WAHRSAGEREI & DÄMONEN FÜR KINDER?
Filmversion der kontroversen, atheistischen Buchtrilogie führt zu ökumenischem Aufruhr; aber ist „Gott zu töten" die wirkliche Bedrohung?
Für jene, nicht vertraut mit diesem Film und Medienereignis, verkündet eine offizielle Pressemitteilung: „Beruhend auf dem Bestsellerroman von Philip Pullman, erzählt Der Goldene Kompass, die erste Geschichte in His Dark Materials (HDM) - Seine Dunklen Stoffe Trilogie. Als aufregendes Fantasyabenteuer spielt der Film in einer alternativen Welt, bevölkert mit sprechenden Bären, die Kriege führen, Hexen, Gyptier und Dämonen. Im Zentrum der Geschichte ist Lyra, ein 12 Jahre altes Mädchen, die den Versuch unternimmt, einen Freund zu retten - und sich in eine heldenhafte Suche hineinsteigert, nicht nur ihre Welt zu retten, sondern auch unsere."
Klingt das vertraut? Erleuchtete Kinder (vernachlässigt oder ausgestoßen von der Familie oder der Gesellschaft), stolpern über ein Geheimnis und werden auserwählt, die Welt zu retten, wobei sie alle Mittel verwenden, die ihre Vorstellungskraft ihnen erlaubt, wobei sie von einer Art alten oder übernatürlichen Macht oder einem Geist Beistand erhalten. Diese Prämisse ist so weit verbreitet, dass sie viele als einen „universellen Mythos" bezeichnen. Doch egal welche Zeit oder Umstände, Romane mit jungen Helden faszinieren weiterhin die Zuschauer und verkaufen sich besser als jede andere, je ersonnene Romanhandlung.
Warum nun der Lärm um diesen Film? Nun, für Anfänger, wie die offizielle Webseite informiert, „lebt die Seele einer Person in der Welt von Der Goldene Kompass auf der Außenseite des Körpers in Form eines Dämons, eines Tiergeistes, der einem durch das Leben begleitet". Während Lebensgeister in Form von Tieren so universell und alt sind wie der Schamanismus selbst, sind Pullmans Bücher vielleicht die ersten, die eine Kreatur als eine Verkörperung des eigenen persönlichen Geistes, anstatt eines getrennten „helfenden" Wesens (wie zum Beispiel Fee, Elfe, Engel oder „aufgestiegener Meister") popularisieren. Gleichermaßen bemerkenswert ist der unverschämte Einfall, solche Geister „Dämonen" zu nennen (was genau das ist, was diese nach einem biblischen Verständnis unserer wirklichen Welt sind. Dieser „literarische Einfall" stinkt also eindeutig nach Okkultismus.
Aus diesem und vielen anderen Gründen ist es schwierig, Pullmans bekundeten Atheismus als echten, humanistischen Naturalismus zu schlucken. Während er unentwegt behauptet, „dieses Leben sei alles, was wir haben", hat er ein pseudowissenschaftliches" Paralleluniversum geschaffen, das auf Quantentheorie und Metaphysik gegründet ist. Identische Prinzipien stützen das „geheime Wissen" esoterischer Religionen, die sich in anderen postmodernen Geschichten widerspiegeln, zum Beispiel The Matrix Trilogie und The Truman Show, wo „wahre Wirklichkeit" durch einen Prozess der Rebellion gegen „Autorität", Wiedergeburt und Selbstfindung erkannt wird.
Pullmans äußerste Geringschätzung des Katholizismus wird nicht einmal ein bisschen verhüllt: Die böse Hierarchie, etabliert durch HDMs „Autorität" (in der Trilogie der Euphemismus für Gott), ist nichts anderes als das „Magisterium". Es ist nicht überraschend, dass Roms Perversion des biblischen Evangeliums und die Verfolgung wahrer Gläubiger tatsächlich den Glauben vieler über die Jahrhunderte zerstört hat - einschließlich, wie es scheint, Pullmans Hoffnung auf seine eigene Erlösung. Informierte Evangelikale sind sich des Bösen wohl bewusst, das der Katholizismus im Namen Gottes begangen hat. Außerdem ist Pullmans Perspektive auch durch die Folter und den Mord schief geworden, die im Namen des Kalvinismus begangen wurden. Aus diesem Grund ist es nicht überraschend, dass er nicht in der Lage ist, biblisches Christentum von den nachgemachten Formen zu unterscheiden, welche die Welt schon lange beobachtet hat. Es ist diese Voreingenommenheit, welche die Grundlage für HDMs möglicherweise wirksamste, gegenwärtige Demontage von dem ist, was sich die nächste Generation unter Christentum vorstellt.
Kinder werden zweifellos von dem Film und seinen faszinierenden Spielereien entzückt sein, und dadurch auf Rattenfängerart in Pullmans Romane gezogen werden. Eines der wichtigsten Hilfsmittel, die Lyra, die Heldin der Trilogie verwendet, ist das „Alethiometer" (also „Der Goldene Kompass"). Auf sehr ähnliche Weise wie eine Wünschelrute oder ein Ouijabrett verwendet das Gerät Symbole, Zeiger und „Gedankenkraft", um die Wahrheit (griechisch: Alethia) einer gegebenen Frage zu erraten. Eine bemerkenswerte digitale Version dieses imaginären Instrumentes unterhält die Gäste, die die offizielle Webseite des Films besuchen, wie auch ein 20 Fragen umfassendes Persönlichkeitsprofil, das bei Fertigstellung dramatisch ankündigt, „dein Dämon ist gefunden". Kinder und Gäste werden eingeladen, sich einer speziellen online Gemeinschaft anzuschließen, wo man Piktogramme (Avatare) herunterladen kann, die den eigenen persönlichen Dämon repräsentieren.
Es scheint, dass Pullman sich sehr angestrengt hat, Gottes Wort umzukehren, und biblische Parallelen in das genaue Gegenteil des biblischen Berichts zu verdrehen. Wie ein Rezensent bemerkt, Das Bernsteinfarbene Fernglas (HDMs letzter Band) „gestaltet die biblische Versuchung und den Fall in den Beginn wahrer menschlicher Freiheit um". Nochmals, das ist wiederbelebter Schamanismus; viele Religionen verehren die Schlange als „Lichtbringer" wie es auch moderne esoterische Sekten und Gesellschaften tun.
Pullmans Verleger ist kein anderer als Scholastic, ein großes Medienimperium, das sich selbst beschreibt als „den größten Herausgeber und Verteiler von Kinderbüchern in der Welt, einschließlich der phänomenal erfolgreichen Bücher Harry PotterÒ, AnimorphsÒ, GoosebumpsÒ und Clifford the Big red DogÒ.... Scholastic erreicht 32 Millionen Kinder, 45 Millionen Eltern, und beinahe jede Schule in den Vereinigten Staaten. Scholastic ist eine $2 Milliarden Multimediafirma mit 10.000 Angestellten, die global in Erziehung, Unterhaltung und Veröffentlichung tätig sind... und ihre Produkte für Kinder, Eltern und Lehrer in den Handel bringen." Dies ist eine wirkliche Armee der Dunkelheit.
Zu Recht sind viele Christen durch Pullmans Charakterisierung von Gott als ein lahmes, gebrechliches, verängstigtes, endliches Wesen alarmiert, einem Vortäuscher (ähnlich dem Mann hinter dem Vorhang in Der Zauberer von Oz). Doch viele derselben Gläubigen unterstützen ökumenische, mystische und okkultbasierte Spiritualität in ihren eigenen Gemeinden - einschließlich Yoga, Zentrierendes Gebet, und andere trügerische „geistliche Disziplinen". Das ist Satans trojanisches Pferd in der Gemeinde, welches dasselbe Ziel erreicht wie Seine Dunklen Materialien in der Welt, die die Autorität und Hinlänglichkeit von Gottes Wort in Frage stellen, während man nach innen auf das Selbst blickt.
Pullman gewährt einigen Einblick in sein eigenes Herz, als ihn ein Reporter fragte, was sein persönlicher Dämon sein würde, wenn er einen hätte: „Er wäre wahrscheinlich eine Dohle oder Elster, weil dies Vögel sind, die traditionell an kleinen, glitzernden Dingen interessiert sind und los fliegen, um sie herauszupicken. Sie unterscheiden nicht wirklich zwischen einem Diamantring und einem Stück Kitkatfolie." (Sprüche 16,16)
Tragischerweise hat sich Pullman selbst zur Seite geschoben, indem er seine eigene Unfähigkeit anerkannte, die unbezahlbare Weisheit der Schrift von „Kupferkies" zu unterscheiden (1Kor 2,14). Sein „Frankensteinansatz" zur Spiritualität (Zusammenheften von toten Gliedmaßen der Religion und „zu Unrecht so genannte Wissenschaft"), hat neues Leben in einen Dämon von höllischen Proportionen eingehaucht. Indem er einen ausgemergelten Gott erschuf, welchen seine Erzählung „gnädigerweise" euthanasiert, hat Pullman „die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauscht" (Röm 1,25) und „die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht" (Röm 1,23)
Pullman sträubt sich gegen Vergleiche mit J.R.R: Tolkiens Romantrilogie und beharrt, „Was ich mache ist total anders", sagt er. „Tolkien hätte es missbilligt". Obgleich geteilter Ansicht über den Wert von Die Chroniken von Narnia, wird die Wut vieler Evangelikaler weiter durch Pullmans freimütiger Geringschätzung von C.S. Lewis gesteigert, den er im gleichen Atemzug wie das ganze Christentum schmäht: „Ich versuche die Grundlage des christlichen Glaubens zu unterminieren", sagt Pullman. „Mr. Lewis würde denken, ich tue das Werk des Teufels."
-Mark Dinsmore