden, in dem die Stimme Gottes gehört wird, die alle zur Buße, Gehorsam und Gerechtigkeit ruft, eine Stimme, die der Mensch nur mit Verlust der Seele missachten kann, und wir sollen sie als Literatur lesen – eine Sammlung eleganter Extrakte, biblischer Meisterwerke. Durch Apell an den dichterischen Geschmack, die Vorstellungskraft, den Sinn fürs Schöne und Erhabene, soll der Bibel gewiss ein neuer Halt für die Aufmerksamkeit kultivierter Leute geschaffen werden.
Aber dadurch geht ihr heiliger Charakter verloren. Sie ist bloß eines unter vielen Büchern – von Wert für die intellektuelle Kultur, aber nicht mehr das eine Buch, das uns weise zur Rettung macht, zu der wir auf gebeugten Knien kommen, betend für das Licht von dem Geist, der sie inspirierte, ohne das wir vergebens lesen.
—Samuel Andrews, Christianity and Anti-Christianity In Their Final Conflict