Frage: Ich las ihre F&A über ewige Sicherheit, habe aber immer noch diese bohrende Frage: Kann jemand, der ein Glaubensbekenntnis für Christus gemacht hat, dahin gelangen, dass er aufhört zu glauben? Haben wir nicht Beispiele davon im Gleichnis des Sämanns und der Saat in Matthäus 13?
Antwort: Im Gleichnis des Sämanns (Matthäus 13,18-23) sehen wir Beispiele für jene, die Gelegenheit zur Rettung erhalten. Wir meinen, das erste Beispiel steht für beinahe jeden in der Welt, da niemand diese Welt verlässt, ohne irgendwie die Hoffnung der Erlösung überzeugend vorgestellt zu bekommen. Wie Römer 1,20 sagt, „Sie sind ohne Entschuldigung“. Es weist darauf hin, dass viele verhärtet sind, das Evangelium zu glauben. Das zweite Beispiel sagt uns, manche zeigen ein oberflächliches Interesse am Evangelium, aber ohne Bestand. Das dritte Beispiel berichtet von denen, die versuchen, das Evangelium ihrer Erlösungshoffnung anzupassen, die menschengemacht und weltlich ist. In den ersten drei Beispielen glaubten die Leute dem Evangelium nicht. Nur Beispiel vier zeigt uns einen, der wirklich das Evangelium glaubt und ewiges Leben erhält. Der zeigt dann die Wirklichkeit der ganzen Erlösung, die sich in Wachstum und Frucht in Christus erweist.
Ihre Frage, „Kann jemand, der ein Glaubensbekenntnis für Christus gemacht hat, dahin gelangen, dass er aufhört zu glauben?“ wird durch obiges beantwortet. Wenn das Bekenntnis zu eins, zwei oder drei passt, glaubte die Person nie wirklich (1 Johannes 2,19). Es passt nicht zu Beispiel vier, da es da in ausdrücklichem Gegensatz zu den anderen keine Möglichkeit gibt, dass der Glaube aufhört.
Hinge das Beibehalten unseres rettenden Glaubens allein von uns ab, könnte niemand gerettet werden. Es hängt tatsächlich von dem einzigen Einen ab, der uns retten konnte und der uns bewahren kann. Aus verschiedenen Gründen mögen wir in unserem Glauben schwanken und Zeiten mit wenig Frucht haben, aber nur Gott in Christus kann unsere ewige Sicherheit bewahren.
Frage: Meine Gemeinde glaubt wohl, man müsse „Gelehrter“ oder „Theologe“ sein, um Pastor oder glaubwürdiger christlicher Autor oder Bibellehrer zu sein. Stillschweigend gilt, wer keinen solchen Abschluss hat, ist nicht kompetent, das, was die mit theologischem oder gar psychologischem Abschluss aus der Bibel lehren, in Frage zu stellen. Das klingt wie elitäres Denken. Was meinen Sie?
Antwort: Ich (Dave Hunt) muss Ihnen zustimmen. Kein Abschluss an sich qualifiziert denjenigen geistlich, der ihn besitzt. Doch das ist heute die Denkweise, bis dahin, dass manche Pastoren, Autoren und Konferenzredner zu Titelmühlen gehen, um (mit geringem Aufwand) einen „Dr.“ zu erlangen, den sie vor ihren Namen stellen. Nur diese zwei Buchstaben (beinahe keiner fragt je, wie oder wo er erworben wurde) scheinen die Person zu einem neuen, vermeintlichen Niveau biblischen Verständnisses und geistlicher Autorität zu heben.
Die Beröer hatten keinen theologischen Abschluss. Doch sie prüften die Predigt des großen Apostel Paulus anhand der Schrift und wurden dafür gelobt (Apostelgeschichte 17,11) Jeder Christ ist qualifiziert und verpflichtet, dasselbe mit jedem Bibellehrer und Prediger zu tun, egal wie hoch angesehen oder akademisch beglaubigt er ist. Niemand ist vor Irrtum oder Korrektur gefeit, und das schließt diesen Verfasser ein.
Auch die Jünger waren keine „Theologen“ oder „Gelehrte“. Sie waren Fischer, Steuereintreiber, usw. Zu meinen, die mit akademischen Abschlüssen von Theologischen Hochschulen hätten das Monopol zur Bibelinterpretation ist unlogisch und nicht schriftgemäß. Dies Elitedenken ist bloß die protestantische Version des katholischen Anspruchs, allein die Hierarchie von Bischöfen, Kardinälen, und Päpsten könne die Schrift interpretieren. Christliche Führer sollten respektiert und geehrt werden. Dieser Respekt sollte jedoch nicht auf Abschlüssen beruhen, die sie haben, sondern auf dem Maße, wie sie gottgefällig leben, biblisch qualifizierter und konsistenter Führung, und Lehren von gesunder Lehre beruhend auf ihrem Studium von Gottes Wort.
Frage: J.C. Ryle sagte einst, gesunde theologische Lehre umfasst „hochheben der ehernen Schlange“. Was bedeutet das? Ich fragte mich immer, warum Moses eine Schlange (gewiss das Symbol von Satan) für die Kinder Israels auf eine Stange tat, damit sie zur Heilung auf sie schauten. Wie verstehen Sie diesen Vorfall?
Antwort: Gott ließ Moses eine eherne Schlange auf einer Stange machen, und den Leuten, die von den tödlichen Schlangen gebissen waren, sagen, wer auf die Schlange auf der Stange schaut, würde geheilt werden.
Christus sagte Nikodemus, „Und gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also muss der Sohn des Menschen erhöht werden, auf dass jeder, der an ihn glaubt, [nicht verloren gehe, sondern] ewiges Leben habe“ (Johannes 3,14-15). Nikodemus wusste wie die Juden in Johannes 12,31-34, dass „erhöht werden“ die Kreuzigung bedeutete. Christus sagte Nikodemus, dass wie bei der ehernen, erhöhten Schlange alle, die im Glauben auf Ihn, der erhöht am Kreuz war, schauen würden, errettet würden.
Aber warum sollte Christus, das Lamm Gottes, Erfüllung der alttestamentlichen Opfer für Sünde, Seine Erhöhung mit dem der ehernen Schlange an der Stange vergleichen? Obgleich Satan „die alte Schlange [ist], welcher Teufel… genannt wird“ (Offenbarung 12,9), war die eherne Schlange kein Symbol für Satan. Die „feurigen Schlangen” wurden aufgrund ihrer schweren Sünde unter die Leute gesandt (4 Mose 21,5-7). Die Schlangen waren Gottes Gericht dafür – aber noch mehr, die Tatsache, dass es durch Gericht die Erlösung geben würde. Paulus schreibt, „Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“ (2 Korinther 5,21).
Jesaja prophezeite den kommenden Messias, „Doch Jehova gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird…“ (Jesaja 53,10). Gott bestrafte Seinen Sohn für die Sünden der Welt, und Christus bezahlte irgendwie die unendliche Strafe, die Gottes unendliche Gerechtigkeit verlangte. Christus wurde bestraft, als ob er genau die Sünde wäre, die wir alle begingen. Sünde musste voll gerichtet werden oder wir könnten nicht gerettet werden. Gott kann nicht einfach Sünde abhaken und reinen Tisch für uns alle machen. Die von Seiner gerechten und unendlichen Gerechtigkeit festgelegte Strafe musste bezahlt werden. Aber in Christus wurde Gottes Gericht über Sünde unsere Erlösung. Dies ist die Botschaft der ehernen Schlange, die inmitten Israels erhöht wurde, die in Christus am Kreuz erfüllt wurde, nicht nur für Israel, sondern für die „Sünden der ganzen Welt“ (1 Johannes 2,2).
Keines der alttestamentlichen Vorbilder Christi passt zum Kalvinismus, weshalb Kalvinisten sie vermeiden. Ob das Passah, der Zug durch das Rote Meer, das Manna, das Wasser aus dem Felsen, oder das Erhöhen der ehernen Schlange, jedes Bild Christi ist für ganz Israel, wer es glauben würde. Nie wird angedeutet, Gottes Rettung und Vorsorge wäre für eine erwählte Gruppe in Israel, sondern sie ist immer für alle.