Aufruf zum Christlichen Patriotismus? | thebereancall.org

Dinsmore, Mark

WÜRDE PAULUS DEM AUFRUF ZU CHRISTLICHEM PATRIOTISMUS FOLGE LEISTEN?

Mark Dinsmore

Eine Anzahl geachteter christlicher Leitartikelschreiber und Pastoren quer durch unsere Nation schlägt zu Recht Alarm über die dichter werdenden Nebel der weltweiten Kontrolle, die sich auf unsere Nation herabsenken. Mit dem vom Präsidenten versprochenen „Wandel", der nun gerade geliefert wird, verdunkelt das Gespenst einer militarisierten, Ein-Welt-Spiritualität den Horizont der Erde unter dem Deckmantel von „Hoffnung" und „Frieden".

Ich verstehe - und teile - den gerechten Zorn über den erbärmlichen Zustand der Kirche und ihre lasche Reaktion auf die schlimmen Dinge unserer Zeit. Ernsthafte Studenten von Gottes Wort wurden schon vor langem vor diesen Zeichen gewarnt: „Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden... (2 Timotheus 3,1; siehe auch 2 Timotheus 4,3-4). Obgleich wir manchen Trost darin finden, dass unser Herr jederzeit für Seine Braut zurückkehren könnte, sieht es so aus, dass sogar jene, deren gesegnete Hoffnung auf einer Entrückung vor der Trübsal liegt, Acht geben und sich auf vor uns liegende, überstürzte Zeiten vorbereiten sollten (1 Petrus 4,12-16).

Im Licht von wachsender Sorge über die wirtschaftlich Entwirrung unserer Nation und des „Bailouts" (Heraushelfens) für die großen Unternehmen, führt eine Anzahl von Staaten Gesetze ein, um ihre Souveränität zu erklären und sich aus diesem Durcheinander zurückzuziehen, und manche Patrioten haben sogar zu einem Kontinentalen Kongress 2009 aufgerufen, um „praktikable Strategien einzuführen, welche das Volk als Ganzes ergreifen kann, um friedlich die Freiheit zurückzufordern und verfassungsmäßige Ordnung wieder herzustellen". In der Tat, dass dies „schlimme Zeiten" sind, bestätigt nur die prophetische Bedeutung der zunehmenden globalen „Wehen".

Viele gut geschriebene Bücher und DVDs dokumentieren, wie unsere Nation und die evangelikale Bewegung zu diesem Punkt kamen, aber diese Klage ist nicht meine Hauptsorge, auch besteht sie nicht darin, eine Straßenkarte für politische Aktionen vorzuschlagen. Es geht eher darum, eine biblische Erwiderung auf die vorhergesagte, künftige Tyrannei zu artikulieren und anzuwenden, welche nach der Prophezeiung die Welt in einer Babel ähnlichen Rebellion unter dem Antichrist vereinigt (und welche voranschreitet). Überraschenderweise sind Ursache und Behandlung des Niedergangs unserer Nation sogar unter konservativen Christen umstritten. Wie ein Leitartikelschreiber, den ich achte, neulich schrieb, „Ein echter christlicher Patriot würde es nie zulassen, dass sein Land durch eine Gänseherde von elitären Schlägern übernommen wird, die erpicht sind, seine Freiheiten zu stehlen...."

„Christlicher Patriot." Diese beiden Worte sind im Verständnis der meisten Amerikaner, die mit irgendeiner ernsthaften Erziehung hinsichtlich des Wesens unserer konstitutionellen Republik und des Glaubens unserer Gründungsväter aufwuchsen, unauflösbar verbunden. Die Ideale eines „Christlichen Patrioten" sind in der Tat wunderbar - in einer Nation zu leben, welche unseren Schöpfer verherrlicht und deren Regierungen fest in Gottes Wort verwurzelt sind.

Aber ist dies unsere irdische Hoffnung und Verheißung vor Christi Rückkehr? Und ist dies die Mission, zu der die Gemeinde berufen ist - „eine Nation unter Gott, unteilbar..." zu etablieren? Ist dies das Beispiel unserer geistlichen Vorväter?

Denken sie an Daniel, denken sie an Josef. Diese mutigen Männer (beides Muster für Christus, unter vielen), wurden allen Arten von Prüfungen und Versuchungen unterworfen, und doch widerstanden sie dem Feind nicht mit Gewalt. Dennoch, Gott verschonte sie. Sie stiegen beide zu Bedeutung in heidnischen Zivilisationen auf, die buchstäblich dämonische Götter - Satan selbst - in zahlreichen Manifestationen verehrten, aber versuchte Daniel oder Josef, diese Reiche durch politische Überredungsgabe umzustürzen? Hetzten sie die treuen Anhänger auf, einen Protest zu veranstalten oder eine Revolution anzuzetteln?

Manche mögen protestieren, „Das ist das Alte Testament!" Aber was ist mit Paulus, mit Petrus? Widerstanden diese gleichermaßen mutigen neutestamentlichen Heiligen ihren Häschern mit Gewalt? Gründeten diese wirksamen Apostel Christi eine politische Partei, um ihre Unabhängigkeit von der heidnischen Welt zu verkünden, in welcher sie predigten? Bis auf den letzten Mann, nein. Alle Jünger Christi, mit Ausnahme von Johannes, starben im Martyrium - und nicht für ihre „unveräußerlichen Rechte", in einem Land zu leben, welches Gott verehrt und auch nicht für ihr Recht „Waffen zu besitzen und zu tragen".

Wir haben die Freiheiten genossen (und sie oft als selbstverständlich betrachtet), die uns auf Kosten derer geboten wurden, die zu unseren Nutzen verbluteten und starben. Das ist ein Beweis für ihren Mut, Glauben und Gottes Gnade - aber bedeutet das, die amerikanische Revolution sei ein biblisches Beispiel und ein Muster, dem wir folgen sollen? Zu meiner eigenen Verwirrung und Bestürzung (da es Jahren der Belehrung als Konservativer mit christlichem Erbe widerspricht), gibt es kein einziges Beispiel in der Schrift von „bewaffneter Revolution" irgendeiner Art als Modell für die Gemeinde.

Denken sie daran, der Herr erhebt Könige (sowohl gerechte wie ungerechte) und gibt ihnen das Recht, die Gesetze des Landes zu diktieren, um Seinen Willen für Sein Volk zustande zu bringen (Psalm 75,8; Daniel 2,21; Sprüche 21,1); und wie wir am Beispiel Israels gesehen haben, „dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes" (1 Petrus 4,17).

Bedauerlicherweise ist Amerika reif für das Gericht... und das trifft auch auf die Gemeinde zu. „Achtet es für lauter Freude" (Jakobus 1,2-4). Obgleich dies schwierig für uns ist, die Verfolgung und Prüfungen, die auf uns zukommen werden, dienen der Reinigung von Gottes Überrest. Als solcher versucht ein getreuer Soldat Christi, „Einsicht... in die Zeiten" (1 Chronik 12,33) zu haben und seinen Haushalt, seine Gemeinde, und seine Gemeinschaft vorzubereiten - nicht für eine Revolution der Gewalt, sondern der des Herzens und der Gesinnung.

Jesus sagte in der Tat, „Mein Reich ist nicht von dieser Welt... [ansonsten] hätten meine Diener gekämpft" (Johannes 18,36). Verstehen sie mich nicht falsch - ich bin kein Pazifist im strengen Sinne. Ich unterstütze den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten [garantiert das Recht auf den Besitz und das Tragen von Waffen], ich unterrichte alle meine drei Söhne darin, ein verantwortlicher Schütze zu sein, ob für unsere Nahrungsversorgung oder zur Selbstverteidigung oder die der Familie. Aber hierin liegt der Unterschied: Das Recht „Waffen zu besitzen und zu tragen" wurde uns nicht von Gott gewährt. Sollte unsere Regierung (irgendwann) an meine Tür klopfen und meine Waffen unter Androhung von Gewalt oder Gefängnis herausfordern, wäre es eine biblische Reaktion, Widerstand zu leisten oder „das Feuer zu eröffnen"?

Tausende von Neopatrioten jubelten, mich eingeschlossen, als der ehemalige NRA Präsident (Nationale Waffenvereinigung) und „Moses" Darsteller Charleton Heston erklärte, es gebe nur einen Weg, wie er seine Waffen aushändigen würde, wenn der Feind (unsere eigene Regierung) „sie aus [seinen] kalten, toten Händen herausholt". Aber durch Studieren, Gebet und Nachdenken bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es töricht wäre, mein Leben für dieses „Recht", welches der Mensch mir gegeben hat, hinzugeben. Obwohl widerstrebend und im Fleisch, bete ich, dass ich tun werde, was Jesus gebot: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" (Markus 12,17; Römer 13,1-7). Wenn notwendig, würde ich meine Familie ohne ein Gewehr mit meinem Leben verteidigen, aber wir müssen in Gottes Fähigkeit vertrauen, uns aus der „Versuchung" oder Prüfung zu befreien, wenn sie kommt (Psalm 22,5, Jakobus 1,2-4).

Heute habe ich die Furcht, sollten Christen auf einen „Ruf zu den Waffen" reagieren, um ein beliebiges totalitäres Regime, das möglicherweise (in Vorbereitung auf den Antichrist) geplant wird, zu bekämpfen, dann würden fromme Männer ins Gefängnis gesteckt oder sterben, und Frauen und Kinder zurücklassen, die dann sowohl physisch wie geistlich verheert werden. Unterzugehen in einem „Feuer des Ruhmes" wie die revolutionären „Helden", klingt gut für unser Fleisch, aber wenn wir tot sind, wie können wir das Evangelium unter dem heidnischen Herrscher oder der kommunistischen Kultur weitergeben, die emporsteigt, um unsere Konstitutionelle Republik zu ersetzen?

Wir sind in einer geistlichen Schlacht, aber wir müssen auswählen, auf welchem Hügel wir sterben wollen. Für unseren Nationalstolz oder auch nur für unsere „Rechte" zu sterben ist nicht dasselbe, wie für die Sache Christi zu sterben. Für fromme Männer ist es weit besser, in einer heidnischen Nation zu überleben und sich den Landesgesetzen zu unterwerfen (was Gott anordnet) und durch Sein Wort weiterzuleben - es sei denn (oder bis), man verlangt von uns, uns vor einem falschen Gott zu verbeugen und ihn anzubeten. Solch eine Beleidigung würde immer noch nicht den Grund liefern, zu den Waffen zu greifen. In der Prüfung auf Leben und Tod im Feuerofen gingen Hananja, Misael und Asarja nicht als „nationale Patrioten" in die Flammen, willens für ihre „Verfassungsrechte" zu sterben, auch leisteten sie den Häschern keinen physischen Widerstand. Wie Christus war ihnen ein friedvoller Gehorsam und Beweis für Unterwerfung unter Gott, der alleine in der Lage ist zu retten (Daniel 3,17-18, Jakobus 4,12, Hebräer 7,25), zueigen.

Bedeutet das, wie einige Brüder andeuten, dass ich schwach bin, treulos oder faul? Bedeutet es, dass ich zum „Untergang" unserer Nation bestimmt bin? Nein! Im Gegenteil, ich werde daran erinnert, „unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut", was mich veranlasst, Gottes kostbare Ressourcen der Zeit und Energie wieder auf ewige Dinge auszurichten - und weder den „amerikanischen Traum" für mich und meine Nachwelt zu erfüllen, noch Gottes „Reich jetzt" aufzurichten. Eher müssen wir dringend in Angriff nehmen, „kauft die Zeit aus" (Epheser 5,16) und mit erneuerter Leidenschaft das Evangelium predigen und Jünger gewinnen - nicht für eine irdische Hoffnung des Himmels hier, sondern mit dem Blick auf Sein Reich, das kommen wird (Christi ewiges Reich). Die Schrift ist eindeutig, dass dieser gegenwärtige irdische Globus „aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen" (2 Petrus 3,10) werden. Das schließt jedes Kirchengebäude mit ein, jede Villa, jedes Denkmal, jeden falschen Gott und jede politische Machtstruktur, die von der Menschheit errichtet oder ausgedacht wurde - ob Demokrat, Republikaner, Kommunist oder „Christ".

Die Schrift sagt uns, dass „Friede auf Erden, [und] unter den Menschen [Gottes] Wohlgefallen" (Lukas 2,14) erst kommen können, wenn Christus auf Erden herrscht und regiert. Als Christen sollten wir menschliches Leben, wo immer wir sind, schützen und verteidigen. Wir sollten nie Christus verleugnen, um unser Leben zu retten, aber uns vor einen vorrückenden Panzer zu werfen, der unsere „verfassungsgemäßen" Freiheiten bedroht, würde nur unsere Stimme für Gott vernichten und zum Schweigen bringen, und würde nichts für die Sache Christi erbringen.

Sogar John Adams erkannte an, es sei vergeblich, „unmoralischen Leuten", die versessen darauf sind, sich gegen ihren Schöpfer zu verschwören, eine „biblische Regierung" aufzuzwingen. Trotz der mutigen Reden und bewundernswerten Taten unserer Revolutionshelden wie Paul Revere, war das eine biblische Reaktion? Oder ist der Apostel Paulus unser Modell für Christus, als er sagte, „Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit" (2 Timotheus 2,10).

Das sind schwierige Streitfragen, welche man im Gebet durcharbeiten muss. Möge uns der Herr weiterhin für all Seine Herrlichkeit und Absicht schärfen, „damit ihr... nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt" (Epheser 6,13) und wie Er gebietet, „Handelt damit, bis ich wiederkomme" (Lukas 19,13) - und das soll nicht passiv erfolgen, sondern aktiv für das Evangelium und die Sache von Christus. „Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. - Ja, komm, Herr Jesus" (Off 22,20).