[Auszüge aus dem in Kürze erscheinenden Buch Psychologie und die Gemeinde]
Es kann keinen Zweifel geben, dass wir in den „schlimmen Zeiten" leben, vor denen Paulus warnte und sagte, sie würden durch Menschen charakterisiert sein, die „sich selbst lieben werden" (2 Timotheus 3,1-2). Der Mensch war immer narzisstisch, aber zum ersten Mal in der Geschichte wird Eigenliebe gepriesen und man wirbt für sie - und selbstsüchtig „Ausschau zu halten nach der Nummer 1" ist eine Tugend! Sogar unter vielen Evangelikalen nötigt Gott wenig Ehrfurcht ab und wird im Allgemeinen behandelt, als ob Er hauptsächlich dazu da wäre, die Wünsche des Menschen zu erfüllen.
Eine Vielzahl von Christen akzeptiert unkritisch die Häresie eines Benny Hinn, der physische Heilung verspricht, die nicht geschieht, aber sie verweigern die Korrektur, die zu der verzweifelt benötigten geistlichen Heilung führen würde. Millionen suchen nach Glück, aber wenige begehren Heiligkeit. Die Gaben werden begierig gesucht, der Geber wird abschätzig behandelt. Das Streben ist auf Segnungen gerichtet anstatt auf den Segenspender. Paulus Wunsch, „Ihn zu erkennen" (Philipper 3,10) wurde vertauscht mit „dass ich mich selbst erkenne und meine Pläne durch Ihn abgesegnet werden". Doch die Bibel stellt unmissverständlich fest, dass Gott „die belohnen wird, welche ihn suchen" (Hebräer 11,6). Jene, die Segnungen von Gott suchen anstatt Ihn selbst zu suchen, müssen bedauert werden, egal wie viel Gesundheit und Wohlstand sie nach ihrer Vorstellung meinen, durch positives / Möglichkeitsdenken zu empfangen. Solche eigenzentrierten Gebete werden nicht von Gott „beantwortet", sondern von den Umständen oder Satan.
Viele Christen stellen sich selbstsüchtig vor, der oben aufgeführte Vers stelle eine Formel Bereit, um ein Auto, Haus, gute Arbeitstelle und andere Dinge von Gott zu erhalten. Doch was für ein schlechter Handel würde es sein, an Stelle von Ihm die ganze Welt zu erhalten! Gott möchte uns mit Sich Selbst belohnen, aber die meisten Christen suchen alles andere. Ja, wir haben Bedürfnisse in diesem Leben und Er hat versprochen, sie zu erfüllen. Aber Er hat uns gesagt, zuerst das Reich Gottes zu suchen (welches „nicht Essen und Trinken" ist [Römer 14,17], sondern Er Selbst, der in unseren Herzen regiert) und Seine Gerechtigkeit (Matthäus 6,33), und was für Bedürfnisse wir auch immer haben, wird hinzugefügt werden. Jene, die Gott mit ganzem Herzen suchen, haben keine Sorgen! Dies - und nicht psychologische Therapie - ist das Gegenmittel für unglückliche oder furchtsame Seelen.
Die heutige Welt jagt blindlings ins Gericht. Viele Christen, gefangen in wahnsinnigem Tempo, finden wenig Zeit für das eine, würdige Unterfangen, sowohl für dieses Leben wie auch für das nächste: Gott zu kennen, zu lieben und Ihn zu verehren. Das Christentum ist zur Form geworden: einige wenige Lieder, einige Gebete, eine kurze, aufrichtende Predigt, hastige Grüße auf dem Parkplatz; anschließend mit einem zu leicht beschwichtigten Gewissen eine übereilte Abfahrt in die wirkliche Welt der irdischen Unterfangen und Freuden. Wie paradox, dass die Leben Seiner bekundeten Nachfolger so wenig Raum für Gott lassen! Es ist nicht unsere natürliche Neigung, Ihn zu suchen, sondern eher, uns vor Ihm zu verstecken. Wir können Gott nur suchen, weil Er uns zuerst gesucht hat und uns durch das Werben des Heiligen Geistes in unseren Herzen zu Sich zieht. Dies wird Er tun, wenn wir Ihn echt und tief begehren.
Was bedeutet es, Gott zu suchen - und worum geht es im Grunde? Ist Er nicht „ein Gott, der Sich verbirgt"? Wo war Gott im Gulag oder Auschwitz? Wo hat Er sich im Irak, Afghanistan, Sudan, Israel, Somalia, oder bei den Erdbeben, Hurrikans, Flutwellen, Tornados, Überschwemmungen, und Bränden, die diese Erde verheeren, verborgen? Wo ist Gott, wenn wir beten und wir spüren, dass niemand zuhört oder sich auch nur etwas daraus macht? Wo und warum verbirgt Er sich, wenn wir Ihn am meisten brauchen? Hat er kein Mitleid mit der weinenden Witwe oder dem Waisen?
Gott darf nicht verspottet werden. Er ist zu liebend und weise, zur Hilfe derer zu eilen, die, nachdem sie gegen das Zeugnis der Schöpfung und des Gewissens taub waren, nun plötzlich im Desaster nach Seiner Hilfe schreien. Gerade die Verlängerung einer Tragödie mag sich als einziges Mittel erweisen, ein eigensinniges Herz schließlich Ihm zuzuwenden. Christus raste nicht gerade zurück nach Betanien, um Lazarus von seinem Krankenbett zu erwecken, sondern wartete, um ihn als weit größere Machtdemonstration aus den Toten zu erwecken. Der Schrei muss von tiefer kommen als ein Gesuch um einfache Rettung aus Problemen. Die eigene, äußerste Hoffnungslosigkeit ohne Gott - das Gegenteil von Selbstachtung, Selbstwert usw. - muss erkannt und die Sünde von Selbstüberhebung und Eigenwille muss bekannt werden. Das eigene, verzweifelte Bedürfnis nach Ihm, nicht nur in den gegenwärtigen Umständen, sondern für die Ewigkeit, muss bekannt werden, damit man Gott kennen kann.
Es ist nicht leicht für Gott, Sich zu offenbaren. Er belohnt nicht einfache Neugier. Es erfordert eine Leidenschaft, damit wir Ihn kennen. Wie kann er denen helfen, die, wenn Er ein Wunder als Antwort auf ihr Rufen wirkt, den Verdienst Buddha, Allah oder einem „Geist" oder Götze oder okkulten Kraft anrechnen? Den Glauben an falsche Götter zu verstärken wäre keine Güte, sondern würde nur die Strasse zur Hölle einfetten. Gott verbirgt Sich - nicht vor denen, die sehen können, sondern nur vor denen, die nicht sehen können. Das Ego des Menschen ist so aufgeblasen, dass es Gott, der das Universum füllt, und dessen unendliche Weisheit und Macht in jedem Blatt und Stern sichtbar ist, undeutlich macht.
Menschen sind geblendet, weil sie sich freiwillig für falsche Ideen entschieden haben. Die meisten Leute sind nicht daran interessiert, den wahren Gott zu kennen, sondern einen „Gott", der ihrem Geschmack entspricht, mit dem sie sich behaglich fühlen, und der ihnen ihre Wünsche erfüllt. Freimaurer, New Ager und Mitglieder der zahlreichen Zwölf Schritte Programme wie zum Beispiel Anonyme Alkoholiker bestehen darauf, dass es jedes Konzept einer „höheren Macht" tun wird; glaubt einfach an „Gott, wie ihr Ihn euch gerne vorstellt". Gott wird Sich nicht diesem falschen Glauben offenbaren - aber Satan wird glücklich gefällig sein, eine solche Täuschung zu begünstigen.
Sogar viele Namenschristen wurden durch populäre, von der Kirche gelehrte Formeln, wie man Gott kennt, getäuscht. Eine der tödlichsten ist der Glaube, dass man Gott oder Christus erfahren kann, indem man sie visualisiert, wie man sie sich gerne vorstellt. Dies visuellen Bilder, heraufbeschworen bei der „inneren Heilung" oder dem „Zweiweg Gebet", sprechen manchmal sogar, und das ist der schnellste Weg, einen „inneren" oder „Leitgeist" aufzugabeln - buchstäblich ein Dämon, der sich ausgibt als „Gott", „Christus", „Maria" oder wem immer man begegnen wollte und mit dieser okkulten Absicht visualisiert. In die Dämonisierung, die stattfindet, kommt man nicht vorsätzlich hinein, sondern sie ist eine Form von in die Falle locken, über die sich der Visualisierer nicht beschweren kann, weil er sich selbst in unbiblische Techniken verstrickt hat, die Gott herabsetzen und in eine Richtung führen, die gesunder Menschenverstand als tödlich erkennen müsste.
Vor beinahe dreißig Jahren erklärte Irans Ayatollah Khomeini, „die reinste Freude im Islam ist zu töten und für Allah getötet zu werden!" Seit der Zeit haben Hunderte „Selbstmordattentäter" ihren Glauben an diesen Allah des Islam demonstriert, der Belohnungen im „Paradies" für die Ermordung unschuldiger Frauen und Kinder verspricht, je mehr Opfer, desto größer die Belohnung - besonders wenn die Opfer Juden sind. Der Gott der Bibel, der Liebe ist, ist nicht so und Er bevollmächtigt Seine Jünger, in Seinem Namen sogar ihre Feinde zu lieben.
Nun verbirgt Sich Gott vor einer Welt, die sich entschieden hat, Ihm nicht zu folgen, sondern ihren eigenen Weg zu gehen. Wie es in Israel war, so ist es heute, jeder will tun, was immer ihm in den Sinn kommt. Jeder Gott wird akzeptiert und geehrt, der den Menschen ehrt, wie er ist, nicht zur Buße ruft, und falschen Frieden verspricht, der auf die „Brüderlichkeit der Menschen" gebaut ist. Der wahre Gott ist vor einer Welt verborgen, die in solche Tiefen gesunken ist, dass Er sich nur in dem schlimmstmöglichen Gericht offenbaren kann
Ja, „der Tag des Herrn wird kommen" (2 Petrus 3,10). Wenn Christus so, wie Er die Welt verlassen hat, zum Ölberg wiederkommt, wird die ganze Welt, einschließlich der Fische, Vögel, Tiere und Insekten bei Seiner Gegenwart erzittern (Hesekiel 38,18-20). Gott wird sich der ganzen Welt im Gericht offenbaren: „jedes Auge wird ihn sehen... und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde" (Offenbarung 1,7), und alles Fleisch wird wissen, dass Er Gott ist!
Möge es unsere Leidenschaft sein, Ihn jetzt zu kennen und zu lieben. Möge unser Leben durch eine ehrerbietige Furcht vor Ihm charakterisiert sein. Und mögen wir jene um uns herum überzeugen, durch Jesus Christus, den einen wahren Gott zu kennen, den zu kennen ewiges Leben ist.
Von DAVE HUNT