Verteidigt den Glauben 2016_04 | thebereancall.org

Hunt, Dave

Verteidigt den Glauben

Unser monatlicher, spezieller Artikel aus Dave Hunts Buch mit demselben Titel.

Biblische Antworten auf herausfordernde Fragen

Eine schwerwiegende Ungerechtigkeit

Frage: Einige meiner Freunde meinen, die Lehre, Christi Tod am Kreuz habe die Strafe für unsere Sünden bezahlt (was der eigentliche Kern des Christentums ist), sei an sich ein Grund, das Christentum abzulehnen. Sie behaupten, es sei ungerecht, wenn Unschuldige Gefängnis oder Hinrichtung an Stelle des Verbrechers erleiden, und dass diese Praxis Sünde fördern würde. Ich bin ratlos. Können Sie mir helfen?

Antwort: Ihre Freunde verstehen nicht, was tatsächlich am Kreuz geschah. Zunächst ist Christus absolut einzigartig. Er ist Gott und Mensch in einer Person, der Einzige, der für die Sünden anderer sterben konnte. Deshalb darf Sein Tod an unserer Stelle nicht als Anregung genommen werden, andere sollten „Gefängnis oder Hinrichtung an Stelle des Verbrechers erleiden“.

Überdies tat Christus mehr, als einfach an unserer Stelle zu sterben. Wenn das alles gewesen wäre, dann hätte Barabbas das größte „christliche“ Zeugnis aller Zeiten. Christus starb buchstäblich an Stelle von Barabbas und dieser wurde dadurch befreit. Doch Barabbas kannte die wahre Bedeutung des Kreuzes nicht. So weit wir wissen, verstand er nicht, dass Christus für seine Sünden gestorben war, noch glaubte er an Christus als Heiland für ihn. Christi Tod befreite diesen Kriminellen bloß aus dem Gefängnis. Er machte mit seinen alten sündigen Leben weiter. Das ist nicht das Evangelium.

Christi Erlösungswerk bewirkte mehr als schlicht für unsere Sünden zu bezahlen. Als Christus starb, starben die in Ihm, die auf Ihn als ihren Heiland vertrauten. Der Gläubige hat Christi Tod als seinen eigenen akzeptiert. In dieser Glaubenshandlung hat er das Leben aufgegeben, wie er es gelebt hätte, so dass der wiederauferstandene Christus in ihm leben kann. Paulus gab sein eigenes Zeugnis, als er sagte: 

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. (Galater 2,20)

Der Gläubige entkommt also nicht bloß dem Tod, sondern wird durch den Tod in Christus ins Auferstehungsleben auf der anderen Seite gebracht, was nicht länger sein Leben, sondern das des Christus in ihm ist: „Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben [d.h. in Ihm]… damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist…. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden“ (2 Korinther 5,14-17)

denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. (Kolosser 3,3-4)

Eine Ungerechtigkeit, doch höchste Gerechtigkeit.

Gewissermaßen war es ungerecht, dass Christus an unserer Stelle sterben musste. Kein gewöhnlicher Sterblicher konnte der Anforderung der Gerechtigkeit genüge tun und die vorgeschriebene Strafe für andere übernehmen. Auch hätte keiner das herrliche Ergebnis von Christi Tod für uns erzielen können, indem er an Stelle eines Verbrechers ins Gefängnis ging oder hingerichtet wurde. 

Man vergisst oft, dass Christus in Seinem Tod am Kreuz nicht nur erlitt, was der Mensch Ihm antat, sondern das ewige Gericht, dass Seine eigene Gerechtigkeit über die Sünde verfügt hatte. Er nahm unsere Sünden auf Sich. Somit wurde die letztendliche Gerechtigkeit bewirkt, denn die Strafe für Sünde wurde voll bezahlt, eine Strafe, die anders nicht hätte bezahlt werden können.

Wer an Christus glaubt, erhält daher ewiges Leben als kostenloses Geschenk von Gottes Gnade auf gerechter Grundlage. Diese Erledigung wäre anders nicht möglich gewesen. In Christus sehen wir perfekte und vollkommen gerechte Vergebung für Sünde, die keine der Weltreligionen bieten kann. 

Auszug aus Verteidigt den Glauben (Seiten 136-38 – englische Originalausgabe) von Dave Hunt