Unser monatlicher Spezialartikel als Auszug aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.
Lenins Dilemma entgegentreten
Frage: Offensichtlich wurde die ganze Glaubensvorstellung an Gott von Religionsführern erfunden, um ihre Anhänger zu täuschen und zu versklaven. Diese eine Sache haben alle Religionen gemeinsam: eine Eliteklasse der Geistlichkeit, die die Leute dazu bringt, an einen mythischen Gott zu glauben, und dann vorzutäuschen, die Mittler zu diesem Gott zu sein, um die Leute in ihrer Macht zu halten – und sie reichlich dafür zahlen zu lassen!
Antwort: Das war Lenins Theorie. Er war auch Materialist. Für Lenin existierte nichts außer der physischen Welt, und der einzige Weg, die Welt zu kennen bestand darin, mit ihr in Kontakt zu kommen. In Übereinstimmung mit Freud glaubte Lenin, der Mensch sei ein Reiz-Reaktion Mechanismus, ohne Geist oder Seele, bloß ein Haufen von Proteinmolekülen, mit Nerven verdrahtet. Das Verhalten des Menschen wurde durch Erfahrung erlernt und konnte deshalb durch „Verhaltensmodifikation“ umprogrammiert werden, ein höfliches Wort für „Gehirnwäsche“, welche die Kommunisten zu einer hochentwickelten Fertigkeit entwickelten –sie funktionierte jedoch nur, indem sie die Person zerstörte.
Natürlich gab es in solch einer Theorie keinen Platz für Gott, und das war genau das, was Lenin Probleme bereitete, wenn er es wagte, darüber nachzudenken. Der Mensch kann nur das kennen, was im physischen Bereich existiert. Tiere haben keine Götter, warum also sollte der Mensch im evolutionären Prozess je solch eine Phantasie entwickelt haben?
Da der Mensch ein Reiz-Reaktion Mechanismus ist, kann er nach dieser Theorie nur das kennen, was ihn reizt. Er berührt etwas Heißes oder Kaltes und lernt „heiß“ und „kalt“. Er berührt etwas Hartes oder wird von etwas Hartem getroffen und er lernt „hart“ kennen. Alles, was er wissen kann, ist das, was er erfahren hat: der Reiz der physischen Welt und seine instinktive Reaktion, ererbt in Millionen von Jahren der Evolution und dann modifiziert und umprogrammiert durch eigene Erfahrung. Sogar die Wissenschaft hat keine andere Wissensquelle.
Nach dieser Theorie kann der Mensch nicht einmal über etwas denken oder phantasieren, was in der physischen Welt nicht existiert. Natürlich kann er mit Hilfe von etwas Alkohol Visionen von rosa Elefanten haben, aber rosa gibt es und auch Elefanten. Er könnte vom „Paradies“ oder „Himmel“ träumen, aber es müsste immer seiner Erfahrung entsprechen: die „ewigen Jagdgründe“ der Indianer oder ein Land des Luxus für Pharaonen, bezeugt durch die Bogen und Pfeile oder Roben und Schmuck in den Grabbeigaben.
Welcher „Reiz“ verursachte im menschlichen Verstand die Reaktion „Gott“?
Die Theorie scheint konsistent und könnte bewiesen werden, indem Zweifler gebeten werden, eine neue Primärfarbe des Regenbogens zu visualisieren. Keiner könnte es. Somit existiert offensichtlich nichts als die materielle Welt und niemand kann sich auch nur was ausdenken, das nicht existiert und das er nicht erfahren hat. Es gab nur eine Schwachstelle: Törichte Leute hatten dieses Hirngespinst von Gott. Woher kam dies?
Jene verachtenswerte Geistlichkeit musste „Gott“ erfunden haben und hat seither den Geist der gewöhnlichen Leute mit dieser Täuschung gefüllt, um sie gebunden zu halten. Der Kommunismus würde sie von diesem Opiat des Volkes befreien! Ja, aber woher hatte die Geistlichkeit diese Vorstellung, wenn man nichts denken kann, was nicht existiert? Was war der „Reiz“, der diese „Gott-Reaktion“ verursachte? Da liegt der Haken. Nach Lenins eigener Theorie musste Gott existieren oder niemand hätte sich je diese Vorstellung einfallen lassen.
Ist es nicht interessant, dass im Gegensatz zu den Philosophen, die jahrhundertelang versucht haben, Beweise für die Existenz Gottes zu entwickeln, die Bibel ihre Zeit nicht auf diese Weise verschwendet? Die Bibel ist das eine Buch, wo man gewiss erwarten würde, viele komplexe Argumente für Gottes Existenz zu sehen, doch es wird kein einziges gegeben!
Sicherlich sagt gerade diese Tatsache etwas Wichtiges über die Bibel und Gott: Er ist bereits mit jeder Person in ihrem Gewissen in Kontakt getreten. Jeder weiß, dass Gott existiert, und das schließt Sie ein. Somit argumentiert die Bibel nicht einmal über diese Sache, weil gerade die Tatsache, dass die ganze Menschheit dieses Konzept hat, besagt, dass Er existiert.