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Frage: Benutzt die Bibel nicht visuelle Sprache? Sprach Jesus nicht in Gleichnissen und erwartet von uns, dass wir sie uns bildlich vorstellen?
Antwort: Nein, gerade das Gegenteil ist der Fall. Die Bibel ist in der Tat einzigartig für ihre nichtvisuelle Sprache. Wenn sie zurückgehen über die Bibel und sie mit einem Roman vergleichen, werden sie herausfinden, dass die Bibel weniger Beschreibungen enthält, sogar in den Gleichnissen. Gottes Wort ist im einfachsten literarischen Stil geschrieben, mit dem man objektive Wahrheit ausdrücken kann.
Wenn sie etwas von einem Romanschriftsteller lesen, sehen sie in ihrem Geist ein Bild, welches der Verfasser malt. Das ist ein legitimer Gebrauch der Vorstellungskraft. Ein Architekt benutzt seine bildliche Vorstellungskraft zu Recht, wie auch ein Modedesigner. Wenn sie jedoch denken, sie könnten mit ihrem Verstand Wirklichkeit schaffen oder Gott dazu bringen, etwas für sie zu tun, Ihn zu manipulieren, dann sind ins Okkulte hineingeraten. Gott erschafft aus dem Nichts, während der Mensch auf den Gebrauch dessen beschränkt ist, was Gott erschaffen hat. Um diese Tatsache zu beweisen, versuchen sie doch, sich eine neue Primärfarbe im Regenbogen vorzustellen. Es ist unmöglich.
Frage: Aber denken nicht die meisten Leute ohnehin in Bildern?
Antwort: Wir denken nicht in Bildern, sondern in Worten. Haben sie sich je Gerechtigkeit oder Wahrheit bildlich vorgestellt? Welches Bild würden sie für Gott verwenden, von dem man sich überhaupt kein Bildnis machen darf?
Ja, die Bibel gibt uns visuelle Beschreibungen von Gott und Christus. Lasst uns einige Beispiele betrachten. Nehmen wir die Beschreibung von Jesus in Offenbarung 1. Er hat ein zweischneidiges Schwert, welches aus Seinem Mund kommt. Wird von uns erwartet, dass wir uns ein buchstäbliches Schwert bildlich vorstellen? Nein die Beschreibung sagt uns etwas, was wir uns nicht einmal bildlich vorstellen können. Das Bild, das gegeben wird, ist dafür gedacht, uns etwas Tieferes zu lehren, Oder was ist mit Psalm 91,4, wo steht, Er (Gott) wird uns mit Seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln werden wir uns bergen? Sollen wir ein Bild von einem großen Vogel heraufbeschwören und sagen, dass Gott so ist?
In jedem Fall, wo die Bibel uns etwas gibt, was wir visuelle Sprache nennen würden, erfolgt das, um uns etwas zu lehren, was hinter der buchstäblichen Wirklichkeit liegt. Tatsächlich würde uns die bildliche Vorstellung nur in die Irre führen.
Frage: Ist es nicht wahr, dass die Lehre im Evangelium für Israel und für das Millennium ist, und dass man die Lehre für die Gemeinde in den Lehrbriefen findet, wie die beigefügte Broschüre lehrt?
Antwort: Stand nicht in den Evangelien, dass Jesus sagte, Er würde Seine Gemeinde bauen? Er trainierte und beauftragte Seine Jünger während seines irdischen Dienstes, genau das zu tun, wie es in den Evangelien berichtet wird. In Matthäus 28 sagt Christus den Zwölfen, Jünger zu machen. Sollten wir das nicht? In Markus 16 wird ihnen mitgeteilt, „predigt das Evangelium". Predigen wir das Evangelium nicht? Ist es anders?
Nein! Woher kommt unsere Autorität, das Evangelium zu predigen und Jünger zu machen, wenn nicht von Christi Gebot an die Zwölf? Sie sollten die Jünger lehren, die sie machten, alles zu befolgen, was Christus ihnen geboten hatte, was auch das Machen von Jüngern einschloss... bis zu uns heute.
Wenn Paulus der eine war, der Lehre für die Gemeinde brachte, und die Evangelien nur für Israel sind, wie gehen wir dann mit der Tatsache um, dass die Gemeinde gebildet wurde, bevor Paulus auftauchte! Es war nicht Israel, was am Pfingsttag gebildet oder wieder hergestellt wurde!
Petrus und die anderen Jünger predigten das Evangelium vor der Bekehrung des Paulus. Es war eindeutig dasselbe Evangelium, durch welches Paulus bekehrt wurde und was er später predigte. Wie kann man sagen, die Episteln von Paulus seien für die Gemeinde, aber die Apostelgeschichte wäre eine „Übergangsperiode" zwischen Israel und der Gemeinde, obgleich Paulus seine Epistel während der Periode der Apostelgeschichte schrieb?!
Somit dürfen wir die Evangelien und Lehren unseres Herrn nicht ignorieren, als ob sie nur für ein bestimmtes vergangenes und zukünftiges Zeitalter wären, aber nicht für die Gemeinde oder Christen jetzt.
Frage: Eine Lehre scheint sich zunehmend zu verbreiten, nur jene Christen, welche ein heiliges, siegreiches Leben zur Zeit der Entrückung lebten, würden bei der Entrückung von Christus in den Himmel geholt werden. Der Rest müsste dem Antichristen ins Auge sehen und durch Martyrium gereinigt werden. Ist das biblisch?
Antwort: Ich stimme denen zu, die Christen dazu drängen, ein heiliges Leben der Unterwerfung unter Christus, Sein Wort und der Führung durch den Heiligen Geist zu leben. Wir müssen Heiligkeit und Absonderung von der Welt mehr betonen.
Die Bibel lehrt jedoch nicht, dass echte Christen, die zur Zeit der Entrückung nicht ganz für Christus lebten, zurückgelassen würden. Wenn dem so wäre, was ist dann mit Christen, die zur Zeit ihres Todes nicht voll für Christus lebten? Sie können nicht „zurückgelassen" werden. Ihre Seelen und Geister, welche nicht länger einen Körper haben, in dem sie wohnen können, müssen irgendwohin gehen. Wenn diese Seelen nicht in den Himmel kommen, wohin gehen sie dann? Wir müssten eine Art von evangelikalem Fegefeuer vorschlagen! Und wenn alle Christen auf Grundlage ihres rettenden Glaubens an Christus, ungeachtet ihres Lebens, nach dem Tod in den Himmel kommen, warum sollten nicht alle Christen entrückt werden?
Überdies, wenn die bei der Entrückung Zurückgelassenen durch Begegnung mit dem Antichristen gereinigt werden, wie werden die, welche zuvor gestorben waren, gereinigt? Tatsächlich werden wir alle im Himmel auf dieselbe Weise gereinigt: „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden" (2 Korinther 5,10). Wenn man wirklich ein Christ ist, auch wenn man nicht für Christus lebt, werden die Seele und der Geist beim Tod bei Christus sein: „aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn" (2 Korinther 5,8). Im Himmel sind die Erlösten in bewusster Glückseligkeit in Gottes Gegenwart, und warten auf die Auferstehung ihrer im Sarg befindlichen Körper, „die Entschlafenen durch Jesus" (1 Thessalonicher 4,14).
Der Wunsch des Paulus war, „aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre" (Philipper 1,23), obgleich er willens war, wegen denen, die seinen Dienst brauchten, im „Fleisch" ihnen und Christus hier auf Erden weiterhin zu dienen (V. 24). Paulus hätte dieses Leben im Dienst für Christus und die Gemeinde nicht verlassen wollen - und hätte gewiss nicht das bei Christus Sein als „viel besser" bezeichnet - hätte es bedeutet, in einen unbewussten Zustand des „Seelenschlafs" zu gleiten, wie manche lehren.
Es sind die Seelen und Geister derer, die in Vertrauen auf Ihn starben, welche Christus mit Sich bringen wird (1 Thessalonicher 4,14), um sich mit ihren Körpern bei der Auferstehung wieder zu vereinigen. Beachten sie, „die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden... zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft..." (V. 16-17). Gewiss muss „die Toten in Christus" alle umfassen, die im Glauben an Christus starben. Deshalb muss „wir, die wir leben und übrig bleiben" auch alle die Lebenden umfassen, die auf Christus vertrauen.
Es macht keinen Sinn und die Bibel lehrt es auch nicht, dass Christen, die zur Zeit der Entrückung leben, ein besseres Leben führen müssen als viele, die gestorben sind, um sich mit ihnen ihm Himmel zu vereinigen.
Frage: Meine Gemeinde scheint zu glauben, man müsse ein „Gelehrter" oder ein „Theologe" sein, um ein Pastor zu sein, oder ein glaubwürdiger christlicher Schriftsteller oder Bibellehrer. Das scheint sogar stillschweigend zu beinhalten, dass jene ohne solche Abschlüsse nicht kompetent sind, in Frage zu stellen, was solche mit theologischen (und nun sogar psychologischen) Abschlüssen aus der Bibel lehren. Das klingt für mich wie elitäres Denken. Was ist ihre Meinung?
Antwort: Ich muss ihnen zustimmen. Kein Abschluss für sich alleine qualifiziert denjenigen, auf dessen Namen er lautet, auf geistliche Weise. Doch das ist heute in einem solchen Ausmaß die Mentalität, dass manche Pastoren, Verfasser und Konferenzredner zu Diplomfabriken gehen, um (mit wenig Studium) einen „Dr." käuflich zu erwerben, um ihn dann vor ihren Namen zu setzen. Gerade diese beiden Buchstaben (beinahe niemand fragt je danach, wie oder wo sie erworben wurden) scheinen das Individuum zu einem neuen Niveau des biblischen Verständnisses und geistlicher Autorität zu erheben.
Die Beröer hatten gewiss keine theologischen Abschlüsse. Doch sie überprüften die Predigten des großen Apostel Paulus anhand der Schrift und wurden für dieses Tun gelobt (Apostelgeschichte 17,11). Jeder Christ ist sowohl qualifiziert wie auch verpflichtet, dasselbe mit jedem Bibellehrer und Prediger zu tun, egal wie hoch angesehen oder akademisch beglaubigt dieser ist.
Niemand ist immun gegenüber Irrtum oder Zurechtweisung, und das schließt diesen Verfasser mit ein. Auch war keiner der Jünger „Theologe" oder „Gelehrter". Unter ihnen waren Fischer, Steuereintreiber, usw. Die Vorstellung, dass jene, die einen akademischen Abschluss von theologischen Hochschulen haben, dadurch ein Monopol auf Interpretation der Bibel haben, ist sowohl unlogisch wie auch nicht schriftgemäß. Solch elitäres Denken ist einfach die protestantische Version der Behauptung des römischen Katholizismus, dass seine Hierarchie von Bischöfen, Kardinälen und Päpsten alleine die Schrift interpretieren kann.
Christliche Führer sollten geachtet und geehrt werden. Diese Achtung sollte sich jedoch nicht auf Abschlüsse gründen, die sie gemacht haben mögen, sondern inwieweit sie frommes Leben, biblisch qualifizierte und beständige Leiterschaft, und das Unterrichten von gesunder Lehre, gegründet auf ihrem Studium des Wortes, unter Beweis stellen.
Frage: Die Bibel versucht, eine Moral auf der Basis von absoluten Werten zu errichten, die angeblich von Gott geboten wurden. Doch die meisten Leute in der Welt lesen nie die Bibel, so dass sie diese Regeln nicht kennen. Was könnte törichter sein als ein Buch, welches den Anspruch erhebt, das Wort Gottes zu sein, und das Regeln aufstellt, wovon die meisten Leute nie gehört haben und sie dann zu verdammen, weil sie diesen Regeln nicht gehorchen?
Antwort: Es kann einfach gezeigt werden, dass die Zehn Gebote (abzüglich dem Sabbatgebot) in das Herz und Gewissen jeder Person eingeschrieben sind. Diese Tatsache erklärt die Ähnlichkeit bei der Moral in zahlreichen Religionen. Somit ist es überhaupt nicht töricht, wenn die Bibel die Menschheit an diesen Standards misst.
Der Atheist versucht das Christentum zu diskreditieren, indem er zeigt, dass die Anwendungen des mosaischen Gesetzes, wie sie von Christus bei Seiner Bergpredigt ausgedrückt wurden, ihren Widerhall in den Sprüchen Buddhas oder Konfuzius finden. In der Tat können solche Ähnlichkeiten in keiner anderen Weise erklärt werden als dadurch, dass Gott existiert und Er Sein Gesetz in jedes menschliche Gewissen geschrieben hat. Und dass der Bericht über das Geben dieses Gesetzes in der Bibel gefunden wird, ist ein weiterer Beweis, dass sie Gottes Wort ist.
Das erste Kapitel des Römerbriefes berichtet uns die Tatsache, dass Gottes Existenz für jede denkende Person verkündet und mit überzeugendem Beweis voll gezeigt wird. Das zweite Kapitel argumentiert genau so deutlich, jeder Mensch wisse, er sei sowohl Gott gegenüber moralisch rechenschaftspflichtig wie auch, er habe die Standards verletzt, welche Gott gesetzt hat: „Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben [welches dem Mose am Berg Sinai gegeben wurde], doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen..." (Röm 2,14-15)
Jene, welche in verschiedenen Kulturen aufwachsen, nehmen Gewohnheiten und Bräuche an und beachten Tabus, die ihrer Gesellschaft eigen sind. Dennoch liegt unter der Oberfläche scheinbarer Unterschiede ein gemeinsames Gefüge moralischer Überzeugung, welches für die gesamte Menschheit identisch ist. Wenn Moral einfach eine Sache von Bräuchen oder Gesetzgebung wäre, würde es keine Grundlage für die Diskussion geben, ob solche Praktiken gut oder schlecht, richtig oder falsch sind. Dass es ein gemeinsames Gewissen gibt, welches, obgleich durch Generationen von besonderen oder sogar widersprüchlichen Gebräuchen gedämpft oder entstellt, dennoch in der ganzen Menschheit lebendig ist, wird sofort bei jeder Diskussion mit Vertretern aus nichtchristlichen und sogar primitiven heidnischen Kulturen deutlich.