November 2010 | thebereancall.org

TBC Staff

Christianity Today, 24.09.2010: Um von Bedeutung zu bleiben folgen viele evangelikale Pastoren der Führung von coolen Trendsettern. Was passiert nun, wenn „cool" Christus begegnet?

Hier kommt ein Rätsel: Ein junger Mann geht in ein Gebäude. Von außen sieht es wie ein schwer zu beschreibendes, heruntergekommenes, verlassenes Lagergebäude aus. Drinnen findet er stimmungsvolle Beleuchtung, Musik mit dröhnendem Bass, und junge Leute, die dünne Jeans und überflüssige Schärpen tragen. Eine Bar an der Seite bietet einige Getränke an, und eine frenetisch beleuchtete Bühne ist in Nebel eingehüllt. Riesige Leinwände zeigen etwas wie ein Musikvideo. Überall tippen die Leute Botschaften in ihre iPhones ein.

Eine junge Frau mit Nasenring und undeutlich nahöstlicher Tätowierung kommt heran und stellt sich vor. Sie macht eine ungeschickte (aber erfrischend aufrichtige) Konversation über ihre Leidenschaft für Gemeinschaftsgärten und Lebensmittelläden. Sie fragt ihn, ob er vom neuen Album von Arcade Fire gehört hat, und macht ihm Komplimente über seinen buschigen Bart und Holzfällerlook. Bärte wie dieser sind cool, sagt sie. Schließlich bittet sie ihn um seine Kontaktinformation.

Frage: Ist der Mann in einer Bar? Oder ist er in einer Kirche? Beides wäre möglich.

Willkommen in der Welt der Hipster Christenheit. Das ist eine Welt, wo Dinge wie die Left Behind Bücher und Filmserien, Jesusfisch Aufkleber und Haus-zu-Haus Evangelisation nur als eine Quelle für Ironie und Nostalgie von Bedeutung sind. Es ist eine Welt, wo Braveheart Jugendpastoranalogien anathema sind, wo jeder zustimmt, sie wünschten, Pat Robertson „wäre keiner von uns" und einen kollektiven Abscheu für die Kunst von Thomas Kinkade teilt.

Die neueste Inkarnation einer Jahrzehntelangen Kollision von „cool" und „Christentum", das Hipster Christentum, ist in großen Teilen eine Rebellion gegen genau die Subkultur, die sie hervorbrachte. Es ist eine Rebellion gegen Evangelikale der alten Schule und ihre verkalkte Gesetzlichkeit, Apathie gegenüber der Kunst und ihr erbärmlicher Mangel an Sorge um soziale Gerechtigkeit. Sie ist auch eine Rebellion gegen das George W. Bush artige Christentum: Amerikanische Flaggen in Kirchen, die Zehn Gebote in Gerichtssälen, und evangelikale Führer, die sich zu sehr in konservativer Politik engagieren, wie James Dobson und Jerry Falwell.

Die neue Subkultur junger Evangelikaler wuchs auf mit zeitgenössischer christlicher Musik, Focus on the Family's Adventures in Odyssey, Flannelbildern, Ferienbibelschule und Hysterie über die Endzeit. Für sie ist das jetzt alles lächerlich, während sie versuchen, die kitschige Schlacke der Megakirchen Christenheit ihrer Jugend mit der Betonung auf „Seelengewinnen" auf Kosten von allem anderen, weg zu brennen - und es für etwas mit Größe der wirklichen Welt einzutauschen

[TBC: Christianity Today beobachtet und berichtet das nicht nur. Die Zeitschrift hat seit Jahrzehnten ihre eigenen Beiträge zu dieser antichristlichen Entwicklung geleistet.]