F&A November 2010 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Bei einer Bibelstudie kam das Thema auf, wer könne die Bibel verstehen. Ich sagte, eine Person, die wiedergeboren und vom Heiligen Geist abhängig ist, könne sie verstehen. Mein Pastor sagte, wir seien zu verderbt und sündig, die Bibel eigenständig voll zu verstehen und wir benötigten den „Konsens von Lehrern". Er sagte dann, jeder der der Ansicht ist, er könne die Bibel ohne diesen Konsens von Lehrern verstehen, sei „satanisch und arrogant". Ich halte Lehrer für wichtig, aber mit all den falschen Lehren, die im Umlauf sind, ist es nicht nur möglich, sondern notwendig, dass wir unabhängig von anderen Menschen zu einem Verständnis der Bibel kommen, oder wie sollten wir wissen, wer ein falscher Lehrer ist oder nicht? Was ist mit Psalm 119,98-100 und 1 Korinther 2,14-16?

Antwort: Wir stimmen ihnen zu. Die Vorstellung, wir bräuchten einen „Konsens von Lehrern" klingt sehr nach einem katholischen Magisterium. Wer sind die Auserwählten? Weiter, „Konsens" ist eine Übereinstimmung, die wahr oder falsch sein kann. Überdies, wie korrigiert man ein autoritatives Magisterium?

In Worten, anwendbar auf alle Heilige, ermahnt Paulus das Individuum Timotheus, „Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt" (2 Timotheus 2,15). Sind wir nicht alle Arbeiter?

In der Schrift ermahnt uns der Herr, „Nur hüte dich und bewahre deine Seele wohl, dass du die Geschehnisse nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens; sondern du sollst sie deinen Kindern und Kindeskindern verkünden" (5 Mose 4,9).

Zweiter Timotheus 3,16-17 wird oft zu Recht als Beweis für die Hinlänglichkeit der Schrift zitiert. Manchmal vergessen wir, dass unmittelbar vor diesem Stück der Vers 15 kommt, der feststellt, „...weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist". Paulus spricht von Timotheus Vertrautheit mit dem Wort Gottes. Kam diese Vertrautheit dadurch, dass er einem „Konsens von Lehrern" ausgesetzt war? Im Gegenteil, Paulus schrieb, „Dabei halte ich die Erinnerung an deinen ungeheuchelten Glauben fest, der zuvor in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber überzeugt, auch in dir" (2 Timotheus 1,5). Nach Römer 10,17 gilt, „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort."

Es ist wahr, dass der Herr Individuen als Lehrer begabt hat (Epheser 4,11) „zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus" (V. 12). Doch in Apostelgeschichte 8,1 steht, „Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel". Diese gewöhnlichen Gläubigen „zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums" (Apostelgeschichte 8,4). Gewiss verstanden diese Leute das Wort Gottes!

Berücksichtigen sie in Apostelgeschichte 18 den Fall von Apollos („der mächtig war in den Schriften"). Er predigte „über das, was den Herrn betrifft", aber er kannte nur die Taufe des Johannes (V. 25). Er wusste nicht, dass der Messias gekommen war, gelebt hat, am Kreuz verblutet und gestorben war, begraben wurde und dann wieder in Macht auferstanden war. Zwei Jünger, Aquila und Priscilla nahmen ihn zu sich und „und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus" (V. 26).

Noch mal zusammengefasst. Ja, es gibt jene, die zugerüstet sind, Lehrer zu sein, aber sogar Lehrer können fehlgehen, ungeachtet irgendeines offiziellen Konsenses. Paulus schrieb den Heiligen „Prüft alles, das Gute behaltet" (1 Thessalonicher 5,21).

Frage: Ich erinnere mich nicht, dass sie je das Thema der Feuerbestattung angesprochen haben. Ist sie unbiblisch? Ist das nicht eine heidnische Praxis? Ist es nicht auch so, dass unser Körper dem Herrn gehört?

Antwort: Alles was wir haben und alles was wir sind ist des Herrn. Es gibt eine gewisse Menge an Vorstellungen über das Thema, wie man menschliche Gebeine behandeln soll. Wir werden einige davon kommentieren und dann unsere Position darlegen.

In 1 Mose 50,25 sehen wir, Josef wollte, dass seine Gebeine auf bestimmte Weise erhalten werden sollten, auf dass er im Verheißenen Land beerdigt werden könnte, wenn Gottes Volk einmal dahin zurückkehren würde (2 Mose 13,19, Josua 24,32). Dies war nicht als eine Anforderung für jedermann gedacht, sondern eine Zusicherung an das Volk, dass Gott treu sein würde, sie aus dem Exil herauszubringen. Nach der Schrift gebot Josef das Einbalsamieren seines Vaters Jakob. Später wurde Josephs Leichnam auch einbalsamiert (1 Mose 50,26). Andere Beispiele, wo Gebeine intakt gelassen wurden, finden sich in Jeremia 8,1.

Der Ausdruck „Staub und Asche", wie er in 1 Mose 18,27 verwendet wird, ist schlicht eine Sprachfigur, um Abrahams Demut und Ehrfurcht vor dem Herrn auszudrücken. Hiob 30,19 verwendet ihn gleichermaßen. (Beachte: Leute in biblischen Zeiten und Ländern drückten manchmal Kummer und Trauer dadurch aus, dass sie Asche auf ihr Haupt warfen. Oder sie würden davon sprechen „auf dem Aschehaufen" zu sein. Nichts davon hat irgendwelche Auswirkungen hinsichtlich Feuerbestattung oder Einbalsamieren.)

Was wir versuchen zu erklären ist, dass eine Wortstudie über „Knochen" und „Asche" vielleicht erbauend sein mag, aber sie mag nicht wirklich so sehr Anwendung finden wie das, was bei weitem wichtiger ist: zu verstehen, dass Gott tun wird, was Er sagte, dass Er tun wird, nämlich uns in unseren verherrlichten Leibern am letzten Tag aufzuerwecken. Nichts steht in der Bibel, was darauf hindeutet, dass egal wie man stirbt (sogar wenn es in einer Explosion geschieht oder wie in Hebräer 11, wenn man zersägt wird), es dem Herrn Schwierigkeiten bereiten würde, unsere Leiber wieder zum Leben zu erwecken. „Siehe, ich, der HERR, bin der Gott alles Fleisches; sollte mir irgendetwas unmöglich sein?" (Jeremia 32,27).)

Ja, Heiden entsorgen die Leichname oft durch Verbrennen. Sie balsamieren auch ein (die Ägypter zum Beispiel) und umgeben die Toten mit großem Wohlstand. Heute gibt es ein unerreichtes Argument, dass „Leichenbestatter einen Götzen aus unseren Leibern machen"! Jeder Leichenbestatter (oder sein Kunde, in diesem Fall) ist für seinen eigenen geistlichen Zustand verantwortlich. Ob ein anderer (Heide oder sonst was) seinen eigenen Körper (oder den eines anderen) verehrt, muss und braucht keine Rolle für die eigene Entscheidung spielen. Der Herr schaut auf das Herz.

„Zu Staub sollen wir zurückkehren" erfordert oder gebietet nicht, dass wir irgendetwas tun, um diesen Zustand zu erreichen. Die Bibel spricht davon, es wird gesät ein natürlicher Leib, und es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wir können uns auf Grundlage der Schrift nicht gegen die Feuerbestattung stellen, die Bibel empfiehlt sie auch nicht. Es mag einige praktische Überlegungen geben, wie zum Beispiel Leichname, die während der Beulenpest verbrannt wurden. Obgleich es viele Präzedenzfälle in der Schrift für die Einbalsamierung gibt, gibt es keine für Feuerbestattung. Insoweit Einbalsamieren eine praktische Überlegung ist, können wir auch erkennen, dass Feuerbestattung gelegentlich eine praktische Wahl sein mag. In New Orleans erlaubt der Wassergehalt des Bodens keine Bestattung in Särgen, und oberirdische Gräber gibt es nur begrenzt.

Darf ich sie ermutigen, beruhigt über das Thema zu sein, denn der Herr ist weit mehr besorgt über das, was sie tun, während sie in ihrem Körper leben, als nachdem sie ihr „irdisches Zelt" verlassen haben, um Ihm von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.

Frage: „Buße zu tun" bedeutet, „seinen Sinn zu ändern". Woher haben sie die Idee, es bedeutete, sich von der Sünde „abzukehren"? Ich erkenne, dass eine Menge Bibelexperten lehren, Buße bedeute, sich abzuwenden, aber sollten Christen nicht zur Bibel selbst gehen und nicht darauf vertrauen, was „Experten" ihnen sagen? Ich bin an einer modernen Neuübersetzung von Worten nicht interessiert. Ich glaube, „Buße tun" wurde in den letzten 2.000 Jahren neu definiert, denn die Änderung des Sinnes und dem Evangelium zu glauben ist alles, was für die Errettung  notwendig ist. „Abwenden von Sünde" ist ein Werk und fügt ein Werk dem Tod, Begräbnis und der Auferstehung von Jesus Christus hinzu.

Antwort: Sie haben Recht, dass die Bedeutung von Worten von überragender Wichtigkeit ist. Es ist auch wahr, dass Kontext und Zusammenhang eine Rolle bei richtiger, biblischer Interpretation spielen. Paulus schrieb in Apostelgeschichte 20,21 „indem ich Juden und Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugt habe". Dazu gehört auch ein „Umwenden von unserer Seite.

Als Jesus das Gleichnis vom „Verlorenen Sohn" vortrug, verwandte Er folgende Abfolge von Ereignissen. Der verlorene Sohn kam zu einem Punkt in seinem Leben, wo er belehrbar war: „Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger" (Lukas 15,17). Er ist dabei, seinen Sinn zu ändern, aber es ist lehrreich, dass nach der Sinnesänderung diese Handlung kam: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir" (V. 18). Buße beginnt im Sinn und im Herzen, aber sie beeinflusst den Lauf unseres Lebens.

Errettung geschieht eindeutig durch Glauben alleine. Mit dem Verlorenen Sohn als Beispiel können wir leicht sehen, dass seine „Buße" mit einer Herzens- oder Sinnesänderung erreicht worden war. Seine Buße wurde jedoch nachgewiesen, als er sich vornahm, „sich aufzumachen und zu seinem Vater zu gehen". Seine Annahme durch seinen Vater, bevor er auch nur ein einziges Wort der Buße geäußert hat, wird gezeigt in „er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn" (Lukas 15,20). Er „tat immer noch Buße" vor seinem Vater (V. 21), aber er tat gewiss keine Werke für seine Vergebung.

Manche versuchen einen Konflikt zwischen Paulus (Titus 3,5) und Jakobus herzustellen und wollen Jakobus 2,14 sagen lassen, „nicht durch Glauben alleine, sondern auch durch Werke". Das Gegenteil ist der Fall, die Stelle besagt, dass Werke dem Glauben folgen sollten. „...ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen" (Jakobus 2,18). Das stimmt mit Epheser 2,10 überein, „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken" (unsere Hervorhebung). Wenn wir wirklich durch Glauben gerettet sind, sollte es sichtbare Werke geben, die zeigen, dass unsere Buße und folglich unsere Errettung wirklich sind. Ansonsten gilt, „...also ist auch der Glaube ohne die Werke tot" (Jakobus 2,26).

Frage: Was geschah mit Jesu Körper, nachdem Er gekreuzigt war? Die Evangelien behaupten, dass Jesus in einem Grab begraben wurde und dass er am dritten Tag in den Himmel aufstieg. Ich halte das nur zum Teil für wahr. Jesus wurde nicht in einem Grab begraben, sondern stieg in den Himmel auf. Biblische Gelehrte stimmen überein, dass die Evangelien 35 bis 70 Jahre nach der Kreuzigung Jesu geschrieben worden waren. Überdies machen sie geltend, dass die Evangelien, beruhend auf den übrig gebliebenen Manuskripten, in Griechisch von gebildeten Griechen geschrieben worden waren, nicht von ungebildeten Juden. Sie behaupten auch, dass die Verfasser nicht im Heiligen Land lebten. Wie erklären sie dies?

Antwort: Mit anderen Worten, sie erkennen an, dass die Schriften uns sagen, Jesus sei in einem Grab begraben worden, aber sie glauben nicht, was geschrieben steht. In Markus 15,46 steht „Da kaufte dieser [Joseph von Arimathia] Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor den Eingang des Grabes."

Wir dürfen uns durch Verallgemeinerungen nicht einschüchtern lassen. Viele Skeptiker mühen sich darum, „die Schrift „spät zu datieren", damit sie um die sehr klaren prophetischen Behauptungen herum kommen, wie sie sich zum Beispiel im Buch Daniel befinden. Es kling sehr autoritativ zu sagen, „Bibelgelehrte stimmen überein", doch das muss äußerst sorgfältig untersucht werden.

In Matthäus 24,2 sagte Jesus seinen Jüngern, „Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird!" Im ganzen Matthäusevangelium erkennt der Apostel die Erfüllung von Prophetie an. Doch wenn die Evangelien „35 bis 70 Jahre" nach der Kreuzigung geschrieben worden wären, warum wird dann der Fall Jerusalems in Matthäus oder einem der anderen Evangelien nicht erwähnt?

In Apostelgeschichte 1 schrieb der gelernte Arzt Lukas an Theophilus, und zitiert seine frühere Schrift (das Lukasevangelium). Lukas erwähnt seinen „ersten Bericht... über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren, bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte" (Apostelgeschichte 1,1-2). Noch mal, obwohl die Apostelgeschichte nach den Ereignissen des Evangeliums geschrieben worden war, gibt es dort immer noch keine Erwähnung des Falls von Jerusalem.

Die Apostelgeschichte zeichnet Ereignisse auf, die in der säkularen Geschichte datiert sind, wie die Ernennung des Prokurators Festus (Apostelgeschichte 24,27) irgendwann zwischen 55 und 59 nach Christus (Mays, James Luther, Ph.D., Editor, Harper's Bible Commentary, Harper and Row Publishers, 1988, cited in Slick, "When were the gospels written and by whom?"). Das Buch selbst endet vor dem Tod Paulus durch Nero, was darauf hindeutet, dass es nicht später als 63 nach Christus geschrieben wurde (Robertson, A.T., A Harmony of the Gospels, Harper & Row, 1950,  255-56).