F&A Juni 2011 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Sind sie mit Rob Bells Buch Love Wins vertraut? Es trägt den Untertitel, „ein Buch über Himmel, Hölle und das Schicksal jeder Person, die je lebte". Es scheint Universalismus zu lehren, obgleich ich gesehen habe, wie Bell abstritt, Universalist zu sein.

Antwort: Das erste Mal haben wir Rob Bells Häresien in der TBC Buchbesprechung von Velvet Elvis im Dezember 2005 angesprochen. Obgleich er Treue zur Schrift bekundet, streitet der Inhalt sowohl von Velvet Elvis wie von Love Wins die Hinlänglichkeit der Schrift eindeutig ab. „Dies ist Teil des Problems, wo beständig darauf beharrt wird, eines der Absolute des christlichen Glaubens müsse ein Glauben sein, die ‚Schrift alleine‘ sei unsere Richtschnur. Es klingt nett, aber ist nicht wahr" (Bell, Velvet Elvis S. 67). Seine Leugnung der Autorität der Heiligen Schrift hat ihn von Gottes spezifischer Offenbarung abgebracht, und er muss daher woanders nach Einsichten schauen, die nur Gott liefern kann und es auch getan hat.

Sein Leugnen der biblischen Lehre der Hölle beginnt mit einer Verdrehung, „Einer schwindelerregenden Zahl von Leuten ist beigebracht worden, einige wenige ausgewählte Christen würden die Ewigkeit an einem friedlichen, erfreulichen Ort namens Himmel verbringen, während der Rest der Menschheit sie in Qual und Bestrafung in der Hölle verbringt"; was er dann charakterisiert als „...fehlgeleitet, giftig und letztendlich würde es dann die ansteckende Ausbreitung von Jesu Botschaft von Liebe, Frieden, Vergebung und Freude, welche die Welt unbedingt hören muss, untergraben" (Bell, Love Wins: A Book About Heaven, Hell, and the Fate of Every Person Who Ever Lived, Harper One, 2011, viii)

Bell scheint gegenüber den zahllosen Bibelversen blind zu sein, die seine These kategorisch widerlegen, wie zum Beispiel, „euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft" (2 Thessalonicher 1,7-9). Überdies wiederholt Jesus fünfmal im Kapitel 9 des Markusevangeliums (Verse 43-48), dass die Feuer der Hölle nicht erlöschen.

Bell versucht eine Botschaft ohne Anstoß anzubieten, aber nicht das biblische Evangelium. Der Apostel Paulus schrieb jedoch eindeutig von dem Anstoß des Kreuzes: „Ich aber, ihr Brüder, wenn ich noch die Beschneidung verkündigte, warum würde ich dann noch verfolgt? Dann hätte das Ärgernis des Kreuzes aufgehört" (Galater 5,11).

Bell gibt zu, dass Jesus „unglaublich ausschließend" war [unsere Hervorhebung] bei seiner Aussage, „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (ibid.). Doch er argumentiert, „Er ist auch phantastisch einschließend", wobei er auf andere Aussagen hinwies, die Jesus machte, wie „und ich, wenn ich... erhöht bin, werde alle zu mir ziehen" und dass es eine „Erneuerung aller Dinge" [Hervorhebung des Autors] geben würde (Lillian Kwon, "Rob Bell Denies Being a Universalist," Christian Post, 3/15/11). Obgleich Christus in der Tat alle Leute zu sich zieht, deutet Bell an, das Ziehen sein ohne Bedingung. Nein! Hier kommt die Bedingung: „wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden" (Markus 16,16).

Bells niedrige Sicht der Schrift war klar ersichtlich, als er von dem in Pakistan geborenen christlichen Journalisten Martin Bashir interviewt wurde. „Ich frage sie, ist es irrelevant, wie sie auf Christus in ihrem Leben jetzt reagieren, um ihr ewiges Schicksal zu bestimmen, ist das irrelevant? Ist es unerheblich? (Bashir, MSNBC Interview, March 15, 2011 transcript). Bells Antwort ist im besten Fall doppeldeutiges Gerede. „Es ist schrecklich relevant und schrecklich wichtig. Wie genau es geschieht und wie es in der Zukunft zum Vorschein kommt, wenn sie sterben, da sind wir im Bereich der Spekulation. Und meine Erfahrung war, eine Menge von Christen konstruierten ganze Dogmen über das, was geschieht, wenn sie sterben und wir müssen aufpassen, dass wir nicht ganze Doktrinen und Dogmen auf Spekulation bauen" (Ibid.).

Spekulation? Das bleibt einer Person, wenn sie sich vom Wort Gottes abwendet, was sich bei vielen, die bekennen, evangelikale Christen zu sein, seuchenartig ausbreitet. Ohne Zweifel sehen wir die prophetische Erfüllung der Warnung Paulus über die letzten Tage: „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen" (2 Timotheus 4,3).

Frage: Sind sie mit dem Buch The Girl Who Could Fly vertraut? Es wird in der Klasse meiner Tochter an ihrer christlichen Schule verwendet. Die Handlung umfasst ein Mädchen namens Piper McCloud, das mit der Gabe der Telekinese geboren wurde, was ihr die Fähigkeit zum Fliegen gibt. Als wir dieses Buch diskutierten, sagte mir meine Tochter ganz aufgeregt, dies sei gerade so wie das, was Jesus den Jüngern sagte, „Wenn jemand zu diesem Berg spricht: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass das, was er sagt, geschieht, so wird ihm zuteilwerden, was immer er sagt" (Markus 11,23).

Antwort: Unserer Meinung nach gibt es eine Reihe von Problemen, wenn man einen Roman, der Figuren mit Superkräften groß herausstellt, in einem christlichen Schulsystem verwendet. Der Inhalt mag die Schüler zum Lesen zu motivieren, normalerweise eine Qual für die meist visuell orientierten jungen Leute heute, aber es hat einen ernsten Nachteil.

Zuallererst billigt es die Möglichkeit eines Zustandes, der nicht im Einklang mit Gottes Schöpfung und einer biblischen Weltsicht ist. Zweitens verbindet ein Großteil der Literatur, die paranormale Kräfte einschließt, diese Fähigkeiten mit dem Okkulten oder Zaubertechniken. Es mag für manche „einfach Phantasie" sein, aber es ist sehr verführerisch, besonders für junge Leute, die davon träumen mögen, solche Kräfte an den Tag zu legen. Überdies ist hier der Köder eine „sozial versöhnende" Lehre von Toleranz. Wie man in Filmen wie X-Men und der Harry Potter Reihe findet, sind die Helden und Heldinnen Opfer einer intoleranten und mit Vorurteilen erfüllten Gesellschaft, die ihre „Gaben" nur als abnormal oder sogar dämonisch ansieht. Dieses „Lehren" mag einen Jugendlichen wohl beeinflussen, den Baum der Intoleranz zu sehen, aber blind gegenüber dem Wald des Okkultismus zu sein.

Noch ernster jedoch ist der Versuch, biblische Wunder mit angeblichen Superkräften in Verbindung zu bringen. Das ist so wie die Gleichsetzung von Wundern mit der Magie; als Ergebnis werden Wunder zu Techniken reduziert, die eine Person anwenden kann, wenn sie sich an okkulte Anweisungen hält. Das Beispiel, das sie geben, entspricht dem, wie die so genannten Glaubenslehrer den biblischen Glauben in eine Technik oder Methode verdrehen, die eine Person angeblich in die Lage versetzt, Zeichen und Wunder zu tun. Dies ist eine schreckliche Verdrehung der Schrift und hat viele zu dem Versuch geführt, Gott wie einen dienstbaren Flaschengeist zu nutzen, um Heilung, Wohlstand oder andere falsche Zeichen und Wunder zustande zu bringen. Das ist sowohl eine Verdrehung des biblischen Glaubens wie auch eine blasphemische Fehldarstellung von Gott

Wenn jemand protestiert, die Superkräfte von The Girl Who Could Fly hätten mit Ausnahme dieser einen christlichen Schule keine Verbindung zu den „Glaubens" Lehrern, sollte er Benny Hinn berücksichtigen, der die Aussage machte, vor dem Fall konnte Adam fliegen wie ein Vogel und unter Wasser schwimmen und atmen wie ein Fisch. Laut Hinn kam Adam auf den Mond und wandelte lange vor Christus auf dem Wasser. Sein Schluss war, dass Adam das bedeutendste übermenschliche Wesen gewesen war, das je lebte. Entweder erfand Hinn all dies, oder der Heilige Geist erwählte ihn als Gefäß, das zu enthüllen, was in der Schrift nicht offenbart wurde. Es muss das Erstere sein, zumindest weil Hinns angebliche Einsichten und Lehren, obgleich er extrem populär ist (wenn er auch eine lange Geschichte falscher Prophezeiungen hat, siehe TBC 3/97), dem Wort Gottes widersprechen.

Frage: Wie können sie sowohl an Gottes Vorherwissen und die Entscheidungsmacht des Menschen glauben? Wenn Gott vorherweiß, dass Mr. A etwas tun wird, wie kann Mr. A das selbst entscheiden? Ist Vorherwissen nicht dasselbe wie Vorherbestimmung?

Antwort: Die biblische Lehre des Vorherwissens sagt schlicht aus, dass Gott alles weiß, was geschehen wird, bevor es geschieht - was Er als Gott wissen muss. Prophetie, in der Gott Sein Vorherwissen enthüllt, ist der Hauptteil der Schrift, der große Beweis, dass Gott existiert und dass die Bibel Sein Wort ist (Jesaja 42,9; 43,10; 46,9-10; 48,5, usw.). Prophetie ist auch die Grundlage des Evangeliums (Römer 1,1-3; 1 Korinther 15,1-4, usw.). Die Schrift sagt nie oder deutet auch nur an, dass Gott alles im Voraus wusste, weil Er es verursachte - noch weniger, dass Er es verursachen muss, um davon zu wissen. Die Zukunft ist Ihm so offenbar wie die Vergangenheit.

Die Zukunft ist Teil der Zeit, die wiederum Teil des physikalischen Universums ist. Gott ist kein Teil des Universums (das Er aus Nichts erschuf), sondern Er ist getrennt von ihm. Vielleicht beobachtet Er das Universum von außen, einschließlich der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Zeit, und sieht alles auf einmal. Es ist für uns nicht notwendig zu wissen, wie Gott die Zukunft kennt, aber wir wissen, Er muss es.

Die Schrift macht es deutlich, dass Gott kein passiver Beobachter ist, vollkommen uninteressiert an Ereignissen, die ihren eigenen Verlauf in dem Universum nehmen, das Er erschaffen hat. Er bleibt wachsam und ist aktiv beteiligt, weil Er ein ewiges Ziel für die ganze Schöpfung hat. Er übt Seinen Einfluss auf Menschen und Ereignisse aus, um die Zukunft zu schaffen, die Er wünscht. Er macht keine Notfallanpassungen in letzter Minute, sondern hat seit ewigen Zeiten vorhergewusst, was immer er tun würde, um Seine Pläne umzusetzen: „Gott sind alle seine Werke von Ewigkeit her bekannt" (Apostelgeschichte 15,18). Vorherbestimmung und Vorherwissen können nicht dasselbe sein. Gottes Vorherwissen bewirkt nicht das Geschehen von Dingen. Etwas vorher zu wissen ist nicht dasselbe wie vorherzubestimmen, dass es geschehen wird. Auch muss Gott nicht etwas vorherbestimmen, um zu wissen, es werde geschehen. Wäre das der Fall, würde Gottes Wissen nicht unendlich sein. Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen der Aussage, Gott würde alle Dinge, die geschehen werden, völlig vorhersehen und viel zulassen, das nicht Seinem perfekten Willen entspricht - und zu sagen, Gott bestimme alles vorher, was geschieht und alles sei deshalb so, gerade wie Er es haben wollte. Letzteres macht den Menschen zu einer bloßen Marionette und Gott zur Ursache hinter aller Schlechtigkeit und Sünde.

Martin Luther behauptet, dass „Gott alles vorherweiß und verfügt". Er argumentiert, sollte das nicht wahr sein, „wie kannst du dann Seinen Versprechen glauben, vertrauen und dich darauf verlassen"? [1] Die Antwort lautet: „Ziemlich leicht. Wir verlassen uns auf Gottes Versprechen, weil Er Gott ist und nicht lügen kann."

Überdies ist es weder logisch notwendig noch biblisch, zu sagen, Gott könne keine Versprechen machen und halten, wenn Er nicht alle Dinge verfügt. Es ist eindeutig, was Gott verspricht und zu tun beschließt, wird Er tun, ungeachtet des Willens oder der Handlungen des Menschen oder der Natur. Dass Er in der Lage ist, uns zu beschützen und in den Himmel zu bringen, erfordert nicht, dass Er jedes Ereignis verfügen muss, das um uns herumwirbelt - nur dass Er beim Vollzug Seines ewigen Ziels von ihnen gewusst und sie berücksichtigt haben muss.

Sie fragen, wie sowohl Gottes Vorherwissen wie auch der freie Wille des Menschen gleichzeitig wahr sein könnten. Sicher, was immer Gott vorherweiß, wird geschehen, muss geschehen, oder Sein Vorherwissen wäre falsch. Nichts kann das Eintreten dessen, was nach Gottes Vorherwissen geschehen wird, verhindern, somit könnte jemand fragen, wie kann der Mensch ein freier, moralischer Mensch sein? Selbst wenn Gott von außen auf die Zeit schauen mag, eliminiert die Tatsache, dass er die Zukunft kennt, nicht die Wahlfreiheit des Menschen? Wenn die Zukunft geschehen muss, wie Gott weiß, dass sie es wird, ist dann nicht alles vorherbestimmt? Mit der Behauptung, dass die Streitfrage des freien Willens der eigentliche Kern der Reformation und des Evangeliums selbst sei, verkündete Luther dogmatisch, dass es für Gott unmöglich sei, die Zukunft vorher zu wissen, wenn der Mensch gleichzeitig ein selbständig Handelnder sei, der macht was er will. Da Luther fest an Gottes Vorherwissen glaubte, schrieb er Über den geknechteten Willen, um zu beweisen, schon die Vorstellung eines freien Willens des Menschen sei ein Trugschluss und eine Illusion. Tatsächlich ist sein Werk voll von Trugschlüssen, sowohl logisch wie biblisch, was ich in What Love Is This?, meinem Buch zur Verteidigung von Gottes Charakter erkläre.

Kalvin konstatiert nicht weniger dogmatisch als Luther, Vorherwissen ließe überhaupt keinen Raum für freien Willen. Punkt. Wir sind erstaunt, dass Kalvin wiederholt irrige, unbiblische Aussagen macht, und doppelt erstaunt, dass so viele führende Evangelikale ihn weiterhin dafür preisen, dass er so logisch und ein so großer Exeget war.

Wenn Gott durch Sein Vorherwissen nicht weiß, was jede Person durch ihren freien Willen denken und tun wird, dann ist Er nicht Gott. Überdies verherrlicht die Tatsache, dass Gott in der Lage ist, dem Menschen Wahlfreiheit einzuräumen, und gleichzeitig immer noch Seine ewigen Ziele ungehindert bewerkstelligen zu können, umso mehr Seine souveräne Weisheit, Macht und Vorherwissen.

Was für uns Zukunft ist, mag für Gott nicht Zukunft sein: Er sieht nicht nur unsere Vergangenheit, sondern auch unserer Gegenwart und Zukunft als bereits geschehen an. Von diesem Verständnis her würde Gottes Kenntnis von dem, was nach unserer Erfahrung noch nicht passiert ist, keine Auswirkung auf sein Eintreten haben und uns daher Entscheidungsfreiheit geben.

Sogar Augustinus (bekannt als Vater des modernen Katholizismus), den sowohl Kalvin wie Luther bewunderten, bekräftigte eindeutig, es gebe keine Unvereinbarkeit zwischen Gottes absoluter Souveränität sowie Vorherwissen und dem freien Willen des Menschen:

Deshalb sind wir keineswegs gezwungen, entweder, das Vorherwissen Gottes beizubehalten, um die Willensfreiheit wegzunehmen oder die Willensfreiheit beizubehalten und abzustreiten, dass Er die künftigen Dinge vorherweiß, was ruchlos ist. Sondern wir bekennen... aufrichtig und ehrlich beides. [2]

Wir akzeptieren etwas nicht, bloß weil jemand es sagt, egal wie groß die Reputation ist. Die Bibel ist unsere Autorität. Wir glauben, was wir hier gesagt haben, ist schriftgemäß, aber jeder Leser muss ein Beröer sein und zu eigenen Schlussfolgerungen auf Grundlage der Schrift alleine kommen.

1. Martin Luther, The Bondage of the Will (trans. J.D. Packer and O.R. Johnston, Fleming H. Revell, 1957), 83-84.

2. Augustine of Hippo, The City of God (n.p.n.d.), V. 10. 1977), 35.