Was ist mit dem Fegefeuer?
Frage: Ich habe kürzlich einige ziemlich überzeugende Argumente von Katholiken für das Fegefeuer gehört. 1 Korinther 3,12-15 lehrt eine Reinigung der Gläubigen durch das Feuer nach dem Tod. In Hebräer 12,14 heißt es, dass ohne „Heiligkeit ... niemand den Herrn schauen wird“. Bedeutet das nicht, dass wir absolut rein sein müssen, um in den Himmel zu kommen? Derselbe Standard scheint in der Aussage gefordert zu sein: „Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5,8). Meine Gewissheit der Erlösung ist erschüttert worden. Was ist mit solchen Bibelstellen?
Antwort: Das Fegefeuer ist eine Erfindung der römisch-katholischen Kirche und spiegelt die Tatsache wider, dass sie keine Heilsgewissheit bietet. Wenn das der Fall wäre, wäre die Kirche schon längst aus dem Geschäft. In der Tat wird der Katholik verflucht, der es wagt, an Christi eindeutige Verheißung des ewigen Lebens als freies Geschenk seiner Gnade zu glauben, ohne dass wir noch etwas dafür tun müssen. Das Konzil von Trient verordnete (und das Zweite Vatikanische Konzil bestätigt es):
„Wer sagt, dass nach dem Empfang der Rechtfertigungsgnade die Schuld so erlassen und die Schuld der ewigen Strafe jedem reuigen Sünder so getilgt ist, dass keine Schuld der zeitlichen Strafe mehr zu tilgen ist, weder in dieser Welt noch im Fegefeuer, bevor die Pforten des Himmels geöffnet werden können, der sei verflucht." (Schroeder, Canones, a.a.O., Can. 30, S. 46)
Betrachten wir dagegen die Lehre der Bibel zusammen mit dem gesunden Menschenverstand. Es liegt auf der Hand, dass, selbst wenn es einen Ort wie das Fegefeuer gäbe, kein buchstäbliches Feuer die Seele und den Geist reinigen könnte. Das Feuer ist kein Mittel zur moralischen Reinigung. Außerdem werden die Werke des Gläubigen (die er auf dem Fundament seines Glaubens an Christus aufgebaut hat), nicht der Gläubige selbst, durch das Feuer geprüft:
„Wenn aber jemand auf [diesen] Grund baut Gold, Silber, köstliche Steine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen, weil er in Feuer geoffenbart wird; und welcherlei das Werk eines jeden ist, wird das Feuer bewähren.“ (1 Korinther 3,12-13)
Paulus spricht auch nicht von buchstäblichem Feuer, ebenso wenig wie von buchstäblichem Holz und Gold. Er spricht offensichtlich metaphorisch und nennt einige Werke Holz, Heu und Stoppeln (die das Feuer verzehrt) und andere Gold, Silber und Edelsteine (die das Feuer reinigt). Die Behauptung des Katholizismus, dass die Flammen in einem imaginären Fegefeuer den Menschen läutern und damit seine Sünden sühnen, wird hier (oder anderswo in der Schrift) durch nichts gestützt. Paulus befasst sich ausschließlich mit der Qualität der Werke, die man für Christus getan hat, und damit, welche Belohnung man dafür erhalten wird, wenn überhaupt.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt