Verteidigt den Glauben 2013_08 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

War Jesus Christus wirklich Gott?

Frage: Der Lehrer unserer Erwachsenen Bibelklasse sagt, Jesus sei halb Gott und halb Mensch. Er beharrt darauf, Gott könne nur handeln, wenn wir beten, und wenn derjenige, für den gebetet wird, nicht geheilt wird, liege es daran, dass nicht genügend gebetet und gefastet wurde. Sind diese Vorstellungen biblisch?

Antwort: Nein. Bis das Gegenteil bewiesen werden kann, lasst uns dem Lehrer jedoch einen Vertrauensbonus geben und annehmen, er glaube, was richtig ist und kann es nur nicht richtig ausdrücken. Ja Gott ist Jesus Vater und Maria ist Seine Mutter, aber das macht Ihn nicht halb Gott und halb Mensch. Dieser Irrtum ist vergleichbar mit der römisch-katholischen Lehre, Maria sei „die Mutter Gottes“. Jesus existierte als Gott vor aller Ewigkeit und somit Äonen, bevor Maria geboren wurde. Daher ist sie offensichtlich nicht die Mutter von Jesus als Gott, sondern von dem menschlichen Leib, durch den Er in diese Welt geboren wurde.

Maria war Jungfrau, als Jesus geboren wurde. Somit wurde, wie uns die Bibel mitteilt, das Baby, das sie gebar, nicht von einem Mann empfangen, sondern vom Heiligen Geist. Es ist unmöglich für uns, voll zu verstehen, was dies bedeutet, aber wir wissen, was es nicht bedeutet. Die Jungfrauengeburt ist nicht so, wie einen irischen Vater und eine französische Mutter zu haben und deshalb halb irisch und halb französisch zu sein.

Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch: „Gott ist geoffenbart worden im Fleisch“ (1 Timotheus 3,16), nicht halb Gott, halb geoffenbart im Fleisch. Derselbe Vers nennt dies ein „großes Geheimnis“. Jesaja nannte das von der Jungfrau geborene Kind „Immanuel“, was bedeutet „Gott [nicht halb Gott] mit uns“ (Jesaja 7,14; vergleiche Matthäus 1,23) und „starker Gott [nicht halb Gott], Ewig-Vater“ (Jesaja 9,5). Wenn dies nicht der Fall wäre, könnte Jesus nicht unser Retter sein.

Im ganzen Alten Testament sagt Gott, Er sei der einzige Retter (Jesaja 43,11; 45,15.21; Hosea 13,4). Dies muss offensichtlich wahr sein, denn Errettung ist ein unendliches Werk, und schließt wie erforderlich die volle Bezahlung der unendlichen Strafe für Sünde ein, die Gottes unendliche Gerechtigkeit erfordert – etwas, das nur Gott bewerkstelligen konnte. Damit also Jesus unser Retter sein kann, muss Er Gott sein. Paulus nannte Ihn „Gott unseren Retter“ (1 Timotheus 1,1; 2,3; Titus 1,3-4; 2,10.13; 3,4), wie auch Petrus (2 Petrus 1,1) und Judas (Vers 25).

Doch der Retter muss gleichermaßen Mensch sein, denn es ist der Mensch, der sündigt, nicht Gott. Die Strafe für Sünde wird gegen den Menschen ausgesprochen, nicht gegen Gott; deshalb muss sie durch einen Menschen bezahlt werden. Aber kein endlicher Mensch könnte diese Strafe bezahlen. Somit wurde Gott in Seiner unendlichen Liebe und Gnade durch die Jungfrauengeburt Mensch, so dass Er, als Mensch, das Gericht auf sich nehmen konnte, das wir verdienen, und damit uns die Möglichkeit der Vergebung gegeben wurde.

Jesus musste, um unser Retter zu sein, ganz Gott (Jesaja 43,11) und ganz Mensch (Römer 5,12-21) sein, kein Hybrid, der aus der Hälfte von jedem zusammengesetzt ist. Fragen sie Ihren Lehrer, ob es das ist, was er meint.

Dass Gott unsere Gebete nicht braucht, um zu handeln, ist offensichtlich. Er schaffte es, ohne unsere Gebete eine Ewigkeit zu existieren und das Universum, die Engel und die Menschheit zu erschaffen. Bestimmt veranlassten unsere Gebete nicht, dass Christus in diese Welt geboren wurde und für unsere Sünden starb. Auch sind es nicht unsere Gebete, die in ein neues Universum führen werden, obgleich uns Gott das Privileg erteilt, „Dein Reich komme“ zu beten.

Könnte Gott nur auf unsere Gebete reagierend handeln, wäre Er von uns abhängig, Seine Hände die meiste Zeit gebunden, unfähig zu tun, was nach Seiner unendlichen Weisheit und Kenntnis getan werden muss, aber was wir mit unserem begrenzten Verständnis nicht wissen oder worüber wir nicht nachdachten. Überdies könnte Er uns in Notsituationen nicht helfen, von denen wir nicht wussten, dass sie geschehen würden und über die wir somit nicht gebetet haben konnten. Die Vorstellung, Gott „könne nur handeln, wenn wir beten“, ist unbiblisch und unlogisch.

Zu sagen, es liege an zu wenig Gebet und Fasten, wenn wir nicht geheilt werden, ist gleichermaßen falsch. Diese Lehre unterstellt, wir könnten Gott veranlassen zu tun, egal für was wir beten, wenn wir lange und hart genug beten und fasten – mit anderen Worten, dass wir Ihm unseren Willen aufzwingen können. Was ist mit Gottes Willen? Das deutet auch an, es sei Gottes Wille, jeden immer zu heilen. Im Gegenteil, Er hat für uns etwas Besseres, als unser Leben endlos in diesen Leibern der Sünde aufrechtzuerhalten.

Ein Auszug aus Verteidigt den Glauben (S. 52-54, englische Ausgabe) von Dave Hunt