Unser monatlicher Artikel aus Dave Hunts Buch. Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen
War Jesus Christus wirklich Gott?
Frage: Unser Bibellehrer für Erwachsene sagt, Jesus sei halb Gott und halb Mensch gewesen. Er besteht darauf, dass Gott nur als Antwort auf unsere Gebete handeln kann und dass, wenn derjenige, für den gebetet wird, nicht geheilt wird, es daran liegt, dass nicht genug gebetet und gefastet wurde. Sind diese Ideen biblisch?
Antwort: Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, sollten wir dem Lehrer einen Vertrauensvorschuss geben und annehmen, dass er glaubt, was richtig ist, aber Schwierigkeiten hat, es auszudrücken. Ja, Gott ist der Vater Jesu und Maria ist seine Mutter, aber das macht ihn nicht halb Gott und halb Mensch. Dieser Irrtum ähnelt der römisch-katholischen Lehre, dass Maria „die Mutter Gottes“ ist. Jesus existierte als Gott von Ewigkeit her und damit Äonen vor Marias Geburt. Offensichtlich ist sie also nicht die Mutter von Jesus als Gott, sondern nur die Mutter des menschlichen Körpers, durch den er in diese Welt geboren wurde.
Maria war eine Jungfrau, als Jesus geboren wurde. Folglich wurde das Kind, das sie zur Welt brachte, nicht von einem Menschen, sondern vom Heiligen Geist gezeugt, wie uns die Bibel erzählt. Es ist unmöglich für uns, vollständig zu verstehen, was das bedeutet, aber wir wissen, was es nicht bedeutet. Die Jungfrauengeburt ist nicht so, als hätte man einen irischen Vater und eine französische Mutter und wäre somit halb irisch und halb französisch.
Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch: „Gott ist geoffenbart im Fleisch“ (1 Timotheus 3,16), nicht halb Gott geoffenbart im halben Fleisch. Derselbe Vers nennt dies ein „großes... Geheimnis“. Jesaja nannte das von einer Jungfrau geborene Kind „Emmanuel", was „Gott [nicht Halbgott] mit uns“ (Jesaja 7,14; vgl. Matthäus:1,23) und „starker Gott [nicht Halbgott], Vater der Ewigkeit“ (Jesaja 9,6) bedeutet. Wenn dies nicht der Fall wäre, könnte Jesus nicht unser Erlöser sein.
Im gesamten Alten Testament sagt Gott, dass er der einzige Retter ist (Jesaja 43,11; 45,15, 21; Hosea 13,4). Das muss natürlich wahr sein, denn die Erlösung ist ein unendliches Werk, das die vollständige Zahlung der unendlichen Strafe für die Sünde beinhaltet, die Gottes unendliche Gerechtigkeit verlangt – etwas, das nur Gott vollbringen kann. Damit Jesus unser Erlöser sein kann, muss er folglich Gott sein. Paulus nannte ihn „Gott, unseren Heiland“ (1 Timotheus 1,1; 2,3; Titus 1,3-4; 2,10.13; 3,4), ebenso Petrus (2 Petrus 1,1) und Judas (Vers 25).
Doch der Erlöser muss auch ein Mensch sein, denn der Mensch ist der Sünder, nicht Gott. Die Strafe für die Sünde wird gegen den Menschen ausgesprochen, nicht gegen Gott; deshalb muss sie von einem Menschen bezahlt werden. Aber kein endlicher Mensch könnte diese Strafe bezahlen. Deshalb ist Gott in seiner unendlichen Liebe und Gnade durch die Jungfrauengeburt Mensch geworden, damit er als Mensch die verdiente Strafe auf sich nehmen und uns die Vergebung ermöglichen kann.
Um unser Erlöser zu sein, musste Jesus ganz Gott (Jesaja 43,11) und ganz Mensch (Römer 5,12-21) sein, nicht eine Mischung aus beiden. Fragen Sie Ihren Lehrer, ob er das meint.
Unsere Gebete
Dass Gott unsere Gebete nicht braucht, um zu handeln, ist offensichtlich. Er hat es geschafft, eine Ewigkeit lang zu existieren und das Universum, die Engel und die Menschen ohne unsere Gebete zu erschaffen. Sicherlich haben unsere Gebete nicht dazu geführt, dass Christus in die Welt kam und für unsere Sünden starb. Es sind auch nicht unsere Gebete, die ein neues Universum einleiten werden, obwohl Gott uns das Vorrecht gibt, zu beten: „Dein Reich komme.“
Wenn Gott nur als Antwort auf unsere Gebete handeln könnte, wäre er uns ausgeliefert, wären ihm die meiste Zeit die Hände gebunden und er könnte nicht tun, was er in seiner unendlichen Weisheit und Kenntnis weiß, dass es getan werden sollte, was wir aber in unserem begrenzten Verständnis nicht wussten oder nicht bedacht hatten. Außerdem könnte er nicht auf Notfälle reagieren, von denen wir nicht wussten, dass sie eintreten würden, und für die wir deshalb nicht gebetet hatten. Die Vorstellung, dass Gott „nur als Antwort auf unsere Gebete handeln kann“, ist unbiblisch und unlogisch.
Die Behauptung, dass ausbleibende Heilung auf zu wenig Gebet und Fasten zurückzuführen ist, ist ebenso falsch. Diese Lehre impliziert, dass wir Gott dazu bringen können, alles zu tun, worum wir beten, wenn wir lange und intensiv genug beten und fasten – mit anderen Worten, dass wir ihm unseren Willen aufzwingen können. Was ist mit dem Willen Gottes? Es wird auch suggeriert, dass es Gottes Wille ist, alle Menschen jedes Mal zu heilen. Im Gegenteil, er hat etwas Besseres für uns, als unser Leben endlos in diesen Körpern der Sünde fortzusetzen.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt