Frage: Bibelstellen wie 2 Mose 34,7 und 4 Mose 14,18 scheinen darauf hinzuweisen, dass es so etwas wie Generationssünden gibt, die durch die Sünden unserer Vorfahren verursacht werden. Sollten wir nicht mehr auf diejenigen achten, die in „Befreiungs“-Diensten tätig waren?
Antwort: Nein. Wir sollten mehr auf den Kontext der verwendeten Schriftstellen achten, um zu erkennen, ob die Lehre eines Menschen dem Wort Gottes entspricht oder nicht. Sowohl in 2 Mose 34,7 als auch in 4 Mose 14,18 handelt Gott mit einem Volk gemäß seinem Gesetzesbund. Sein Bund beinhaltete Segen und Fluch; Gehorsam brachte Segen, Gesetzesbruch brachte Fluch. Auch wenn die Sünden des Bundesvolkes Gottes über Generationen hinweg zerstörerische Folgen nach sich ziehen würden, so wurden doch Gottes Gerechtigkeit, Gnade und Barmherzigkeit für den Einzelnen offenbar. Das gesamte Kapitel von Hesekiel 18 befasst sich mit dieser Tatsache: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein.“ (Hesekiel 18,20).
Als Grundlage für ihr Beharren auf der Notwendigkeit, die Folgen der Sünden der Vorväter „zu beenden“, um den Einzelnen zu befreien, stützen sich die Befreiungsdienste stark auf alttestamentliche Schriften. Doch selbst diese alttestamentlichen Schriften verweisen auf Christus, den Gottesknecht, der diese Sünden tragen wird (Jesaja 53,11) und sie alle vergeben wird (Jeremia 33,8).
Befreiungsdienste (und andere, die „Generations-Sünden“, „Missetaten“ und „Flüche der Vorfahren“, die Gläubige betreffen, betonen) laufen Gefahr, sich selbst unter einen „Fluch“ zu stellen. Das Neue Testament lehrt eindeutig, dass Gläubige nicht unter dem Gesetz stehen; „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist…“ (Galater 3,13). Daher verleugnen diejenigen, die den Gläubigen das Gesetz auferlegen, das Evangelium und werden von Paulus in Galater 1,9 verflucht: „Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt außer dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!“
Schließlich werden „Generationsflüche“ von vielen Befreiungslehrern als Werkzeuge Satans und seiner Dämonen bezeichnet, um Christen Probleme zu bereiten. Angeblich führen die Sünden unserer Vorfahren zu Flüchen, für die uns die Dämonen heute büßen lassen. Das Hauptproblem bei dieser Lehre ist, dass es in der Heiligen Schrift kein Beispiel dafür gibt, dass Dämonen jemanden verfluchen. Gott verflucht, aber nicht Satan. Und selbst wenn Satans Werkzeuge wie Balak versuchen, Gottes Volk zu verfluchen, hat das keine Wirkung (4 Mose 23,23). Während also Flüche in der Welt der Animisten, Schamanen, Hexen, Voodoo-Priester und anderer Heiden dämonisch erzeugte Mittel der Angst und Zerstörung sein mögen, sind sie für die Gemeinde einfach nur Teil von Satans Masche, um zu täuschen, vor allem erfahrungsgetriebene und folglich geistlich leichtgläubige Christen.
Frage: Ich habe Ihre Fragen und Antworten zur ewigen Sicherheit gelesen, aber ich habe immer noch diese quälende Frage: Kann ein Mensch, der sich zum Glauben an Christus bekannt hat, an einen Punkt kommen, an dem er aufhört zu glauben? Gibt es dafür nicht Beispiele in dem Gleichnis vom Sämann und der Saat in Matthäus 13?
Antwort: Im Gleichnis vom Sämann (Matthäus 13,18-23) werden uns Beispiele für Menschen gegeben, die die Möglichkeit haben, gerettet zu werden. Wir glauben, dass das erste Beispiel fast alle Menschen auf der Welt repräsentiert, denn niemand verlässt diese Welt, ohne dass ihm auf irgendeine zwingende Weise die Hoffnung auf Erlösung präsentiert wird. In Römer 1,20 heißt es: „Sie sind ohne Entschuldigung“. Die Analogie zeigt, dass viele sich gegen den Glauben an das Evangelium sträuben. Das zweite Beispiel zeigt uns, dass einige ein oberflächliches Interesse am Evangelium zeigen, das aber nicht lange anhält. Das dritte Beispiel bezieht sich auf diejenigen, die versuchen, das Evangelium mit ihrer Hoffnung auf Erlösung in Einklang zu bringen, die von Menschen gemacht und weltlich ist. In den Beispielen eins bis drei haben die Menschen nicht an das Evangelium geglaubt. Nur das vierte Beispiel zeigt eine Person, die wirklich an das Evangelium glaubt und das ewige Leben empfängt. Eine solche Person demonstriert (nicht erlangt) dann die Realität der vollen Errettung, indem sie ein gewisses Maß an Wachstum und Fruchtbarkeit in Christus zeigt.
Ihre Frage „Kann ein Mensch, der sich zu Christus bekannt hat, an einen Ort kommen, an dem er aufhört zu glauben?“ wird durch das oben Gesagte beantwortet. Wenn das „Bekenntnis“ auf eins, zwei oder drei zutrifft, hat die Person nie wirklich geglaubt (1 Johannes 2,19). Es kann nicht auf Beispiel vier zutreffen, denn im Gegensatz zu den anderen Beispielen wird hier das Aufhören zu glauben nicht berücksichtigt.
Wenn die Aufrechterhaltung unseres Glaubens zur Errettung von uns allein abhängen würde, könnte niemand gerettet werden. Aber in Wirklichkeit hängt es von dem Einzigen ab, der uns retten konnte und der uns bewahren kann. Aus verschiedenen Gründen mögen wir in unserem Glauben schwanken und Zeiten geringer Fruchtbarkeit haben, aber die Aufrechterhaltung unserer ewigen Sicherheit ist etwas, was nur Gott in Christus tun kann.