Wer sah den wieder auferstandenen Jesus – wann und wo?
Frage: Einige der krassesten Widersprüche in der Bibel finden sich im Bericht der angeblichen Auferstehung Christi, auf die das Christentum gegründet ist. Markus 16,1-2 sagt zum Beispiel, Maria Magdalena sei zum Grab gekommen, als die Sonne aufgegangen war. Johannes 20,1 sagt, sie kam zum Grab, als es noch dunkel war. Was ist richtig?
Antwort: Ich schaute in mehr als 20 Übersetzungen von Markus 16,1-2 nach und nur eine (NASB) sagt; „als die Sonne aufgegangen war“: Ich fand eine Paraphrase (NEB), die „gerade nach Sonnenaufgang“ sagt; alle anderen Übersetzungen sagen „als die Sonne aufging [anatello]
Das Griechische anatello ist keine genaue Zeitangabe und bedeutet in Wirklichkeit den Beginn einer Handlung. Das Griechische deutet an, die Sonne sei gerade am Horizont erschienen. Jeder, der kein Hühnchen rupfen will, versteht unter „Sonnenaufgang“ eine Periode gerade bevor die Sonne über den Horizont linst wie auch gerade danach. Überdies umfasst der Ausdruck „kommt Maria“ in Johannes 20 ihren gesamten Weg von ihrem Heim zum Grab. Bei dieser Entfernung ist sie losgegangen, „als es noch finster war“ (Johannes 20,1), und sie erreichte das Grab gerade, als die Sonne über den Horizont stieg.
Maria sieht, offensichtlich von fern, sobald sie den Eingang des Grabes deutlich sehen konnte, dass der Stein weggerollt war. Johannes berichtet, dass sie erst viel später am Grab war. Überdies kann das griechische Wort skotia, mit „dunkel“ übersetzt, auch halbdunkel heißen, nicht notwendig rabenschwarze Dunkelheit. Um ganz aufrichtig zu sein, wenn Sie diese beiden Aussagen vor Gericht bringen und beweisen möchten, sie seien widersprüchlich, würde der Richter die Klage abweisen.
— Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 102-3 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt