Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein, denn die beiden haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinander liegen, so wärmen sie sich gegenseitig; aber wie soll einer warm werden, wenn er allein ist? – Prediger 4,9-12
Warnung vor Abfall heute scheint so zu sein, wie wenn man Christen vor dem möglichen Kommen einer Flut warnt und sie bereit bis zu ihren Knien in der hereindrängenden Flut stehen. Vielen scheinen leider nicht mal die treibenden Gegenstände (nämlich die sehr offensichtlichen Verfälschungen der Schrift) aufzufallen. Dennoch hoffen und beten wir, wird die Botschaft die erreichen, die Augen haben zu sehen und Ohren zu hören, was das Wort Gottes klar vorhersagt. Wer einräumt, es geschehe so, wie die Bibel beschreibt, kann eine bittersüße Erfahrung haben. Der traurige Teil ist, die überwältigenden, zerstörerischen Folgen des Abfalls zu sehen, die in der Welt, der Kirche, unter unseren Freunden und Angehörigen stattfinden, die den wachsenden Täuschungen und Verführungen erlegen sind. Doch auf der anderen Seite können wir jubeln, dass die Bibel ihre übernatürliche prophetische Natur bestätigt, da sie in Wahrheit Gottes Wort ist! Die Tatsache, dass solche Ereignisse, vor langem vorhergesagt, stattfinden, zeigt überdies, dass unsere gesegnete Hoffnung, die Rückkehr unseres großartigen Heilands für Seine Heiligen, näher kommt, obgleich kein Mensch Tag und Stunde weiß.
Wie sollten wir uns in diesen beunruhigenden Zeiten, wo die biblischen Anweisungen, wie wir ein gottgefälliges Leben führen sollen, aggressiv bekämpft werden, bis dahin verhalten? Einfach so: Lerne, was die Bibel lehrt und dann tu, was sie sagt, in Geist und Wahrheit. Nur durch den Heiligen Geist, der in jedem wiedergeborenen Christen wohnt, ist dies Verständnis und Tun im Leben des Gläubigen möglich. Selten jedoch wirkt der Geist Gottes in einem Vakuum, was heißt, der Gläubige muss sein Herz und Verstand mit Lehren der Schrift füllen, damit der Heilige Geist ihm Verständnis geben und ihm helfen kann, die Weisheit, die Gott im Wort gegeben hat, anzuwenden.
Wachsende Sorgen haben wir mit der Lehre über Gemeinschaft unter Gläubigen (oder deren Fehlen). Eine allzu häufige Anfrage von Lesern des Berean Call lautet, wir sollten ihnen helfen, eine echte, bibelgläubige Gemeinde zu finden. Manche sind willens (wie bereits viele), zur Teilnahme an solcher Gemeinschaft und Lehre Stunden zu fahren, um mit dem Wort Gottes gespeist zu werden. Unsere Antwort ist, wir können keine Gemeinde empfehlen. Nicht weil es keine soliden Gemeinden dort gibt, sondern weil wir sehen, wie so viele Kirchen anscheinend über Nacht an fragliche Lehren und unbiblische Programme glauben. Wir raten denen, die ernsthaft eine Gemeinde suchen, den Pastor oder einen Ältesten über die Ansichten der Gemeinschaft über Gottes Wort zu fragen, nämlich wie ernst die Gemeinde es nimmt. Ein Glaubensbekenntnis mag biblisch klingen, ist jedoch selten ein guter Indikator für biblisches Urteilsvermögen und Praxis in dieser Gemeinde. Man muss nachfragen und akzeptable Antworten müssen durch persönliche Teilnahme nachverfolgt werden, um zu sehen, ob die Gemeinde tatsächlich die Ansprüche erfüllt.
Die Gründe, warum Christen eine Gemeinschaft für eine andere verlassen, haben oft mehr mit einer „Konsumerhaltung“ zu tun als mit dem Wunsch, Gottes Wort zu hören und ihren Geschwistern in Christus zu dienen. Eine „speise mich“ Haltung übertrifft oft biblische Erbauung und priorisiert Dinge wie Wahl der Lieder, Länge der Predigt oder Gottesdienst, das Charisma des Pastors, Verfügbarkeit populärer Programme, Fehlen von Getränkehaltern an den Kirchenbänken, usw. Obgleich sich dieses Denken auch beim engagiertesten Gläubigen einschleichen kann, sind es die sucherfreundlichen, Markt getriebenen Gemeinden, die führend waren, biblische Lehre aufs Spiel zu setzen. Der auf Sucher ausgerichtete Ansatz (siehe TBC Artikel) kann die Mitgliederzahl einer Kirche vergrößern (üblicherweise ziehen sie von den oben erwähnten Gemeinden ohne diese Dinge ab), er hat aber auch Flüchtlinge erzeugt, die nach lehrmäßiger Integrität suchen. Die schlechte und gute Nachricht ist, dass beides in den vor uns liegenden Tagen zunehmen wird.
Die schlechte Nachricht ist, biblische Kompromisse nehmen zu. Das wird wahre Gläubige antreiben, Gemeinschaft mit Gläubigen zu finden, die nach der Schrift fest stehen (1 Korinther 16,13). Die gute Nachricht ist bestimmt gut, aber sogar sie ist nicht ohne Probleme. Wie vermerkt wurde, kann es ziemlich schwierig sein, eine biblisch solide Gemeinde zu finden. Einige hören einfach auf zu suchen und geben den Kirchenbesuch auf. Sie fangen an, „Gemeinschaft“ durch Dienste zu suchen, die mittels Medien kommunizieren, und obgleich die Lehre erbauend sein mag, erfüllt das nicht den biblischen Auftrag zur Gemeinschaft (Hebräer 10,24-25). Dieser Ansatz nährt ichbezogene Mentalität und erfüllt kaum die biblische Ermahnung, anderen zu dienen (Galater 5,13). Das Risiko für den Gläubigen, zum Einzelgänger zu werden, ist überdies die geistlich am meisten schadende Folge der Missachtung von Gemeinschaft. Solch einer ist leichtes Ziel für denjenigen, der „wie ein brüllender Löwe“ umhergeht „und sucht, wen er verschlingen kann“ (1 Petrus 5,8).
Christen ohne Gemeinschaft haben sich folglich ungeachtet der Begründung mehr als ein paar mögliche Probleme zugezogen. Wie die obigen Verse aus Prediger bestätigen, bringen sie sich zunächst in eine schwache und verletzliche Position: Es ist besser, dass man zu zweit ist als allein…. Denn wenn sie fallen, so hilft der eine dem anderen auf; wehe aber dem, der allein ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Wer als Gläubiger niemanden zur geistlichen Unterstützung hat, wird früher oder später Probleme bekommen. Wenn wir geistlich niedergeschlagen sind, brauchen wir einen Mitgläubigen, der uns aufhilft – gedanklich, seelisch und am wichtigsten geistlich.
Manche behaupten, „Wir brauchen nur den Herrn“. Zu oft weicht ihr späteres Denken vom Wort Gottes ab. Jesus sagte in Lukas 6,46: „Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage?“ Bestimmt brauchen wir Jesus zuallererst, aber Er hat uns Anweisungen gegeben, denen wir zu folgen haben, und dazu gehört, andere Gläubige in unser Leben einzubeziehen. Sein Wort sagt uns, wir sollten „unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen“ (Hebräer 10,25). Das ist kein bloßer Vorschlag! Sogar wenn uns die Gründe des Auftrags unseres Herrn nicht klar sind, müssen wir doch gehorchen, und die ganze Schrift gibt zahllose Gründe. Dazu gehören Verantwortlichkeit, Ermutigung, Beten für andere und anderer für uns, gegenseitige Erbauung durch das Wort, Korrektur, persönliche Unterstützung und Stärkung im Glauben, Zeigen von Mitgefühl und Mitleid, anderen beim Unterscheiden helfen, das Wachsen unserer gegenseitigen Liebe und Stützung biblische Standhaftigkeit.
Praktisch gesehen eliminiert das Vermeiden oder Verachten von Gemeinschaft unsere Fähigkeit, die wichtigen Ermahnungen für Gläubige, einander zu dienen, zu erfüllen. Die Behauptung, sie „folgten Jesus“, klingt zumindest hohl, wenn man das Beispiel unseres Heilands meidet: Er kam nicht… um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen, sogar sein Leben für andere zu geben (Matthäus 20,28). „Einer trage des anderen Lasten, und so sollt ihr das Gesetz des Christus erfüllen“ (Galater 6,2). Der Brief Paulus an die Korinther ist voll von Beispielen von Gläubigen, die einander dienen, annehmen, erbauen, korrigieren, die Bedürfnisse anderer Heiliger stillen usw. Zu oft entgeht uns, dass uns Paulus in seinen Briefen an die Gemeinden wunderbare Beispiele gibt, wie wir einander dienen sollen. Das sollte klar sein, wenn wir lesen, „Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt“ (Philipper 3,17). Seine Hingabe und Liebe für seine Mitbrüder in all seinen von Gott inspirierten Schriften ist außerordentlich und überführend.
Sogar wenn wir künftig verfolgt werden sollten, was bisher im Westen nicht nahelag (aber für viele unserer Geschwister in Christus in zahlreichen Ländern an der Tagesordnung ist), ist die Bedeutung von Gemeinschaft für Gläubige noch mehr geboten, wie die Schrift deutlich macht. Die Verfolgung biblischer Christen im Westen wird gewiss zunehmen. Wer daher treu seinen Glauben leben will, „der einmal den Heiligen überliefert wurde“ (Judas 3), wird zumindest ausgegrenzt werden, mit sogar schlimmeren Erfahrungen in der Zukunft. Nach Jahrzehnten geistlicher Verführung durch unbiblische Lehren, falsche Praktiken, Kompromisse mit der Welt, der verbreitenden Annahme von Evolution und Psychotherapie in den US als Pseudowissenschaften und von sozialer „Korrektheit“ hinsichtlich Homosexualität, und der Eifer, die Dinge nach Menschenweise, statt nach Gottes Weise zu tun, ist die Zeit da, wo „das Gericht beginnt beim Haus Gottes“ (1 Petrus 4,17). Wie genau das geschehen wird, bleibt abzuwarten, aber die Geschichte der Verfolgung in der Christenheit zeigt, dass sie größer sein wird als das Martyrium durch Regierungen. Man muss nur die historischen, religiösen Inquisitionen bedenken, um das zu erkennen.
Wird die Welt wirklich auf Christen losgehen? Manche Regierungen taten das bereits, aber es wird schlimmer werden. Warum? Weil unser Planet auf eine Einheitsregierung zusteuert, die unter Herrschaft des Antichristen sein wird. Die Religion des Antichristen steht, wie Dave Hunt erklärt hat, nicht einfach dem biblischen Christentum entgegen; sie ist eine verführerische Fälschung. Sie behält eine Form biblischen Christentums bei, ohne seine Wahrheit, ohne sein Evangelium, ohne seine Gebote, und wird ein auf Eigenliebe ausgerichtetes, selbst vergötterndes Glaubenssystem sein, das anfangs „den äußeren Schein von Gottesfurcht“ hat, aber seine Kraft verleugnet (2 Timotheus 3,5). Namenschristen werden daher einen Pass bekommen – aber keine biblischen Christen, die fest zu Gottes Wort stehen.
Könnte die christliche Kirche je auf die Eigenen losgehen? Ja, aber es wird die Kirche der Namenschristen sein, mit ihren geblendeten Führern und getäuschten Mietlingen. Sie werden als wahre Hirten posieren, aber sie sind wirklich reißende Wölfe im Schafspelz, und tatsächlich jene, die ihre Rolle gespielt hatten, aber nie wirklich wiedergeboren waren. In Apostelgeschichte 20,28-31 warnt Paulus die Ältesten von Ephesus, was nach seinem Abschied in der Kirche geschehen wird: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“
Was soll der biblische Christ also tun, da sich diese Situationen vor der Rückkehr Jesu für Seine Braut stark ausbreiten? Manche christliche Webseiten und Bestsellerautoren, die die nahe Rückkehr Jesu und eine Pretrib Entrückung missachten, sagen und verkaufen uns, wir müssten uns darauf vorbereiten, physisch die sieben Jahre Trübsal zu überleben
Diese Personen können passenderweise Dinge zum Überleben und Essen für das verkaufen, was die Bibel in der ganzen Offenbarung beschreibt und in Matthäus 24,21-22 als eine Zeit darlegt „wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden.“ Sogar flüchtiges Lesen der Offenbarung zeigt deutlich, die verheerenden Ereignisse, Martyrium, und Gottes Zorn würden nur einen Überrest gläubiger Juden und Nichtjuden nach Christi Zweiten Kommen mit Seinen Heiligen leben lassen. Doch ein christlicher, dokumentarischer Werbetrailer tadelt Pastoren, weil sie ihre Herde nicht darauf vorbereiten, durch die große Trübsal (Matthäus 24,21) zu gehen.
Gläubige sollten nicht überrascht oder überwältigt sein, wenn sie aufgerufen sind, Bedrängnis zu erdulden (Johannes 16,33), die Große Trübsal aber ist nicht unsere Zukunft. Christus wird Seine Braut bei der Entrückung wegnehmen, vor der „Zeit der Drangsal für Jakob“, die so verheerend ist, dass Jeremia sagt, „Wehe! Denn groß ist dieser Tag, keiner ist ihm gleich“ (30,7). Wie sollten Gläubige sich dann auf mögliche Plagen vor der Entrückung vorbereiten, besonders innerhalb der Christenheit? Das Vorsorgeprogramm ist kaum komplex, obgleich es für manche ein ziemlicher Kampf sein mag, abhängig von ihrem momentanen Stand beim Wandel mit Gott. Wie jedes Übungsprogramm kann es anfangs für die Ungeübten schwierig sein. Der Kampf hat vor allem mit Disziplin zu tun. Tägliches Lesen von Gottes Wort ist eine grundlegende Übung, die Gewohnheit für jeden wiedergeborenen Christen werden sollte. Der Inhalt der Schrift – was man liest – muss dann im Alltag des Gläubigen ausgelebt werden. Diese disziplinierte Vertrautheit mit Gottes Anweisungen ist nicht nur notwendig zur Lebensführung, sondern bildet die Grundlage, uns gegen geistliche Täuschung zu schützen.
Gemeinschaft mit gleichgesinnten Geschwistern in Christus ist ein Hauptteil der Anweisungen des Herrn, die uns zum Schutz, Stärkung und Fruchtbarkeit gegeben sind. Wir müssen jetzt und in den Tagen vor uns „eine Wagenburg bilden. Unsere beste Wahl ist in einer Kirchengemeinschaft, wo wir die Führung unterstützen, die standhaft ist, die Sache von Gottes Wort durchziehen und dem Leib dienen. Ist das nicht möglich, müssen wir den Herrn bitten, uns andere engagierte Gläubige zu zeigen, mit denen wir die Bibel studieren, beten, anderen dienen, einander ermutigen und eine Wagenburg zum geistlichen Schutz bilden können. „Und wenn man den einen angreift, so können die beiden Widerstand leisten; und eine dreifache Schnur wird nicht so bald zerrissen.“ Lasst den Löwen vom Stamme Juda, unseren Herrn Jesus selbst, die dritte Schnur sein. TBC
…und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht! — Hebräer 10,24-25