Warum besteht anscheinend ein solcher Mangel an Interesse unter den meisten nichtchristlichen Jugendlichen heute, wenn sie über Glauben und frommes Leben hören? Ich denke, es hat viel zu tun mit dem Fehlen eines starken christlichen Zeugnisses unter Gläubigen, unter Beweis gestellt durch Heiligkeit. Dies wirkt sich auf die Gemeinschaften um uns auf bedeutsame Weise aus. Christen „salzen" die Gesellschaft nicht mit dem moralischen Standard, der das menschliche Gewissen lebendig hält. Es gibt auch einen Mangel an leidenschaftlichem, evangelistischen Kontakt vieler Christen, die mehr von ihrer eigenen Beschäftigungen in Anspruch genommen sind als von den Bedürfnissen eine verlorenen und sündigen Welt, die auf die Hölle lossteuert.
Ein weiterer Grund für den Mangel an Gottesfurcht, welcher unsere Generation beeinträchtigt, ist die Tatsache, wie die Bibel seit Jahrtausenden verkündet hat, „dass die ganze Welt sich im Bösen befindet" (1Johannes 5,19). Satan ist der Gott dieser Welt, das heißt, des Weltsystems - wie die Welt ihren natürlichen Lauf nimmt - und er nimmt die Herzen der Jugend gefangen. Unsere Kinder, geboren in eine sündige Welt, sind vom Mutterleib an geistlich entfremdet: „ Die Gottlosen sind abtrünnig von Mutterleib an, die Lügner gehen auf dem Irrweg von Geburt an" (Psalm 58,4).
Psalm 11,3 sagt aus: „Wenn die Grundfesten eingerissen werden, was soll der Gerechte tun?" Satan ist beständig am Wirken, und versucht die moralischen Prinzipien zu zerstören, auf denen unsere Nation in hohem Maße gegründet ist und viele aufzuhetzen, um dieses großartige Vermächtnis beiseite zu legen - kein Wunder, weil diese Prinzipien dazu dienten, die Flut des Bösen zurückzuhalten. Gott ist nicht länger willkommen, und die Regierung, Schulen und die Gesellschaft sind zum großen Teil verweltlicht, somit gibt es jetzt eine wirkliche Ausgangsbasis für den Feind, sein böses Werk voran zu treiben. Einstellungen über gottloses Verhalten, welche die früheren Generationen hatten, werden nun als altmodisch und einschränkend für unsere natürlichen Gelüste angesehen (Psalm 2,1-3). Moral wurde zu einer großen Grauzone, wo jedermann entscheidet, was für ihn selbst richtig ist, und das Herz des Menschen wird für die Wahrheit immer mehr verhärtet, weil es immer weniger Licht gibt.
Unsere Generation ist zu einem erbärmlichen Zustand herabgesunken, macht Gott und Sein Wort lächerlich, und trennte sich von den heiligen Statuten eines heiligen Gottes. Die heutige Jugend ist in einer Nation aufgezogen worden, welche Gott hinter ihren Rücken verbannt hat und sogar preist, was dem Herrn ein Gräuel ist.
Viele junge Leute, sogar aus christlichen Familien, sprechen unflätig und ihre Gedanken werden vom Bösen fort getragen, ihre Taten beweisen dies ebenso. Das liegt daran, weil die Eltern, welche diese Kinder beaufsichtigen, tatsächlich eine Lebensweise des egoistischen Genusses unterstützen, anstatt durch ihr Leben und ihre Worte die absoluten Dinge zu zeigen, die Gott bekannt gemacht hat, um die verdorbene Natur der Menschheit in Schranken zu halten? Die Jugendlichen, welche so aufgewachsen sind, folgen einfach dem natürlichen Lauf. Es ist dem, was Jesus den Schriftgelehrten und Pharisäern seiner Tage verkündete, sehr ähnlich: „ihr Heuchler, dass ihr Meer und Land durchzieht, um einen einzigen Proselyten zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ein Kind der Hölle aus ihm, zweimal mehr, als ihr es seid" (Matthäus 23,15).
Was können wir also tun? Wie können wir diese Generation erreichen? Es ist von großer Bedeutung, dass wir den Herrn in dieser Sache, die jungen Leute zu erreichen, um Weisheit bitten: „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt" (Jakobus 1,5).
Beim Studium der Schrift, beim Suchen des Herrn, und Lesen der Biographien von Missionaren und Predigern, welche in ihren Diensten wirksam waren, habe ich einige wenige Punkte gefunden, die zu beachten bei meiner Evangelisationsversuchen unter jungen Leuten und anderen hilfreich waren.
Der erste Hauptpunkt ist beständiges Gebet, indem wir Gott dringend bitten, ein Werk im Herzen einer Person zu vollbringen. Obgleich Gott Seinen Weg den Leuten nicht aufzwingt, wissen wir, Gott hört wirklich unsere Gebete und kann die Herzen derer, für die wir beten, dazu geneigt machen, Ihn zu suchen.
Zweitens glaube ich nicht, dass unsere Jugend so weit weg vom Wirken des Heiligen Geistes ist, der ihre Seelen sucht, dass sogar die rebellischsten (wenn auch verhärtet und weit weg von Gott - 1 Timotheus 1,15) durch Seine überführende Kraft nicht berührt werden könnten, ihren verlorenen Zustand zu erkennen, die Tatsache, dass sie einen Erlöser benötigen, und dass es Christus alleine ist, der sie retten kann („Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden" - Römer 5,20).
Drittens glaube ich, Gott wird nicht aufhören, das Herz der Ungläubigen, für welche wir hinsichtlich ihres sündigen Zustandes und ihres dringendes Bedürfnisses eines Erretter beten, bis zu ihrem letzten Atemzug anzuspornen („Der Herr... weil er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe." - 2 Petrus 3,9).
Viertens glaube ich, nachdem wir gebetet haben (egal wie unmöglich es zu sein scheint, oder wie lange es dauern mag, bis dies zustande kommt), dass Gott uns (oder jemand anderem) eine Gelegenheit geben wird, jenem Individuum auf liebende Weise das Wort des Lebens nahe zu bringen („erkennst [du] nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet" - Römer 2,4). Egal wie die sichtbare Reaktion sein mag, ich denke sie werden schließlich die Notwendigkeit verspüren, Sein Wort zu hören, und werden schlussendlich seine Überführung fühlen. Sie werden dennoch die Wahlfreiheit haben, Sein erlösendes Werk abzulehnen oder in ihre Seele aufzunehmen. Wenn sie es ablehnen, werden sie in ihren Sünden wandeln, und ein noch härteres Herz als vorher haben; wenn sie Ihn annehmen, beweisen sie ihre Liebe für Ihn, und sie werden Sein Kind werden.
Fünftens und letztens wird derjenige, dem du das Wort nahe bringst, wahrscheinlich nicht den geistlichen Kampf erfassen, der gerade in dem Moment stattfindet, wenn die Dinge Gottes vor ihn gebracht werden und ist nicht auf die kraftvolle Überführung durch den Heiligen Geist in seinem Herzen vorbereitet („denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit" - Epheser 6,12). Wie viele Male haben wir von Menschen gehört, die rebellisch im Dunkeln wandelten, sich mit vielfältigen Sünden abgaben, das Licht hassten - dann hörten sie eine Predigt des Evangeliums und kamen nach einer anscheinend kurzen Zeit zum Erlöser und wurden wunderbarerweise in die Familie Gottes hineingeboren!
Glaube ist lebenswichtig, wenn es darum geht, den verlorenen Seelen der Menschen zu dienen. Wir müssen Glauben in das Werk Gottes durch den Heiligen Geist haben und in das Werk, welches Er durch uns zugunsten der Verlorenen vollbringen möchte. Gott will, dass sie gerettet werden, hat alle Macht, sie zu retten, und hat viele Diener, welche er benutzen kann, um sie zu Ihm zu führen, aber sie müssen letztendlich ihre eigene Entscheidung treffen.
Vor allem ist Liebe das Wichtigste, denn Liebe hofft und glaubt alles. Liebe glaubt an den Gott des Unmöglichen, dass Er tun kann, was wir für unmöglich halten. Liebe hofft, dass jeder gerettet werden kann, und macht uns dadurch willens, die Extrastrecke auf dieses Ziel hin zu gehen. Wir können in unseren Herzen frohlocken, wenn wir auf eine verlorene und sündige Welt hinausschauen und wissen, dass der Gott des Himmels und der Erde in der Lage und willens ist, herunterzureichen und jeden von ihnen zu retten, ungeachtet ihres Zustandes. Lasst uns dort sein, um die notwendige Hilfe darzureichen. „Der Weise gewinnt Seelen" (Sprüche 11,30).
--Brendan Booher