Lehre in den Pastoralbriefen
Von - Ron Merryman
„Bis ich komme, sei bedacht auf das Vorlesen, das Ermahnen und das Lehren.... Dies soll deine Sorge sein, darin sollst du leben, damit deine Fortschritte in allen Dingen offenbar seien! Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe beständig dabei! Denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, welche auf dich hören" - 1 Timotheus 4,13.15-16. (Ich habe jeden der bestimmten Artikel aus dem griechischen Text hervorgehoben, weil sie den Fokus des öffentlichen Dienstes, das Wort Gottes, bekräftigen) [Paulus an Timotheus, ca. 65 n. Chr.]
Die Ermahnung des Paulus hier richtet sich an drei Schwerpunkte im öffentlichen Dienst von Timotheus. Wenn Gläubige sich versammeln, sollte Timotheus 1) sich um das laute Vorlesen der Schrift, 2) um Ermahnung - Ermutigung, die aus der Schrift fließt, und 3) um die Lehre kümmern, dem organisierten oder systematisierten Lehren von Gottes Wort.
Dies sollte die Sorge von Timotheus sein [wörtlich: widme diesem beständig akribische Sorge (meletao im Präsens, Aktiv, Imperativ)], darin sollst du leben („sei in diesen Dingen"... „gehe in ihnen auf"), und bleibe beständig dabei... denn wenn er das machte, würden er und seine Zuhörer von den Übeln der Zeit befreit werden. Starke Imperative für junge Pastoren von dem betagten Apostel! Es ist augenscheinlich, dass das Vertrauen von Paulus beim Ausführen von Gottes Absichten alleine auf Gottes Wort beruhte.
Was für Timotheus als normal gelten sollte, ist heute in evangelikalen Gemeinden gefürchtet! Lehre (Doktrin) ist zum gefürchteten „D" Wort geworden! Manche halten sie für entzweiend; als ob Wahrheit und Irrtum wenig Unterschied machen (muss ich sagen, dass lehrmäßige Wahrheit von Natur aus hinsichtlich des Irrtums ziemlich intolerant ist!) Andere sehen sie als trocken und langweilig an, als ob Gottes Wahrheit keine Beziehung zu menschlicher Erfahrung hätte. Wieder andere vermeiden Lehre wie die Pest, weil sie fürchten, sie würde Liebe minimieren, als ob Liebe sentimental von der Wahrheit geschieden werden könnte.
Nicht so beim Apostel Paulus! Und in seinen Pastoralbriefen, 1 Timotheus, 2 Timotheus und Titus, vermittelt er die Bedeutung gesunder Lehre. Haben sie bemerkt - Pastoralbriefe - Briefe an jene, die Verantwortung für die Schwerpunkte in den Zusammenkünften der Versammlung tragen würden! Pastoren, Älteste, Seminaristen: Nehmen sie zur Kenntnis! So freundlich wie möglich [und] mit Einfühlungsvermögen, da ich 14 Jahre Pastor war, frage ich, „Sind die Gläubigen in Ihrer Versammlung lehrmäßig gut gegründet oder nicht? Wenn nicht, warum nicht?" Gläubige: Sind Sie in biblischer Wahrheit wohlorientiert, so dass sie lehrmäßige Wahrheit verbreiten und verteidigen können? Oder überlassen sie das den „Profis"?
Falsche Prophetie - oder eine kurze Geschichte von Lektionen, die nie gelernt wurden
Von - Edwin L. Newby
Es gibt einen einfachen Weg, eine Prophezeiung zu testen: „abwarten und Tee trinken." Die Schrift ist eindeutig: „Wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und jenes Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der HERR nicht geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, du sollst dich vor ihm nicht fürchten" (5 Mose 18,22).
Harold Campings Prophezeiung über das Jüngste Gericht am 21. Mai 2011 ist bloß ein weiteres Beispiel falscher Prophezeiung. Camping behauptete, dass der Herr ihm dies „offenbarte", trotz der klaren Aussage Christi: „Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater" (Matthäus 24,36).
„Camping, der vorhersagte, dass 200 Millionen Christen am Samstag, bevor die Erde zerstört wurde, in den Himmel geholt würden, sagte, er fühlte sich so schrecklich, als seine Vorhersage des Jüngsten Gerichts sich nicht bewahrheitete, dass er sein Haus verließ und Zuflucht in einem Motel suchte, nachdem er Millionen ausgegeben hatte - einiges davon waren Spenden seiner Anhänger - für mehr als 5.000 Reklametafeln und 20 Wohnmobile, die mit der Ankündigung des Gerichts gepflastert waren" („Der Radiomoderator sagt, die Entrückung würde tatsächlich im Oktober kommen", Associated Press in USA Today, 5/23/2011).
Zuvor hatte Camping den 6 September 1994 als das Ende enthüllt. Das war es nicht.
In seiner jüngeren Vorhersage hatte Camping gesagt, dass es der 21. Oktober sei, an dem die Welt zerstört werden würde. Nun sagt er, dass der 21. Mai „ein unsichtbarer Gerichtstag" war, d.h. die Erde wurde geistlich gerichtet. „Aber der gewählte Zeitpunkt und die Struktur sind dieselbe, wie es immer gewesen ist."
Campings Reaktion ist nichts Neues. Anhänger von William Miller (die Gruppe, aus der später die Freikirche der Siebten Tags Adventisten hervorging) sagten, „Jesus Christus wird wieder auf diese Erde kommen, wird sie säubern, reinigen und von ihr Besitz ergreifen, mit all den Heiligen, irgendwann zwischen dem 21. März 1843 und 21. März 1844" (Zitiert in Everett N. Dick, William Miller and the Advent Crisis, Berrien Springs: Andrews University Press, 1994, pp. 96-97). Diese Tage zogen vorbei, und Miller berechnete neu und bot dann den 18. April 1844 an, der auch kam und vorbei ging. Dies hätte das weitere Setzen von Zeitpunkten stoppen müssen, aber Millers Mitarbeiter Samuel S. Snow schlug ein weiteres Datum (mit Millers Unterstützung) vor - den 22. Oktober 1844.
Die „Große Enttäuschung von 1844" wurde nicht durch Bekenntnis des Irrtums korrigiert. Stattdessen behauptete Hiram Edson, ein weiterer Jünger, eine Vision gehabt zu haben, als er in seinem Kornfeld spazieren ging, worin er Jesus „das zweite Zimmer" des himmlischen Heiligtums betreten sah, um dort ein Werk zu verrichten, bevor er auf die Erde kommen würde (F. D. Nichol, The Midnight Cry, p. 458). Diese falsche Lehre wird das Investigative Gericht genannt (siehe The Cultic Doctrine of Seventh day Adventists auf unserer Webseite: http://www.thebereancall.org/node/4917). Irrtum bringt Irrtum hervor.
Charles Taze Russell, der die Wachturm Bibel und Traktate Gesellschaft gründete (Zeugen Jehovas), wurde durch die Adventisten Lehre stark beeinflusst. Er hieß auch die Vorstellung gut, dass die große Pyramide Ägyptens eine „in Stein gehauene Prophezeiung" sei und verwandte die verborgenen Codes, die in den Dimensionen der Pyramide gefunden wurden, um zu zeigen, „das Jahr 1874 würde der Anfang der Trübsal Periode sein... die es nicht gegeben hat, seit es eine Nation gab - noch jemals wieder geben würde". (Charles Taze Russell, Thy Kingdom Come, Studies In The Scriptures, vol. 3, 1904 edition). In der 1910 Ausgabe von Russells Buch änderte er das „voll bestätigte" Datum auf 1914. Weiterer Irrtum bringt größeren Irrtum hervor.
Jesus kehrte 1914 nicht körperlich zurück. Aber Russell lehrte, Jesus sei in der Tat zurückgekehrt, wenngleich unsichtbar. In der Tat gilt für Jesus zweites Kommen, „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde..." (Offenbarung 1,7).
Als Schlussfolgerung gilt: Campings Handlungen unterscheiden sich wenig von denen anderer, die es sich erdreisten, ein Datum für die Rückkehr des Herrn zu setzen.