Frage: Ich glaube, wir werden in Sünde geboren und mit einer sündigen Nature, sind aber nicht Sünder von Geburt an. Obgleich David sagte, er sei in Sünde empfange, sagte er nicht, er sei als Sünder geboren. Ich kann einer Gruppe von Erwachsenen und Teenagern sagen, dass wir alle Sünder sind, aber nicht einer Gruppe von kleinen Kindern.
Antwort: Das hängt davon ab, was sie unter „kleinen Kindern" verstehen. Stellen sie eine Schale mit Plätzchen auf einen Tisch vor eine Gruppe von Kindern, egal wie klein, und beobachten sie, was jedes von ihnen schnappen wird, das kleine Hände halten können und andere wegstoßen wird, um sie zu bekommen! Aber diese angeborene Selbstsucht (was ein Hauptzeichen einer sündigen Natur ist) sendet sie nicht zur Hölle, während sie noch Kleinkinder sind.
Als sein Baby, das der Bathseba geboren wurde, starb, wusste David, dass es beim Herrn war, nicht in der Hölle: „Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren" (2 Sam 12,22.23). Obgleich die Sündennatur eines Babys beinahe von Geburt an offenkundig wird, mangelt es dem Baby an Verständnis, um es moralisch verantwortlich zu machen, und es wird nicht für das bestraft, was es in Unschuld begeht.
Frage: Ich bewundere, was sie getan haben, um die schrecklichen Lehren von Kalvin zum Schweigen zu bringen. Aber in ihrem jüngsten Berean Call zitieren sie wieder nur 1 Korinther 15,1-3 als das Evangelium, als ob ein Vers genügen würde. Paulus sagte, dass diese Punkte „unter den wichtigsten" wären. Aber was geschah mit dem Evangelium, wie es von Jesus definiert und gepredigt wurde? Warum beginnen sie nicht, das Evangelium zu definieren, wie es Jesus in Markus 1,14-15 tat? Lukas 4,43 sollte unsere Missionserklärung sein, da sie von Jesus kam. Für Paulus ist dasselbe „Königreich Gottes" Evangelium immer noch das Herz von allem (Apg 28, 23.31). Hebräer 2,3 macht Jesus zum Modellprediger des Evangeliums, aber Evangelikale haben dies vergessen.
Antwort: Wir haben darüber bereits früher einen Briefwechsel gehabt, und wir beide bleiben fest in unseren Überzeugungen. Dennoch versuche ich es noch einmal. Ich zitiere 1 Korinther 15,1-5, weil dort Paulus klarer und umfangreicher das Evangelium im Detail darlegt, als sonst wo in der Bibel: „...das ich euch verkündigt habe, das ihr... angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet... dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften... begraben worden ist... auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften... erschienen ist...."
In Markus 1,14-15 bietet sich Christus selbst als König von Israel an, und „verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" Er definiert oder erklärt jedoch gewiss nicht das „Evangelium vom Reich Gottes". Auch in Lukas 4,43 macht Er das nicht.
So müssen wir das „Evangelium vom Reich Gottes" definieren, und hier unterscheiden wir uns. Paulus sagt, das Evangelium, das er so klar in 1 Korinther 15 predigte und verkündete, sei das, welches er „empfing". Von denen, die vor ihm Apostel waren? Nein, sondern vom Herrn selbst. Die Tatsache, dass Paulus das, was er vom Evangelium und von der Nachfolge Christi wusste, durch extensiven, direkten Kontakt mit dem auferstandenen Herrn erfahren hatte, wird in Galater 1,7-9.11-19; 1Korinther 11,23-25 äußert deutlich.
Das „Evangelium des Königreiches", das Jesus und die Jünger zu der Zeit predigten und die Wunder, die Er vollbrachte, um es zu bestätigen, waren spezifisch für Israel. Während Seiner Zeit auf der Erde sagte Christus: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel" (Mt 15,24); „Ich muss auch den anderen Städten [offensichtlich in Israel] die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt" (Lk 4,43). Johannes Kapitel 4 zeigt, dass Samariter offenbar eingeschlossen waren.
Etwas veränderte sich am Kreuz: nicht das Evangelium, sondern jene, denen es gepredigt werden sollte. Christus sandte seine Jünger dahin, wohin zu gehen er vermied: „Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung" (Mk 16,15). Das ist heute unser Auftrag. Mit Paulus und den anderen Aposteln „verkündigen wir Christus den Gekreuzigten" (1 Kor 1,23) den Juden und Heiden.
Christus ist nicht nur der König von Israel, sondern auch der des Universums. Wir benennen die Verlorenen „aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen" (Off 5,9), die in das Königreich Gottes unter der Herrschaft von Christus eintreten sollen - ein Königreich, wo das Hauptquartier nicht in Jerusalem ist und es sich nur auf Israel bezieht, sondern wo sein Hauptquartier im Himmel ist und weltweit gepredigt wird. Wir predigen, was Paulus predigte: „Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus" (Apg 20,21) für jeden, der den Ruf beachten wird.
Frage: Hat Gott eine unterschiedliche Rolle für Gläubige aus den Heiden und den Juden während des Tausendjährigen Reiches?
Antwort: Jüdische Gläubige, die nicht Teil der Gemeinde sind (d.h. nicht an Christus glaubten, bis sie Ihn in der Herrlichkeit Seines Zweiten Kommens sahen) werden das ganze Land Israel bewohnen (1 Mo 15,18-21; 17,7.8; 1 Chr 16,15-18, etc.), wo Christus über sie und die Welt vom wiederhergestellten Thron Davids in Jerusalem herrschen wird. Heiden, die gläubig geworden sind, werden auf dem Rest der Erde leben, als Teil dessen, was sogar im ewigen „neuen Himmel und... neue Erde" (Off 21,1) als „die Heidenvölker, die gerettet werden" (21,24) bekannt sein wird.
Frage: Sie haben die Förderung des Terrorismus seitens des Islam kritisiert und die Frage gestellt, „welche Art von Gott gewährt für das Umbringen unschuldiger Frauen und Kinder Eingang ins Paradies und Belohnungen"?
Ungläubige könnten auch sagen, dass der Gott der Bibel zum Mord aufruft: 5Mose 2,34, 13,12-16; Joshua 8,25; 1Samuel 27,8, 4Mose 31. Gott gebietet die Zerstörung ganzer Bevölkerungen, Kulturen und Leuten. Wie können sie Allah und nicht Jahwe verdammen?
Antwort: Israel wurde nicht geboten, die ganze Welt zu erobern und alle umzubringen, die Widerstand leisteten (wie Allah Mohammed gebot), sondern erhielt ein spezifisches Land aufgrund des extremen Bösen und der Dämonisierung seiner Bevölkerung zugesprochen. Israel wurde nicht geboten, sie zu „bekehren", schon gar nicht mit dem Schwert, sondern sie alle zu töten, weil Gott das als notwendig und gerecht erachtete.
Alle außer einer der Schriftstellen, die sie zitieren, betrifft das Land Kanaan, das Gott Israel versprach, aber ihnen erst später gab, weil die Leute dort noch nicht böse genug waren, um ihre Vernichtung zu rechtfertigen: „denn das Maß der Sünden der Amoriter [d.h. der Kanaaniter] ist noch nicht voll. 5Mose 2,34 bezieht sich auf die Zerstörung der Amoriter. Gott löschte die Kanaaniter nicht willkürlich aus. Die Nationen, die Kanaan bewohnten, folgten Göttern, Göttinnen, Schlangenanbetung, unanständigen Fruchtbarkeitskulten mit Prostituierten als Priesterinnen, und Naturreligionen. Das Böse all dieser Religionen ist unaussprechlich. Gott hielt das Gericht über sie viele Jahrhunderte lang zurück und setzte Israel ausdrücklich erst dann aus der Sklaverei frei, um sie auszurotten, als Er nicht länger ihre Bestrafung hinauszögern konnte.
5Mose 13,15 verordnet die Hinrichtung derer, die Israel in die Anbetung falscher Götter geführt hatten, welches alle Dämonen sind. Israel konnte es nicht erlaubt sein, in genau die Sache verführt zu werden, weswegen die Kanaaniter zu vernichten waren. Joshua 8,25 berichtet von der Vernichtung Ais, einer kanaanäischen Stadt, wie es geboten war. In 1Samuel 27,8 schlachtet David weitere Kanaaniter ab, die alle von Israel getötet werden sollten, und führte somit Gottes Gericht über sie wegen ihrer Bosheit aus.
Die Vernichtung der Midianiter in 4 Mose 31 ist ein anderer Fall. Sie waren Nachfahren Abrahams durch Ketura, die er nach Saras Tod geheiratet hatte. Sie waren keine Kanaaniter, auch erhielten die Kinder Israels ihr Land nicht. Sie hatten ihre jungen Frauen gesandt, um Israels junge Männer zur Unsittlichkeit und zur Verehrung ihrer Götter zu verführen. Gott führte diese schwere Bestrafung durch, um Seinem Volk die Ernsthaftigkeit dessen zu lehren, was es bedeutet, sich von Ihm zu dämonischen Gottheiten abzuwenden.
Frage: Ich habe gehört, dass Awana bei der Weise, wie sie den geistlichen Dienst an Kindern ausüben, in den Mystizismus abdriftet. Was wissen sie darüber?
Antwort: Perspectives on Children's Spiritual Formation - Perspektiven der Geistlichen Formung bei Kindern wird vom Rorheim Institut, Awanas Führer und Eltern Entwicklungsnetzwerk angeboten. Das Buch stellt vier verschiedene Modelle vor, „wie Glauben bei Kindern entwickelt werden kann", wobei jeder Autor die drei anderen Modelle kritisiert. Awanas Teilnahme an dieser „Debatte" geschieht durch Greg Carlson und John Crupper, Manager im Rorheim Institut. Sie stellen das „Unterrichtsanalytische Modell" vor, das Grundlage der Vorgehensweise von Awana bei der Belehrung von Kindern ist: sie zu ermutigen, die Schrift zu lesen, studieren und auswendig zu lernen.
Sorgen, dass Awana zum Mystizismus „abdriftet", stammen nicht von dem, was Carlson und Crupper über den Ansatz ihrer Organisation vorstellen; dieser Ansatz ist solide und biblisch. Ihre Kritik des „Kontemplativen, Reflektiven Modells" jedoch ist bei weitem zu versöhnlich, besonders in einem Buch, das katholischen Mystizismus zur Schau stellt.
In der Erklärung des Kontemplativ-Reflektiven Modells (C-RM) wird uns gesagt, „Diese Gedankenschule wurde vom kontemplativen Gebet dominiert. Zentrierende Gebete sind typisch. Ihr Ziel ist es, vom Geist Besitz zu ergreifen und ihn zu befreien, so dass man in Gegenwart Gottes verweilen kann" (S. 37) Wheaton Professorin Dr. Scottie May, die Autorin des C-RM, wird durch den Herausgeber empfohlen für „ihr exzellentes Buch [das sie zusammen mit anderen schrieb, was] den Gebrauch der Kontemplation... und geführter Bildersprache beim Aufstellung von Programmen für geistlichen Dienst an Kindern lehrte" (S. 38). In Perspektiven schreibt sie, „Das Modell versucht ihnen beim Finden des ruhigen Ortes in sich selbst zu helfen - ein Ort, den alle Kinder haben - wo sie die Gegenwart Gottes fühlen und seine Stimme hören können" (S. 46). May empfiehlt „zielbewusste Veränderung von traditioneller, religiöser Erziehung durch Einführung angeborenen Wissens [d.h. durch Gefühle und Intuition] für kleine Kinder, so dass sie auf Gott treffen [Hervorhebung im Original] mögen, anstatt zuerst über ihn belehrt zu werden" (S. 59).
Obgleich Carlson und Crupper zurecht Einwendungen gegen manche Kernpunkte in Mays mystischem Modell machen, geben sie auf naive Weise den Eindruck, das Kontemplativ-Reflektive Modell habe etwas anzubieten, und zitieren sogar Richard Foster vorteilhaft, von dem man zu Recht behaupten kann, er sei der vorderste Fürsprecher für den katholischen Mystizismus in der Kirche. Sie steigern die Verwirrung und empfehlen „das Komtemplativ-Reflektive Modell [als ein] wichtiges Werkzeug, um eine ausgeglichene Entwicklung des christlichen, geistlichen Lebens zu gewährleisten" (S. 87). Hier zeigen sie ihre Unkenntnis des im Mystizismus verwurzelten Okkultismus.
Da das Rorheim Institut das Buch künftigen Awana Führungspersönlichkeiten und Eltern anbietet, besteht auch eine große Sorge, dass diese Führer und Eltern einiges aus dem unbiblischen Inhalt des Modells als hilfreich für ihr örtliches Programm auswählen werden (einschließlich des Psychogeschwätzes über Kindesentwicklung).
Doch trotz all der Fehler von Awanas Verwicklung in Perspektiven der Geistlichen Formung bei Kindern, sind wir aufgrund unseres Briefwechsels mit der Organisation ermutigt, dass der Dienst keinen Anteil am Mystizismus haben will, außer besser informiert zu sein, so dass er sich besser dagegen verteidigen kann. Hoffentlich wird er treu zur Schrift stehen, was er in bewundernswerter Weise seit sechs Jahrzehnten zu Gunsten unserer Kinder getan hat.