Dave Hunt Klassiker 202501 | thebereancall.org

Dave Hunt Klassiker 202501

Hunt, Dave

Rückkehr zum Biblische Christentum Teil 2

Wie konnte man von der Kirche erwarten, dass sie das Reich Gottes aufbaut, indem sie die Welt erobert, wenn selbst Gott dies nicht tun kann, ohne die Entscheidungsfreiheit des Menschen zu verletzen? Während seiner tausendjährigen Herrschaft wird Christus die Welt in vollkommener Gerechtigkeit von Jerusalem aus regieren und allen Völkern Frieden auferlegen. Satan wird eingesperrt und der Macht zu versuchen beraubt sein. Die Gerechtigkeit wird schnell vollstreckt werden. Der Löwe wird sich mit dem Lamm niederlegen und die Wüste wird wie eine Rose blühen. Die ganze Erde wird fast wie der Garten Eden vor dem Sündenfall aussehen. Doch am Ende der tausend Jahre, wenn Satan freigelassen wird, werden Millionen von Menschen, die den Edenähnlichen Zustand und die vollkommene Herrschaft Christi ihr ganzes Leben lang erlebt haben, verführt werden, genau wie Eva. Diese Rebellen, die sich aus der ganzen Welt zusammenfinden, um gegen Christus und die Heiligen in Jerusalem zu kämpfen, werden schließlich für immer aus Gottes Gegenwart verbannt werden müssen (Offenbarung:20:7-10).

Die tausendjährige Herrschaft Christi auf Erden wird nicht das Reich Gottes sein, sondern der endgültige Beweis für die Unverbesserlichkeit des menschlichen Herzens. Das wahre Reich, das „Fleisch und Blut nicht ererben können“ (1 Korinther 15,50), bezieht sich auf das Herz, in das Christus als Herr und Erlöser aufgenommen wurde, und wird erst im „neuen Himmel und auf der neuen Erde“ (Offenbarung 21,1) voll verwirklicht werden. Dieses „Reich aller Zeitalter“ (Psalm 145,13) und der Friede, den es stiftet, „werden kein Ende haben“ (Jesaja 9,6-7); doch das Millennium endet in einem Krieg. Eine perfekte Edenähnliche Umgebung, in der alle ökologischen, wirtschaftlichen, soziologischen und politischen Probleme gelöst sind, kann die Menschheit nicht vervollkommnen. So viel zu den Theorien der Psychologie und Soziologie und den utopischen Träumen.

Christus erklärte, dass nicht das Äußere, sondern das Innere des Menschen die Ursache für das Böse ist (Matthäus 15,16-20). Nur diejenigen, die sich diese Tatsache eingestehen und in Demut ihre Schuld bekennen, Gott um Erbarmen anflehen und sein Heilmittel in Christus annehmen, werden von der Sünde gereinigt und zu neuen Geschöpfen gemacht. Sie allein können in Gottes neuem Universum wohnen. Der siegreiche Christ hat Christus anstelle seiner selbst auf den Thron gesetzt, nachdem er ihn durch den Glauben in sein Herz aufgenommen hat (Epheser 3,17). Christus ist in der Tat sein Leben geworden (Kolosser 3,3-4). Der praktische Beweis für diese Tatsache, an dem es denen, die sich Christen nennen, so oft mangelt, ist die Kraft, für andere statt für sich selbst zu leben:

Ist nicht dieses ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass man löse die Schlingen der Bosheit, dass man losmache die Knoten des Joches und gewalttätig Behandelte als Freie entlasse, und dass ihr jedes Joch zersprenget? Besteht es nicht darin, dein Brot dem Hungrigen zu brechen, und dass du verfolgte Elende ins Haus führst? wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und deinem Fleische dich nicht entziehst? (Jesaja 58,6-7).

Weit davon entfernt, den Zustand Adams wiederherzustellen, ist das, was wir durch Gottes Gnade in Christus als dem letzten Adam empfangen haben, unendlich viel besser als alles, was der erste Adam kannte. Diejenigen, die in Christus sind, gehören zu einer neuen Schöpfung, „das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden“ (2 Korinther 5,17). Unser vorrangiges Ziel ist nicht die „Wiederherstellung der Erde“, sondern die Berufung der Menschen zu Bürgern eines „neuen Himmels und einer neuen Erde“ (2 Petrus 3,13). Wir wissen nämlich, dass „die jetzigen Himmel aber, und die Erde“ dem Untergang geweiht sind, „für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen“. „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden.“ (2 Petrus 3,7.10). Diese Zerstörung des gegenwärtigen Universums darf nicht als „negativ“ oder „Schwarzmalerei“ abgetan werden. Im Gegenteil, sie sollte den Christen, wie Petrus, zu einem heiligen Leben anspornen:

Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit! Indem ihr erwartet und beschleuniget die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brande zerschmelzen werden. Wir erwarten aber, nach seiner Verheißung, neue Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt (2 Petrus 3,11-13)

Die enge Pforte zum Himmel

Die Tatsache, dass der Christ nicht mehr der Erde, sondern dem Himmel angehört, ist eine der wichtigsten Lehren des Neuen Testamentes. Paulus schreibt, dass Gott uns „gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo“ (Epheser 1,3). Als unser Vorläufer und Stellvertreter ist Christus für uns in den Himmel eingegangen (Hebräer 6,19-20). In der Tat erklärte Paulus, dass wir bereits „mitsitzen in himmlischen Örtern in Christus Jesus“ (Epheser 2,6), durch seine Gnade „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ geworden sind (Epheser 2,19) und nun „Erben Gottes und Miterben Christi“ sind (Römer 8,17). „Unser Bürgertum ist in den Himmeln“ (Philipper 3,20). Petrus versichert uns, wir hätten ein „unverwesliches und unbeflecktes und unverwelkliches Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist für euch“ (1 Petrus 1,4). Es ist der Himmel, in den Christus zur Rechten seines Vaters gegangen ist, und wir erwarten jeden Augenblick in der Entrückung in den Himmel mitgenommen zu werden:

In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seiet (Johannes 14,2-3).

Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf… und die Toten in Christo werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.) (1. Thessalonicher 4,16-18).

Die Bibel deutet keineswegs darauf hin, dass sich die Welt bekehren wird, sondern macht deutlich, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen Christus ablehnen wird. Wir werden nur wenige davon überzeugen können (Johannes 15,16-19), durch die „enge Pforte“ auf dem „schmalen Weg“ zum Himmel zu gehen (Matthäus 7,13-14), den Christus selbst für sich beansprucht und von dem er sagte: „Wenige sind es, die ihn finden.“ Und wir sollen diesen „wenigen, die gerettet werden“ (Lukas 13,23), versichern, dass Christus wiederkommt, um sie aus dieser Welt zu entrücken, bevor Gottes Gericht über sie hereinbricht. Wir sind weit davon entfernt zu erwarten, dass das Christentum zum vorherrschenden Glaubenssystem in dieser Welt wird, denn wir wissen, „das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit“ (1. Korinther 1,18) und dass diejenigen, die verloren gehen, leider die überwältigende Mehrheit darstellen:

Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden (Matthäus 7,13-14).

Das Wissen, dass die meisten Menschen, denen er begegnete, das Evangelium Christi ablehnen würden, hielt Paulus nicht davon ab, dieses Evangelium zu predigen; es verstärkte vielmehr seine Entschlossenheit, so viele wie möglich zu gewinnen. Die Liebe, die Christus veranlasste, für diejenigen zu sterben, die ihn hassten und verwarfen (und sogar für diejenigen, die ihn kreuzigten), „drängte“ Paulus, die Botschaft dieser Liebe in die Welt seiner Zeit zu tragen (2 Korinther 5,14) – und sie vor den ewigen Folgen der Ablehnung Christi zu warnen. „Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen [im Gericht], so überreden wir die Menschen“ (2 Korinther 5,11). Angetrieben von der Liebe Christi und seiner eigenen Leidenschaft für die Verlorenen, erklärte Paulus:

Ich bin allen alles geworden, auf dass ich auf alle Weise etliche errette. Ich tue aber alles um des Evangeliums willen (1 Korinther 9,22-23)

Wir sollten dasselbe tun. Auch wenn es vor der Wiederkunft Christi zum Abfall kommen muss, Betrug und Verführung zunehmen und falsche Propheten an Zahl und Einfluss zunehmen werden, ist das für keinen wahren Christen eine Entschuldigung, entmutigt zu werden oder in seinen Bemühungen, die Verlorenen zu gewinnen, nachzulassen. Das Gleichnis Christi von den zehn Jungfrauen („Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! gehet aus, ihm entgegen!“ – Matthäus 25,1-13) deutet auf ein Erwachen auch derer hin, die „geschlummert und geschlafen“ haben, während „der Bräutigam verzog“. Und dieses Gleichnis, „Ein gewisser Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele“ (Lukas 14,16-24) deutet darauf hin, dass es neben dem endzeitlichen Abfall auch die vielleicht fruchtbarste Zeit der Evangelisation in der Geschichte geben wird:

Geh eilends hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt, und bringe hier herein die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde (Lukas 14,21-23).

Eine wichtige Entscheidung treffen

Der Himmel war sowohl die große Hoffnung, die Christus seinen Jüngern hinterließ, als auch ein integraler Bestandteil des von der frühen Kirche gepredigten Evangeliums. Christus sagte seinen Jüngern: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde… sammelt euch aber Schätze im Himmel… denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ (Matthäus 6,19-21). Wir sollten uns zwar aufrichtig sorgen und an der Wiederherstellung der ökologischen Vollständigkeit arbeiten, aber wir müssen auch bedenken, dass jede Lösung für die Probleme der Erde, die nicht auf der Herrschaft Jesu Christi und der Vergebung der Sünden, die wir in ihm haben, beruht, bestenfalls vorübergehend ist und letztlich zum Scheitern verurteilt ist. Paulus führt als Beweis für den neu gefundenen Glauben der Thessalonicher nicht nur ihr „Werk des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung“ an und die Tatsache, dass sie sich „von den Götzenbildern zu Gott bekehrt haben, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“, sondern auch, dass sie „seinen Sohn aus den Himmeln erwarten“ (1 Thessalonicher 1,3-10). Johannes erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf die baldige Wiederkunft Christi zu warten: „Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist.“ (1 Johannes 3,3).

Das Herzstück des Evangeliums fordert die Menschen auf, eine Entscheidung zwischen Erde und Himmel zu treffen. Christus hat dies deutlich gemacht. Er sagte den Juden: „Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.“ Er warnte sie: „Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben, und wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen.“ Wohin wollte er gehen? In den Himmel, einen Ort, den er als „das Haus meines Vaters“ bezeichnete. Ein bekannter puritanischer Autor sagte: „Der gefährlichste Fehler unserer Seelen ist es, die Kreatur für Gott und die Erde für den Himmel zu halten.“ [21] Schlossberg fügt diesen klugen Kommentar hinzu: „Ironischerweise sind diejenigen, die ihren höchsten Wert in der nächsten Welt suchen, die einzigen, die in dieser Welt viel Gutes tun können.“ [22]

Wenn Christen vorübergehende Lösungen für soziale Probleme zu ihrem Hauptanliegen machen, stumpfen sie das Evangelium ab und verkennen Gottes ewige Lösung. Der Schwerpunkt wird vom Himmel auf die Erde verlagert, von einem neuen Universum, das nur Gott erschaffen kann, auf eine neue Welt, die wir durch unsere eigenen Anstrengungen zu gestalten hoffen. Das ist nur eine weitere Form des Egoismus, der die Gesellschaft und die Kirche plagt, eine weitere Art, kleine Götter zu werden, uns von Gott abzuwenden und die Verantwortung für das zu übernehmen, was nur er tun kann. Es ist leicht, sich in eine „gute“ Sache zu verstricken, die nicht biblisch ist. Wir können nicht oft genug daran erinnert werden, dass wir das, was selbst die populärsten und scheinbar fruchtbarsten christlichen Führer lehren, mit dem Wort Gottes abgleichen müssen. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Christen, kompromisslos für die Wahrheit einzustehen und die Worte des Paulus zu beherzigen:

Predige das Wort, halte darauf in gelegener und ungelegener Zeit; überführe, strafe, ermahne mit aller Langmut und Lehre. Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen… und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu den Fabeln sich hinwenden (2 Timotheus 4,2-4).

Gesunde Lehre und Verständnis

Es gibt viele, die sich Christen nennen und christliche Kirchen besuchen, aber Christus mit ihrem Leben verleugnen. Natürlich müssen sie ihre Selbstbezogenheit und ihren Mangel an Sorge und Mitgefühl für andere erkennen. Die Lösung besteht jedoch nicht darin, dass diese Menschen ihr Leben reformieren. Ein solcher Versuch stellt eine christianisierte Form des Humanismus dar und kann nur entweder Schuldgefühle, Frustration oder Selbstgerechtigkeit hervorrufen. Diejenigen, die sich in Selbstaufopferung und Selbstverleugnung üben, um den Armen und Unterdrückten zu helfen, können auch zu Pharisäern werden, die auf andere herabsehen, die nicht so leben, und stolz auf ihre eigene scheinbare Demut sind. Wie wir bereits festgestellt haben, lehrte Christus nicht Selbstverleugnung (das eigene Ich bleibt auf dem Thron, aber es verzichtet auf vieles, was es genießen könnte), sondern Verleugnung des Ich (den Tod des eigenen Ichs) durch sein Kreuz. Er sagte nicht: „Wenn du dich nicht selbst verleugnest, kannst du nicht mein Jünger sein“, sondern: „Wenn du dich nicht selbst verleugnest und das Kreuz auf dich nimmst und mir nachfolgst, kannst du nicht mein Jünger sein.“ Ohne das Kreuz kann das Ich niemals verleugnet werden.

Nicht weniger wichtig als die Art und Weise, wie wir leben, ist das, was wir glauben. Wie Schlossberg zu Recht sagt: „Das Handeln kann nicht von dem Glauben getrennt werden, der ihm zugrunde liegt.“ [23] Die Art und Weise, wie wir leben, mag noch so vorbildlich erscheinen, hat aber keinen Wert, wenn unser Leben auf Pragmatismus, und nicht auf Gottes Wahrheit gegründet ist. Als Paulus Timotheus an das Beispiel des christlichen Lebens erinnerte, das er der Gemeinde gegeben hatte, erwähnte er zuallererst die Lehre, die sein Leben bestimmte: „Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden…“ (2. Timotheus, 3,10-11). Wir leben, was wir glauben, nicht was wir zu glauben vorgeben. Unsere Lebensweise verrät unseren wahren Glauben, und der Glaube hängt von unserem Verständnis des Einen ab, an dessen Verheißungen wir glauben.

Deshalb legt die Bibel großen Wert auf das Verstehen. Durch Jeremia sagte Gott: „wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich Jehova bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jehova.“ (Jeremia 9,24). Gott möchte, dass wir verstehen, wer er ist: unendlich in der Liebe, aber nicht weniger gerecht und rechtschaffen. Er möchte, dass wir ihn ganz genau kennen. Und wir können Gott nur so kennen und lieben, wie er ist, und nicht so, wie wir ihn uns vorstellen. Außerdem müssen wir nach seinen Bedingungen zu ihm kommen und seiner Wahrheit gehorchen. Als Jesus das Gleichnis von der Saat, die von den Vögeln weggetragen wurde, bevor sie Wurzeln schlagen konnte, erklärte, sagte er:

Höret ihr nun das Gleichnis vom Sämann. So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, der an den Weg gesät ist (Matthäus 13,18-19).

Eines der größten Probleme in der heutigen Kirche ist die Oberflächlichkeit. Wir versäumen es allzu oft, dafür zu sorgen, dass diejenigen, die aufgerufen sind, sich „für Christus zu entscheiden“, die Entscheidung, um die sie gebeten werden, vollständig verstehen. Wir bauen oft auf einen emotionalen Höhepunkt, um die Menschen zu einer „Entscheidung“ zu bewegen. Gegen Emotionen, die mit der Realität einhergehen, ist nichts einzuwenden, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu einem Bekenntnis zu Christus ermutigen, das auf Emotionen beruht und nicht auf dem Verständnis und der Verpflichtung gegenüber der Wahrheit, wer er wirklich ist, warum er gekommen ist und was er von uns verlangt.

Als unser Herr Saulus von Tarsus berief, das Evangelium zu predigen, sandte er ihn aus, um drei Dinge zu tun, die auch wir tun müssen, wenn diejenigen, denen wir für Christus Zeugnis geben, wirklich gerettet werden sollen: „ihre Augen aufzutun, auf dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott…“ (Apostelgeschichte, 26,18). Nur dann, so sagte Christus dem Paulus deutlich, könnten diejenigen, die die Botschaft hören, „Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.“ Der Schwerpunkt in der gesamten Heiligen Schrift, zu dem die Kirche heute zurückkehren muss, liegt eindeutig auf Wahrheit und Verständnis. So schreibt Johannes:

Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Verständnis gegeben hat, auf dass wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und [das] ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen (1 Johannes 5,20-21).

Glaube und Verstehen

Das Fehlen dieses notwendigen Verständnisses war offensichtlich das Problem derer, von denen wir lesen: „Als er dies redete, glaubten viele an ihn.“ (Johannes 8,30). Obwohl sie „glaubten“, beruhte ihr „Glaube“ an Christus nicht auf einem klaren Verständnis dessen, wer er war und wozu er gekommen war. Sie wehrten sich sogar gegen die Wahrheit, als er versuchte, sie ihnen zu vermitteln. Christus musste zu „den Juden, welche ihm geglaubt hatten“, sagen:

Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubet ihr mir nicht (Johannes 8,43-45).

Bei einer anderen Gelegenheit „glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat“ (Johannes 2,23). Oberflächlich betrachtet hört sich das gut an, „Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht bedurfte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war“ (Johannes 2,23-25). Er wusste, dass die Wunder sie zwar davon überzeugt hatten, dass er der Messias war, dass sie aber den wahren Grund für das Kommen des Messias nicht verstanden hatten. Vielleicht ging es ihnen wie denen in Johannes 6, die Christus mit Gewalt zu ihrem König machen wollten, damit er sie heilt und ernährt, die aber nicht bereit waren, ihn als Herrn über ihr Leben herrschen zu lassen.

Im Gegensatz zu diesen Männern, denen Christus sich nicht anvertrauen wollte, beginnt der nächste Vers mit diesen Worten: „Es war ein Mensch aus den Pharisäern namens Nikodemus...“ (Johannes 3,1). Hier wird uns ein Einblick gegeben, wo die anderen irrten. Wie diejenigen, die „an ihn glaubten“, war auch Nikodemus davon überzeugt, dass Jesus „ein von Gott gekommener Lehrer“ war, der nicht „durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen“, Wunder tat, wie die anderen Pharisäer behaupteten (Matthäus 12,24), sondern durch die Kraft Gottes (Johannes 3,2). Das reichte jedoch nicht aus, und wir haben den berühmten Abschnitt über die „Wiedergeburt“, in dem Christus Nikodemus hilft, die Wahrheit zu verstehen, die er kennen muss, um vor dem ewigen Gericht gerettet zu werden:

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.... Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist.... Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, auf dass er die Welt richte, sondern auf dass die Welt durch ihn errettet werde... Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. (Johannes 3,3.6.16.17.36).

Christsein entsteht nicht durch den oberflächlichen Glauben an die Existenz einer historischen Person namens Jesus von Nazareth, der Wunder tat und erhabene Wahrheiten lehrte. Es bedeutet, ihn persönlich als Retter und Herrn in sein Herz und Leben aufzunehmen und zu glauben, dass er für unsere Sünden gestorben und von den Toten auferstanden ist. Dies ist das Evangelium (die gute Nachricht), das, wenn man wirklich daran glaubt, das eigene Leben verändern wird. Echter Glaube basiert auf Verständnis und führt zu Gehorsam. In Apostelgeschichte 6,7 lesen wir, dass „eine große Schar von Priestern dem Glauben gehorsam war“. Paulus predigte „Glaubensgehorsam unter allen Nationen“ (Römer 1,5; 16,26) und warnte vor dem Gericht, das eines Tages über alle kommen würde, „denen, die Gott nicht kennen und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen“ (2 Thessalonicher 1,8). Deshalb hat Jesus gesagt:

Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (Johannes 8,31-32).

Diese Freiheit wird nicht durch Semantik erzeugt. Der Versuch, allen Menschen Frieden zu bringen, indem man den Mythos der „universellen Bruderschaft“ propagiert, scheitert an der Tatsache, dass wir nicht alle Brüder sind und daher gravierende Unterschiede bestehen. Es ist unbestreitbar, dass es ohne die Vaterschaft Gottes keine echte Bruderschaft unter den Menschen gibt. Und Jesus hat deutlich gemacht, dass kein Mensch ein Kind Gottes ist, wenn er nicht durch den Geist Gottes in die Familie Gottes „wiedergeboren“ wurde. Bis dahin, so Jesus, sind wir die Kinder unseres „Vaters, des Teufels“, und spiegeln seinen bösen Charakter in unserer Einstellung und unseren Handlungen gegenüber Gott und den anderen wider.

Fußnoten

21.Cho, Fourth, p. 23.

22.Ibid., p. 59.

23.Ibid., p. 12.

— Auszug aus Beyond Seduction von Dave Hunt

*HINWEIS: Beyond Seduction von Dave Hunt ist derzeit vergriffen und nur noch in sehr begrenzter Stückzahl über den Buchhandel erhältlich. TBC bittet Sie um Ihre Gebete, da wir über eine Neuauflage dieses Klassikers nachdenken.