Frage: Sie glauben, dass die „Frau“ auf dem Tier in Offenbarung 17 die katholische Kirche ist. Aber was ist mit all den anderen Religionen und Sekten in dieser Welt? Gewiss werden sie nicht alle zum Katholizismus übertreten? Weiter, Offenbarung 18,24 sagt uns (von der Großen Hure sprechend) „Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind.“ Wollen Sie behaupten, der Katholizismus sei verantwortlich für „alle, die hingeschlachtet worden sind auf Erden“?
Antwort: Was die „Frau“ betrifft, und ob es die katholische Kirche alleine sein soll: es ist sicher wahr, dass das religiöse System der Endzeit Vertreter aller „Glaubensrichtungen“ haben wird. Der verstorbene Johannes Paul II arbeitete intensiv daran, die Vertreter aller Hauptreligionen bei seinem ersten „Weltfriedenstag“ zusammen zu bringen. Das war am 27. Oktober 1986, in Assisi, Italien, als Papst Johannes Paul II die Weltreligionen und Führer zusammenrief, „um für Weltfrieden zu beten und darauf hinzuarbeiten“. Sein Nachfolger hat das Tempo beibehalten. Am 27. Oktober 2011 feierte Papst Benedikt den 25. Jahrestag, indem er einen „Tag des Nachdenkens und Gebetes“ hielt, wo er die Weltreligionen und Führer am selben „heiligen Ort“ in Assisi versammelte, der als St. Franziskus und St. Klara“ bekannt ist.
Die häufig geäußerte Redewendung katholischer Apologeten lautet „heim nach Rom“. Eine Gruppe trägt den Namen „The Coming Home Network“. Wie wir aufgezeigt haben, reden all diese Organisationen darüber, die Leute nach Rom zu bringen – nie aber zu Christus.
Dies ist wichtig. Ein Moslem würde zum Beispiel nie bereitwillig einer Organisation beitreten, wenn der biblische Jesus vorgestellt würde. Ein religiöses System mag jedoch Elemente enthalten, die für viele attraktiv sind. Innerhalb des Katholizismus gibt es die vielen, angeblichen Marienerscheinungen, einschließlich der von „Fatima“. Johannes Paul II schreibt sein Überleben beim Attentatsversuch vom 13. Mai 1981 dem Eingreifen der Jungfrau von Fatima zu. Die Lieblingstochter Mohammeds trug den Namen Fatima.
Interessanterweise wird ein wie eine Handfläche geformtes Amulett, das im moslemischen Nordafrika populär ist, „die Hand von Fatima“ genannt. Das Amulett bildet die offene rechte Hand ab und wird als Schutzzeichen vor dem bösen Blick“ verwendet (Bernasek, Lisa. Artistry of the Everyday: Beauty and Craftsmanship in Berber Art. Peabody Museum Press, 2008, p. 12). Es wurde so benannt, um Mohammeds Tochter Fatima Zahra in Erinnerung zu bewahren. Im Ottomanischen Reich nannten es manche, die sich als Christen bezeichneten, „die Hand Marias“, nach der Mutter Jesu.
Der Papst, der ein enthusiastischer Befürworter von Maria ist, hat diese Gemeinsamkeit benutzt, um sich das Interesse von Menschen im Islam unter den Nagel zu reißen, und es gab eine Reaktion.
Sie unterstellen, die römisch-katholische Kirche könne aufgrund von Offenbarung 18,23-24 nicht die Frau auf dem Tier sein, wo steht: „Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind.“ Wenn diese Verse eine wörtliche Buchführung allen Blutes wäre, was auf der Erde vergossen wurde, hätten Sie nicht ganz Unrecht. Es sind jedoch nicht alle jene, die hingeschlachtet worden sind auf Erden, sondern von denen, die auf Erden hingeschlachtet worden sind, besonders inbegriffen „Propheten“ und „Heilige“. Das „Blut“ der Opfer von all diesen Leuten wird „in ihr gefunden“.
Das römisch-katholische System ist in jeder Nation auf der Erde gegenwärtig, und Pioniermissionare, die unter abgelegenen Stämmen arbeiten, müssen sich auf das unausweichliche Eintreffen von katholischen Missionaren vorbereiten, die versuchen, Roms „Autorität“ durchzusetzen. Obgleich das römische System den Anspruch erhebt, die Autorität Christi auf Erden zu sein, treibt es ein „Evangelium“ voran, das Leute vom Evangelium des Herrn Jesus Christus abhält. Die Anathema des Konzils von Trient (bestätigt von Vatikan II) sind immer noch gültig. Sie warnen immer noch: „Jeder der sagt, der Sünder sei durch Glauben alleine gerechtfertigt… er sei verflucht“ (Kanon 9).
Frage [zusammengefasst aus mehreren]: Ich lese immer wieder Berichte über Verfolgung von Christen in Indonesien und anderen Orten. Ich stimme zu, dass es schrecklich ist, aber warum ziehen diese Leute die Aufmerksamkeit auf sich, indem sie darauf bestehen, sich zum Gottesdienst zu treffen? Der Leib Christi benötigt keine Gebäude oder viele Leute. Man kann anbeten und alleine mit Christus im eigenen Herzen sein. Christus verlangte nicht, dass sie sich treffen sollten. Sie könnten manche Verfolgung abschwächen, indem sie alleine anbeten, anstatt sich mit anderen zu versammeln.
Antwort: Es ist wahr, dass der Leib Christi keine Gebäude benötigt. Es ist auch wahr, dass man den Herrn ganz alleine anbeten kann. Doch das größte Wachstum in der Gemeinde erfolgte in Zeiten der Verfolgung. Die Bibel weist darauf hin, diese werde nur noch zunehmen.
Die Schrift betont immer die Bedeutung des gemeinsamen Leibes im Dienen, Ermahnen, Zurechtweisen und einander Aufbauen. Der Heilige Geist inspirierte den Verfasser des Hebräerbriefes zu schreiben, „und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Hebräer 10,24-25).
Somit ermahnt Christus in der Tat, entgegen Ihrer Aussage, die Empfänger des Hebräerbriefes (10,24-25), sich „zu versammeln“. Lasst uns überlegen, was diese Verse besagen. Uns wird gesagt, „unsere eigene Versammlung“ nicht zu verlassen, „wie es einige zu tun pflegen“. Mit anderen Worten sollen wir nicht wie jene sein, die die Gemeinsamkeit mit anderen Gläubigen verlassen – aus welchem Grund auch immer. Wenn der Herr den Autor inspirierte, die Gläubigen zu ermahnen, sich zu versammeln, „und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“, dann wissen wir, dass er Anweisungen gibt, denen wir Folge leisten können, egal wie dunkel die Zeiten sein mögen.
Manche Dienste schätzen, dass sich Millionen von Christen in China „illegal in privaten Wohnungen, Feldern und sogar Höhlen“ treffen, wobei sie ihr Leben riskieren, um Gott außerhalb der von der Regierung kontrollierten Kirchen anzubeten, „weil sie Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29). Es ist aufschlussreich, dass die Hausgemeindebewegung in China trotz periodischen Anstiegs der Verfolgung wächst. Das Christentum scheint in der Tat beinahe überall, wo Verfolgung ist, zu gedeihen, ob in islamischen Ländern, Afrika, Indien oder vielen anderen Orten auf der Welt. Im Sudan gilt laut Voice of the Martyrs:
Vorsätzliche Versuche, eine lebensfähige christliche Präsenz zu eliminieren, sind extrem und umfassen Bombenattentate auf Sonntagsgottesdienste, Zerstörung von Kirchen, Krankenhäusern, Schulen, Missionsstützpunkten und christlichen Dörfern. Massaker und Verschandelung; und Mord von Pastoren und Führern…. Ungeachtet dessen wuchs die Zahl der Christen von 1,6 Millionen 1980 auf 11 Millionen 2010. (http://www.persecution.net/sudan.htm)
Der Apostel Petrus richtete seinen ersten Brief spezifisch an die verfolgte Gemeinde, und ermahnte sie, inmitten ihrer Anfechtungen zu frohlocken (1 Petrus 1,6-7). Er ermutigte Gläubige, einander Gastfreundschaft zu erweisen und einander zu dienen (1 Petrus 4,8-10). Sie mussten sich versammeln, um dies zu tun. Er ermahnte sie „lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden… sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch…. Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen...“ (1 Petrus 4,12-14). Großes Leiden, im richtigen Geist erduldet, kann zu großer Freude führen, wenn man daran denkt „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“ (1 Petrus 5,7).