F&A August 2006 | thebereancall.org

TBC Staff

Frage: Ich fragte einen Pastor in Rick Warrens Kirche über die Endzeit und die Nation Israel. Hier ist die Antwort, die ich von ihm bekam: „Wie sie wahrscheinlich wissen, glauben jene mit einer stark dispensationalistischen Sichtweise der Endzeit, dass Jesus zu dem buchstäblichen Tempel in Israel zurückkehren muss. Das beeinflusst sehr stark die eigene Politik, weil noch immer ein Israel da sein muss, damit Jesus zum buchstäblichen Tempel zurückkehren kann, und Israel muss das Tempelgebiet beherrschen, was nicht der Felsendom Moschee entspricht.

„Wir lehren, dass es eine Anzahl von Sichtweisen der Endzeit gibt, die gleichermaßen biblisch sind. Aufgrund dessen ist unsere Annahme, dass die Nation Israel ein Existenzrecht hat, nicht auf der Endzeittheologie gegründet. Es basiert stattdessen auf unserem Respekt für die Juden als Gottes Volk, und die klaren Rechte, die Gott den Nationen in der Bibel gibt. Wir glauben auch sehr fest an die Lehre in Römer 11, dass sehr Viele des jüdischen Volkes in den Glauben an Christus geführt werden. Welchen Plan auch immer Gott verwenden mag, um so viele wie möglich der jüdischen Leute zum Glauben an Sich zu bringen, das ist der Plan, über den wir uns freuen werden!

„... wir unterstützen Israels Existenzrecht, aber mehr aus Respekt für die Juden, als Volk Gottes, denn aufgrund irgendeiner dispensationalistischen Theologie."

Ich würde mich freuen zu erfahren, wie sie zu dieser Haltung hinsichtlich der Nation Israel stehen.

Antwort: Sie haben Recht, dass der Streitpunkt die Nation Israel ist, nicht jüdische Leute im Allgemeinen. Aus der Antwort, die sie erhielten, sehe ich, dass die Saddleback Kirche nicht an die vielen, eindeutigen Versprechen glaubt, die die Schrift macht - nicht für einige Juden, die über die Welt verstreut sind, sondern für Israel selbst - dass es als eine Nation weiter bestehen muss und wird.

(Nebenbei bemerkt, ich bin beinahe sicher, dass Rick die Pre-Trib Position - Entrückung vor der Trübsalszeit vertritt, aber diese Frage handelt von Israel und hat nichts mit der Entrückung zu tun)

Was heißt, Israels Existenzrecht zu unterstützen „aus Respekt für Juden als Volk Gottes"? Es liegt gerade an der Auserwählung der Juden als Gottes Volk, wie wir in Judgement Day unstreitig beweisen, dass der Gott der Bibel Hunderte von Versprechen machte, Israel zu bewahren, zu beschützen, zu segnen und es voll wieder herzustellen, so dass sein Ende besser als sein Anfang sein würde. Diese Versprechen sind unzweideutig und sie stellen die einzige biblische Grundlage für den Nahostfrieden heute und immer dar.

Dass Saddleback (oder irgendwelche anderen Christen) Gottes Versprechen an Israel in der Schrift ignorieren, bedeutet, Gott eine lange Nase zu machen. Sich auf „dispensationalistische Theologie" zu beziehen, geht an der Sache vorbei. Es ist unwiderlegbar, dass Gott Israel ein ewiges Erbe im Land versprochen hat, das Er Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat. Diese Versprechen sind so deutlich, dass sie nicht fehl interpretiert werden können, egal, was die eigene eschatologische oder dispensationalistische Position ist.

Was bedeutet es, Israels Existenzrecht zu unterstützen, gegründet auf „die klaren Rechte, die Gott den Nationen in der Bibel gibt"? Welches Existenzrecht gibt die Bibel Deutschland, Frankreich oder den USA und anderen? Keines! Ist das alles Existenzrecht, das Israel zusteht? In welchen Grenzen? Haben somit auch die „Palästinenser" biblische Rechte auf das Land, das Gott Israel gab?! Und gibt es eine Anzahl „in gleicher Weise biblische" Sichtweisen?! Man trotzt Gott!

Israel wurde erst im Jahr 1948 durch die UNO in die gegenwärtige Existenz gewählt. Die Araber lehnten den UNO Beschluss ab und griffen Israel an und schworen, es zu vernichten. Sie haben seither beständig darauf bestanden, dass Israel ihr historisches Land besetzt hält. In der Tat besetzen Araber Israels historisches Land! Der einzig mögliche Weg, diese Frage zu klären, ist, dass die Welt (einschließlich Araber und Juden) annehmen, was die Bibel sagt. Aber das Papier, welches sie von Saddleback erhielten, betrachtet Gottes Versprechen als fragwürdige „dispensationalistische Theologie."

Im Gegensatz zur Aussage Saddlebacks, die Israel die „die klaren Rechte, die Gott den Nationen in der Bibel gibt" garantiert, verkündet die Bibel selbst, dass Israel sich in einer anderen Kategorie als all die anderen Nationen befindet. Dreimal wird Israel der „Apfel" von Gottes Auge genannt (5 Mo 32,10; Kl 2,18; Sach 2,12). Gott verspricht der Nation Israel, dass Er jene segnen wird, die sie segnet und verfluchen wird, die sie verfluchen (1 Mo 12,3). Niemals wurden solche Versprechen irgendeiner anderen Nation gegeben. Anzudeuten, dass Israel nur die Rechte habe, die Gott allen Nationen gegeben hat, ist eine schockierende Zurückweisung klarer biblischer Lehre! Gott sagt Israel deutlich, dass Er Israel „von den Völkern abgesondert" hat (3 Mo 20,24.26) und dass es nicht „unter die Heiden gerechnet wird" (4Mo 23,9), weil Er sie auserwählt hat, „aus allen Völkern... die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist" (5Mo 7,6).

Gott versprach wiederholt, „Israel... ich bin mit dir... um dich zu erretten; denn ich will allen Heidenvölkern, unter die ich dich zerstreut habe, ein Ende machen; nur dir will ich nicht ein Ende machen" (Jer 30,10.11). Wie kann irgendein Christ, der die Bibel ernst nimmt, sagen, dass Israel Rechte hat, die sich in nichts von denen anderer Nationen unterscheiden, und dass abweichende Sichtweisen über Israels Status heute und in der Zukunft alle biblisch sind?!

Gott verspricht Sein auserwähltes Volk aus allen Ländern zurück zu bringen, in die Er es zerstreut hat und eine spezielle „Wiedergeburt" Israels als Nation zustande zu bringen. Wir waren gewiss Zeuge der Erfüllung dieses Versprechens anlässlich von Israels Wiedergeburt im Jahr 1948 und der darauf folgenden Immigration von Millionen Juden nach Israel aus mehr als 100 Ländern - etwas was in der ganzen Weltgeschichte noch nie da gewesen war!

Zu glauben, dass „sehr Viele des jüdischen Volkes in den Glauben an Christus geführt werden", und zwar in der Endzeit, hat nichts mit Israel zu tun, sondern mit der Gemeinde, und das sind getrennte Einheiten. Überdies ist es erst durch Gottes Einsetzung Israels im Gelobten Land, dass Israel in Glauben an Ihn wiederhergestellt wird.

Die Schlacht findet gerade jetzt zwischen dem Islam (der sagt, dass Israel zerstört werden muss) und dem Gott der Bibel statt (der versprach die Nation Israel auf ewig zu schützen). Der Gott, an den Christen glauben, wird 203-mal in der Schrift „Gott Israels" genannt. Israel ist das Hauptthema in Gottes Wort. Falsch zu liegen über Israel bedeutet, dass man das Meiste der biblischen Aussagen verpasst! Wenn die Bestimmtheit der Moslems, Israel zu zerstören, erfolgreich wäre, dann müssten wir dem Christentum abschwören, da es auf einer Lüge gegründet wäre und alle Moslems werden! Das ist die Streitfrage und ich denke, sie ist größer als alles, was Rick Warren angesprochen hat und ich bete darum, dass er die Führerschaft übernimmt und zugunsten Israels aus einer biblischen Sichtweise spricht!

Frage: Basierend auf Gal 2,20 („I live by the faith of the son of god - das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes" - wörtlich übersetzt), lehren manche, dass Christus wie jeder von uns Glaube an Gott haben musste - Seine Wundertaten wären durch Glauben an Gott geschehen und seien das perfekte Beispiel der Wirkung der Gaben des Heiligen Geistes gewesen - und somit können wir das Gleiche tun - und dass es durch „Glauben des Sohnes Gottes" ist, dass wir ein christliches Leben leben. Aber welchen Glauben hatte der Herr, oder musste er haben? Als Gott im Fleisch, war Er ganz Gott und auch ganz Mensch. Musste Er als Mensch Glauben an Sich als Gott haben? Als er tat „...die Werke, die kein anderer Mensch tat...", war dies durch Glauben an Gott, oder durch Seine Macht als Gott? Bitte teilen Sie mir Ihre Gedanken zu diesem Thema mit.

Antwort: Wie sie schrieben, leiten jene, die dieses lehren, es von der King James Bibel „by the faith of the son of god - durch den Glauben des Sohnes Gottes" [wörtlich übersetzt] ab. Das ist [im Englischen] keine falsche Übersetzung. Es ist schlicht altes Englisch und der King James Bibel eigene Weise zu sagen „durch Glauben an." Somit gibt die Neue King James es wieder mit „Glauben an", wie es jede andere Übersetzung machte, die ich finden konnte. Englische Worte unterliegen einer beständigen Veränderung, so ist es nicht überraschend, dass die King James Bibel an manchen Stellen missverstanden werden kann.

Das alte Englisch der King James Bibel will manchmal das Gegenteil der heutigen Wortbedeutung sagen. Zum Beispiel, „only he who now letteth [will let] - nur muss der, welcher jetzt zurückhält" (2 Th 2,7), bedeutet heute „zulassen." Aber es kommt von dem griechischen Wort katecho, welches wörtlich bedeutet „niederhalten." In heutigem Englisch würde es lauten „he who now restrains." So wird es in der New King James und anderen Bibeln wiedergegeben.

Somit ist diese Doktrin, dass wir „den Glauben Christi" leben, gegründet auf ein falsches Verständnis des alten Englisch, was sehr rasch aufgeklärt wäre, wenn man andere Übersetzungen konsultieren würde. „The Comparative Concordance" von Strong's Exhaustive Concordance zeigt auf S 145, dass diese Klarstellung in der revidierten Ausgabe der King James gemacht wurde - nicht nur in Gal 2,20, sondern auch in 3,22 und sonst wo. Und ich unterstütze nicht die Revision der Autorisierten Version, welche weithin durch Modernisten wie Westcott und Hort kontrolliert wurde, deren Absicht es war, die Wahrheit zu zerstören. In Bezug auf Gal 2,20, jedoch, ist kein solches Motiv erkennbar, wo „faith of Christ" in „faith in Christ" geändert wurde. In der Tat kann ich mir nicht vorstellen, was „ein Leben im Glauben des Christus" etwa bedeuten kann.

Wie sie aufzeigen, ist die logische Folge dieser Lehre der gleichermaßen irrige Glaube, dass Christus, während er auf dieser Erde war, als ein Beispiel für uns im Glauben lebte. Im Gegenteil sagte Er uns, „habt Glauben an Gott" (Mk 11,22) - aber Er ist Gott und lebt nicht im Glauben an Sich selbst. Nirgendwo finde ich, dass Christus durch Glauben lebte. Ja, Er sagte, „Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht... Ich kann nichts von mir selbst aus tun.... sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat... Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke" (Jh 5,19.30; 14.10). Aber dies ist nicht etwas, was für den Sohn alleine in Seiner Fleischwerdung zum Menschen anwendbar ist. Es ist die Folge dessen, dass Er ewig eins ist mit dem Vater und der Einheit in der Gottheit. Gleichermaßen tut der Heilige Geist nichts aus Sich selbst (Jh 16,13).

Christus wirkte durch Seine innewohnende Macht als Gott Wunder. Als Er Nathanael sagte, dass Er ihn unter dem Feigenbaum gesehen hatte, wo er saß, als Philip ihn rief, sagte Nathanael, „Rabbi, du bist der Sohn Gottes" (Joh 1,49)! Jesus sagte nicht, „diese Schlussfolgerung kannst Du nicht aus der Macht ziehen, die ich an den Tag lege; ich wirke einfach Wunder durch Glauben an Gott, wie es jeder Gläubige tun kann." So erniedrigt diese Lehre Jesus und lehnt es ab, Seine vielen Erklärungen Seiner Gottheit zu erkennen, welche die Rabbis verstanden und für die sie Ihn kreuzigten.

Lebt Christus heute im Himmel aus Glauben und wird uns irgendwie Sein Glauben heute verliehen? Natürlich nicht. Ist es Sein fortdauernder Glaube, seit er in den Himmel zurückgekehrt ist, der uns trägt? Wenn ja, wie können wir dann die vielen Sünden und das Versagen von Christen erklären? Er ist Gott, teilt den Thron des Universums mit dem Vater, von dem Er sagte, „Ich und der Vater sind eins" (Jh 10,30). Wie würde dieser vorgebliche „Glaube von Christus" sich in unseren Leben ausdrücken? Er wäre sicherlich nicht selbsttätig. Müssen wir Glauben in den „Glauben des Christus" haben anstatt in Ihn, wie die Schrift uns ermahnt? Petrus bezieht sich auf „die Bewährung eures Glaubens" (1Petr 1,7). Jesus sagt uns „Habt Glauben an Gott" (Mk 11,22). Uns wird wiederholt gesagt, dass unser Glauben an Christus und an Gott sein muss. Wir müssen dem Evangelium glauben.

Überdies verwandte Christus oft den Ausdruck „dein Glaube", wenn Er zu jenen sprach, die ihr Vertrauen auf Ihn setzten. Sündern wird gesagt, „Glaube an den Herrn Jesus Christus" (Jh 3,16; Apg 16,31). Paulus predigte überall „den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus" (Apg 20,21). Nirgendwo in der Schrift finde ich, dass uns gesagt wird, Glauben an den Glauben des Christus zu haben. Das ist einfach ein Missverständnis des alten Englisch und ist eine bedauerliche Verlegenheit für die, welche es predigen.