Frage: In 2 Timotheus 3,16-17, wo Paulus sagt, „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“, bezog er sich da auf seine eigenen Schriften und den Rest des Neuen Testaments? Welchen Beweis haben wir, dass diese als Schrift wie das Alte Testament angesehen werden sollten?
Antwort: Als Paulus sagte, alle Schrift sei „von Gott eingegeben“, war das Alte Testament gänzlich zusammengestellt, das Neue Testament aber im Werden. Der Herr mag ihm wohl die Bedeutung seiner eigenen Epistel offenbart haben.
Zweiter Timotheus 3,16 wird oft mit Recht als Beweis für Sola Scripturazitiert. Unmittelbar vor 2 Timotheus 3,16-17 steht Vers 15 mit der Aussage „und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist“. Paulus spricht von Timotheus Vertrautheit mit dem Alten Testament, als er noch nicht das Neue Testament in seiner Gesamtheit hatte.
Dennoch hatte Timotheus die beiden Epistel, die an ihn geschrieben wurden. Er mag gleichermaßen Kopien anderer Epistel gehabt haben. Überdies sagt uns dieser Vers, dass er „von Kindheit an“ die heiligen Schriften gekannt hatte, die ihm unzweifelhaft eine fromme Mutter beigebracht hatte. Der Apostel Paulus verkündete, dass die verfügbaren Schriften hinreichend waren, einem zu einer rettenden Kenntnis von Jesus Christus zu führen und „nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“ (2 Timotheus 3,16-17).
Weiter, der Apostel Paulus zitierte Lukas 10,7 als Schrift in 1 Timotheus 5,18, indem er es mit 5 Mose 25,4 verknüpfte: „Denn die Schrift sagt: ‚Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!‘ und ‚Der Arbeiter ist seines Lohnes wert‘.“ Paulus legt denselben Nachdruck auf die Worte des Herrn in Lukas wie auf jene in 5 Mose.
Petrus schrieb über die Briefe des Paulus in 2 Petrus 3,16: „so wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.“
Folglich bezeugen die Schriften des Neuen Testaments selbst die Schlussfolgerungen, zu welchen die Apostel unter Inspiration des Heiligen Geistes gelangt waren.
Frage: Ich stimme ihrem Artikel über „Das Evangelium in den Sternen“ (TBC 5/89) nicht zu. Ich denke gerade an 1 Mose 1,1.14-19, Hiob 38,31-32 und Psalm 19,1-15. Ich denke an den Fall des Menschen, den Turm zu Babel, die Flut und die Zeit vor dem Abraham Bund. Gott ließ die Menschheit nicht einfach alleine. Er musste ihnen einen Text oder Rollen hinterlassen haben, damit sie Seinen Erlösungsplan kannten. Und ich glaube, die erste Rolle war im Himmel, die die Zeiten und Jahreszeiten, einen Plan der Errettung und Erlösung zeigte.
Ich habe Bullinger, Seiss, Martin gelesen und las Enoch, Jubilees, Jasher, und es kommt mir sehr plausibel und akzeptabel vor, zu verstehen, dass der Urmensch im Zeitalter der Unschuld und des Gewissens einige Informationen und Kenntnis der Wahrheit gehabt haben muss, und wie er zurück zu Gott kommen und dieses Vakuum in seinem Herzen füllen würde. „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes….“ Ich stehe auf der Bibel. Ich vertraue nicht auf Menschen oder auf Meinungen von Menschen. Ich vertraue auf Gott und bete bei Dingen, über die ich etwas wissen will, um die Wahrheit.
Antwort: Wenn wir auf den Herrn vertrauen und auf der Bibel stehen, dann sollten wir nicht sagen, dass Bullinger, Seiss, Martin und apokryphische Bücher wie Henoch usw. „plausibel“ sind. Sie können nicht plausibel sein, wenn sie Lehren im Gegensatz zum Wort Gottes enthalten. Wir können nicht sagen, wir „vertrauen nicht auf Menschen“ und finden doch menschliches Räsonieren „akzeptabel“.
Lasst uns mit Psalm 19,1 anfangen, „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände.“ Sie „erzählen“ Seine Herrlichkeit. Sie demonstrieren in jeder Rede und Sprache, dass es einen Schöpfer gibt, der dieses erstaunliche, geordnete Universum ins Dasein rief. Aber sie geben uns überhaupt keine Details über das Evangelium, das den Menschen rettet.
Am Anfang schuf der Herr Himmel und Erde. Uns wird spezifisch gesagt, „Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Himmelsausdehnung sein, zur Unterscheidung von Tag und Nacht, die sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung der Zeiten und der Tage und Jahre“ (1 Mose 1,14). Die Himmel erzählen sowohl die Herrlichkeit Gottes und dienen dazu, die Zeit kenntlich zu machen. Aber sie können nicht unser geistlicher Fokus sein. Jeremia warnte in der Tat Israel: „So spricht der HERR: Lernt nicht den Weg der Heiden und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, auch wenn die Heiden sich vor ihnen fürchten“ (Jeremia 10,2). Getrennt von ihrem Schöpfer fingen sie an, die Schöpfung mehr als den Einen zu verehren, der sie gemacht hat. Obgleich die Sterne beredt von der Größe und Herrlichkeit des Herrn Zeugnis gaben, wurden sie von Gott nicht als das Medium verwandt, um das Evangelium der Erlösung zu kommunizieren.
Paulus stellt die rhetorische Frage: „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger?“ Die Sterne sind prächtig, aber stumm. Sie sind kein „Verkündiger“.
Zu viele, die die Theorie vom Evangelium in den Sternen lehren, versuchen wirklich einfach, die Astrologie zu „christianisieren. Sie arbeiten antike Strukturen wie die Pyramiden in dieses unbiblische Gulasch ein. Sogar der verstorbene D. James Kennedy sagt seinen Lesern, der Schlüssel, um diesen Weg der Erlösung zu verstehen, sei die Sphinx: „Ich weiß, es wird sie überraschen, aber die Sphinx erschließt tatsächlich das Geheimnis der Sternzeichen“ (Kennedy, D. James, The Real Meaning of the Zodiac, Coral Ridge Ministries, 1989).
Dies schafft andere Probleme. Die Sternzeichen sind oberhalb des Polarkreises nicht sichtbar. Es gibt keine „Zeichen“ für diejenigen unter den Aleuten, Eskimos, Sibirern, Grönländern und Skandinaviern, die oberhalb des 66. Breitengrades leben. Mit anderen Worten, für viele Leute ist die „erste Rolle“ unbeschrieben.
Um das Evangelium in den Sternen als plausibel anzusehen, muss man schließlich den Theorien des Menschen Glauben schenken und seinen Glauben in das aus dem babylonischen stammende System der Astrologie setzen. Möge der Herr uns davon befreien.
Frage: Ich habe Ihren Artikel gelesen, wo die Anwendung von Mind Science bei denen, die The Secret lehrten, bloßgestellt wurde. So habe ich schon immer über The Secret gedacht, aber wenn ich jene Meinungen anderen gegenüber zum Ausdruck bringe, kontern sie mit Sprüche 23,7. Wie würden Sie damit umgehen?
Antwort: Sprüche 23,7 lautet: „Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er. Er spricht zu dir: »Iss und trink!« - aber er gönnt es dir nicht.“
Wer diesen Vers verwendet, um seine vorgefassten Ideen zu unterstützen, liest den Vers nicht im Kontext oder seiner Gesamtheit. Es ist so, wie wenn man ein 2,5 m langes Brett verwendet, um einen 15 m breiten Abgrund zu überbrücken – es lässt sich einfach nicht so weit strecken.
Diese Verse sind eine Ermahnung fürs Unterscheidungsvermögen, denn Vers 6, genau vor diesem, lautet: „Iss nicht das Brot eines Missgünstigen, und lasse dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen!“ Somit ist es der „Missgünstige“, von dem gesagt wird, „Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er….“
Wie ein Mensch „in seiner Seele berechnend denkt“ – dies sagt uns, dass der Schlüssel für seinen wahren Charakter in seinen unsichtbaren Gedanken liegt. Der Vers lautet weiter: „Er spricht zu dir: Iss und trink! – aber er gönnt es dir nicht“. Was in seinem Herzen ist, unterscheidet sich von dem, was aus seinem Mund kommt.
Die Nachfolger von Mind Science, die Sprüche 23,7 als Beweis gebrauchen, verdrehen die Schrift, auf dass sie zu ihren Zielen und Tagesordnungen passt. Vor diesen Individuen warnte Petrus: „was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben“ (2 Petrus 3,16).