Patrick Henry Patriotismus: Die gesegnete Hoffnung des Gläubigen?
Prominenter Pastor ruft „Freiheit oder Tod" bei der Flucht zu den Bergstaaten für das historische Letzte Gefecht.
Wenige sind sich bewusst, dass innerhalb einer Generation nach dem Abschluss der Revolutionskriege im Jahr 1783 eine weitere blutige Schlacht auf amerikanischem Boden stattfand - ein Krieg, bei dem es nicht nur um politische Unabhängigkeit, sondern um wahre Religionsfreiheit ging. Nein, es war nicht der Krieg von 1812 (manchmal als „Zweiter Unabhängigkeitskrieg" bezeichnet). Vor dem Hintergrund einer flügge gewordenen Nation, die unter „endemischen Problemen mit Landspekulation, spekulativem Bankwesen und Fälschungen" litt, hatte dieser intensive, aber kurze bewaffnete Konflikt genauso viel mit dem Recht auf Anbetung und Nachfolge Gottes zu tun wie es um Rechte auf „Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück" ging.
Entschieden, der Politik und den Konflikten der liberalen und industriell kontrollierten Ostküste zu entrinnen, begann eine gläubige Gruppe hart arbeitender Pioniere, sich im „verheißenen Land" von Missouri und Ohio anzusiedeln, entschlossen, ein neues Leben in dem zu schmieden, was sie als den wahrhaften Garten Eden ansahen. Aber als Tausende dieser in die Kirche gehenden Amerikaner Land in dieser Region der neugeborenen Vereinigten Staaten zu kaufen begannen, schossen die Eigentumswerte in nur wenigen Monaten auf den beinahe siebenfachen Wert. Als die Vereinigten Staaten unter der Bankpanik von 1837 taumelten - bei der beinahe die Hälfte der 850 Banken in den Vereinigten Staaten auf Dauer schlossen, was zu einer fünfjährigen Depression führte - wurden die älteren Siedler in diesen Gebieten zunehmend aufgebracht und argwöhnisch gegenüber den Neuankömmlingen, und fürchteten den politischen Einfluss, der durch die konservativen „Invasoren" ausgeübt werden würde.
In dieser turbulenten Landschaft zogen Tausende Freiheitsliebende amerikanische Familien nach Westen, und suchten Zuflucht, um Klein- und Großstadt sowie Kreisregierungen auf der Grundlage ihrer starken Überzeugungen, Gott anzubeten und Ihm zu dienen, wachsen zu lassen und zu etablieren. Aber angesichts der wachsenden Verfolgung und Gefahr durch diejenigen mit entgegen gesetzten geistlichen und politischen Ansichten, versammelte einer der Versammlungsleiter die Gläubigen am 4. Juli um sich, dem Unabhängigkeitstag des Jahres 1838. Sidney Rigdon sprach mit Autorität und Leidenschaft für ihre Sache, und seine Worte klangen für die auf dem Markplatz von Far West, Missouri Versammelten so laut und wahr, wie die von Patrick Henry in der Saint Johns Kirche in Richmond, Virginia im Jahr 1775. Viele Christen können Henrys berühmte Rede wörtlich zitieren, aber vielleicht nur einige wenige mögen vertraut sein mit dem gleichermaßen leidenschaftlichen Aufschrei von Rigdon, dessen laute Stimme eine unheimlich ähnliche Deklaration nachbetete:
Wir nehmen Gott und all die heiligen Engel an diesem Tag zu Zeugen, dass wir alle Menschen warnen, im Name Jesu Christi, niemals wieder über uns herzufallen, denn von dieser Stunde an werden wir es nicht mehr dulden; man wird nicht mehr straflos auf unseren Rechten herumtrampeln; der Mann oder die Gruppe von Männern, die es versucht, riskieren es auf Kosten ihres Lebens. Und jener Mob, der über uns herfällt, um uns zu stören, zwischen uns und ihm herrscht ein Vernichtungskrieg... die eine oder die andere Gruppe wird total vernichtet werden. Denkt daran, alle Männer. Wir werden nie die Angreifer sein, wir werden die Rechte von niemandem verletzen, sondern für unsere [Freiheit] standhalten bis zum Tod! (Wikipedia)
Wer ist dieser Mann, dessen wuchtige Geisteshaltung in unserem Land heute lebendig und wohlauf erscheint - nicht nur in der wachsenden, ökumenischen Tea Party Bewegung, sondern sogar innerhalb der konservativen Evangelikalen? War er ein Patriot? Ein Anhänger der verfassungsmäßigen Regierungsform? Ein Christ? „Der Rest der Geschichte" wie Paul Harvey sagen würde, besteht darin, dass Sidney Rigdon (1793 - 1876) „eine bedeutende Figur in der frühen Geschichte der Heiligen der Letzten Tage Bewegung war." Wikipedia erwähnt, „Rigdons Einfluss werde in den frühen Jahren [des Mormonentums] von vielen Historikern als beinahe so bedeutend angesehen wie der seines Gründers, Joseph Smith Jr." Der Krieg, zu dem Rigdon die leidenschaftlichen Anhänger im Jahr 1838 aufstachelte, wird der Missouri Mormonenkrieg genannt.
Rigdons feierliche Rede zum 4. Juli war als eine mormonische „Unabhängigkeitserklärung" gegen „Pöbelherrscher" und antimormonische Verfolgung gedacht. Sein dramatischer Appell hat in jedem Stück den „Biss" der berühmten Gadsenfahne, die von vielen heutigen, christlichen Patrioten gehisst wird. Diese zeigt eine zusammengerollte Klapperschlange auf einem hellgelben Hintergrund, geschmückt mit der Warnung an Tyrannen, synonym zum Schlachtruf des Unabhängigkeitskrieges: „DON'T TREAD ON ME" (Trete nicht auf mich).
Heute gibt es einen neuen Ansturm auf Freiheit im Land, angeschürt durch eine vergleichbare Angst und Wut gegenüber „Pöbelherrschern" und ihren Bundesstaatlichen, antichristlichen, antipatriotische Handlungen, Verträgen und Exekutivbefehlen. Aber es sind nicht nur die Organisatoren und Teilnehmer der „Tea Parties", auch nicht nur jene, die in ökumenischem Patriotismus gegen Big Brother verstrickt sind, die den Sammlungsruf von sich gegeben haben. Nach mehreren Jahren Säbelrasseln im „Talkradio" und seinen populären, weit verbreiteten Leitartikeln, kündigte Chuck Baldwin, früherer Präsidentschaftskandidat für die Vereinigten Staaten innerhalb der Constitution Partei, jüngst seinen Rücktritt von der Crossroads Baptist Church in Pensacola, Florida an, wo er 35 Jahre lang Pastor war. Gleichzeitig verkündete Baldwin einen „Freiheitssturm" nach Montana, wo er hofft, Tausende von treuen Patrioten würden ihm und seiner Frau, seinen zwei erwachsenen Söhnen und ihren Frauen und Kindern folgen. In der Tat wird so ein Bahnbrechender Aufbruch gewiss die Planwagenzug Gesinnung bei vielen entzünden, die romantische Ideale eines Little House on the Prairie und „einer Nation unter Gott" pflegen. Baldwin erklärt:
Gib auf meine Worte Acht: [Sarah] Palin und [Glenn] Beck mögen sich als Teil einer konservativen „Bewegung" sehen, aber sie wollen nichts mit einer altmodischen, wirklichen, Patrick Henry artigen Revolution zu tun haben. In der Tat haben sie alles in ihrer Macht stehende getan, solch eine Revolution zu verhindern.... Meine Familie und ich sind feurige Patrioten. Für uns sind Unabhängigkeit und Freiheit viel wertvoller und wünschenswerter als Wohlstand und Reichtümer - oder auch nur Komfort und Sicherheit. Und wir glauben, Gott hat uns gezeigt, sollte es noch einen Platz in Amerika geben, wo wirkliche Freiheit eine Gelegenheit hat, eine Wiedergeburt zu erleben, dann ist das in den Bergstaaten.... Es ist unsere wohlüberlegte Meinung, dass Amerika auf eine beinah gewisse Katastrophe zusteuert. Als Christen vermuten wir, dass diese Katastrophe das Gericht Gottes einschließen könnte. Als Geschichtsschüler glauben wir, dass diese Katastrophe beinahe gewiss einen Kampf zwischen Big-Government Globalisten und freiheitsliebenden, unabhängig gesinnten Patrioten einschließen wird.... Wenn diese Schlacht eskaliert (und sie wird äußerst sicher eskalieren), werden nur jene Bundesstaaten überleben - zumindest in einem Zustand der Freiheit - die willens sind, für ihre Unabhängigkeit und Freiheit einzutreten und zu kämpfen. Und wir glauben, dass Gott bereits die Liebe zur Freiheit tief in die Herzen der Leute der Bergstaaten gesenkt hat; und wir glauben außerdem, dass Gott bereits... viele andere Freiheitsliebende in diese Staaten ruft. Eine Sache ist gewiss: wir wissen, Er rief uns! ("We Need a Revolution, Not a Movement" - „Wir brauchen eine Revolution, keine Bewegung", 27.8.2010)
Pastor Baldwin glaubt aufrichtig, „Gott habe uns gezeigt..." und „Gott rufe bereits viele andere Freiheitsliebende..." nach Montana. Wozu? Nach Chuck, um „wahrer Freiheit eine Wiedergeburt zu verschaffen". Moment mal! Ist Gott wankelmütig? Hört Baldwin vom selben „Urheber und Vollender unseres Glaubens", der verkündete, „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft"? Damit niemand seine militaristischen Bemerkungen als bloßen bildhaften Ausdruck missversteht, verfügt Baldwin,
Wir werden kämpfen...! Wir werden den freiheitlich gesinnten Leuten von Montana dabei helfen, für Freiheit einzustehen! In vieler Weise könnten die Bergstaaten einfach The Alamo des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden, mit hoffentlich viel besseren Ergebnissen. Aber wenn nicht, würde ich lieber im Kampf für die Unabhängigkeit mit Freiheitsliebenden Patrioten an meiner Seite sterben, als in irgendein FEMA Lager (FEMA = nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe) abtransportiert zu werden... ("Why We Are Moving to Montana," 9/15/2010)
Wie ich in meinen früheren „Extras" angesprochen habe, sind wir alle besorgt über die unbefugt eingreifende Tyrannei und globale Kontrolle der Neuen Weltordnung (die nun zum Vorschein kommt, sollte ich sagen, in perfekter Übereinstimmung mit biblischer Prophetie!) Wir jammern alle über den Verlust von „Amerika... Land das ich liebe" während es an Ausländer verkauft, von Feinden bevölkert, durch Verräter regiert und durch multinationale Firmen monopolisiert wird. Aber als Gottesfürchtige Gläubige müssen wir in der Schrift nach einer biblischen Antwort suchen - nicht unsere Gewehrständer. Der Erzpatriot Chuck Baldwin hat seine Linie in den Sand gezogen und zweifellos werden viele folgen. Aber sollte er wirklich ein „wiederhergestelltes Reich auf Erden suchen, wo Christen auf ewig Erfolg haben werden, unterscheidet sich dann seine Lehre und Entschlossenheit sehr von dem, was die Mormonen veranlasst hat, zu kämpfen und von Staat zu Staat zu fliehen, im Streben danach, ihr eigenes, frei erfundenes „Zion" zu etablieren?
Sollten Christen heute zu einer solchen, von Händen gebauten Stadt (oder Staat) fliehen? Oder sollten wir dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen, wie Abraham, „denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist" (Hebräer 11,10). Die Schrift berichtet, „Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden.... Nun aber trachten sie nach einem besseren [Land], nämlich einem himmlischen... denn [Gott] hat ihnen eine Stadt bereitet" Hebräer 11,13-16).
„Entweder Freiheit oder Tod!" Sollte dies heute der Ruf von Christen sein? Ist Baldwins altmodische, wirkliche, Patrick Henry artige Revolution eine biblische? Oder ist die ruhige Zuversicht von Paulus unser Beispiel, der verkündete, „Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn"?
-Mark Dinsmore