F&A Februar 2010 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Haben sie im Licht von Josua 21,43-45 und 2 Korinther 1,20 eine Liste von spezifischen, unerfüllten Verheißungen für Israel... welche entweder beim ursprünglichen Eintritt in das Gelobte Land und / oder von Jesus Christus selbst nicht erfüllt wurden? Es kam mir immer sehr merkwürdig vor, dass der Dispensationalismus als eine wesentliche, einflussreiche Doktrin innerhalb der Gemeinde (tatsächlich nur in den Vereinigten Staaten, um genauer zu sein), genau zu derselben damaligen Zeitperiode an Bedeutung gewann wie der politische Zionismus unter Theodor Herzl und dem jüdischen Weltkongress (Ich beziehe mich natürlich auf die ursprüngliche Publikation und Verbreitung der Scofield Reference Bibleals die krönende Errungenschaft der Anstrengungen, die Darby wenige Jahrzehnte zuvor im 19. Jahrhundert in Amerika angefangen hatte). Ist also das moderne Israel ein Schachzug von Gott oder eine satanische Fälschung?

Antwort: Joshua 21,43-45 sagt uns, „So gab der HERR Israel das ganze Land, von dem er geschworen hatte, es ihren Vätern zu geben, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. Und der HERR verschaffte ihnen Ruhe ringsum, ganz so, wie er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner ihrer Feinde konnte vor ihnen bestehen, sondern der HERR gab alle ihre Feinde in ihre Hand. Es fehlte nichts an all dem Guten, das der HERR dem Haus Israel verheißen hatte; alles war eingetroffen." Manche nehmen an, dies bedeutet, dass alle Verheißungen an Israel und das Land zu dieser Zeit erfüllt waren.

Doch das Buch der Richter berichtet, dass Israel nicht nach jeder Verheißung Gottes hinsichtlich des Landes handelte. Manasse aber vertrieb die Einwohner von Beth-Schean... nicht... Ephraim vertrieb... nicht... Sebulon vertrieb... nicht... Asser vertrieb... nicht... usw. (Richter 1,27-31 und weitere). Wenn wir auf andere Verse schauen, so haben die Juden nicht alles empfangen, was Gott ihnen verheißen hat (1 Mose 15,18-21, 4 Mose 34,1-15, Hesekiel 47,13-20).

2 Korinther 1,20 besagt, „Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt - in ihm ist das Ja, und in ihm auch das Amen, Gott zum Lob durch uns!" Alle Verheißungen über Leben, Dienst, Tod, Begräbnis und Auferstehung Jesu sind „Ja und Amen" durch den Vater. Aber andere Verheißungen sprechen von Seiner glorreichen Rückkehr und irdischen Herrschaft. Sacharja 12,10 lautet, „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen." Das wurde bisher nicht erfüllt.

Überdies sagen manche, die meisten, wenn nicht alle Verheißungen seien im Jahre 70 nach Christus erfüllt worden. Manche sagen sogar, wir befänden uns jetzt im Millennium. Während des Millenniums wird „der Wolf bei dem Lämmlein wohnen und der Leopard sich bei dem Böcklein niederlegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben" (Jesaja 11,6). Wenn heute das Lämmlein bei dem Wolf wohnt, befindet sich das Lämmlein im Wolf!

Wir haben nicht den Platz hier in den F&A für eine erschöpfende Liste unerfüllter Prophetien, aber die wenigen, angeführten Beispiele sind ein guter Anfang.

John Darby und die Brüderbewegung nahmen ihren Anfang in Britannien, nicht Amerika. Nicht einflussreich in Britannien? Manche ziehen die Schlussfolgerung, der britische Premierminister Lloyd George, wie auch Lord Balfour, seien sehr durch die dispensationalistische Lehre der Rückkehr der Juden nach Israel beeinflusst worden. Es wurde gesagt, ohne den evangelikalen Einfluss auf die britische Regierung wäre das moderne Israel vielleicht nicht entstanden. Obgleich Darby angeblich den Prämillennialismus erfunden haben soll, gehen Interpretationen einer Anzahl puritanischer Verfasser denen Darbys um Jahrhunderte voraus (Siehe For Zions Sake, Paul Wilkinson).

Ist es nicht vernünftig in Betracht zu ziehen, dass das „gleichzeitige" Auftreten von Zionismus, Dispensationalismus, Darby und anderen die Inszenierung des Herrn war? „Wer hat je so etwas gehört? Wer hat etwas Derartiges gesehen? Wurde je ein Land an einem Tag zur Welt gebracht? Ist je ein Volk auf einmal geboren worden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren" (Jesaja 66,8).

Frage: Jesus sagte, „Wenn ihr aber fastet..." (Matthäus 6,16), nicht „Falls ihr fastet..." Gibt es einige Richtlinien für das Fasten? Wir kennen einen jungen, verheirateten Mann, der mehr als einmal 40 Tage lang gefastet hat. Er ist jetzt untergewichtig, will aber nochmals fasten.

Antwort: Jesaja 58 hat einige sachdienliche Dinge zu sagen, „Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht?" (Jesaja 58,6). Von was für einem Nutzen (außer für die Gesundheit) ist ein Fasten, wenn es nicht durch den Herrn ausgewählt wurde? Wir glauben, nur der Heilige Geist und die Schrift sagen uns, ob, wann oder wie lange Individuen fasten sollen.

Üblicherweise leisten Dämonen, die sich als Jungfrau Maria ausgeben, dem Fasten Vorschub. Die Erscheinung „der Madonna von Medjugorje" ermahnt, „Christen haben vergessen, dass sie durch Beten und Fasten Krieg und sogar Naturkatastrophen stoppen können" („Die Wahrheit wird euch frei machen", TBC 5/92).

Fasten kann leicht zu einem Ritual und einer Show werden. Jesus warnte in Matthäus 6,16: „Wenn ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

Was sagt uns die Schrift über biblisches Fasten? Paulus sagte den Eheleuten, „Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft eine Zeitlang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen" (1 Korinther 7,5). Deshalb gibt es Zeiten für Fasten und Gebet.

Als die Jünger des Johannes Jesus deshalb befragten, antwortete der Herr, „Können die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten" (Matthäus 9,15).

Schließlich schrieb Paulus in Kolosser 2,20-23: „Wenn ihr nun mit Christus den Grundsätzen der Welt gestorben seid, weshalb lasst ihr euch Satzungen auferlegen, als ob ihr noch in der Welt lebtet? »Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht!« - was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheim fällt - [Gebote] nach den Weisungen und Lehren der Menschen, die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbst gewähltem Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes, [und doch] wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen."

Wie wir deutlich sehen, gibt es Zeiten für das Fasten und Zeiten, wo wir nicht fasten. Es gibt Zeiten, wo das Fasten für geistliches Wachstum hilfreich ist. Leider gibt es auch Zeiten, wo das Fasten von der Begierde des Fleisches motiviert sein mag, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Diese Dinge sollten vor den Herrn sorgfältig und im Gebet erwogen werden.

Frage: Ich war entsetzt, einen Artikel im Christian Research Journal (CRJ) zu finden, der (bei sinngemäßer Auslegung sagte), Horrorfilme seien ein annehmbares Medium, Wahrheit der Schrift zu lehren. Der Autor sagt sogar, „Gott selbst freut sich am Horrorgenre". Wie könnte man aus diesen erschreckenden, blutigen Filmen Nutzen ziehen?

Antwort: Der Filmtexter Brian Godawa verfasste „Eine Verteidigung des Horrors" (CRJ, Vol 32/No. 04, 2009). Notwendigerweise muss er die sehr deutlichen Worte aus Philipper 4,8 außer Acht lassen: „Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!" Godawa schreibt, Epheser 5,11 sage uns, „deckt sie vielmehr auf" (die bösen Taten), und meint, dies sei eine Lizenz, den Horror zu veranschaulichen. Doch Epheser 5,12 sagt uns, „denn was heimlich von ihnen getan wird, ist schändlich auch nur zu sagen". In dieser Stelle findet man keinen Raum, näher auf das Böse einzugehen, wie es jüngere Filme ausdrücklich tun. Godawa sagt, dass seine Prämisse in der Praxis nicht „all die Horror und Kriminalfilme" (S. 51) rechtfertigt, aber er scheint nicht zu verstehen, dass seine Position die Tür für beinahe alles öffnet. Wir wissen dies, weil er mehrere Filme als Beispiel für ein „nachdrücklich biblisches Medium für Gottes gesellschaftliche Kommentare" (S. 50) auflistet. Diese umfassen Invasion der Körperfresser, Unterwelt, 28 Tage danach und andere. Alle veranschaulichen den Horror in deutlichen, farbenfreudigen und blutigen Einzelheiten, welche die Computergraphik erlaubt.

Weiter sagt er, „es sei auch wahr, ehrbar und richtig das selbstmörderisch verrottende Fleisch des Judas zu zeigen" (S. 48). Er liegt einfach falsch. Verweisen wir zurück zu Philipper 4,8 und was wir darüber denken sollten. Niemand stellt sich wirklich vor, der Herr würde sagen, es liege ein Nutzen darin, deutliche Details des Selbstmordes von Judas oder was Verwesung oder Zerfall einem Menschen antut, der an einem Baum hängend zurückgelassen wird, zu sehen. Godawa gibt zu, böse Gedanken und Bilder seien für manche ein Zwangsvorstellung, warum also sollte man deutliche Details liefern?

Es besteht ein riesiger Unterschied zu dem nüchternen Bericht der Schrift vom Tod des Judas. Mit „nüchtern" meinen wir, dass in der Schrift die Details spärlich gesät sind: „Judas ging hin und erhängte sich". In Apostelgeschichte 1,18 lernen wir, „und er stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus". Die Bibel muss nicht das verwesende Fleisch beschreiben, den Geruch des Zerfalls oder den Austritt [seiner Organe] aus seinem zerborstenen Leib, um ihr Argument anzubringen. Im Gegenteil, für den Herrn spielen graphische Darstellungen keine große Rolle (Siehe Showtime fort The Sheep?). Stattdessen verwenden die Schriftautoren kurze und einfache Erzählung. Die Konkubine eines Mannes zum Beispiel wurde verkommenen Individuen übergeben, die sie sexuell missbrauchten, bis sie starb. Es gibt dabei keine Details oder Nahaufnahmen ihrer Wunden noch eine Beschreibung ihrer Zerstückelung und dem Versenden der Körperteile an ganz Israel (Richter 19,1-30). In keinem Fall verweilt die Schrift beim Bluttriefen, bei Wunden, oder den üblichen Elementen der Horrorfilme. Es besteht ein deutlicher Kontrast.

Einige Skeptiker nannten die Bibel „Pornographie", weil sie unerschrocken die Sünden derer auflistet, deren Leben sie schildert. Doch der Bericht der sexuellen Beziehungen zwischen Lot und seinen beiden Töchtern ist knapp an Details (1 Mose 19,31-38). Im Gegensatz zu Kino und Roman liefert die Schrift keine lüsternen Details über das hinaus, dass Lot betrunken war, seine Töchter Sex mit ihrem Vater hatten, und Söhne geboren wurden. Leider muss Godawa Übertreibung verwenden, um sein Argument anzubringen.

Er nennt die Offenbarung eine „epische Aufeinanderfolge von Horrorphantasie für Daniel, komplett mit Science Fiktion Spezialeffekten", und stempelt dasselbe als „dunkler als irgendetwas in David Cronenbergs Grand Guignol Bluttheater" ab. Dem Filmregisseur Cronenberg, der anerkanntermaßen immer „Grenzen austestet [manche würden sagen ‚niedertrampelt']", wird von einem säkularen Filmkritiker nachgesagt, „unbedingt die unnatürlichen Vorstellungen erkunden zu wollen, die in seinem Kopf herumrollen". Damit vergleicht Godawa die Bibel.

Er fährt fort, die entsetzlichen Ereignisse in der Offenbarung aufzulisten. Noch mal, er übersieht einfach die Tatsache, dass der Herr es vorzog, dies ohne Verharren auf spezifische Details vorzustellen. Nicht nur übersieht Godawa dies, er übertreibt. Zum Beispiel „in dieser apokalyptischen Prophetie lesen wir von einem riesigen dämonischen Spektakel von genetisch mutierten Monstern, die schreiende Leute jagen und foltern" (Offenbarung 9,1-11)... wie verwesende Leichen durch Straßen geschleift werden, während die Leute deshalb feiern" (Offenbarung 11,7-13 - CRJ, Ibid., p. 46). Im Gegenteil, Offenbarung 11,8 sagt nichts über Leute, die verwesende Leichen herumschleifen. Stattdessen, „Und ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen" (Offenbarung 11,8). Godawa fügt seine eigenen Details hinzu, indem er Offenbarung 9 ergänzt. Die „Heuschrecken" von Kapitel 9 sind gewiss schreckliche Geschöpfe, aber Godawa möchte sie sich als „genetisch mutierte Monster" des modernen Films vorstellen. Das erfordert große Vorstellungskraft  und geht weit über die Schrift hinaus.

Ein altes Kirchenlied lautet, „Es ist so süß, auf Jesus zu vertrauen, Ihn einfach bei Seinem Wort zu nehmen; einfach auf Seiner Verheißung zu ruhen, einfach zu wissen, ‚So spricht der Herr!'" Gemäß dem, was wir geschrieben haben, können wir nicht einfach die schlichte Bedeutung der vom Heiligen Geist inspirierten Worte von Philipper 4,8 glauben? Lasst uns über diese Dinge nachdenken.