Frage: Ich stieß zufällig auf etwas mit der Bezeichnung „Sacred Name Movement" (Heiliger Name Bewegung), und bin neugierig, ob jemand von ihnen davon gehört hat. Sie machen Jesu Namen als ein heidnisches Konglomerat aus Zeus und einer griechischen Göttin der Heilung namens Ieso verächtlich und sagen, Errettung würde nur erlangt werden, indem man den (unterschiedlich) richtig ausgesprochenen Namen Gottes anruft, das Tetragramm JHWH (oder JHVH). Sie leugnen die Dreieinigkeit und behaupten, der Name des Messias müsse auch JHWH oder eine Variation sein. Sie scheinen das Hebräische als die ursprünglich perfekte Sprache zu betrachten und auch die Gültigkeit des griechischen Neuen Testamentes zu leugnen, und entschieden sich zu glauben, es sei zuerst in hebräisch oder aramäisch geschrieben worden. Ich bin dankbar für ihre Gedanken und Bemerkungen dazu.
Antwort: Wir haben noch nicht Gruppen im Sacred Name Movement, wie die Assembly of Yahweh, besonders angesprochen. Zu wissen, dass „Jahweh" (was den vier Buchstaben JHWH am nächsten kommt) richtig ist und dass Jesus richtigerweise Jahshua genannt werden konnte und kann - oder sogar noch richtiger, Jahweh-Shua, oder „Gott" (Jah) „der Retter" (Shua) ist wunderbar, aber wir empfehlen nicht, Gemeinschaft mit irgendeiner Gruppe zu haben, welche dies als die Grundlage nimmt, um sich von anderen Gläubigen abzusondern. Ihre anscheinende Absicht ist, den Christen zu helfen, die Schriften durch hebräische Augen und Kultur besser zu verstehen.
Sollte jedoch irgendeine Gruppe extreme Betonung auf diese Aspekte legen, kann sehr leicht eine kultische Geisteshaltung entstehen; d.h. sie seien die Einzigen, welche die Wahrheit haben und alle anderen seien Anathema (verflucht). Von da ist es nur ein kurzer Weg zu Gesetzlichkeit und dem Unterbreiten von Irrtum, der von den Nachfolgern oft nicht entdeckt wird. Die Juden betrachteten den Namen Gottes als so heilig, dass sie es nicht wagen würden, ihn auch nur zu schreiben oder auszusprechen. Sie verwenden stattdessen Adonai oder Elohim. Dies zu einer zentralen Lehre zu machen, oder zu sagen, es sei eine „unterdrückte" Information (wie es manche Gruppierungen tun), kann leicht den Ahnungslosen dazu verleiten, sich bei jeder Bibelversion unsicher zu fühlen, oder bei jedem Lehrer der Schriften oder bei irgendeiner anderen Gruppe als bei der, welche diese Lehre verbreitet.
Gesetzlichkeit wird in dem Artikel „Juden, Heiden und die Gemeinde" (siehe TBCvom September 1989) diskutiert. Wir wurden vom Gesetz (der Sünde und des Todes) befreit und von der Strafe, die wir ansonsten bezahlen müssten, wenn wir unter dem Gesetz wären. Aber wir müssen in Christus bleiben, der kam, um das Gesetz zu erfüllen, und in dem wir befähigt sind, ein Leben in Gehorsam für Seinen Willen und in Einklang mit Seiner Absicht zu leben. Galater 3 erklärt dies. Wir sind jetzt unter dem „Gesetz" der Liebe (Johannes 14,15).
Denken wir nicht, dass Gott genau weiß (und Menschen gleichermaßen), wen wir meinen, wenn wir uns auf unseren Herrn als „Jesus" beziehen? Dieses „Verstehen" zwang überdies die Verfasser des Neuen Testamentes nicht, sich an die alleinige Verwendung von „Jahweh" und „Jahshua" zu halten. Im Gegenteil, Paulus verwendet Kurios (Iēsous), als er Psalm 117,1 zitierte. Anstatt „Lobt den HERRN (Jahweh), alle Heiden! Preist ihn, alle Völker..." schreibt der Apostel Paulus, „Lobt den Herrn (Kurios), alle Heiden, und preist ihn, alle Völker..." (Römer 15,11). Das ist ein Grund, warum manche im „Sacred Name Movement" die Gültigkeit des griechischen Textes im Neuen Testament abstreiten. Die Schriften unterstützen ihre vorgefassten Meinungen nicht.
Dennoch verwendeten die inspirierten jüdischen Verfasser der Schrift im Alten Testament „Elohim", wie in Psalm 59 (siehe Verse 2.6.10.11.14.18). David schreibt in den Versen 4 und 9 in der Tat „Jahweh", warum aber nicht in den anderen, wenn die Prämisse dieser Leute richtig ist? Sie ist es nicht.
Die Vorstellung, „Jesus" (Iesous) sei von „einem heidnischen Konglomerat aus Zeus und einer griechischen Göttin der Heilung namens ‚Ieso'" abgeleitet, ist unvertretbar. Der Name „Iesous" taucht in der griechischen Septuaginta auf. Hinsichtlich Ableitung oder Ursprung des Namens findet man leicht das Folgende: „Jesus, (je´zus) [Lateinisch, vom griechischen Iesous, was im Hebräischen Jeshua ist, einer Spätform von Jehoshua oder Joshua...]" (John D. Davis, The Westminster Dictionary of the Bible, Philadelphia, The Westminster Press, 1944).
Der Begriff Elohim wird in der Schrift als generischer Begriff für „Gott" verwendet, wie zum Beispiel, wenn von dem Gott der Philister Dagon (1 Samuel 5,7) die Rede ist; Kemosch, der Gott („Elohim") von Ammon und Moab (Richter 11,24; 1 Könige 11,33); Astarte (oder Aschtoreth), die Göttin der Zidonier (1 Könige 11,33); und Milkom, ein weiterer Gott der Ammoniter (1 Könige 11,33). Diesbezüglich lesen wir in 2 Mose 7,1, „Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott [Elohim] gesetzt..." Doch keiner, der auf den Kontext und die Verwendung achtet, kommt auf die Idee, dass sich „Elohim" in 1 Mose 1,26 auf einen anderen als den Allmächtigen Gott bezieht.
Frage: Könnten sie mir bitte erklären, ob Seele und Geist dasselbe sind. Wenn das der Fall ist, warum macht das Wort eine Unterscheidung zwischen den beiden?
Antwort: 1 Thessalonicher 5,23 erklärt deutlich, „euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden...." Wie kann man Seele und Geist voneinander abgrenzen?
Hebräer 4,12 sagt uns, das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es „scheidet sowohl Seele als auch Geist". Es gibt einen Unterschied zwischen Seele und Geist und es benötigt ein extrem scharfes (d.h. übernatürliches) Instrument, um das unterscheiden zu können. Folglich muss jeder Versuch einer menschlichen Definition hinter den Erwartungen zurückbleiben. Es wird gesagt, die Seele umfasse Gemüt, Willen und Gefühle. Jesus sagte, als Er Mensch war, „Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod..." (Matthäus 26,38. Siehe auch Hiob 10,1, Psalm 119,28; Sacharja 11,8, usw.).
Manch mögen darauf hinweisen, dass Jesus auch in Seinem Geist erschüttert war: „Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert, und er bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten" (Johannes 13,21). Es ist klar, dass der Geist Fragen anspricht, die jenseits von Gemüt, Willen und Gefühlen liegen.
Als er sterbend am Kreuz hing, übergab Jesus seinen „Geist" in die Hände Seines Vaters (Lukas 23,46). Was den menschlichen Geist betrifft, wissen wir, dass er beim Tod zum Herrn zurückkehrt, der ihn gab (Prediger 12,7; 2 Korinther 5,8; Philipper 1,23). Vor der Auferstehung stehen „Seelen" vor Gott. „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und [ich sah] die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen..." (Offenbarung 20,4). Obgleich die Schrift uns keine exakten Definitionen von Seele und Geist gibt, sind wir durch die zitierten Verse sowie viele andere gewiss, dass sie verschiedene Teile des menschlichen Wesens sind.
Frage: Wenn die Gedanken, Wünsche und Gefühle von der Seele und dem Geist kommen, und das Gehirn nur der Mechanismus ist, um diese Sachverhalte auszudrücken und auszuüben, was ist dann mit dem geistlichen Zustand einer Person, die unter Demenz leidet? Wenn das Gehirn nicht mehr richtig funktioniert, was geht dann im Geist vor? Meine Großmutter war eine fromme, Frucht bringende Christin, und hatte ab dem Alter von 79 eine Art von Gehirnverfall, der dieselben Symptome wie Alzheimer aufwies.
Antwort: Das Gehirn ist ein körperliches Organ des Leibes. Deshalb ist es klar, dass jeder Verfall dieses Organs das, was der Geist eingibt, schwer einschränken kann. Sir John Eccles erhielt seinen Nobelpreis für Gehirnsforschung. Er beschreibt das Gehirn als: „Eine Maschine, die ein Geist bedienen kann." Eine „Maschine zu bedienen" zeigt eindeutig den Unterschied zwischen dem „Gehirn" und menschlicher Seele und Geist (dem Verstand), oder was Eccles als „Geist" bezeichnete. Der Verstand des Individuums bedient die „Maschine" (das menschliche Gehirn), was anschließend den menschlichen Körper veranlasst, wie erforderlich zu funktionieren (http://www.thebereancall.org/node/7230).
Wenn die „Maschine" (d.h. das Gehirn) beschädigt ist, steht somit nicht der geistliche Zustand eines Individuums in Frage. Die Person im Innern kann nicht länger „hinausgelangen". Ein Radio, das einen beschädigten Lautsprecher oder einen Kurzschluss in der Lautstärkeregelung hat, kann gewiss keine Sendung von äußerst sorgfältig formulierten Worten mehr wiedergeben. Es ist beeinträchtigt. Sollte Eccles Hypothese richtig sein, würde eine Fehlfunktion des Gehirns die Fähigkeit eines Geistes nachteilig beeinflussen, wirksam das Gehirn zu verwenden. Dieser Umstand kann uns jedoch überhaupt nichts über den Zustand des eigenen Geistes sagen.
[Frage vom TBC Q&A Juli 1986]:
Frage: Wenn die Schriften vom „Selbst" reden, was meinen sie?
Antwort: Die Bibel gibt keine Definition des Selbst, [aber] sie sagt uns einiges über das Selbst. Schauen sie auf Lukas 9,23, wo Jesus sagt, „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach". Das von Gott unabhängige Selbst muss verleugnet werden. Das schließt meinen Willen und alles, was ich bin, ein. Jesus sagte, ich müsse sogar mein eigenes Leben hassen - ich müsse mein Leben verlieren, um es zu gewinnen. Wenn ich mich an mein Leben klammere, werde ich es verlieren, aber wenn ich es aufgebe, werde ich ein neues Leben finden. Wir wurden „im Bilde Gottes" (1 Mose 1,27) erschaffen. Wir sind wie ein Spiegel. Er hat nur einen Zweck: eine andere Wirklichkeit als die eigene zu reflektieren. Was würden sie von einem Spiegel halten, der ein „gutes Selbstbild" zu entwickeln versuchte?
Wir sollen das Bild Jesus in dem Maße reflektieren, wie uns der Heilige Geist befähigt. Matthäus 16,24-26 sagt das Gleiche.
Jeremia 10,23 ist eine gewaltige Schriftstelle, die jeder Christ auswendig lernen sollte: „Ich weiß, HERR, dass der Weg des Menschen nicht in seiner Macht steht, dass der Mann, wenn er geht, seine Schritte nicht lenken kann." Wir sind im Bilde Gottes erschaffen. Das bedeutet, wir sind nicht unabhängig, und es ist die Macht und das Leben von Gott, das durch uns gelebt werden soll. Und wenn wir versuchen, ein unabhängiges Wesen zu sein, rebellieren wir gegen Gottes Plan für uns.
Sogar die Persönlichkeiten innerhalb der Dreieinigkeit arbeiten nicht unabhängig. Jesus sagte in Johannes 5,30, dass für Ihn als Mensch auf dieser Erde galt, „Ich kann nichts von mir selbst aus tun". Johannes 16,13 sagt, dies gelte sogar für den Heiligen Geist, „denn er wird nicht aus sich selbst reden [d.h. unabhängig von den anderen Personen der Dreieinigkeit], sondern was er hören wird, das wird er reden...". Wenn Er nicht unabhängig handeln wird, wie könnten wir dann möglicherweise unabhängig von Ihm handeln?
Somit versucht dieses „Selbst", das wir nach Seinem Wunsch verleugnen sollen, unabhängig von Gott zu handeln.