Frage: Die Bibel sagt, „denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13). Warum versage ich dann so oft, Seinen Willen zu tun und Ihm zu gefallen? Viel öfter gefalle ich mir selbst und tue meinen Willen. Warum?
Antwort: Der Vers davor lautet: „bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern“. Wir „wirken nicht für die Errettung“, arbeiten aber die Errettung aus, die Gott uns gegeben hat. Paulus sagt, „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, auf dass wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,9-10). Es ist Gottes Wille, dass wir gute Werke tun – wir sind verantwortlich, sie zu tun.
Erschaffen in einem schönen Garten, sollte Adam „ihn bebauen und bewahren und nach Belieben essen ( 1 Mose 2,15-16). Gott befähigte Adam, aber er musste ernten und essen. Das machte Gott nicht für ihn. So ist es mit dem Leben, das wir im Glauben an Gott und gehorsam Seinem Willen leben sollen. Gottes Werk in uns hebt weder unseren Willen noch unsere Anstrengungen auf, sondern führt und befähigt uns, da wir Ihm gehorchen.
So wie Adam nicht Gottes Willen tat, versagen auch wir bisweilen. Gott hatte eine Vorkehrung für Adams Sünde und hat eine für uns: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1 Johannes 1,9). Warum suchen wir so oft unseren Willen? Ob wir für Christus oder das Ich leben hängt von unserem Verständnis und Glauben ab. Christus liebt uns so sehr, dass er die volle Strafe für unsere Sünden bezahlte, die Seine Gerechtigkeit verlangte. Wenn uns das mehr bewusst wird als diese vergängliche Welt, werden wir von der Liebe zu Ihm und dem Wunsch, Seinen Willen zu tun, überwältigt. Wenn wir wirklich glauben, dass dieses Leben kurz ist und die Ewigkeit nie endet, drängt uns die Kürze der Zeit im Vergleich zur Ewigkeit durch Logik und Eigeninteresse, für die Ewigkeit zu leben. Das Alltagsleben hängt von dem ab, was wir wirklich glauben. Paulus wollte „jeden perfekt in Christus darstellen”. Daher sagte er, „wozu ich mich auch bemühe, indem ich kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft“ (Kolosser 1,28-29). Verständnis, Glauben und Liebe ergeben die Grundlage für eine Partnerschaft, in der Gott in Kraft in uns wirken kann, indem wir fleißig arbeiten und Ihm vertrauen.
Frage: In einer Ihrer Reden zitierten Sie: „die Seele, welche sündigt, die soll sterben“ (Hesekiel 18,4) und „der Lohn der Sünde ist der Tod.“ Dann sagten Sie, dies bedeute „ewige Trennung von Gott“. Auf welcher Basis definieren Sie „Tod“ als unsterbliche Existenz? Betreffs totale Vernichtung versus ewige Hölle glauben wir nicht, dass der „natürliche Mensch“ angeborene Unsterblichkeit hat, aufgrund von Stellen wie die erste oben und „fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle“ (Matthäus 10,28); und „der, welcher einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten… wird“ (Jakobus 5,20). Bitte liefern Sie Stellen, die beweisen, dass der „sterbliche Mensch“ wirklich an sich unsterblich ist.
Antwort: Leider verträgt sich Ihre Definition von Tod und Unsterblichkeit nicht mit der Bibel. An dem Tag, da Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, starben sie – aber sie wurden nicht vernichtet, wie Sie Tod in Ihrem Versuch, den biblischen Aussagen über Ewigkeit im „Feuersee“ zu entrinnen, definieren.
Was bedeutete es, dass Adam und Eva tot waren, doch noch lebten? Geistlicher Tod führte zu sofortiger Trennung von Gott, als Adam und Eva gegen Ihn rebellierten, indem sie die verbotene Frucht aßen. In diesem irdischen Leben besteht jedoch Hoffnung, dass diese geistliche Trennung beendet werden kann durch Versöhnung mit Gott durch Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, der die Strafe für Sünde bezahlte und „für alles den Tod schmeckte“ (Hebräer 2,9). Wer Christus ablehnt, wird „den zweiten Tod” erfahren (Offenbarung 2,11; 20,6.14; 21,8), was ewige Trennung von Gott im Feuersee ist (Offenbarung 19,20; 20,10.14.15).
Ihre Vorstellung von „Unsterblichkeit“ unterstellt, dass die Verlorenen unsterblich sein müssen, um ewig in der Hölle zu sein. Nicht so. Das Wort unsterblich [a-phartos – unvergänglich, unverweslich] kommt im Englischen nur einmal in der ganzen Bibel vor (1 Timotheus 1,17). Es beschreibt Gott, der allein ewig ist, ohne Anfang und Ende:
„Der allein Unsterblichkeit hat [athanasia]…“ (1 Timotheus 6,16). Die Unsterblichkeit, die Gott dem Menschen verleiht, bezieht sich auf den neuen Leib, der nie sterben kann (1 Korinther 15,53-54), den der Erlöste erhält. Engel, Dämonen, Satan und Menschheit wurden erschaffen und hatten somit einen Anfang. Kein Vers in der Bibel sagt jedoch, ihre Existenz würde je aufhören – endlose Existenz wird nie als „Unsterblichkeit“ bezeichnet.
Jesus sagte, „dass die Stunde kommt und jetzt ist, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben“ (Johannes 5,25). Er bezog sich natürlich auf die geistlich [also von Gott getrennten] Toten, die das Evangelium hören und ewiges Leben erhalten. Wer das Evangelium ablehnt, bleibt im geistlichen Tod. Jesus sagte über sie, „denn es kommt die Stunde [zukünftig, „jetzt ist“ fehlt], in welcher alle, die in den Gräbern sind… hervorkommen werden“ (Johannes 5,28-29). Dies ist die noch künftige Auferstehung der Geretteten bei der Entrückung zum ewigen Leben im Himmel; und später (nach der letzten Rebellion am Ende des Tausendjährigen Reiches Christi) der Verdammten zum ewigen Tode im Feuersee.
Johannes sagt deutlich, „Und ich sah die Toten [die im geistlichen Tod blieben, weil sie das Evangelium ablehnten], die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen...“ (Offenbarung 20,12). Das geschieht am Weltende, dem jüngsten Gericht. Diese Leute sind geistlich und physisch tot, aber nicht vernichtet. Sie stehen aber vor Gott und werden nach ihren Werken gerichtet, um das Strafmaß für die Ewigkeit festzulegen. Wer in diesem Gericht steht, wurde aus dem Totenreich geholt („und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren“ – Offenbarung 20,13). Die Verlorenen sind tot und im Totenreich [Hades], aber bei Bewusstsein. Am Großen Weißen Thron müssen sie erscheinen und vor Gott stehen, dann werden sie in den Feuersee geworfen – und es gibt keinen einzigen Hinweis, dass ihr Bewusstsein je enden wird.
Christus berichtet uns über diese armen Seelen mittels der Geschichte des reichen Mannes und Lazarus. Das ist kein Gleichnis, denn in Gleichnissen benutzte Er nie Namen, sondern es geht um wirkliche Menschen, die auf dieser Erde lebten und starben. Sogar wenn man ein Gleichnis daraus machen würde, was würde es verdeutlichen? Genau das, was Sie nicht glauben wollen, d.i. dass die Bestrafung der Verlorenen ewig ist: „Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod“ (Offenbarung 20,14).
Wenn „Tod und Hades” in den Feuersee geworfen werden, wird der „reiche Mann“, den Christus erwähnte, unter diesen Verlorenen sein, denn er kam beim Tod in den Hades: „…Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war…“ (Lukas 16,22-23).
Vor der Hölle warnend bezog sich Christus auf das „unauslöschliche Feuer“ (Matthäus 18,8-9; Markus 9,43-48). Wir erfahren, im Feuersee werden „das Tier [und] der falsche Prophet… Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 20,10). Wir haben allen Grund zu glauben, dass die Verlorenen, die vom Totenreich zum Jüngsten Gericht geholt und dann in den Feuersee geworfen werden, in dieser Flamme auch ewig gepeinigt werden. Das kann nur das „das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“ (Matthäus 25,41) sein, das laut Christus unbedingt zu vermeiden ist.