F&A 2020_06

Frage: Es gibt eine Modeerscheinung, dass Engel verehrt werden. Bücher wurden darüber geschrieben und Leute scheinen davon fasziniert zu sein. Einige bekunden, sie könnten uns sagen, wie man einen Schutzengel bekommt, wie man Engel sieht und mit ihnen spricht, sogar wie man Engeln gebietet, zu helfen oder die eigenen Befehle auszuführen. Könnten Sie was dazu sagen?

Antwort: Obwohl die Modeerscheinung Anklang in der Welt und der Kirche insgesamt gefunden hat, haben diverse Führer der charismatischen und Positiven Bekenntnis Bewegungen seit vielen Jahren gelehrt, wie man Engeln befiehlt. Engel werden mehr als 300-mal in der Bibel erwähnt, aber nie so, wie sie in diesen falschen Lehren propagiert werden.

In jedem Fall, wo wir Einsicht in das Werk von Engeln erhalten, ist äußerst klar, dass sie ausschließlich unter Befehl Gottes stehen und nicht menschlichen Anweisungen, Wünschen oder Gebeten unterworfen sind. Die Bibel liefert zahlreiche Beispiele von Engeln, die in menschliche Angelegenheiten eingreifen. Doch immer sandte Gott sie, eine spezielle Aufgabe oder Ziel zu erreichen. Nicht ein Beispiel gibt es in der Bibel, wo ein Mensch zu einem Engel betete oder ihn um Hilfe anrief, noch weniger ihm gebot. Auch gibt es kein Beispiel, wo einer Gott bat, ihm einen Engel zur Unterstützung zu senden.

Der Ausdruck „der Engel des Herrn“ findet sich beinahe 70-mal und man spekulierte viel und kontrovers. Einige meinen, es beziehe sich auf Christus in Erscheinungen vor der Fleischwerdung, da der „Engel des Herrn“ (Theophanie) manchmal redet, als ob er Gott ist (Richter 2,1; 13,17-18; Sacharja 12,8, usw.). Unbeschadet der Theophanien oder Erscheinungen Christi vor der Inkarnation im Alten Testament haben wir dagegen im Neuen Testament die Tatsache, dass „der/ein Engel des Herrn“ aktiv ist, nachdem Christus geboren ist und Joseph warnt, das Kind nach Ägypten zu bringen (Matthäus 2,13), den Stein wegrollte von Christi Grab (Matthäus 28,2), Philippus transportierte und Petrus aus dem Gefängnis befreite (Apostelgeschichte 8,26, 12,7), usw.

Engel sind Gottes „dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen“ (Hebräer 1,14). Gott sendet sie aus, nicht der Mensch ruft sie zur Erde herunter. Daher sollen wir uns nicht mit Engeln beschäftigen. Was die Bücher betrifft, die über Engel geschrieben werden, wo sich Leute in dieses Thema hineinsteigern, lasst uns den Rat Paulus beherzigen: „Lasst niemand euch um den Kampfpreis bringen, der seinen eigenen Willen tut in Demut und Anbetung der Engel, indem er auf Dinge eingeht, die er nicht gesehen hat, eitler Weise aufgeblasen von dem Sinne seines Fleisches“ (Kolosser 2,18)

Frage: Sie schmälern wohl den Wert des Griechisch und Hebräisch Studiums, um die Bibel besser zu verstehen. Einer meiner Freunde drängt mich, auf die theologische Hochschule zu gehen, um die ursprünglichen, biblischen Sprachen zu lernen. Warum denn nicht?

Antwort: Wenn der Herr Sie dahin führt, gehen zur theologischen Hochschule. Aber lasst uns praktisch sein. Wieviel Jahre Studium und Erfahrung brauchten wohl die Übersetzer der King James Bibel, um für die Aufgabe geeignet zu sein? Wie lange braucht ein Anfänger, um Griechisch und Hebräisch gut genug zu können, um zu entdecken, wo diese Männer schlecht übersetzten (wenn es denn so ist) und es zu verbessern? Wollen Ihr Freund oder Sie dieses Niveau erreichen? Ist diese entfernte Möglichkeit die Anstrengung und Zeit wert?

Wenn Sie sagen, Griechisch sei eine reichhaltigere Sprache als Englisch, und es zu kennen führe zu tieferem Verständnis, will ich nicht streiten. Aber könnten Sie die Zeit, um Griechisch gut genug zu lernen, nicht besser mit intensivem Bibelstudium verbringen, wo Sie den Heiligen Geist um Verständnis bitten, um Ihn und Sein Wort besser zu kennen? Wenn Sie Schrift mit Schrift vergleichen und eine gute Konkordanz verwenden, können Sie sehen, wie dasselbe griechische oder hebräische Wort oder Ausdruck an verschiedenen Stellen verwendet wird. Die Bibel interpretiert sich selbst.

Mehrere Kalvinisten sagten mir, ich könne die Bibel nicht verstehen – nicht einmal Johannes 3,16 – weil ich die Ursprungssprachen nicht kenne. Wenn ja, dann kann es kein Durchschnittschrist, sondern er braucht Experten, die sie für ihn interpretieren – Experten, die daher zwischen ihm und Gott stehen. Dieser Elitismus ist keineswegs biblisch, sondern ähnlich dem römischen Katholizismus, der normale Mitglieder entmutigt, die Bibel zu studieren, denn nur das Magisterium (Bischöfe und der Papst) dürfen sie interpretieren.

Frage: Wenn Gott allmächtig ist, warum können Dämonen Ihm trotzen? Woher kommt ihre Macht?

Antwort: Ich habe konsequent unterschieden zwischen dem übernatürlichen / wunderbehafteten, das nur Gott tun kann und dem natürlichen Gefilde, in dem alle Geschöpfe, auch Satan, durch von Gott dem ganzen physischen / spirituellen Universum gegebene Naturgesetze gebunden sind. Für uns, scheint das, was Satan tun kann, übernatürlich, da es die Gesetze bricht, wie wir sie für unsere Raum / Zeit / Materie Dimension kennen. Doch Satan unterliegt Gottes Gesetzen, die die Geisterdimension beherrschen, worin Dämonen üblicherweise agieren.

Ich weiß nicht, wie Dämonen in unsere Dimension eindringen und Dinge bewegen können, aber ich bezweifle das nicht. Auch nicht, dass sie dies auf Grundlage von Fähigkeiten tun, die bei ihnen normal sind, aber uns übernatürlich erscheinen, so wie Schießpulver dem Eingeborenen, der es nie gesehen hat, übernatürlich erscheint.

Obgleich die Macht von Dämonen natürlich ist, gehört dazu keine Fingerfertigkeit, die Zauberer imitieren könnten. Ich meine, Jannes und Jambres widerstanden Moses (2 Timotheus 3,8) durch die Macht Satans, nicht durch Magie. Auch Satan transportierte Christus wohl nicht durch Zaubertricks auf den Gipfel eines Berges oder die Spitze des Tempels. Ich habe es nicht selbst gesehen, aber kenne genug Augenzeugen von Feuertänzern (nicht wie hier, die vier Schritte über die Glut schreiten und durch Naturgesetze geschützt sind), die sich in Malaysia oder Fidschi in die Mitte eines riesigen Feuerrings begeben und viele Minuten tanzen, nachdem sie gefastet und viele Tage für diese Tat vorbereitet haben. Ich meine, kein Bühnenzauberer kann es nachstellen und ich bin überzeugt, sie verwenden eine Art von „Macht“, die wir hier auf der Erde üblich nicht kennen.

Aber dennoch, sie „trotzen“ Gott überhaupt nicht. Alles in unserem Universum ist durch Ihn geschaffen, und dazu gehören alle Naturkräfte, ob wir sie kennen oder nicht.

Frage: Als Jesus am Kreuz starb, ging er da zum Ort der Qual oder zu Abrahams Busen?

Antwort: Gewiss Abrahams Busen. Der Scheol bestand aus zwei Abteilungen: eine für die Verdammten und eine für die Erlösten. Jesus predigte denen das Evangelium, die zuvor ungehorsam waren. In keinem anderen Gleichnis nennt Jesus je den Namen einer existierenden Person, und ich meine, dies ist in der Tat kein Gleichnis, sondern eine wahre Geschichte. Doch selbst als Gleichnis sehen wir, dass die Toten im Scheol bei Bewusstsein waren. Es gibt im Scheol einen Ort der Qual (aber dort gibt es keinen Satan oder Dämonen). Und obgleich es einen großen Abgrund gibt, so konnten jene am Ort der Qual jene in Abrahams Busen sehen und hören. Als Jesus die guten Nachrichten den Erlösten in Abrahams Busen verkündete, hörten die Verdammten das ebenso.