Verteidigt den Glauben
Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.
Welche Rolle spielen Beweise und Vernunft?
Frage: Ich kann erkennen, dass es keinen Sinn macht und sehr gefährlich wäre, etwas bloß zu glauben, weil irgendeine Kirche oder ein Religionsführer sagt, ich müsse es tun. Offensichtlich muss es eine Grundlage für den Glauben geben. Aber ich bin verwirrt, weil es nicht „Glauben“ zu sein scheint, wenn Vernunft und Beweise meine Überzeugung unterstützen.
Antwort: Ihre Verwirrung kommt von der Vorstellung, sollten Vernunft und Beweise überhaupt beim Glauben einbezogen sein, dann würde dadurch der Glaube vollkommen rational werden – was, und da stimme ich zu, keinen Sinn machen würde. Offensichtlich ist kein Glaube erforderlich, irgendetwas für wahr zu halten, was selbstverständlich ist oder vollkommen bewiesen werden könnte, wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Sonne am Himmel steht und ihre Wärme zur Erde sendet.
Auf der anderen Seite mögen Vernunft und Beweise berechtigterweise in die Richtung weisen, die der Glaube nehmen soll – und sie müssen es tun. In der Tat darf der Glaube Beweise und Vernunft nicht missachten, sonst wäre er irrational. Der Glaube geht einen Schritt über die Vernunft hinaus, aber nur in die Richtung, in die Vernunft und Beweise gewiesen haben.
Die Vorstellung eines „Glaubenssprungs“ (dass der Glaube irrational sein muss) wurde von einigen Philosophie- und Religionsschulen begünstigt. Sollte dies wahr sein, würde es jedoch keine andere Grundlage für das, was man glaubt, geben, als Gefühle oder Intuition. Folglich könnte man alles für wahr halten oder glauben. Wie das Sprichwort lautet: „Wenn es bei dir funktioniert, ist es in Ordnung“ – eine sinnlose Vorstellung, welche die Absolutheit der Wahrheit abstreitet.
Bei dieser Theorie ist es eher der Glaube, der wichtig ist, als der Gegenstand des Glaubens. Egal was man glaubt. Man hat an etwas zu glauben, als mache den Sprung. Das Fürwahr halten ist es, was die erwünschte Wirkung verursacht – eine Theorie, die manch zeitliche und begrenzte Wahrheit hat. Ja, an die Krieg der Sterne Kraft zu glauben oder dass Gott eine Art magischer, dienstbarer Geist ist, der existiert, um den eigenen Anordnungen Folge zu leisten, mag in der Tat eine Zeitlang ein oberflächliches, allgemeines Wohlergehen bringen. Schließlich wird sich diese Überzeugung jedoch als eine Täuschung herausstellen, die Euphorie Blase wird bersten und die Person schlechter dastehen lassen als zuvor.
Glaube ist eine Reaktion auf erwiesene Wahrheit
Auf der Oberfläche mag es legitim erscheinen, Vernunft und Beweise abzulehnen, weil Gott weit jenseits unserer Fähigkeit steht, ihn voll zu begreifen und somit jenseits jeden Beweises, den wir verstehen könnten. Wie könnten Evidenz, noch weniger Beweise, irgendeine Rolle beim eigenen Glauben an Gott spielen? Wie wir jedoch vermerkt haben, wenn Vernunft nicht irgendeine Rolle dabei spielt, dann könnte man an jedwede Art von „Gott“ glauben – eine Vorstellung, die eindeutig falsch ist. Man muss einige Beweise haben, um auch nur zu glauben, dass es einen Gott gibt. Wie könnte ansonsten die Vorstellung von Gott aufrechterhalten werden?
Gott sei Dank finden wir die Beweise um uns herum: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes…. denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, so dass sie keine Entschuldigung haben“ (Psalm 19,2; Römer 1,20). Man braucht nicht sehr viel über die unglaublichen Eigenschaften des Universums zu lernen, von der wunderbaren Einfachheit der Atomstruktur der Elemente bis zur unbegreiflichen Komplexität einer lebenden Zelle mit Zehntausenden von chemischen Reaktionen, die augenblicklich in perfekter Balance miteinander ablaufen, bis man erkennt, dass dies nicht durch Zufall geschehen konnte.
Die Konstruktion eines Blattes (und wie viel mehr des menschlichen Gehirns) verlangt einen intelligenten Designer, der Selbst jenseits unserer höchsten Gedanken steht, oder Er würde nicht in der Lage sein, das Universum zu schaffen und zu beherrschen. Es ist bestimmt angebracht, die unglaubliche Ordnung im Universum zu beobachten, und dann von solcher Evidenz die Schlussfolgerung zu ziehen, dass das Universum und wir selbst nicht durch Zufall entstanden sein konnten, sondern durch ein intelligentes Wesen entworfen und geschaffen worden sein müssen, das in der Lage ist, das zu tun. Beweise und Vernunft weisen auf Gott. Dies ist nicht nur legitim, sondern ein wesentlicher erster Schritt auf dem Weg, Ihn zu kennen.
Damit dieser Gott jedoch der Schöpfer und Erhalter des Universums sein kann, muss er Fähigkeiten haben, die unendlich jenseits unserer Fähigkeit zu verstehen liegen. Die Vernunft kann den Beweisen nur so weit folgen, und findet sich dann jenseits ihrer Fähigkeit, weiterzugehen. An diesem Punkt übernimmt der Glaube den nächsten Schritt, ein Schritt, der über die Fähigkeit hinausgeht, ihn mit dem Verstand zu begleiten, aber der in die Richtung geht (und gehen muss), wohin Vernunft und Beweise gewiesen haben.
Der Atheist sieht dieselben Beweise, und auch er macht einen „Glaubensschritt“ über die Vernunft hinaus. Um den Folgen, die Existenz Gottes und somit seine Verantwortlichkeit seinem Schöpfer gegenüber eingestehen zu müssen, zu entkommen, macht der Atheist leider einen „Glaubenssprung“ in die entgegengesetzte Richtung, in die Vernunft und Beweise so eindeutig weisen. Er bevorzugt es, die Beweise zu leugnen, und somit ist sein „Glaube“ vollkommen irrational und deshalb überhaupt kein echter Glaube.
Es gibt viele weitere, spezifische Beweise, um sowohl an Gott wie auch die Bibel als Sein Wort zu glauben. Mit diesen Beweisen werden wir uns später befassen.
Ein Auszug aus Verteidigt den Glauben von Dave Hunt. [Im Original S. 19-22].