Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen
Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.
Frage: Christen glauben im Allgemeinen an die Dreieinheit, einen „Gott“, der aus drei Personen besteht und doch ein Höchstes Wesen ist. Aber das Word „Dreieinheit“ erscheint kein einziges Mal in der Bibel, die eindeutig feststellt, dass es nur einen Gott gibt, keine drei. Wie können Sie einen Glauben an die „Dreieinheit“ überhaupt aus der Bibel rechtfertigen?
Antwort: Es gibt nur zwei grundlegenden Konzepte von Gott: 1) den Pantheismus / Naturalismus – das Universum selbst ist Gott und 2) den Supernaturalismus – Gott oder Götter existieren eigenständig und getrennt vom Universum. Wir haben bereits den Unsinn des ersten Konzepts gezeigt, was nur das zweite Konzept übrig lässt. Im Supernaturalismus gibt es zwei entgegengesetzte Sichtweisen: 1) Polytheismus – dass es viele Götter gibt (Mormonen wie auch Hindus sind Polytheisten); und 2) Monotheismus – es gibt nur einen Gott. Wir haben gezeigt, dass auch der Polytheismus schwerwiegende Mängel hat. Sein grundlegendes Problem ist Vielfalt ohne Einheit.
Auch im Monotheismus gibt es zwei entgegengesetzte Sichtweisen: 1) die Ansicht, Gott sei eine einzelne Person, wie im Islam und Judaismus, die darauf bestehen, Allah oder Jehova seien „eins“, das heißt ein einzelnes Wesen. Pseudochristliche Kulte wie die Zeugen Jehovas und die Oneness Pentecostals haben denselben Glauben. Sie leugnen die Dreieinheit und behaupten, Vater, Sohn und Heiliger Geist seien Gottes drei „Titel“ oder „Ämter“. Der schwerwiegende Fehler liegt hier in der Einheit ohne Vielfalt.
Die Notwendigkeit für Einheit und Vielfalt
Dass Gott sowohl Einheit wie Vielfalt haben muss, ist klar. Der Allah des Islam oder der Jehova der Zeugen Jehovas und Juden oder der Gott der unitarischen „christlichen“ Gruppen wäre in sich unvollständig. Er würde nicht in der Lage sein zu lieben, zu kommunizieren oder Gemeinschaft zu haben, bevor er andere Wesen erschafft, die in der Lage sind, mit Ihm auf diese Weise in Wechselbeziehung zu treten. Die Qualität von Liebe und die Fähigkeit zur Gemeinschaft und Teilnahme erfordern schon durch ihre Natur ein anderes persönliches Wesen, mit dem sie geteilt werden können. Und Gott kann nur mit einem anderen Wesen, das Ihm gleich ist, volle Gemeinschaft haben. Doch die Bibel sagt, „Gott ist Liebe“, alleine aus sich heraus. Dies ist nur möglich, wenn Gott selbst aus einer Mehrzahl von Wesen besteht, die getrennt und unterschiedlich, und doch eins sind.
Obgleich das Wort „Dreieinheit“ so in der Bibel nicht vorkommt, kommt das Konzept darin klar zum Ausdruck. Die Bibel stellt einen Gott vor, der es nicht nötig hatte, Wesen zu erschaffen, um Liebe, Teilnahme und Gemeinschaft zu erfahren. Dieser Gott ist in Sich vollständig, und existiert auf ewig in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist, individuell sich unterscheidend doch zur gleichen Zeit auf ewig eins. Diese drei liebten sich, verkehrten vertraut, hatten Gemeinschaft und berieten sich untereinander, bevor das Universum, die Engel oder der Mensch geschaffen wurden.
Der Gott des Islam und des heutigen Judaismus konnte dagegen in sich nicht Liebe sein, denn wen konnte er in Seiner Einsamkeit lieben, bevor er andere persönliche Wesen erschuf? Dieses Manko Gottes würde den Menschen beeinträchtigen, der auf jedem Niveau seines Wesens in Seinem Bilde gemacht wurde.
Pluralität und Singularität: Beides trifft zu
Der allererste Bibelvers stellt Gott als ein Plurales Wesen vor: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Wäre Gott eine Einzelperson, dann würde Eloah, das Wort für Gott im Singular, verwendet werden. Statt der Singularform wird jedoch der Plural, Elohim, verwendet, was wörtlich Götter bedeutet. Doch bara, ein Verb im Singular, wird zusammen mit Elohim verwendet. Dieses Substantiv im Plural (Elohim) wird für Gott mehr als 2.500 mal im Alten Testament verwendet, und beinahe immer mit dem Verb im Singular, was somit auf sowohl Einheit wie Vielfalt und sowohl Singularität wie Pluralität im Gott der Bibel hinweist. Elohim (Götter) sagten später in diesem ersten Kapitel von 1 Mose: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich“ (Vers 26).
Am brennenden Busch sagte Gott (Elohim – wörtlich Götter) zu Moses: „Ich bin, der ich bin…“ (2 Mose 3,14). Hier sprechen Götter, sagen aber nicht, „Wir sind, die wir sind“, sondern „Ich bin, der ich bin“. Auch ist das Wort Elohim auch nicht die einzige Weise, wie Gottes Pluralität vorgestellt wird.
Nehmen sie zum Beispiel Psalm 149,2: „Israel freue sich an seinem Schöpfer“ (hebräisch „die Schöpfer“); Prediger 12,1: „Und gedenke an deinen Schöpfer“ (hebräisch „die Schöpfer“); und Jesaja 54,5 „Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann“ (hebräisch „die Schöpfer“ und „Ehemänner“). Der Unitarismus hat keine Erklärung für diese beständige Darstellung von Gottes Einheit wie auch Vielheit im ganzen Alten Testament.
Ganz zentral in Israels Bekenntnis von Gottes Einheit in 5 Mose 6,4 (bekannt als die Schma) steht die Pluralform für Gott (elohenu): „Höre Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein – ELB 1905: Höre Israel: Jehova, unser Gott, ist ein einziger Jehova“ (Shema yisroel adonai elohenu adonai echad). Das für „allein“, bzw. „einzig“ verwendete hebräische Wort echad bedeutet oft eine Einheit von mehr als einem. Wäre dies nicht die Absicht, dann wäre yachid verwendet worden, was ein einzelnes, absolutes Eines bedeutet. Das Wort echad wird zum Beispiel in 1 Mose 2,24 verwendet, wo „Mann und Frau „ein Fleisch“ werden; in 2 Mose 36,13, als die zahlreichen Teile des Zeltes „ein Ganzes“ wurden; in 2 Samuel 2,25, als viele Soldaten zu „einem Haufen wurden“; und gleichermaßen woanders.
Der große hebräische Prophet Jesaja verkündete über die Geburt des Messias: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater...“ (Jesaja 9,5) Nirgendwo sonst in der religiösen Literatur wird solch ein Konzept gefunden, es kommt ausschließlich in der Bibel vor: Ein Sohn würde in die Welt geboren werden, der obgleich Mensch, auch der Starke Gott sein würde. Und obgleich ein Sohn, würde er zur selben Zeit auch der Ewig-Vater sein.
Jesaja stellt die Gottheit Christi deutlich vor, die Vaterschaft Gottes und die Einheit des Vaters und des Sohnes. Alle drei Personen in der Gottheit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) erkennt man im Folgenden deutlich: „…von Anfang an… bin ich da; und nun hat mich GOTT, der Herr, und sein Geist gesandt“ (Jesaja 48,16). Nur Gott kann hier sprechen, dieser Eine, der von Anfang an existiert; doch Er sagt, er wurde von Gott und Seinem Geist gesandt. In der Dreieinheit sind zwei Personen unsichtbar (Gott der Vater und der Geist Gottes), während einer sichtbar ist, der Sohn Gottes, der Mensch wurde.
Einige hilfreiche Entsprechungen
Wie können wir dieses Konzept der drei Personen voll verstehen. Jede ist eigenständig und verschieden (der Vater ist nicht der Sohn und der Sohn ist nicht der Heilige Geist), doch alle sind in einem Gott umgriffen? Wir können es nicht. Die Kritiker behaupten, weil man die Dreieinheit durch menschliche Überlegung nicht voll erklären kann, kann sie deshalb nicht wahr sein. Doch sogar wenn Gott nur ein einzelnes Wesen ist, wer kann Ihn voll erklären? Niemand. Wir können nicht einmal die menschliche Seele und den Geist erklären, noch weniger den Geist Gottes, doch diese Begriffe werden in der Bibel wiederholt verwendet.
Wir können jedoch die Entsprechungen der Dreieinheit überall sehen. Das Universum umfasst drei Elemente: Raum, Zeit und Materie. Die ersten beiden sind unsichtbar, die Materie aber sichtbar. Alle drei sind selbst wieder in drei geteilt: Länge, Breite und Höhe; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Energie, Bewegung und Phänomene. Länge, Breite und Höhe sind jeweils getrennt und unterscheiden sich voneinander, doch sie sind eins, weil jedes das Ganze ist. Die Länge nimmt den ganzen Raum ein, wie auch Breite und Höhe. So ist es mit der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind jeweils getrennt voneinander, und doch ist jede das Ganze: Und auch hier sind zwei (Vergangenheit und Zukunft) unsichtbar, während die Gegenwart sichtbar ist.
Der Mensch selbst, der „im Bilde Gottes“ gemacht ist (1 Mose 1,27; 9,6, usw.), setzt sich aus drei Elementen zusammen: Leib, Seele und Geist. Zwei davon sind unsichtbar (Seele und Geist) und eines, der Leib, ist sichtbar. Wie der Mensch als Wesen funktioniert spiegelt dieselbe Entsprechung mit der Dreieinheit wieder. Wir ersinnen etwas in unserem Verstand (unsichtbar), vielleicht ein Gedicht oder eine Symphonie; wir drücken es mündlich oder schriftlich oder als Musik aus, und es kommt in die gegenwärtige, sichtbare Welt; man schätzt es dann in den Gefühlen, die wieder einmal unsichtbar sind.
Wir könnten mehr Entsprechungen aufführen, aber das sollte genügen. Es besteht keinen Zweifel, dass die Bibel die drei Personen deutlich vorstellt, die verschieden sind, doch jede ist Gott. Zur selben Zeit haben wir wiederholt die deutliche Aussage, dass es nur einen, wahren Gott gibt. Christus betet zum Vater. Betet Er zu sich? Uns wird gesagt, „dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt“ (1 Johannes 4,14). Sandte er sich selbst? Oder betete ein „Amt“ zu einem „Titel“ und sandte ihn, wie uns die United Pentecostal Church glauben machen möchte?
Christus sagte, „Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke“ (Johannes 14,10). „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben… den Geist der Wahrheit...“ (Johannes 14,16-17). Im ganzen Neuen Testament werden Vater, Sohn und Heiliger Geist getrennt anerkannt und handeln als Gott, doch nur gemeinsam miteinander.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seite 56-60 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt
Naht euch zu mir und hört dieses! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet. Seitdem es geschehen ist, bin ich da; und nun hat mich GOTT, der Herr, und sein Geist gesandt. – Jesaja 48,16