F&A März 2010 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ich erhielt neulich meinen ersten gedruckten Rundbrief per Post, und bei einem der Briefe wunderte ich mich etwas. Zunächst schätze ich ihre Transparenz, dass sie Briefe publizieren, die sie in Zweifel ziehen oder ihnen entgegentreten. In diesem Fall jedoch fand meine Mutter es interessant und wies darauf hin, dass die spezifischen Themen, worin die Meinungsverschiedenheit lag, herausgestrichen waren. Ich vermute das geschah aus Platzgründen.... Der fragliche Herr bemerkte, er sei ein Pastor im Ruhestand mit einem Diplom in Pastoraler Theologie und habe die Bibel 60 Jahre studiert, wobei er 24 Jahre lang die Bibel jährlich von Anfang bis Ende gelesen hat. Seine Behauptung lautet, viele Leute hätten bloße Theorien als biblische Wahrheit genommen, und anscheinend meint er, auch ihr Dienst würde diese falschen Lehren fortbestehen zu lassen. Wenn man sowohl die Frucht ihres Dienstes hier bei TBC sowie seinen Hintergrund bedenkt, möchte ich keine voreiligen Schlüsse in die eine oder andere Richtung ziehen. Ich bin sehr neugierig, genau zu erfahren, welche ihrer Lehren er als Unwahrheit oder Fehlinterpretation ansieht. Die Tatsache, dass sie im gedruckten Rundbrief ausgelassen wurden, und dass er wünscht, sich von TBC zu distanzieren, macht mich leicht nervös. Wenn er jedoch derjenige ist, der sich irrt, kann ich verstehen, dass sie nicht Extraraum in ihrem Rundbrief verschwenden wollen, um eine sinnlose Auseinandersetzung genau zu schildern. Dutzende von Beglaubigungsschreiben und lebenslanges Studieren bedeuten nicht notwendigerweise, dass eine Person unfehlbar ist.

Antwort: Wir schätzen die Ermahnung zu größerer Klarheit. Wie sie erläutern ist unser Platz angesichts der großen Zahl von Fragen und Anfragen, die wir erhalten, begrenzt - wir versuchen so viele wir können in den verfügbaren Platz zu bekommen. Weil wir den Brief in der Briefe und nicht in der F&A Sektion unterbrachten, wurde entschieden, all diese „zu beanstandenden Lehren" wegzulassen, da wir zu der Zeit keine Antwort geben wollten und hofften, Verwirrung zu vermeiden.

Der Briefschreiber führte Folgendes als zu beanstandende Lehren auf: „Die Lückentheorie", „der Ursprung von Satan", die „Theorie der Entrückung vor der Trübsal", die „Akzeptanz von Christus durch die Juden" und „die irdische Regierung von Christus und das Millenium". Im nächsten Absatz bemerkte der Verfasser, dass er „in der Bibel überhaupt keine Schriftstelle gefunden hatte, um irgendeine dieser Lehren zu unterstützen, außer dem Millenium".

Wir sind über diese Aussagen etwas verdutzt, da wir nie die „Lückentheorie" unterstützt haben und ihre unbiblische Eigenart eindeutig vermerkt haben. Weiterhin ist es schwierig, hinsichtlich „des Ursprungs von Satan" zu antworten. Es werden keine Details erwähnt, wo wir uns bei diesem Thema geirrt haben könnten.

Wir bekennen uns schuldig, die Entrückung vor der Trübsal zu lehren, und zahllose F&A sowie Artikel bescheinigen, warum wir sie als biblisch erachten (siehe Februar 1988, Juli 1990, Dezember 1990, September 1991, September 1998, September 2001, April 2008, März 2009 und weitere). Unsere online Radioarchive enthalten gleichfalls eine Anzahl von Programmen, in denen wir die biblischen Gründe für diese Position diskutieren.

Hinsichtlich der „Annahme Christi durch die Juden" sind wir gleichermaßen durch den Mangel an spezifischen Details gehandikapt. Wir geben zu, dass manche falsch lehren, der Herr habe nichts mehr mit Israel zu tun. Die Schriften prophezeien deutlich die Ablehnung Christi bei Seinem ersten Kommen (Jesaja 53,3), und Seine Annahme durch Israel bei Seiner siegreichen Wiederkehr. Sacharja 12,10 sagt uns, „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen." Weiterhin bekräftigt Paulus, „und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden" (Römer 11,26)

Schließlich haben wir die biblischen Lehren über das Millenium diskutiert, erst neulich in der Ausgabe des Rundbriefs vom Februar 2010. Möge der Herr uns mit der Gewissheit Seines Wortes ermutigen.

Frage: Ich wurde von Katholiken hinsichtlich des angeblichen Wunders „Unserer Lieben Frau von Guadelupe" und des Bildes der Jungfrau Maria, das auf dem Umhang des Bauern Juan Diego erschien, herausgefordert. Sie sagten, dass die Dauerhaftigkeit dieses Berichts und die Heiligsprechung Diegos durch Johannes Paul II (31. Juli 2002) Beweis genug sei für die Wahrhaftigkeit dieser Geschichte. Was sagen sie?

Antwort: Auch fromme Katholiken habe lange „Unsere Liebe Frau von Guadelupe" in Frage gestellt. Das Haupt der Franziskaner in der spanischen Kolonie, Francisco de Bustamente, predigte 1556 vor dem spanischen Vizekönig und dem königlichen Publikum. Bustamente machte die Ursprünge des Bildes verächtlich und widersprach Erzbischof Alonse de Montufars zwei Tage zuvor gehaltenen Predigt. Bustamente erklärte: „Die Verehrung, die in einer Unserer Lieben Frau namens Guadelupe gewidmeten Kapelle in dieser Stadt gewachsen ist, ist äußerst schädlich für die Eingeborenen, weil sie sie glauben macht, dass das von Marcos dem Indianer gemalte Bild in irgendeiner Weise übernatürlich ist" (Stafford Poole, Unsere Liebe Frau von Guadelupe: Die Ursprünge und Quellen eines Mexikanischen Nationalsymbols, 1531-1797. Tucson: University of Arizona Press, 1997) Mit dem Namen „Marcos" mag Marcos Cipac de Aquino gemeint gewesen sein, ein aztekischer Maler, der in Mexiko aktiv war, als die ersten Ikonen auftauchten.

Der vierte Vizekönig von Mexiko, Martin der León, ein Dominikaner, verdammte den „Kult der Jungfrau von Guadelupe" im Jahr 1611 als eine synkretistische Verehrung der Aztekengöttin Tonantzin (Ibid.). Der katholische Missionar und Anthropologe Bernardino de Sahagún stimmte Leóns Einschätzung zu und schrieb, der Tepeyacschrein, obgleich populär, bliebe eine Sorge, weil Besucher des Schreins die Jungfrau von Guadelupe „Tonantzin" nannten. Sahagún erkannte, dass einige Verehrer glaubten, Tonantzin meine in der eingeborenen Nauatl Sprache „Mutter Gottes", aber er erklärte, dies wäre einfach nicht wahr (http://www.hispanic9.com/la_reina_de_mexico.htm).

Die Existenz von Juan Diego, (dem spanischen Äquivalent von „John Doe") ist gleichermaßen fragwürdig. Während des 19. Jahrhunderts beauftragte der Bischof von Mexiko City, Labatisda, den Historiker Joaquin Garcia Icazbalceta, einem weiteren frommen Katholiken, Nachforschungen anzustellen. Icazbalcetas vertraulicher Bericht an den Bischof zweifelte eindeutig die Existenz von Juan Diego an (Joaquin Garcia Icazbalceta, "Juan Diego y las Apariciones del Tepeyac - Juan Diego und die Erscheinungen von Tepeyac", Mexico City: Publicaciones para el Estudio Cientifico de las Religiones, 2002, pages 3-8). David Brading von der Cambridge Universität macht (unter anderem) darauf aufmerksam, dass das Bild der Jungfrau 1531 angeblich auf übernatürliche Weise auf Juan Diegos Umhang geprägt worden sei (Steinfels, „Glauben: Indem die Heiligkeit für Juan Diego heranrückt, nennen einige Gelehrte seine Geschichte ein ‚frommes Märchen'", New York Times, July 20, 2002). Dennoch taucht die erste aufgezeichnete Erwähnung des Bildes der Jungfrau von Guadelupe erst ab 1555 oder 1556 auf.

Weiterhin erklärt Stafford Poole aus Los Angeles, ein weiterer katholischer Historiker / Priester, dass Juan Diego selbst bis 1648 in keinem Bericht auftaucht (Stevenson, „Heiligsprechung des ersten indianischen Heiligen zieht Fragen in Mexiko nach sich" Associated Press, 01/07/02), dem Datum, an dem Miguel Sanchez, ein spanischer Verfasser von theologischen Abhandlungen in Mexiko, Diego in seinem Buch Die Erscheinungen der Jungfrau Maria erwähnt.

Vater Poole erklärte in Commonweal, einer katholischen Halbmonatsschrift, „Mehr als vierzig Dokumente sollen angeblich die Realität von Juan Diego bestätigen, doch keines von ihnen kann seriöser, historischer Kritik standhalten". (Vol. 129, June 14, 2002).

Frage: Wieso können sie sagen, dass Adam während der Versuchung nicht bei Eva war (TBC Extra 1/09)? Der [englische] Bibeltext besagt eindeutig „sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war..." (1 Mose 3,6). Warum berufen sie sich aufs Hebräische, als ob die englische Übersetzung nicht hinreichend wäre?

Antwort: Wir „beriefen" uns auf das Hebräische, weil auch John Eldredge seine Prämisse durch Berufung darauf unterstützte. Wir glauben, er irrt sich. Wie wir bemerkt haben, bedeutet die wörtliche Wiedergabe des Hebräischen „nahm weg, trug weg oder entfernte". Dies widerspricht der Argumentation in Wild at Heart. Wir benötigen jedoch nicht das Hebräische, um die Unrichtigkeit der Vorstellung zu erklären, Adam hätte untätig bei Evas Versuchung dabei gestanden.

Zunächst mal, das „bei ihr" sein ist nicht durch die Geographie begrenzt. Man könnte sagen, ich war den ganzen Tag „bei" meiner Frau, obwohl sie die meiste Zeit in einem ganz anderen Teil des Hauses oder Hofes war. Adam war „bei Eva" im Garten, aber nicht notwendigerweise an ihrer Seite. Wenn sie alleine sind, ist der Feind biblisch gesehen am besten darin, jene abzupflücken, die er verschlingen will. In der Tat fängt Kapitel 3 mit einer Frage der Schlange an Eva an, und sie beantwortet sie, als ob sie die einzige wäre, die da ist. „Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Esst nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt" (1 Mose 3,2-3). Doch in 1 Mose 2,16-17 lesen wir, „Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben."

Es gibt nach der Schrift kein Anzeichen, dass Adam während des Dialogs zwischen Eva und der Schlange gegenwärtig ist.

Eine letzte deutliche Erklärung der Schrift muss auch bedacht werden. Der Herr verkündete Adams Bestrafung, weil „du der Stimme deiner Frau gehorcht und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen! Mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang" (1Mose 3,17). Im Gegensatz zu Eva hatte Adam nicht „auf die Stimme der Schlange gehört". Der inspirierte Autor Paulus sagt uns „Und Adam wurde nicht verführt..." (1 Timotheus 2,14). Mit weit geöffneten Augen schloss er sich seiner Frau in der Sünde an.

Frage: Pat Robertson hat erklärt, das Erdbeben, welches Haiti verheerte, sei Ergebnis eines Paktes, den Haitianer mit dem Teufel schlossen, um Satans Hilfe beim Umsturz der Franzosen zu erhalten. Hat diese Geschichte irgendeine Grundlage?

Antwort: Robertsons Aussage würfelte mehrere geschichtliche Tatsachen durcheinander. Er bemerkte, die Haitianer seien unter der Knute der Franzosen gewesen, „Napoleon der Dritte und wer auch immer". Er meinte wahrscheinlich Napoleon Bonaparte, aber der angebliche Pakt wurde vermutlich 1791 geschlossen, und der erste Napoleon kam erst mehrere Jahre später zur Macht. Napoleon III gelangte erst 1848 zur Macht, Jahre nachdem Haiti seine Freiheit gewonnen hatte.

Es gibt eine Grundlage, eine Art von „Pakt" in Betracht zu ziehen, wenn wir das Gebet von Dutty Boukman lesen (ein Haitianischer Sklavenführer), das während der „Bois Caiman Zeremonie", einem Voodooritus, gebetet wird. Boukman richtet sich an einen „Gott", der sich von dem der katholischen Franzosen unterscheidet. Er betet, „Der Gott des weißen Mannes verlangt von ihm, Verbrechen zu begehen. Aber der Gott in uns möchte Gutes tun. Unser Gott, der so gut, so gerecht ist, gebietet uns, unsere Kränkungen zu rächen. Er ist es, der unsere Waffen richten und uns den Sieg bringen wird. Er ist es, der uns beistehen wird. Wir sollten alle das Bild des Gottes der Weißen wegwerfen, der so mitleidlos ist. Hört auf die Stimme der Freiheit, die in all unseren Herzen spricht" (http://thelouvertureproject.org/index.php?title=Boukman)

Der „Gott", zu dem Boukman betet, gebietet „Rache", eine Eigenschaft, die dem Gott der Bibel fremd ist, der sagt, „Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr" (Römer 12,19).

Die Voodooreligion erkennt eine Hauptgottheit und mehrere Halbgötter namens „Loas" an. Diese Loas haben im Voodoo ähnliche Funktionen wie die Heiligen im Katholizismus. Manche Historiker schätzen, dass in den 1750ern 30.000 Sklaven pro Jahr die Voodooreligion nach Haiti brachten. Bei der Dahomey Stammesgruppe bedeutet „Voodoo" „Götter oder Geister". Praktiker glaubten, diese Geister hätten die Fähigkeit, in die Anbeter einzudringen. Boukman betet zu einem Gott, der „in uns" ist, ein Gott, der als Ergebnis einer Voodoozeremonie in ihnen ist.

Das ist genug, um die Strafe Gottes zu rechtfertigen, aber es gilt auch, „dass die ganze Welt sich im Bösen befindet." (1 Johannes 5,19). Folglich ist Haiti nicht die einzige Nation, die sich für das göttliche Strafgericht qualifiziert hat.