Vom Morgen und Abend | thebereancall.org

Spurgeon, Charles

Vom Morgen und Abend

Von C.H. Spurgeon

Israels beschwerliche Wanderungen waren ganz vorbei, und die verheißene Ruhe war erlangt. Keine Umzug mehr von Zelten, feurige Schlangen, wilde Amalekiter, und heulende Wildnis: sie kamen zum Land, wo Milch und Honig flossen, und sie aßen das alte Korn des Landes. Vielleicht dieses Jahr, geliebter christlicher Leser, mag das dein oder mein Fall sein. Froh ist die Aussicht und wenn der Glaube in aktiver Ausübung ist, wird er ungetrübte Freude ergeben. Mit Jesus in der Ruhe zu sein, welche für das Volk Gottes bleibt, ist in der Tat eine aufmunternde Hoffnung, und diese Herrlichkeit so bald zu erwarten, ist doppelte Glückseligkeit. Unglaube erzittert am Jordan, der sich still zwischen uns und dem prächtigen Land wälzt, aber lasst uns ruhen, überzeugt davon, dass wir bereits mehr Leiden erfahren haben als uns der Tod in seiner schlimmsten Form antun kann. Lasst uns jeden furchtsamen Gedanken verbannen und uns mit außerordentlich großer Freude freuen, mit der Aussicht, dass wir dieses Jahr anfangen werden, „für immer beim Herrn" zu sein.

Ein Teil der Heerschar wird dieses Jahr auf der Erde bleiben, um Dienst für ihren Herrn zu tun. Wenn dies unser Los sein sollte, gibt es keinen Grund, warum der Neujahrstext dennoch nicht wahr sein sollte. „Wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein". Der Heilige Geist ist das Unterpfand unseres Erbes; Er gibt uns „Herrlichkeit, die hier unten anfängt". Im Himmel sind sie sicher, und so sind wir bewahrt in Christus Jesus; dort triumphieren sie über ihre Feinde, und wir haben auch Siege. Himmlische Geister erfreuen sich an der Gemeinschaft mit ihrem Herrn, und das wird uns nicht verweigert; sie ruhen in Seiner Liebe, und wir haben vollkommenen Frieden in Ihm: sie singen Hymnen zu Seinem Lobpreis, und es ist auch unser Privileg, Ihn zu preisen. Wir werden dieses Jahr himmlische Früchte auf irdischem Grund sammeln, wo Glaube und Hoffnung die Wüste wie den Garten des Herrn gemacht haben. Der Mensch aß ehedem die Engelsspeise, und warum jetzt nicht? Oh welch Gnade, sich von Jesus zu ernähren, und so die Frucht des Landes Kanaan dieses Jahr zu essen!

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C.H. Spurgeon war für das England des neunzehnten Jahrhundert das, was D.L. Moody für Amerika war. Obgleich Spurgeon nie eine theologische Hochschule besucht hatte, war er im Alter von einundzwanzig einer der populärsten Prediger in London. Er predigte vor Zehntausenden in Exeter Hall und der Surrey Music Hall. Als dann der Metropolitan Tabernacle gebaut wurde, versammelten sich über vierzig Jahre lang jeden Sonntag Tausende, um seine lebhaften Predigten zu hören. Zusätzlich zu seinen regulären Pflichten als Pastor gründete er Sonntagsschulen, Kirchen, ein Waisenhaus und das Pastors College. Er gab ein monatliches Gemeindemagazin heraus und förderte Literaturverbreitung. Aufrichtig und offen prangerte er Irrtum sowohl in der Kirche von England wie auch unter seinen eigenen Baptisten an. Als leidenschaftlicher Evangelikaler missbilligte er den Trend der Zeit hin zur Bibelkritik. (http://www.spurgeon.org/misc/biopref.htm)

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